DGUF-Tagung vom 5.-8. Mai 2005, Worms
Archäologische Informationen 28/1&2, 2005
Beschaffung und Verzehr von Nahrung sind soziale Leistungen, die letztlich auch soziale Bedürfnisse befriedigen und nicht nur das pure Überleben ermöglichen sollen. Das Thema Nahrung lässt Aussagen zu zahlreichen Aspekten menschlicher Gemeinschaften aller archäologischen Perioden zu: Ökologie, Wirtschaftssystem, externe soziale Beziehungen, Gesundheit, Medizin, Religion und Ritual, Jenseitsvorstellungen sowie gesellschaftliche Segmentierung nach Geschlecht, Alter, Status.
Neben den archäologischen Befunden sind die Ergebnisse von Botanik, Zoologie, Anthropologie, Ethnologie, Soziologie und Kunstgeschichte von großer Bedeutung für die Interpretation der sich durch die Nahrung und Nahrungsbeschaffung andeutenden gesellschaftlichen Prozesse.
Vorträge
- Bärbel Auffermann: Fleisch für Muskeln? Zur Ernährung der Neandertaler
- Sylvie Bergmann: Nur (Ur-)Suppe aus Steinen? - Nahrungszubereitung bei Jäger-SammlerInnen im ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Kontext
- Birgit Gehlen: Nahrungstabus und Residenzregeln in mesolithischen Bevölkerungsgruppen - Ergebnisse von Isotopenanalysen
- Edith Schmidt: Vorratsschädlinge und anderes "Geziefer" im Neolithikum
- Gerhard Ermischer: Kulinarisches bei Asterix
- Jörg Orschiedt: Menschen essen Menschen (nicht?)
- Swantje Bergmann: Eicheln als Nahrungsressource - Alltagskost oder Indikator für Nahrungsknappheiten?
- Cornelia Limpricht: Kunstgeschichtliche Betrachtungen: Stilleben als Spiegel religiöser und gesellschaftlicher Prozesse
- Hans-Peter Stika: Prähistorisches Bier - profane oder rituelle Verwendung