AB 27 Tünde Kaszab-Olschewski & Ingrid Tamerl: Wald- und Holznutzung in der römischen Antike

Archäologische Berichte 27: Tünde Kaszab-Olschewski & Ingrid Tamerl (Hrsg.): Wald- und Holznutzung in der römischen Antike"
Neue Erkenntnisse in der Holzforschung im niederländischen Leidsche Rijn, archäobotanische Betrachtungen zur Romanisierung des Niederrheingebietes und die Verwendung von Holz beim Bau römischer Wasserleitungen: 17 Aufsätze beleuchten das immense Potenzial römischer Holzfunde und botanischer Reste. mehr

Archäologische Berichte 27
Festgabe für Jutta Meurers-Balke zum 65. Geburtstag

Holz war seit prähistorischen Zeiten ein wichtiger, ja unentbehrlicher Rohstoff mit vielfältigen Arten der Verwendung. Dies gilt im Besonderen auch für die Römerzeit, der dieser Band im Schwerpunkt gewidmet ist. Allerdings wird der aktuelle Stand der Forschungen zum Holz seiner wirklichen Bedeutung in der antiken Lebenswelt immer noch nicht gerecht. Dies ist leicht erklärlich – Holz hat sich nur in den wenigsten Fällen im Boden erhalten und wurde in den schriftlichen Quellen wegen seiner Selbstverständlichkeit im täglichen Leben nur nebenbei genannt.
 
Historisches Potenzial römischer Holzfunde und botanischer Reste

Jutta Meurers-Balke, der dieser Band gewidmet ist, und ihr Team vom Labor für Archäobotanik der Universität zu Köln haben sich in zahlreichen Arbeiten um die Rekonstruktion der Waldgeschichte zur Römerzeit sowie die Dokumentation und Interpretation von Pflanzen- und Holzfunden aus der römischen Antike verdient gemacht. Zu Ehren von Jutta Meurers-Balke fand im Oktober 2014 unter Leitung der beiden Herausgeberinnen eine internationale Tagung zum Thema "Wald- und Holznutzung in der römischen Antike" in Bonn statt. Mit dem vorliegenden Band, in dem die meisten der dort gehaltenen Vorträge sowie die Laudatio von Joop Kalis anlässlich der Verabschiedung von Jutta Meurers-Balke vorgelegt werden, wird das immense historische Potenzial römischer Holzfunde und botanischer Reste in eindrucksvoller Weise erkennbar.

Beiträge:

  • Tünde Kaszab-Olschewski: Einführung in das Tagungsthema, 11-12
  • Joop Kalis: Archäobotanik: "What´s in a Name?" – Festvortrag am 13. Februar 2015 zu Ehren von Jutta Meurers-Balke – 45 Jahre in der archäologischen Forschung, 13-18
  • Julia P. Chorus: Building timber auxiliary forts in the Lower Rhine Delta in the Netherlands (AD 40–140), 19-36
  • Monica K. Dütting & Pauline van Rijn (†): Wickerwork Fish Traps from the Roman period in The Netherlands, 37-59
  • Silke Lange: Neue Erkenntnisse in der Holzforschung im Leidsche Rijn (Niederlande) am Beispiel der Grabung "Zandweg – LR 31", 61-70
  • Michael Herchenbach & Jutta Meurers-Balke: Stadt, Land, Fluss … und Baum – Archäobotanische Betrachtungen zur Romanisierung des Niederrheingebietes, 71-87
  • Ursula Tegtmeier: Relikte verkohlter Hölzer aus dem römischen Köln, 89-103
  • Klaus Grewe: Die Verwendung von Holz beim Bau römischer Wasserleitungen, 105-115
  • Tobias Runkel: Eine Holzrohrleitung in Oberaden. Neue Aspekte zur Wasserversorgung und Räumung des römischen Legionslagers, 117-132
  • Alexander Reis: Aspekte der Wald- und Holznutzung in Obergermanien am Beispiel des Mainlimes, 133-143
  • Peter Herz: Holz als wirtschaftlicher Grundstoff während der römischen Kaiserzeit, 145-149
  • Julia Weidemüller & Franz Herzig: Das Jahrringarchiv im Holz. Aschheims Brunnen und ihre Geschichte im ersten Jahrtausend n. Chr., 151-162
  • Simone Benguerel: Holzbaubefunde in Eschenz/Tasgetium, 163-176
  • Michael Grabner, Sebastian Nemestothy, Hans Reschreiter: Erkenntnisse über Wald- und Holznutzung im prähistorischen Hallstatt, 177-186
  • Ingrid Tamerl: cupae et cuparii – Überlegungen zum Holzfass und zum Fassbinderhandwerk in der römischen Antike, 187-202
  • Hannes Lehar: Römische Heizsysteme und ihr Verbrauch. Wie viel Wald frisst die Heizung einer römischen Stadt?, 203-214
  • Hilke Thür: Holz im Haus des C. Flavius Furius Aptus und im Hanghaus 2 in Ephesos, 215-229
  • Tagungsprogramm, 231-232

