DGUF-Newsletter vom 9.8.2018

DGUF-Newsletter vom 9.8.2018


1. DGUF-Nachrichten
1.1. DGUF unterzeichnet Memorandum zur Digitalisierung von Kulturgut
1.2. EAA 2018: Sektion von DGUF und CIfA über die Selbstorganisation der europäischen Archäologie (Barcelona, 6.9.)

2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. "Linked Pasts IV: Views From Inside The LOD-cloud" (Mainz, 11.-13.12., CfP: 14.10.)
2.2. 83. Tagung des NWDV (Heide/Holstein, 12.-15.9.)
2.3. "Was erzählt uns Kulturgut? Themenwochen: Restaurierung am RGZM" (Mainz, 10.-16.9. und 5.-11.11.)

3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Herten & Waldmann: "Funktionsprinzipien früher Zeitmessung in Stonehenge und Nebra"
3.5. Wurden neolithische Häuser in Südost- und Osteuropa wirklich intentionell verbrannt?
3.6. Jordanien: Ältestes Brot der Welt entdeckt
3.7. Einzigartige ökologische Position als globaler "generalistischer Spezialist" unterscheidet Homo Sapiens von anderen Homininen
3.8. Tonplatte mit 13 Versen aus der "Odyssee" entdeckt

4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
4.2. Pferdekopf von Waldgirmes: 773.000 Euro Entschädigung an den Landwirt

5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. Die britische Archäologie überleben: Ein Ratgeber für nicht-britische Archäologen
5.2. DGUF-Altvorsitzender Prof. Dr. Hansjürgen Müller-Beck verstorben
5.3. Schreibblockade – und nu? Nützliche Schreibtipps

6. Berufsverband
6.1. Das hat es mit den "Referenzschreiben" für den Berufsverband CIfA auf sich
6.2. Wichtige Vergleichsdaten: CIfA gibt neue Lohnempfehlungen für Archäologen in Großbritannien aus

7. Open Access & Open Data
7.1. Der französische Staat setzt auf Open Access, Open Data und Open Science
7.2. DAI eröffnet eine Open-Access-Plattform für seine Zeitschriften
7.3. OA2020 veröffentlicht umstrittene Empfehlungen zu Open-Access-Monographien

8. Debatte zur "Predatory Journals" und "Junk Science"
8.1. Predatory Journals I: NDR, WDR und Süddeutsche über "fake science" in Deutschland
8.2. Predatory Journals II: Reaktionen aus der Wissenschaft
8.3. Predatory Journals III: Die Listen "seriöser Fachzeitschriften" COPE, DOAJ und OASPA
8.4. Predatory Journals IV: Warum jetzt diese Debatte? – Ein Kommentar von DGUF-Herausgeber Frank Siegmund

9. Ausstellungen und Museen
9.1. Mehr als 50.000 Besucher beim "Europäischen Kulturerbejahr" im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee
9.2. Sollen Museen die Eintrittspreise abschaffen, um höhere Besucherzahlen zu erreichen?

10. Und sonst …
10.1. An alle Gebirgswanderer: Bitte melden Sie etwaige archäologische Funde im Eis!
10.2. Rückzug aus dem Social Web: eine Sammlung
10.3. 100 Jahre Germania: Spannender Einblick in die Institutionen- und Publikationsgeschichte des Faches
10.4. Bibliothek des RGZM freut sich über Archäologie-Bücher, die Sie nicht mehr benötigen
10.5. Daddeln für die Umwelt - FotoQuest Go, ein Beispiel für die Archäologie?
10.6. Schweden gibt zusätzliche 48 Mio. Euro an die UNESCO
10.7. Citizen Scientists: Nur billige Helfer oder Personen mit eigenen Forschungsfragen?

11. Impressum und Redaktionshinweise


1. DGUF-Nachrichten
1.1.
DGUF unterzeichnet Memorandum zur Digitalisierung von Kulturgut
DARIAH-DE hat in einem Mitte Mai veröffentlichen Memorandum "Digitalisierung von Kulturgut" auf bestehende Defizite aufmerksam gemacht. Die elektronische Zugänglichkeit sei heute auch bei Kulturgütern wichtig, für Bürger wie für die Forschung. Die bestehenden Bemühungen seien nicht stark genug, und sie seien zu wenig koordiniert. Es brauche viele und gut erschlossene Digitalisate, die dauerhaft refenzierbar unter offenen Lizenzen zur Verfügung stehen. Das Memorandum fordert die deutsche Wissenschaftspolitik auf, insbesondere durch mehr Geld und bessere Koordinierung zukunftsorientiert Abhilfe zu schaffen. DARIAH-DE ist ein von der NSUB Göttingen koordiniertes, 2011-2019 staatlich gefördertes Projekt zur Schaffung einer digitalen Forschungsinfrastruktur in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Neben vielen anderen bedeutenden Wissenschaftsinstitutionen hat Mitte Juli nun auch die DGUF das Memorandum gezeichnet.
Memorandum "Digitalisierung von Kulturgut" (15.5.): https://dhd-blog.org/?p=9849
Lisa Klaffki, Stefan Schmunk & Thomas Stäcker: Stand der Kulturgutdigitalisierung in Deutschland. Eine Analyse und Handlungsvorschläge des DARIAH-DE Stakeholdergremiums “Wissenschaftliche Sammlungen”. DARIAH-DE Working Papers 26 (Göttingen 2018): http://webdoc.sub.gwdg.de/pub/mon/dariah-de/dwp-2018-26.pdf
Lisa Klaffki, Stefan Schmunk, Thomas Stäcker: "Mehr als nur Scannen: Die Digitalisierung von Kulturgut in Deutschland" (iRIGHTS, 19.7.): https://irights.info/artikel/digitalisierung-kulturgut/29157

1.2.
EAA 2018: Sektion von DGUF und CIfA über die Selbstorganisation der europäischen Archäologie (Barcelona, 6.9.)
Auf der EAA-Jahrestagung 2018 "Reflecting futures" in Barcelona findet am 6.9. vormittags eine von Diane Scherzler und Frank Siegmund (DGUF) und Paul Belford (CIfA) organisierte Sektion über die Selbstorganisation der Archäologie in Europa statt (Sekt. 384 "The self-organization of archaeologists in Europe: roles and needs, responsibilities and legitimacy"). Namhafte und erfahrene Akteure wie z. B. der WAC-Präsident Koji Mizoguchi, die EAA-Vizepräsidentin Sophie Hüglin oder Jeff Altschul und Terry Klein (SAA & RPA USA) werden die verschiedenen Rollen und Legitimierungen archäologischer Selbstorganisationen auf internationaler Ebene beleuchten. Ziel der Sektion ist es, aus den bestehenden Erfahrungen heraus das Wissen und das Bewusstsein um die bestehenden Bedürfnisse zu schärfen und zu einer zukunftsgewandten Rollenklärung beizutragen. In Vorträgen und einem Workshop werden Vorstellungen entwickelt werden, wie die Archäologie intern mit klareren Profilen besser zusammenwirken und zugleich Doppelarbeit vermeiden kann, um nach außen greifbarer, klarer konturiert und legitimiert auftreten zu können resp. für Dritte ansprechbar zu sein.
Zum Programm der EAA-Tagung 2018 in Barcelona (Session 384; Do., 6.9., 8:30-13:00h): https://www.e-a-a.org/EAA2018/Programme.aspx?Program_ContentCollectionOrganizerCommon=3#Program_ContentCollectionOrganizerCommon
Session-Abstracts: Abstract Book Vol. 1, p. 307 - 311: https://www.e-a-a.org/EAA2018


