An Fibeln aus nord- und ostdeutschen Grabfunden der älteren Römischen Kaiserzeit sind häufig Gebrauchsspuren erkennbar. Sie sind nach Materialabtrag, Deformation und Reparatur zu unterscheiden. Eine Autopsie gestattet Einblicke in Kleidungs- und Trachtsitten während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte. Ferner erschließen sich grundlegende Erkenntnisse zur Chronologisierung ur- und frühgeschichtlicher Grabfunde.
Die Lage von Abriebstellen an den Fibeln weist mit Hilfe von bildlichen Darstellungen und Körpergrabbefunden auf Funktion und Tragweise der Fibeln hin. An der Intensität des Materialabtrags ist vor dem Hintergrund anthropologischer Analysen der in den Gräbern gefundenen Knochenreste die Umlaufzeit der Fundstücke erkennbar. Anhand von Zusammenfunden mehrerer Fibeln lassen sich Produktions- und Niederlegungszeiten bestimmter Formen herausstellen. Es ergeben sich daraus erhebliche Konsequenzen für die anerkannte absolute Zeitstellung der älterkaiserzeitlichen Funde.
Der Band
Bonn 2000. 150 Seiten mit 170 Abbildungen, 4 Tafeln und 4 Beilagen. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF). In Kommission bei Dr. Rudolf Habelt. ISBN 3-7749-3010-4. DOI: 10.11588/propylaeum.193.258. Preis: 30,70 Euro, für DGUF-Mitglieder: 16 Euro. Preise zzgl. Porto und Verpackung.
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