Lückenloser Herkunftsnachweis beim Sammeln und Handeln von Antiken, auch von Münzen

Die DGUF setzt sich dafür ein, dass diese Gesetze konsequent auch auf antike Münzen angewendet werden, also für jedes einzelne Stück ein Herkunftsnachweis zu führen ist. Tut man dies nicht, kommt dies einer Einladung zur Plünderung antiker Stätten gleich. Sondengänger und Raubgräber würden dort in großem Umfang vor allem die leicht schmuggelbaren Münzen rauben, die dann später mit einer pauschalen Deklaration wie z. B. "aus altem Schweizer Privatbesitz" im deutschen Münzhandel auftauchen.

Nur ein konsequenter Herkunftsnachweis schützt
Es geht dabei nicht nur um illegale Plünderungen im Ausland. Den Münzen des römischen Weltreiches z.B. sieht man ohne Dokumente nicht an, ob sie z. B. aus "altem Schweizer Privatbesitz" oder aus Raubgrabungen in Italien, Syrien, der Türkei oder Nordrhein-Westfalen stammen. Nur ein konsequenter Herkunftsnachweis schützt die Archäologie im Ausland wie in Deutschland.

2009: Münzen dürfen nicht vom Einzelnachweis ihrer Herkunft ausgenommen werden
Anlässlich eine konkreten Falles in Hessen 2009 unterstützte auf Initiative der DGUF das Kooperationsnetzwerk Archäologie die staatlichen Stellen und wandte sich gegen Initiativen deutscher Münzhändler, Münzen vom Einzelnachweis ihrer Herkunft auszunehmen. Gezielt sollte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses heikle Thema gelenkt werden.

Unsere Initiative traf einen Nerv. Einer Abmahnung des Verbands der Münzhändler gegen die Stellungnahme zum illegalen Handel mit Antiken konnte sich die DGUF zusammen mit ihren Partnern auf juristischem Wege erfolgreich erwehren, wodurch die Relevanz der Stellungnahme nicht nur bestätigt, sondern sogar noch untermauert werden konnte.

DGUF-Standpunkt

Für jede gesammelte und gehandelte Münze ist ein lückenloser Herkunftsnachweis zu führen, andernfalls liegt ein begründeter Verdacht vor, dass Sammlung oder Handel illegal sind.

Weitere Informationen

Wissenswert

Sonderpreis des Deutschen Archäologiepreises 2011
Für ihre Filmdokumentation "Blutige Schätze. Der Antikenhandel und der Terror" (ZDF) zeichnete die DGUF das Autorenteam Dr. R. Fromm, M. Strompen und K. Lüders aus. [Mehr]

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