2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
"Linked Pasts IV: Views From Inside The LOD-cloud" (Mainz, 11.-13.12., CfP: 14.10.)
This annual symposium is dedicated to facilitating practical and pragmatic developments in Linked Open Data in History, Classics, Geography, and Archaeology. Researchers and professionals from diverse backgrounds are given the opportunity to share ideas, methods, and workflows in the light of their own experiences and expertise. In the light of a fast growing interest on Linked Data in the Digital Humanities and the potential of LOD for overwriting established disciplinary limits, this year’s symposium aims to focus on the communities within this emerging "linked pasts network," with their differing dynamics and workflows. The conference is free of charge. A CfP (for posters only) is open until October 14th.
https://www.eventbrite.com/e/linked-pasts-iv-views-from-inside-the-lod-cloud-tickets-47761266233

2.2.
83. Tagung des NWDV (Heide/Holstein, 12.-15.9.)
Der Nordwestdeutsche Verband für Altertumsforschung e. V. (NWDV) zum Thema "Zentrum und Peripherie – Die Perspektive der Peripherie in der Archäologie". Außerdem tagen die Arbeitsgemeinschaften / Fachgruppen "Bronzezeit", "Römische Kaiserzeit im Barbaricum" und "Archäologische Museen". Am 15.9. findet eine Busexkursion zu archäologischen Denkmälern und Fundplätzen im Kreis Dithmarschen statt, u. a. zum eisenzeitlichen Ringwall im Riesewohld, zum Schalenstein von Bunsoh und zum Steinzeitpark nach Albersdorf.
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/ALSH/_startseite/artikel/tagung_NWDV_2018.html

2.3.
"Was erzählt uns Kulturgut? Themenwochen: Restaurierung am RGZM" (Mainz, 10.-16.9. und 5.-11.11.)
Während der beiden Themenwochen vermittelt das RGZM allen Interessierten in Vorträgen, Werkstattführungen, bei abendlichen Veranstaltungen und Familiensonntagen, welche Rolle die Restaurierung bei der Erschließung von Objekten als historische Quelle spielt.So referieren z. B. M. Wittköpper und M. Lehmann über die ältesten Jagdwaffen der Menschheit, die Schöninger Speere. Am 16.9. wird eine Kinderwerkstatt zum Thema Holzkonservierung angeboten. Am 7.11. ist eine Führung durch die Werkstätten des RGZM geboten. Die Teilnahme ist immer kostenlos; für manche Veranstaltungen ist die Teilnehmerzahl aufgrund der räumlichen Gegebenheiten begrenzt, und es wird hierfür um Anmeldung gebeten.
https://web.rgzm.de/a/article/was-erzaehlt-uns-kulturgut-themenwochen-restaurierung-am-rgzm-1/


3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Herten, F. & Waldmann, G. (2018). Functional principles of early time measurement at Stonehenge and Nebra. Archäologische Informationen 41, Early View, published online 6 Aug 2018.
Huth, Chr. (2018). Rezension zu: van der Vaart-Verschoof, S. (2017). Fragmenting the Chieftain Vol. 1: A practicebased study of Early Iron Age Hallstatt C elite burials in the Low Countries. Leiden: Sidestone Press. & van der Vaart-Verschoof, S. (2017). Fragmenting the Chieftain Vol. 2: Late Bronze and Early Iron Age elite burials in the Low Countries. Leiden: Sidestone Press. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 31. Juli 2018.
http://www.dguf.de/earlyview.html

3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Archaeologists marvel at Neolithic axe finds in Orkney" (BBC, 8.8.): https://www.bbc.co.uk/news/uk-scotland-north-east-orkney-shetland-45113734
"Archaeologists discovered the remains of a Stone Age settlement at the bottom of Lake Kuolimojärvi in southeast Finland" (University of Helsinki, 6.8.): https://www.helsinki.fi/en/news/language-culture/archaeologists-discovered-the-remains-of-a-stone-age-settlement-at-the-bottom-of-lake-kuolimojarvi-in-southeast-finland
Solothurn: "Fund aus dem Frühmittelalter - Als in Grenchen noch Romanen lebten" (SRF, 4.8.): https://www.srf.ch/kultur/wissen/fund-aus-dem-fruehmittelalter-als-in-grenchen-noch-romanen-lebten
"Ausgrabungen auf dem Marktplatz in Rheine: Auf den Spuren einer 1200jährigen Stadtgeschichte und darüber hinaus" (LWL, 3.8.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=45745
800 v. Chr.: "3,000 Ancient Gold Pieces Discovered In Burial Site In Kazakhstan" (Kitco News, 31.7.): http://www.kitco.com/news/2018-07-31/3-000-Ancient-Gold-Pieces-Discovered-In-Burial-Site-In-Kazakhstan.html
"Eisenzeitliche Siedlung bei Attendorn entdeckt. Archäologen schließen Forschungslücke" (LWL, 30.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=45700
"Ergebnisse einer Rettungsgrabung im Neubaugebiet Möwenweg, Bad Buchau (Kreis Biberach)" (Landeskunde Online, 26.7.): http://www.landeskunde-online.de/themen/news/18/grabung_bad_buchau2.htm
"Älteste Töpferei Ägyptens in Kom Ombo entdeckt" (Selket’s Blog, 25.7.): https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/aelteste-toepferei-aegyptens-in-kom-ombo-entdeckt
Arago/Tautavel: "Volunteers find 560,000-year-old milk tooth in France" (Phys.org, 24.7.): https://phys.org/news/2018-07-volunteers-year-old-tooth-france.html
"Älteste Bibliothek Deutschlands entdeckt. Vor etwa 1800 Jahren stand in der Kölner Innenstadt eine Bibliothek: Archäologen sind bei Bauarbeiten auf ihre Fundamente gestoßen und hielten sie zunächst für ein ganz anderes Gebäude" (Spiegel, 25.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/koeln-archaeologen-entdecken-aelteste-bibliothek-deutschlands-a-1220172.html
"Von der Steinzeit bis zur Eisenzeit: Archäologen graben an der A 1 bei Unna" (LWL, 23.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=45645
Sangerhausen: "7.000 Jahre alte Worfschale entdeckt" (MDR, 22.7.): https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle/mansfeld/steinzeitfund-aelteste-worfschale-entdeckt-100.html