Die Herausgeberinnen

Dr. Tünde Kaszab-Olschewski M.A. studierte in Köln und Bonn Provinzialrömische Archäologie. Ihr Forschungsinteresse gilt dem zivilen Alltagsleben der Nordwestprovinzen und dessen materiellen und immateriellen Hinterlassenschaften, so auch den organischen Relikten. Sie ist Lehrbeauftragte und Publizistin, und sie verfügt über eine langjährige Erfahrung als Grabungsleiterin. Derzeit bekleidet sie die Position der kaufmännisch-technischen Niederlassungsleitung bei einer Grabungsfirma in Bayern.

Mag. Ingrid Tamerl studierte Klassische und Provinzialrömische Archäologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Österreich). Sie verfügt über reiche Grabungserfahrung; ihr derzeitiges Arbeitsgebiet liegt überwiegend im bayerischen Raum. Die Beschäftigung mit römischen Holzfässern im Rahmen ihrer Diplomarbeit weckte ihr Interesse an Holzfunden im archäologischen Kontext und speziell am Fassbinderhandwerk, nicht nur in der römischen Antike.

 

Der Band
Kerpen-Loogh 2017. 232 Seiten, 195 z.T. farbige Abbildungen. Verlag Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF).
E-Book im kostenlosen Open Access: ISBN 978-3-945663-11-0.
DOI: 10.11588/propylaeum.274.360
Gedruckte Ausgabe, Softcover: ISBN 978-3-945663-11-0. Preis: 42,50 Euro. Für DGUF-Mitglieder: 29,80 Euro. Preise zzgl. Porto und Verpackung.

CC BY 4.0

Bestellung:
DGUF-Verlag
z. Hd. Dr. Werner Schön
An der Lay 4
D-54 573 Kerpen-Loogh
Telefon: 06593 / 9896-42
Telefax: 06593 / 9896-43
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Die Autorin behandelt neben diesen Überlegungen auch die gängigen Fragen altertumskundlicher Analysen wie Typologie, Chronologie, Material und Verbreitung. Die Studie lädt den Leser ein zu einer ebenso spannenden wie ungewöhnlichen Betrachtung eines Alltagsgegenstandes der Römerzeit.
Das Untersuchungsgebiet der Studie sind Italien und die Nordwestprovinzen des römischen Reiches in der Zeit der späten Republik bis in die Spätantike.
Die Monografie ist die praktische Anwendung von zuvor erarbeiteten theoretischen Überlegungen: Schreg, R., Zerres, J., Pantermehl, H., Wefers, St., Grunwald, L. & Gronenborn, D. (2013). Habitus – ein soziologisches Konzept in der Archäologie. Archäologische Informationen 36, 101-112. [PDF]

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