2024, 9. Okt., Bochum: Von der digital gestützten Ausgrabung zu digitalen Diensten in der Archäologie
Ganztägige Plenarsitzung im Rahmen des Archäologiekonkresses des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (NWDVA) zusammen mit dem Deutschen Bergbaumuseum (DBM) und dem Institut für Archäologische Wissenschaften der Univ. Bochum.
Die materielle Überlieferung stellt die zentrale Quelle für die wissenschaftliche und technische Arbeit in den Archäologien dar. Ihre wissenschaftliche, historische und kulturelle Bedeutung wird durch vielschichtige Analysen und Kontextualisierung heute in der Regel in digitalen Datenbeständen beschrieben. Ihre Vielfalt, ihre heterogenen Kontexte und komplexe (Objekt-) Biographien stellen eine besondere Herausforderung für die integrierte digitale Forschung dar. Heute ist jede archäologische Arbeit von digitalen Datenbeständen und die Frage nach Forschungsdatenmanagementsystemen sowie grundlegenden Überlegungen zum digitalen Lebenszyklus begleitet. Damit sind zahlreiche Herausforderungen an Institutionen und die Wissenschaft verbunden. Diese mittlerweile deutschlandweit und international etablierte Debatte prägt zunehmend auch die Arbeit der Hochschulen, der Denkmalpflege, der Grabungsfirmen wie auch der Museen und der Verbände. Der langfristigen und barrierefreien Bereitstellung und Nutzung von digitalen Datenbestände in der Archäologie sowie die Entwicklung digitaler Services sollen im Rahmen der Plenary Session der diesjährigen Tagung der Altertumsverbände im Zentrum stehen. Die Fragen sind zunächst simpel: Welche Veränderungen in der archäologischen Praxis werden notwendig, um die Potenziale einer integrierten digitalen Arbeitsweise zu nutzen? Und welche Bedürfnisse haben Anwender:innen, aber auch Institutionen, Firmen und Projektentwickler:innen?
Die Plenarsitzung wird vom DBM, RUB, i3mainz, DAI und DGUF organisiert. Themen:
Digitale Services in der Archäologie: Ziele, Nutzen und Umsetzung
- Welcher Nutzen entsteht für einen digitalen Lebenszyklus entlang der materiellen Quellen der Archäologie: Anwendungen zwischen Grabungsalltag, musealer Arbeit und wissenschaftlicher Arbeit.
- Welche Dienste sollten für die Archäologien in Deutschland und darüber hinaus entwickelt werden, sind bereits vorhanden und sind geplant?
- Welche Rolle nehmen Archäolog:innen und weitere Akteure (wie etwa auch Interessensvertretungen) in Forschungsdatenmanagement-Systemen und digitalen Services ein?
- Welche Inhalte sollen zukünftig an welcher Stelle adressiert werden?
- Wohin mit meinen Daten? Speicherung und Langzeitnutzung digitaler Daten.
- Barrierefreiheit und Governance: Open Source, Open Data, Open Access, Open Content vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Vorgaben (DSGVO; Unesco).
- Professionalisierung und Qualifizierung: Anforderungen an Lehrinhalte und Organisation der archäologischen Arbeit.
Tagungsprogramm, Abstracts und Anmeldung
(bis 8. 9.!) zur Tagung bitte über die Tagungs-Website: https://va-bochum-2024.de/
Thomas Stöllner DBM-RUB
Kai-Christian Bruhn, i3mainz, Hochschule Mainz
Christin Keller & Philipp von Rummel, DAI
Jan Sessing, DBM
Diane Scherzler & Frank Siegmund, DGUF
Tagungswebsite: https://va-bochum-2024.de/
Stand: 16. Aug. 2024