3.3.
Aktuelle Forschung in den Medien
"Lost Norse of Greenland fuelled the medieval ivory trade, ancient walrus DNA suggests" (University of Cambridge, 8.8.): https://www.cam.ac.uk/research/news/lost-norse-of-greenland-fuelled-the-medieval-ivory-trade-ancient-walrus-dna-suggests
Best Paleoanthropology of 2018 So Far (Fossil History Paige, 7.8.): http://fossilhistorypaige.com/2018/08/best-paleoanthropology-of-2018-so-far/
29.000 Jahre alt: "Cast from the past: World's oldest fishing net sinkers found in South Korea" (Phys.org, 7.8.): https://m.phys.org/news/2018-08-world-oldest-fishing-net-sinkers.html
"Irish hunter-gatherers may have become ill from undercooked fish. Work on Mesolithic site shows ‘unprecedented’ insights into early Irish diet" (Irish Times, 6.8.): https://www.irishtimes.com/news/environment/irish-hunter-gatherers-may-have-become-ill-from-undercooked-fish-1.3587338
"When did Aboriginal people first arrive in Australia?" (The Conversation, 6.8.): https://theconversation.com/when-did-aboriginal-people-first-arrive-in-australia-100830
"Scientists measure severity of drought during the Maya collapse" (University of Cambridge, 2.8.): https://www.cam.ac.uk/research/news/scientists-measure-severity-of-drought-during-the-maya-collapse
"Bones found at Stonehenge belonged to people from Wales. Tests show 5,000-year-old remains found at the world heritage site came from more than 100 miles away in west Wales" (The Guardian, 2.8.): https://www.theguardian.com/science/2018/aug/02/revealed-stonehenge-buried-welsh
"Warum Archäologen sich über die Dürre freuen" (Süddeutsche Zeitung, 2.8.): https://www.sueddeutsche.de/wissen/menschheitsgeschichte-warum-archaeologen-sich-ueber-die-duerre-freuen-1.4077523
"Modern Flores Island pygmies show no genetic link to extinct ‘hobbits’. Two pygmy populations on the same tropical island. One went extinct tens of thousands of years ago; the other still lives there. Are they related?" (Princeton University, 2.8.): https://www.princeton.edu/news/2018/08/02/modern-flores-island-pygmies-show-no-genetic-link-extinct-hobbits
"Anchesenamuns Grab bleibt verschollen" (Selket’s Blog, 31.7.): https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/anchesenamuns-grab-bleibt-verschollen
"Dressed to Kill: Chilean Mummies' Clothes Were Colored with Deadly Toxin" (LiveScience, 27.7.): https://www.livescience.com/63181-mummies-poison-clothing.html
Hohle Fels: "Ritzungen auf Mammutrippe aus Welterbe-Höhle geben Rätsel auf" (Universität Tübingen, 26.7.): https://idw-online.de/de/news699900
Pigmentwerkstätten: "Neue Entdeckungen auf der Osterinsel" (Universität Kiel, 26.7.): https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/neue-entdeckungen-auf-der-osterinsel/#
"Archeological plant remains point to southwest Amazonia as crop domestication center. Ancient people in the region began cultivating plants and altering forests earlier than previously thought" (PLOS, 25.7.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-07/p-apr071818.php
"Pictish coppersmith's 1,000-year-old handprint found in Orkney" (The Guardian, 24.7.): https://www.theguardian.com/science/2018/jul/24/pictish-coppersmith-1000-year-old-handprint-found-in-orkney
"Ancient farmers transformed Amazon and left an enduring legacy on the rainforest" (University of Exeter, 23.7.): http://www.exeter.ac.uk/news/research/title_672088_en.html
Ukraine: "Mysterious decorations on a woman`s bones in a tomb from a few thousand years ago" (Science in Poland, 23.7.): http://scienceinpoland.pap.pl/en/news/news%2C30353%2Cmysterious-decorations-womans-bones-tomb-few-thousand-years-ago.html
"Wie verbreiten sich religiöse Überzeugungen?" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 23.7.): http://www.shh.mpg.de/1015871/how-do-religious-ideologies-spread
"The Mystery of How Neanderthals Got Fire. Fifty-thousand-year-old tools suggest that modern humans weren't prehistory's only pyros" (The Atlantic, 19.7.): https://www.theatlantic.com/science/archive/2018/07/neanderthals-fire-mystery/565514/
"Evidence of Salmonella Paratyphi C found for the first time in medieval northern Europe" (University of Warwick, 19.7.): https://warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/evidence_of_salmonella/
"Neue Einblicke in den Speiseplan unserer Vorfahren. Die Analyse von Eiweißen aus archäologischem Zahnstein kann Auskunft über die Ernährung vergangener Zeiten geben" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 18.7.): http://www.shh.mpg.de/1012828/proteins-dental-calculus
Andrew Curry, "Where Our Human Ancestors Made an Impression. Coastlines around the world boast hints of ancient humans who gathered and traveled along the edges of the world, where land meets sea" (Hakai Magazine, 18.7.): https://www.hakaimagazine.com/features/where-our-human-ancestors-made-an-impression/
"Old Theban port of Chalcis: A medieval maritime crossroads in Greece" (CNRS, 18.7.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-07/c-otp071818.php
"Vorindustrielles Anthropozän in tropischen Regenwäldern" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 18.7.): http://www.shh.mpg.de/1016452/vorindustrielles-anthropozaen
"The origins of pottery linked with intensified fishing in the post-glacial period" (University of York, 16.7.): https://www.york.ac.uk/news-and-events/news/2018/research/pottery-japan-fish/
"9,000-year-old Neolithic City Discovered in Jerusalem Valley" (Haaretz, 16.7.): https://www.haaretz.com/israel-news/.premium.MAGAZINE-9-000-year-old-neolithic-city-discovered-in-jerusalem-valley-1.6271740
"Los neandertales consumieron aves y carnívoros en el yacimiento de Axlor" (Arkeobasque, 16.7.): https://arkeobasque.wordpress.com/2018/07/16/los-neandertales-consumieron-aves-y-carnivoros-en-el-yacimiento-de-axlor/
"Die hohe Kunst des Mumifizierens. Forscher finden in Ägypten die Werkstatt eines Einbalsamierers. Wird nun das Rätsel gelöst, wie genau die Toten haltbar gemacht wurden?" (Süddeutsche Zeitung, 15.7.): https://www.sueddeutsche.de/panorama/archaeologie-die-hohe-kunst-des-mumifizierens-1.4055345
"Tübinger Ägyptologen entdecken vergoldete Mumienmaske. Deutsch-ägyptisches Wissenschaftlerteam stellt neue Ergebnisse der Ausgrabungen in Sakkara vor" (Universität Tübingen, 14.7.): http://www.uni-tuebingen.de/newsfullview-landingpage/article/tuebinger-aegyptologen-entdecken-vergoldete-mumienmaske.html
"Ötzis letzte Mahlzeit weist hohen Fettanteil auf" (EURAC, 12.7.): https://idw-online.de/de/news699300
"Discovery of ancient tools in China suggests humans left Africa earlier than previously thought" (University of Exeter, 11.7.): http://www.exeter.ac.uk/news/research/title_669981_en.html
"Humans evolved in partially isolated populations scattered across Africa" (Cell Press, 11.7.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-07/cp-hei070518.php
"Ancient Romans May Have Hunted Whales to Oblivion in the Mediterranean" (Haaretz, 11.7.): https://www.haaretz.com/archaeology/MAGAZINE-ancient-romans-hunted-whales-to-oblivion-in-the-mediterranean-1.6265259

3.4.
Herten & Waldmann: "Funktionsprinzipien früher Zeitmessung in Stonehenge und Nebra"
Das Sonnenjahr und das Mondjahr sind unterschiedlich lang, die Differenz liegt bei etwa 11 Tagen, was man jährlich durch Schalttage oder alle 2,7 Jahre durch einen Schaltmonat ausgleichen kann. Ein Aufsatz von F. Herten und G. Waldmann zeigt jetzt auf, dass eine Synchronisierung beider Zyklen auch ohne moderne Uhren mit einfachen Himmelsbeobachtungen möglich ist, und zwar, indem man den (scheinbaren) nördlichen Mondstillstand beobachtet und protokolliert. Das alle 18,61 Jahre gut beobachtbare Mondereignis lässt eine exakte Synchronisierung des Sonnen- und Mondkalenders zu, was wiederum Prognosen z. B. von Mondfinsternissen etc. erlaubt und vor allem zuverlässige Jahreszeitfestlegungen. Die Autoren zeigen auf, dass die sog. "Aubrey Holes" von Stonehenge (ca. 3100-2550 v. Chr.) diesen Beobachtungsbedürfnissen exakt entsprechen. Das in Stonehenge fixierte Prinzip erkennen sie auch in der Sternenscheibe von Nebra wieder, die als portable Version das notwendige Protokollieren der Ereignisse über lange Zyklen hinweg ermögliche. Dabei dienten die Löcher am Rande der Sternenscheibe nicht einer exakten astronomischen Beobachtung, sondern lediglich als Gedächtnisstütze und Notizzettel dafür, wie oft der 18,61 Jahre währende Mondzyklus bereits stattgefunden habe, bevor sich der übergreifende Zyklus nach 651 Jahren wiederholt. In diesem Kontext verwerfen die Autoren auch die Deutung einer speziellen Punktekonstellation auf der Sternenscheide als Plejaden, sondern sehen in ihr vielmehr die Darstellung des Großen Bären, der im Kontext ihrer Deutung für Himmelsbeobachtungen auf der nördlichen Hemisphäre weitaus wichtiger und nützlicher sei.
Herten, F. & Waldmann, G. (2018). Functional principles of early time measurement at Stonehenge and Nebra. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 6.8.2018: http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Herten_Waldmann.pdf

