Die Rezensionsrubrik "Archäoinformatik"

Die Archäologischen Informationen haben mit Jg. 43, 2020 neu die Rezensionsrubrik "Archäoinformatik" eingerichtet. Buchrezensionen sind ein wichtiges und bewährtes Element im Umgang mit wissenschaftlichen Publikationen: Sie informieren über wichtige Neuerscheinungen, sie bieten eine eingehende Inhaltsbeschreibung und vor allem eine Einordnung und Bewertung der Publikation durch einen Experten. Mit dem aktuellen digitalen Wandel und dem starken Anwachsen der Bedeutung von Software auch in den Geisteswissenschaften allgemein und in der Archäologie im Besonderen möchte die DGUF den archäologierelevanten digitalen Publikationen und Werkzeugen die gleiche kritische Aufmerksamkeit und Wertschätzung einräumen wie Gedrucktem. Was die DGUF im Übrigen bereits tat, als sie 1999 ihren ersten "Deutschen Archäologiepreis" an archäologie-relevante IT-Pioniere und Softwareentwickler vergab (1999: Deutscher Archäologiepreis für Irwin Scollar und Irmela Herzog). Wir behandeln Rezensionen zu archäologierelevanter Software nun wie solche zu traditionellen Publikationen: Es gibt – neben der Möglichkeit, eigeninitiativ Beiträge einzureichen – Rezensionsangebote seitens der DGUF, für entsprechende Einreichungen gelten die für Alle gleichen Redaktionsrichtlinien.

Eine ausführlichere Handreichung, was eine Software-Rezension in den Arch. Inf. berücksichtigen sollte, wird derzeit von einer siebenköpfigen Expertengruppe erarbeitet und im Jg. 43, 2020 publiziert werden. Bis auf Weiteres bitten wir unsere Autoren, sich an den folgenden Redaktionsrichtlinien zu orientieren.

Die Archäologischen Informationen richten mit Jg. 43 (2020) neu eine Rezensionsrubrik "Archäoinformatik" ein. Buchrezensionen sind ein traditionelles Element im Umgang mit wissenschaftlichen Publikationen: Sie informieren über wichtige Neuerscheinungen, sie bieten eine eingehende Inhaltsbeschreibung und vor allem eine Einordnung und Bewertung der Publikation durch einen Experten. Mit dem aktuellen digitalen Wandel und dem starken Anwachsen der Bedeutung von Software auch in den Geisteswissenschaften allgemein und in der Archäologie im Besonderen sollen archäologierelevante digitale Publikationen und Werkzeuge die gleiche kritische Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfahren wie Gedrucktes. Diese Rubrik erscheint "Online Only", die Rezensionen beziehen sich auf Softwares aktueller archäologischer Relevanz. Man beachte außerdem die allgemeinen Redaktionsrichtlinien.

Gerade in der schnelllebigen und wachsend wichtigen Welt der offenen Softwares wie etwa R und QGIS samt all ihrer Pakete und Erweiterungen ist es wichtig, dass erfahrene Spezialisten neue Werkzeuge als wertvoll identifizieren und sie für noch weniger erfahrene Anwender einordnen. Wozu genau dient ein Werkzeug, lohnt sich das Ausprobieren und Einarbeiten, oder gibt es tauglichere Alternativen? Der Ansatz, alles selbst auszuprobieren, würde auch für erfahrene Anwender auf die Dauer recht zeitaufwändig werden – weshalb ein Rezensionswesen zu archäologierelevanter Software nützlich ist. Aktuell gibt es in der deutschen Archäologie einige stark IT-aktive Zentren, wo zu solchen Fragen teamintern gewiss ein intensiver persönlicher Erfahrungsaustausch stattfindet. Doch jenseits dieser Zentren ist das oft nicht der Fall, z. B. wenn man in der staatlichen Bodendenkmalpflege an einer Außenstelle oder bei einer Kommune tätig ist oder in der Privatwirtschaft arbeitet.

Die neue Rezensionsrubrik Archäoinformatik soll eine Unterstützung bieten, sich schnell und profund ein Bild zu aktuellen Entwicklungen zu machen. Die Rezensionen sollen bei der Entscheidung helfen, ob ein Werkzeug persönlich oder im ganzen Betrieb eingesetzt werden soll; denn alle Praktiker wissen, dass es in der Regel nicht die Lizenzkosten sind, die match-entscheidend sind, sondern der Funktionsumfang, die mehr oder weniger lange Einarbeitungszeit und die danach flüssige Bedienbarkeit und Stabilität der Produkte. Hierzu von einem erfahrenen Kollegen vor dem erwogenen eigenen Einstieg eine profunde und begründete Einschätzung zu erhalten, kann Geld und vor allem viel Zeit wert sein. Nicht zuletzt soll die neue Rubrik auch eine handfeste, öffentlich sichtbare Wertschätzung sein, die jene Programmautorinnen und ‒autoren verdienen, die der Allgemeinheit wertvolle Softwarewerkzeuge bereitstellen. Die Rezensionsrubrik Archäoinformatik könnte ein Ort werden, wo neben dem weithin Bekannten gerade auch auf zuvor weniger bekannte kleine nützliche Helfer ("little minions") aufmerksam gemacht werden kann.