3.5.
Wurden neolithische Häuser in Südost- und Osteuropa wirklich intentionell verbrannt?
Dieser Frage ist ein Team der Universität Durham experimentalarchäologisch nachgegangen: ein Haus der Tripolye-Kultur wurde möglichst detailgetreu nachgebaut und anschließend (kontrolliert!) in Brand gesteckt. Die Ergebnisse der Studie und deren Interpretation finden Sie in der Sommerausgabe von PAST, dem Newsletter der Prehistoric Society.
http://www.prehistoricsociety.org/publications/publication/past_89_summer_2018/

3.6.
Jordanien: Ältestes Brot der Welt entdeckt
In der Natufien-zeitlichen Fundstelle Shubayqa 1 in Jordanien wurde jetzt der bisher älteste Nachweis von Brot erbracht - gebacken aus gesammelten Wildgräsern. Mit einem Alter von ca. 14.000 Jahren (oder präziser: 14.6–11.6 ka cal BP) ist es 4.000 Jahre älter als der Beginn des Ackerbaus.
"Natufian matza: Archaeologists Find 14,400-year-old Pita in Jordan's Black Desert" (Haaretz, 16.7.): https://www.haaretz.com/archaeology/MAGAZINE-earliest-pita-14-400-years-old-found-in-jordan-s-black-desert-1.6273569
Amaia Arranz-Otaegui et al.: Archaeobotanical evidence reveals the origins of bread 14,400 years ago in northeastern Jordan
PNAS July 16, 2018. 201801071; published ahead of print July 16, 2018. https://doi.org/10.1073/pnas.1801071115

3.7.
Einzigartige ökologische Position als globaler "generalistischer Spezialist" unterscheidet Homo Sapiens von anderen Homininen
Das postuliert eine Studie von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte und der Universität Michigan. Die Forschung solle, so die Autoren, den Fokus von der Suche nach den frühesten materiellen Spuren von Kunst, Sprache oder technologischer Komplexität hin zur Frage verschieben, "was unsere Spezies ökologisch einzigartig macht. Im Gegensatz zu anderen Homininen kolonisierte unsere Art nicht nur eine Vielzahl von herausfordernden Umgebungen, darunter Wüsten, tropische Regenwälder, Höhenlagen und die Paläoarktis, sondern spezialisierte sich auch auf die Anpassung an einige dieser Extreme." Eine spannende Debatte, die angesichts der hochaktuellen Debatte um eine beginnende, durch den Menschen verursachte globale "Heißzeit" sehr nachdenklich macht.
"Der ‚generelle Spezialist‘ – Was den Homo sapiens von anderen Homininen trennte" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 30.7.): http://www.shh.mpg.de/1021388/general-specialist-homo-sapiens

3.8.
Tonplatte mit 13 Versen aus der "Odyssee" entdeckt
Es sind Teile eines Gesprächs, das Odysseus mit dem Schweinehirten Eumaios führt: Bei Ausgrabungen in Olympia haben Archäologen eine Tonplatte mit 13 Versen aus der "Odyssee" entdeckt. Die Platte soll aus der römischen Kaiserzeit stammen, womit dies die ältesten bisher in Griechenland entdeckten Versfragmente der Odyssee darstellen.
"Archäologen entdecken eine antike Tonplatte mit Versen aus der ‚Odyssee‘" (NZZ, 10.7.): https://www.nzz.ch/feuilleton/archaeologen-entdecken-eine-antike-tonplatte-mit-versen-aus-der-odyssee-ld.1402414


4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Looted Iraqi antiquities return home after UK experts crack cold case. British Museum traces exact origin of treasures, brought to London after Saddam Hussein’s fall" (The Guardian, 9.8.): https://www.theguardian.com/world/2018/aug/09/looted-iraqi-antiquities-return-home-after-uk-experts-crack-cold-case
Samuel Hardy: "A very preliminary review of destruction, trafficking and politics of heritage in social media of Russian trolls" (Conflict Antiquities, 9.8.): https://conflictantiquities.wordpress.com/2018/08/09/very-preliminary-review-destruction-trafficking-politics-heritage-social-media-russian-trolls/
Syrien: "Jabhat Al-Nusra Terrorists Begin Excavation Works At Archeological Site In Idleb To Smuggle Antiquities To Turkey" (Muraselon, 4.8.): https://en.muraselon.com/2018/08/jabhat-al-nusra-terrorists-begin-excavation-works-at-archeological-site-in-idleb-to-smuggle-antiquities-to-turkey/
"Judge Orders Return of Ancient Limestone Relief to Iran" (The new York Times, 23.7.): https://www.nytimes.com/2018/07/23/arts/design/judge-orders-return-of-ancient-limestone-relief-to-iran.html
"Twenty-one ancient skulls stolen from Kent church" (BBC, 18.7.): https://www.bbc.co.uk/news/uk-england-kent-44875982
"Quotes given by ancient art dealer William Veres outlining Balkan trafficking methods" (Art Crime, 17.7.): https://art-crime.blogspot.com/2018/07/quotes-given-by-william-veres-outlining.html
Emma Cunliffe, Paul Fox, Peter Stone: "The Protection of Cultural Property in the Event of Armed Conflict: Unnecessary Distraction or Mission-Relevant Priority?" (Open Publications, 9.7.): https://www.openpublications.org/single-post/2018/07/09/The-Protection-of-Cultural-Property-in-the-Event-of-Armed-Conflict-Unnecessary-Distraction-or-Mission-Relevant-Priority

4.2.
Pferdekopf von Waldgirmes: 773.000 Euro Entschädigung an den Landwirt
Das Landgericht Limburg hat entschieden: 773.000 Euro Entschädigung an den Landwirt, auf dessen Grund 2009 der Pferdekopf von Waldgirmes gefunden wurde. Das Gericht folgte dem Gutachten, das den Wert der Fundes auf gut 1,6 Mio. Euro ansetzte. Da 2009 in Hessen noch kein Schatzregal galt, gilt die Hadrianische Teilung nach BGB: 50% an den Grundbesitzer, 50% an den Finder - in diesem Fall die Profi-Archäologen vom Landesdenkmalamt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Land Hessen prüft, ob es in Berufung gehen will.
http://www.fr.de/rhein-main/kriminalitaet/limburg-urteil-zu-pferdekopf-land-soll-773-000-euro-zahlen-a-1552184?GEPC=s2
"Finderlohn - Der Tanz ums goldene Pferd" (ZDF Heute, 4.8.): https://www.zdf.de/nachrichten/heute/roemischer-pferde-kopf-in-berliner-museum-100.html


5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
Die britische Archäologie überleben: Ein ratgeber für nicht-britische Archäologen
"British Archaeological Jobs and Resources" (BAJR), die große Jobbörse für Archäologen in Großbritannien, bietet nicht nur Stellenanzeigen, sondern darüber hinaus News, diverse Informations- und Lernmaterialien, Hinweise auf Bezugsquellen für Spezialmaterial usw. Mitte Juni ist dort erschienen "Surviving British Archaeology: a guide for non-UK Archaeologists". Autor der 18-seitigen Broschüre ist der gebürtige Grieche Konstantinos P. Trimmis, der nach einem Studium der Archäologie in Griechenland und anschließenden Felderfahrungen in Griechenland, Kroatien und der Türkei um das Jahr 2000 nach Großbritannien kam und dort seitdem als Feldarchäologe / Firmenarchäologe tätig ist. Für ihn ein Eintritt in eine erst einmal fremde Welt - und genau darüber berichtet er, kurz, präzise, unterhaltsam, mit Ethnographenblick. Ganz praktisch mit Hinweisen auf Arbeitsorganisation, Grabungsweise, dem wohl üblichen persönlichen Werkzeugkoffer, Gehältern, nötige Versicherungen, wo man Jobangebote findet, wie man ein Bewerbungsschreiben aufsetzt und was im CV drinne stehen sollte (jeweils mit Mustervorlage). Und ja: dass es sehr hilfreich ist, sich beim CIfA zu akkreditieren. Plus weiterführende Hinweise am Ende der Broschüre. Eben ein "Surviving guide" - kostenlos auf der Website bei BAJR.
Trimmis, K. P. (2018). Surviving British Archaeology: a guide for non-UK Archaeologists (BARJ Guide 53). Dunbar: BAJR. http://www.bajr.org/BAJRread/BAJRGuides.asp

5.2.
DGUF-Altvorsitzender Prof. Dr. Hansjürgen Müller-Beck verstorben
Am 2.8. starb Prof. Dr. Hansjürgen Müller-Beck in seiner Wahlheimat Bern. Der 1927 in Berlin geborene Prähistoriker hatte sich 1965 über das Blattspitzen-Paläolithikum habilitiert und war von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Urgeschichte und Jägerische Archäologie an der Universität Tübingen. Der DGUF war er 1969 noch in deren Gründungsjahr beigetreten, von 1970 bis 1974 fungierte er ihr als Vorsitzender. Wer den berühmten Forscher nochmals erleben oder kennen lernen möchte, findet in der Reihe "Harald Meller trifft..." fünf Videos aus dem Jahr 2012 vor, in denen Müller-Beck aus seinem reichen Leben wie seinen vielfältigen Forschungen berichtet.
Schriften von H. Müller-Beck: https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=119433095
"Harald Meller trifft... Hansjürgen Müller-Beck" Teil 1-4 (Videos): http://www.lda-lsa.de/filme/harald_meller_trifft/harald_meller_trifft_iii/

5.3.
Schreibblockade – und nu? Nützliche Schreibtipps
Der leere Bildschirm, das weiße Blatt Papier – und in wenigen Tagen oder gar Stunden muss der Text eingereicht werden. Johanna Beamish gibt guten Rat für solche Situationen, in denen mutmaßlich jeder schon einmal war. Natürlich bringt einen auch das Ergoogeln von Begriffen wie "Schreibblockade" weiter, aber diesen Beitrag zeichnet doch aus, dass die Tipps einfach zu befolgen und originell sind: "Den Tag nicht mit einem Kapitelende beenden", beispielsweise, könnte richtig gut klappen.
Johanna Beamish, "Schreiben in den Geisteswissenschaften – Was tun, wenn die Gedanken nicht aufs Papier wollen?" (Geisteswissenschaft als Beruf, 8.8.): https://gab.hypotheses.org/4692


6. Berufsverband
6.1.
Das hat es mit den "Referenzschreiben" für den Berufsverband CIfA auf sich
Wer eine akkreditierte Mitgliedschaft beim Berufsverband Chartered Institute for Archaeologists (CIfA) will, braucht zwei Referenzschreiben. Doch manchen Bewerbern und auch Referenz-Gebern ist nicht klar, was genau erwartet wird. CIfA Deutschland informiert in seinem aktuellen Newsletter darüber, warum die Referenzen gebraucht werden, wer sie schreiben darf und was darin bezeugt werden sollte. Um übrigens Missverständnissen vorzubeugen: Für die nicht-akkreditierte Mitgliedschaft (Affiliate) oder die Mitgliedschaft für Studierende braucht es keine Referenzschreiben.
https://www.archaeologists.net/sites/default/files/1_CIfA_Deutschland_Newsletter_Juli2018_0.pdf