Was eine Software-Rezension beinhalten sollte

  • Eine knappe Inhaltsangabe: Worum geht es bei diesem Programm, was möchte es leisten?
  • Darlegung der Position und Expertise des Rezensenten: Welche Erfahrungen hat er bzw. hat sie mit dem besprochenen Produkt und dem Bereich, für das es Lösungen anbietet?
  • Darlegung eines konkreten archäologierelevanten Anwendungsfalles: Für welche Zwecke ist das Programm vorgesehen, und für welche Zwecke hat es der Rezensent – oder haben es Andere – bereits eingesetzt?
  • Eine Bewertung des Programms nach Qualität, Nutzerfreundlichkeit, Einarbeitungsaufwand und begleitender Dokumentation. Dazu gehört dann auch das Handfeste: Für welche Softwareplattformen ist die Software verfügbar; unter welcher Lizenz ist sie veröffentlicht; (ggf.) was kostet sie; welche Formate liest und schreibt das Programm; als wie stabil erweist es sich in der Praxis; gibt es ein Handbuch, Tutorial oder Anleitungen?
  • Eine Einordnung des Programms in den aktuellen Kontext: An wen wendet sich das Programm, welche Alternativen gibt es, werden Aufgaben besser, anders, eleganter gelöst als mit den Alternativen?
  • Eine persönliche Bilanz des Rezensenten: Was ist gut, was ist weniger gut an dem vorgestellten Produkt?
  • Die Rezensionen sind also keine Bewertungsplattform mit einem einfachen Urteil der Art Daumen hoch / Daumen runter, sondern sie sollen die Software eingehend vorstellen. Selbstverständlich muss diese Liste nicht im Detail vollständig "abgearbeitet" werden.

Rezensionen sind keine Tutorials! Wer eine ausführliche praktische Anleitung zu einem Programm verfassen möchte, sollte diese anderweitig publizieren (ggf. auch gerne in den Publikationen der DGUF). Die hier vorgestellte Rubrik zielt tatsächlich auf Rezensionen.

Was wir von unseren Rezensenten erwarten

  • Expertise im Umgang mit dem besprochenen Produkt, die in der Rez. auch kurz dargelegt werden sollte;
  • Unabhängigkeit, d. h. keine berufliche und/oder wirtschaftliche Nähe zum Autor oder Hersteller / Verleger der Software.

Wie kommt es zu Rezensionen, wie wird man Autor?

  • Autoren können aus eigener Initiative fertige Rezensionen bei der Redaktion der Archäologischen Informationen einreichen (E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.; es gelten die allgemeinen Redaktionsrichtlinien der Zeitschrift: Allgemeine Redaktionsrichtlinien der Archäologischen Informationen). Ggf. können sie vorab anfragen, ob ein von ihnen kurz dargelegtes Rezensionsprojekt willkommen wäre.
  • Experten, an einem Produkt interessierte Leser oder auch Programmautoren können – ohne selbst eine Rezension verfassen zu wollen – ein Werk zur Rezension in den Archäologischen Informationen mit kurzer Begründung vorschlagen. Es kann dann – wie ein neu erschienenes Buch – in die öffentlich einsehbaren Rezensionsangebote der Archäologischen Informationen aufgenommen werden: Rezensionsangebote
  • Interessierte können sich um dort angebotene Rezensionen bewerben, wiederum per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Qualitätssicherung

Die Archäologischen Informationen betrachten Rezensionen in der Rubrik Archäoinformatik wie andere Rezensionen, sie unterliegen der gleichen Qualitätssicherung. Dazu gehört auch ein anonymes Peer Review inkl. der Möglichkeit, dass eingereichte Beiträge abgelehnt werden oder dem Autor eine Überarbeitung nahegelegt wird.

Publikation

Die Archäologischen Informationen veröffentlichen im Open Access mit Lizensierung CC BY 4.0. Angenommene Beiträge erscheinen, sobald sie fertig sind, zunächst als zitierfähige Early-View-Version (https://dguf.de/early-views), bei Rezensionen oft ca. 2 bis 4 Wochen nach ihrer Einreichung. Jeder neue Beitrag wird im kostenlosen DGUF-Newsletter annonciert (Jan. 2020: >1.650 Abonnenten) und kann über die DGUF-Identitäten bei Twitter (Jan. 2020: >950 Follower) und Facebook (Jan. 2020: >3.400 Abonnenten) angezeigt und diskutiert werden.

Gegen Ende eines Kalenderjahres wird ein Jahrgang abgeschlossen, wobei die Beiträge ihre endgültige Seitenzählung und einen DOI erhalten und in das langzeitstabile Archiv Propylaeum (UB Heidelberg) überführt werden (https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf). Zugleich werden die Rezensionen in das Rezensionsportal recensio.antiquitatis aufgenommen (https://propylaeum.de/recensio-antiquitatis/front-page), was ihnen nochmals eine höhere Find- und Sichtbarkeit verschafft.

Alle weiteren Informationen zur Zeitschrift finden Sie unter http://www.archaeologische-informationen.de.

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Stand: Dezember 2020

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