6.2.
Wichtige Vergleichsdaten: CIfA gibt neue Lohnempfehlungen für Archäologen in Großbritannien aus
Ende Juli hat das CIfA seine Lohnempfehlungen für die Archäologie in Großbritannien (!) angepasst. Für die drei Akkreditierungsgrade empfiehlt CIfA folgende Brutto-Jahresgehälter (durchweg Brit. Pfund): PCIfA 19.853-20.926 (mindestens 18.600); ACIfA 29.123-31.561 (mindestens 21.700), MCIfA 36.552-40.276 (mindestens 28.000). Die Newsletter-Redaktion verzichtet zunächst bewusst auf eine direkte Umrechnung der Pfund-Beträge in Euro, weil zum Verständnis dieser Beträge drei Fragen wesentlich sind: (1) Werden diese Empfehlungen auch in der Praxis eingehalten? (2) Wie übersetzt man die drei Akkreditierungsgrade in die deutschen Gepflogenheiten? Und (3) Was bedeuten die Bruttogehälter in der Praxis? Denn das Steuer- und Versicherungssystem in Großbritannien und die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten machen eine 1:1-Umrechnung der Zahlen sinnarm. Ergebnis unserer Recherchen: (1) Ja, die CIfA-Empfehlungen werden mehrheitlich eingehalten. So hört man es von den in der britischen Firmenarchäologie Tätigen, so entnimmt man es den Debatten in der BAJR-Facebook-Gruppe. Die von CIfA gesetzten Mindestbeträge werden nur in Ausnahmefällen unterschritten. Offenbar wäre es für CIfA-akkreditierte Firmen schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, die billiger arbeiten. (2) Die drei Akkreditierungsgrade beim CIfA orientieren sich streng an der CIfA-Kompetenzmatrix, man kann sie jedoch auch stark vereinfachend herunterbrechen auf die Frage, wie viel Verantwortung ein Archäologe bei seiner archäologischen Arbeit trägt. Ist die Antwort: "keine oder kaum eine", entspricht das der PCIfA-Kompetenz. Ist die Antwort: "einige", ist das eine ACIfA-Kompetenz. Ist sie hingegen: "viel oder alle", liegt MCIfA-Kompetenz vor. Konkret und praktisch in deutsche Gepflogenheiten übersetzt, könnte man PCIfA, ACIfA und MCIfA wie folgt umreißen: PCIfA = Archäologen ohne oder mit geringer Verantwortlichkeit; z. B. Grabungsmitarbeiter, Schnittleiter, Projektassistenten, wissenschaftliche Hilfskräfte in Museumssammlungen (z. B. Archivierung, Sammlungsverwaltung, Restaurationswerkstätte, etc.), Museumsführer, wissenschaftliche Hilfskräfte in den Denkmalämtern, Studienassistenten und Hilfswissenschaftler an Universitäten, wissenschaftliche oder technische Hilfskräfte für Sonderaufgaben (z. B. Illustratoren, Laborassistenten, etc.). ACIfA = teilweise selbstverantwortlich tätige Archäologen mit (oder seltener ohne) Mitarbeiterführungsaufgaben, z. B. Grabungsleiter, Projektleiter, Museumsleiter sehr kleiner Museen oder Kuratoren kleiner archäologischer Sammlungen z. B. in kommunalen Museen, Museumspädagogen, teilweise selbstverantwortlich tätige Mitarbeiter in Denkmalämtern (z. B. Denkmalinventarisierung, Archivierung, Redaktion von Publikationen), Universitätsassistenten und wissenschaftliche Mitarbeiter mit selbstverantwortlichen Aufgaben in Lehre und/oder Forschung, wissenschaftliche oder technische Spezialisten (Grabungstechniker, Restaurator, Anthropologen, Paläobotaniker, Paläozoologen, Palynologen, Fotografen, Fachbibliothekare etc.). MCIfA = weitgehend selbstverantwortlich tätige Archäologen in Führungspositionen oder mit sonstigen bedeutenden Verantwortlichkeiten für andere; z. B. Firmenchefs, Museumsdirektoren, Kuratoren größerer archäologischer Sammlungen, Landesarchäologen, Bezirks-/Kreisarchäologen, Universitätsprofessoren und habilitierte Dozenten, Institutsleiter. (3) Angesichts sehr unterschiedlicher Steuer- und Versicherungssysteme sowie Lebenshaltungskosten beziehen wir die CIfA-Empfehlungen auf den derzeitigen Durchschnittslohn in Großbritannien (29.000 Brit. Pfund), ermitteln das prozentuale Mehr oder Weniger der CIfA Empfehlungen dazu, und setzen anhand dieser Prozente die Empfehlungen von CIfA wiederum über den aktuellen Durchschnittslohns in Deutschland (45.252 Euro) in hypothetische Euro-Jahreslöhne um. Zur Vereinfachung wählen wir statt der von CIfA genannten Spannen deren Mittelwert. PCIfA entsprächen dann ca. 31.800 Euro (mind. 29.000 Euro), ACIfA 47.350 Euro (mind. 33.860 Euro) und MCIfA 59.940 Euro (mind. 43.700 Euro). Wohlgemerkt: diese Zahlen dienen der Veranschaulichung der Empfehlungen für Großbritannien! Für Deutschland wären gewiss eigene, an die hiesigen Verhältnisse angepasste Empfehlungen sinnvoll.
Lohnempfehlungen CIfA für 2018/2019: https://www.archaeologists.net/jist
"Leben und Arbeiten in Großbritannien" (workwide.de, 4.8.): https://www.workwide.de/leben-und-arbeiten-im-vereinigten-konigreich/
"Ländervergleich UK: Arbeit, Gehalt und Leben in Großbritannien und Nordirland" (gehaltsvergleich.com, 3.4.2018): https://www.gehaltsvergleich.com/news/laendervergleich-uk-arbeit-gehalt-und-leben-in-grossbritannien-und-nordirland
Durchschnittlicher Bruttoverdienst in Deutschland 2018 (Statistisches Bundesamt, 4.8.): www.destatis.de


7. Open Access & Open Data
7.1.
Der französische Staat setzt auf Open Access, Open Data und Open Science
Der französische Wissenschaftsminister Frédérique Vidal hat am 4.7. einen "Nationalen Plan für offene Wissenschaft" veröffentlicht, bezeichnenderweise neben dem französischsprachigen Original zugleich auch in einer englischsprachigen Fassung. Frankreich will Open Access, Open Data und Open Science, will dieses Ziel handfest angehen und fördern und will dies international vernetzt tun. Ansonsten enthält das schwungvoll geschrieben kurze Papier keine umwerfenden Neuigkeiten, keine Gedanken, die man nicht schon anderweitig gelesen oder debattiert hätte. Aber in dieser Klarheit, Kürze und Konsistenz eine bemerkenswerte Willenserklärung eines wichtigen europäischen Staates. Reizvoll die vielen kleinen Zeichen und Botschaften im Text: Zu Open Access, dass man Verlags-Diversität anstrebe und neue Geschäftsmodelle evaluieren möchte. Zu Open Data, dass dies verpflichtend werden solle, dass man Data Papers fördern wolle, dass man strukturierte Daten anstrebe. Aha, ein (nachvollziehbarer) Hieb gegen die derzeitige Big-Data-Euphorie, die meint, unstrukturierte Daten Gewinn bringend analysieren zu können. Beim Text zur Offenen Wissenschaft der Beschluss, dass man sich an vielen internationalen Initiativen beteiligen möchte wie z. B. ORCID und DOAJ. Gemeinsam mit den Niederlanden werde man, als Ergänzung zum DOAJ (Directory of Open Access Journals), ein DOAB aufbauen, ein Verzeichnis qualitätsgeprüfter Open-Access-Monographien - ein freundlicher Gruß an die Geisteswissenschaften, der einen Dank verdient. Am Ende unter "further readings" - völlig richtig - der Hinweis auf die Budapester Erklärung und eben nicht die Berliner Erklärung als europäisches Grundlagendokument. Ja, und auch das Publikationsdatum ist gewiss nicht zufällig: am 4. Juli 1776 erklärten die britischen Kolonien in Nordamerika ihre Unabhängigkeit. Auch wenn es aktuell nur ein Plan ist: hier wird der Unabhängigkeit von den multiplen Diktaten internationaler Großverlage der Weg geebnet.
National Plan for Open Science (Frankreich, 4.7.): https://libereurope.eu/blog/2018/07/05/frenchopenscienceplan/

7.2.
DAI eröffnet eine Open-Access-Plattform für seine Zeitschriften
Willkommen im Club! Am 19.7. gab das DAI per Pressemitteilung die Eröffnung seiner Open-Access-Plattform für die Zeitschriften des DAI bekannt. Sie ähnelt in ihrer Aufmachung der von Propylaeum (UB Heidelberg) bekannten Plattform unter der Software OJS und soll künftig alle im Open Access erscheinenden Zeitschriften des DAI bündeln. Aktuell am Start enthält sie jeweils einige Jahrgänge von Archäologischem Anzeiger, Chiron und Madrider Mitteilungen sowie e-Forschungsberichte und e-Jahresberichte, doch der Fundus soll schnell wachsen. Für die drei erstgenannten traditionellen und bislang im Druck erschienen Zeitschriften gibt die Plattform noch keine Details zum redaktionellen Konzept her, doch es sieht so aus, als würde mit einer ein- bis dreijährigen Sperrfrist gearbeitet, d. h. neueste Jahrgänge erst mit Verzögerung online gestellt werden.
"Wissen immer verfügbar: Archäologische Bücher und Journale online" (DAI, 19.7.): https://www.dainst.org/presse/pressemitteilung/-/article-display/L11mBpjClzu5/4090593
"iDAI.publications" (19.7.): https://publications.dainst.org/journals/

7.3.
OA2020 veröffentlicht umstrittene Empfehlungen zu Open-Access-Monographien
OA2020-de ist am 31.7. überraschend mit "Empfehlungen zu Qualitätsstandards für die Open-Access-Stellung von Büchern" an die Öffentlichkeit getreten. OA2020-de, manchem auch bekannt als "Nationaler Open-Access-Kontaktpunkt" (NOAK), ist der am 21.3.2016 gegründete nationale Ableger der von der Max-Planck-Gesellschaft in Leben gerufenen internationalen OA2020-Initiative, deren Ausrichtung die DGUF im März 2016 öffentlich unterstützte (DGUF-Newsletter vom 31.3.2016 Punkt 1.2.). Ende 2017 hatte die DGUF in einem Kommentar die recht einseitige Ausrichtung von DEAL und OA2020-de auf das Erreichen von Nationallizenzen mit den drei weltweit größten Wissenschaftsverlagen und das Publizieren in Zeitschriften moniert, was den Bedürfnissen der Geisteswissenschaften nicht gerecht werde, in denen Monografien weiterhin sehr wichtig seien (DGUF-Newsletter vom 13.10.2017 Punkt 7.4.). Diese Kritik hatten DEAL und OA2020-de gemeinsam zurückgewiesen (DGUF-Newsletter vom 24.11.2017 Punkt 1.6.); beide Organisationen strebten, so ihre damaligen Entgegnungen in Richtung DGUF, eine umfassende (!) Transformation des wissenschaftlichen Publikationswesens an, wobei sie Wert auf "leistungsfähige, finanzierbare und nachhaltige Strukturen" legten. Man kann die nun veröffentlichten "Empfehlungen" durchaus als einen programmatischen Versuch von OA2020-de wahrnehmen, den damaligen Worten auch Taten folgen zu lassen und das Monografienwesen stärker als bisher zu berücksichtigen. So schreibt OA2020-de nun: "Ziel [der Empfehlungen] ist es, Autor_innen, Verlagen und Bibliotheken eine praxisnahe Richtschnur an die Hand zu geben, die Kriterien für die Produktion, den Vertrieb und die finanzielle Beteiligung an der Open-Access-Stellung von Büchern beschreibt. Sowohl für Verlage, die Open-Access-Angebote für Bücher bereit stellen, als auch für Bibliotheken, die über finanzielle Beteiligungen eine Open-Access-Stellung von Büchern mit ermöglichen wollen, ist es wichtig zu wissen, welche Leistungen angeboten beziehungsweise erwartet werden können." Aha, eine To-do-Liste für Verlage von Open-Access-Monografien samt der Empfehlung an mögliche Finanzierer, nur für solche Produkte zu zahlen, die dieser Richtschnur folgen. Gute Kriterien sind grundsätzlich wünschenswert, hier aber ist man als Fachmann bzw. Fachfrau doch erstaunt: Geboten wird ein kaum geordnetes, buntes Sammelsurium von Selbstverständlichem, vielen Nice-to-Haves und Sonderbarkeiten. Warum wird z. B. als Format PDF statt PDF/A genannt, warum gilt ePUB als wünschenswert; braucht es wirklich DOIs auf Ebene Kapitel, Abbildungen und Tabellen? Ist ein ONIX-Feed wirklich erforderlich (nach unserer Erfahrung nur bei Print sinnvoll); warum soll eine Aufnahme ins DOAB zwingend sein; warum sollen (verpflichtend) quartalsweise Nutzerstatistiken bereitgestellt werden; warum ist im Text vom in Deutschland rechtlich nicht existierenden "Copyright" die Rede; warum sind im Gegensatz zu den harten (wenngleich z. T. auch irrigen) formalen Anforderungen die Aussagen zur im Grunde zwingend nötigen Qualitätssicherung so windelweich und unbestimmt? usw., usf. Mit der Bestimmung "Die Publikation ist auf OAPEN zugänglich" wird ein einziges und zudem weitgehend unbekanntes Repositorium als verpflichtend erklärt - also auch hier die Neigung zur Monopolbildung. Auf Nachfrage des DGUF-Herausgebers Frank Siegmund an OA2020-de wurde Propylaeum /UB Heidelberg ausdrücklich als nicht adäquates Repositorium bezeichnet. Kleinkarierte Mäkeleien der DGUF an einer im Grunde guten Richtlinie? Keinesfalls. Anfang August haben sich unter der Leitung der SUB Göttingen und der TU Berlin zahlreiche erfahrene Bibliothekare zusammengetan und darauf verständigt, den Empfehlungen in vorliegender Fassung energisch entgegenzutreten. Der kommerzielle Duktus sei unüberhörbar, die Expertise der Bibliotheken und bestehenden Open-Access-Universitätsverlage sei nicht berücksichtigt, es brauche bessere, praxistaugliche Empfehlungen. Der Einschätzung schließen wir uns ausdrücklich an!
oa2020-de: "Empfehlungen zu Qualitätsstandards für die Open-Access-Stellung von Büchern" (31.7.): https://oa2020-de.org/blog/2018/07/31/empfehlungen_qualit%C3%A4tsstandards_oab%C3%BCcher/
OA2020-Initiative: https://oa2020.org/


8. Debatte zur "Predatory Journals" und "Junk Science"
8.1.
Predatory Journals I: NDR, WDR und Süddeutsche über "fake science" in Deutschland
Am 19.7. meldet sich ein Recherchenetzwerk aus NDR, WDR und SZ-Magazin mit einer spektakulären These zu Wort: "Mehr als 5.000 Wissenschaftler deutscher Hochschulen haben Forschungsarbeiten bei scheinwissenschaftlichen Verlagen veröffentlicht. Experten sprechen von einem 'Desaster für die Wissenschaft'." An den "monatelangen Recherchen" seien auch internationale Medien wie Le Monde beteiligt gewesen. Weltweit gehe es sogar um 400.000 Forscher. Rasches Handeln sei erforderlich, denn die Öffentlichkeit brauche eine seriöse, vertrauenswürdige Wissenschaft, eine solche mit geprüften Publikationen. Der Befund der Journalisten: "Räuberische Zeitschriften" ("Predatory Journals") würden gegen Geld auch Ungeprüftes publizieren, dies müsse unterbunden werden. Die massiven Meldungen in seriösen Medien und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, verbreitet auch via DPA, schlagen sofort hohe Wellen und schaffen es sogar in die abendliche Tagesschau. Das Schlagwort "Fake Science" geistert durch die Presse. Als Auslöser des Problems benennen die Rechercheure Open-Access-Zeitschriften, in denen Autoren für das Publiziertwerden bezahlen müssen. Daraus sei ein Geschäftsfeld entstanden, in dem Verlage ohne Prüfung alles Eingereichte veröffentlichen würden, um möglichst oft diese Publikationsgebühren einnehmen zu können. Noch am gleichen Tag greift die Bundesforschungsministerin das Thema auf: "Die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler in Deutschland arbeitet nach den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis." – aber man müsse den Vorwürfen nachgehen und jeden Einzelfall prüfen. Wenige Tage später legt Das Erste in einem sehr emotionalen Video nach, um auf die menschlichen Konsequenzen von unseriösen wissenschaftlichen Publikationen aufmerksam zu machen. In vielen den Fall reflektierenden Artikeln wird der hohe Publikationsdruck ("publish or perish"), den das Wissenschaftssystem ausübe, als Grund für solche Veröffentlichungen angeführt.
Svea Eckert und Peter Hornung: "Recherche ‚'Fake Science': Wissenschaft auf Abwegen" (NDR, 19.7.): http://www.tagesschau.de/inland/fakescience-101.html
"Dossier: Das Geschäft mit der Wissenschaft" (NDR, 19.7.): https://www.ndr.de/nachrichten/investigation/Dossier-Das-Geschaeft-mit-der-Wissenschaft,fakesciencedossier100.html
Svea Eckert, NDR, kommentiert die Recherche "Fake Science" (Tagesschau, 1.7.; Video, 1:33 Min.): http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-427767.html
"#FakeScience - Fragen und Antworten" (NDR, 23.7.): https://www.ndr.de/nachrichten/FakeScience-Fragen-und-Antworten,fakescience198.html#anchor3
Till Krause und Katrin Langhans: "Tausende Forscher publizieren in Pseudo-Journalen" (Süddeutsche Zeitung, 19.7.): https://www.sueddeutsche.de/wissen/wissenschaft-tausende-forscher-publizieren-in-pseudo-journalen-1.4061005
Patrick Bauer und Laura Esslinger: "Im Netz der Raubverleger" (Süddeutsche Zeitung, 19.7.): https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/scheinwissenschaft-im-netz-der-raubverleger-1.4061311
Stéphane Foucart, David Larousserie: "Alerte mondiale à la fausse science" (Le Monde, 19.7.): https://www.lemonde.fr/sciences/article/2018/07/19/alerte-mondiale-a-la-fausse-science_5333374_1650684.html
"Tausende Studien in Deutschland ungeprüft veröffentlicht" (Berliner Morgenpost, 19.7.): https://www.morgenpost.de/vermischtes/article214888789/Tausende-Studien-in-Deutschland-ungeprueft-veroeffentlicht.html
"Fake Science – Die Lügenmacher" (Das Erste, 23.7.; Video, 28:53 Min.): https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/exclusiv-im-ersten-fake-science-die-luegenmacher-video-102.html
"Predatory Journals: Das 'Publish or perish'-Diktat muss enden" (Spektrum, 20.7.): https://www.spektrum.de/kolumne/das-publish-or-perish-diktat-muss-enden/1579710

8.2.
Predatory Journals II: Reaktionen aus der Wissenschaft
Im Vergleich zur hohen Resonanz auf dieses Thema in den Medien war die Zahl der Reaktionen aus dem Wissenschaftssystem zunächst übersichtlich; die etablierten Institutionen blieben gelassen, worüber wiederum die Medien berichteten – z. B. die Berliner Morgenpost (19.7.): "Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wollte die Berichte nicht kommentieren. Man setze sich mit solchen Entwicklungen derzeit im Rahmen der Überarbeitung der 'Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis' auseinander." Verständlich, denn welcher Wissenschaftler, dessen Kontaktdaten irgendwo auf der Website einer Universität oder Forschungseinrichtung auftauchen, hat solche E-Mails nicht schon erhalten? Einladungen, in einer Zeitschrift atemberaubend schnell und zu supergünstigen Konditionen zu publizieren, deren Namen er bislang noch nie gehört hatte, und deren inhaltliches Profil seltsam durchwachsen erscheint. Nicht selten sind solche Zuschriften bereits automatisch als Spam markiert. Übliche Alltagsroutine: interessiert mich nicht, delete und schon vergessen. In der Regel sind sich Wissenschaftler des Werts ihrer Forschung nämlich bewusst und haben klare Vorstellungen davon, wo sie publizieren wollen. Sie sind Wissenschaftsprofis und möchten die Ergebnisse ihrer Mühen in anerkannten und qualitätsgesicherten Zeitschriften veröffentlichen, mit denen sie möglichst viele ihrer Fachkollegen erreichen. Dass ihnen am 19.7. von hochkarätigen Medien kollektiv Dummheit und Naivität (d. h. das Hereinfallen auf solche Machenschaften) oder unseriöses bis betrügerisches Verhalten (d. h. das bewusste Publizieren in solchen Zeitschriften) vorgeworfen wurde: Ja, schon verdrießlich, aber letztlich: wen kümmert’s? Man ist ja persönlich nicht betroffen, fühlt sich also nicht angesprochen. Wissenschaftsinstitutionen verwiesen in jenen Tagen, sachlich richtig, auf die Tatsache, dass das Phänomen längst bekannt und quantitativ unbedeutend sei, dass es vor allem das Wissenschaftssystem in Asien und Afrika betreffe. Zugleich betonen DFG und die Allianz der Wissenschaftsorganisation, die Helmholtz-Gesellschaft und der FWF in ihren Stellungnahmen, dass Forschende im Rahmen der Wissenschaftsfreiheit selbst über den Publikationsort entscheiden könnten und dass die Publikation in einer "Räuberischen Zeitschrift" noch nicht notwendigerweise bedeute, auch der Inhalt des Textes sei falsch. Gleichwie wolle man die Qualitätssicherung weiterhin ausbauen, u. a. stelle man für Wissenschaftler einschlägige Ratgeber und Leitfäden bereit. Oft genannt wurde z. B. die auch in deutscher Sprache verfügbare Ratgeberseite "Think, Check, Submit", die von namhaften Wissenschaftsorganisationen und Verlagen betrieben wird. Sie empfiehlt im Kern, sich bei der Auswahl einer Zeitschrift neben persönlichen Erfahrungen an der Listung resp. Mitgliedschaft von Zeitschriften in einschlägigen Verzeichnissen zu orientieren, z. B. COPE, DOAJ, OASPA. Doch sind solch routinierten und gewiss berechtigten, doch hölzern daherkommenden und von der Presse kaum aufgegriffenen Stellungnahmen hinreichend? Achseln zucken und weiter im Tagesgeschäft? Umso mehr ragen die zeitnahen Reaktionen des Physikers Dr. Markus Pössel heraus, der in seinem bei SciLogs beheimataten Blog "Relativ einfach … aber nicht einfacher" den Vorwürfen in fünf Beiträgen nachging, die sich neben Sachlichkeit und Professionalität vor allem auch durch ihre Nachvollziehbarkeit auszeichnen. Mit etwas Mühe kann jedermann Pössels Recherchen selbst nachvollziehen. Pössel zeigt auf, dass Publikationen in jenen "Räuberischen Zeitschriften" bzw. "predatory journals" quantitativ vor allem China, USA, Japan, Indien und Nigeria betreffen, nur selten von in Europa beheimateten Autoren stammen. Die absoluten Zahlen müssten relativiert werden gegen die Anzahl der Forschenden im jeweiligen Land, schreibt Pössel; demnach gehe es in Deutschland (wie z. B. auch in den Niederlanden, Frankreich, Schweiz, Großbritannien) um weniger als einen Aufsatz auf 1.000 Wissenschaftler. In Pössels Stichprobe mit 17.500 Aufsätzen fanden sich 906 Autoren aus Deutschland, von denen 814 (90%) über drei Jahre hinweg nur einmal in einer "Räuberischen Zeitschrift" auftauchten. Zu einer ähnlichen niedrigen Mengeneinschätzung kam auch der Medieninformatiker Dr. Raphael Wimmer am 22.7. Daher bezweifelt Pössel die erheblich höheren Mengenangaben des Recherchenetzwerks NDR, WDR und SZ-Magazin. In einem zweiten, sehr lesenswerten Schritt hat sich Pössel die wenigen Vielveröffentlicher in diesen Zeitschriften individuell angeschaut. Renommierte und etablierte Wissenschaftler seien dort nicht vertreten, vor allem aber auch keine bewusst inhaltlich falschen Fachartikel: "Auffällig ist, wie überproportional die Randgebiete der Wissenschaft vertreten sind: Privatgelehrte, Emeriti, Ehemalige, Menschen, die hauptberuflich in Firmen oder Praxen arbeiten und von dort aus eine Verbindung zu einer Universität behalten haben. Wiederum ist keine dieser Randpositionen despektierlich. Verbindungen zwischen Firmen und Universitäten sind für den Wissenstransfer im Gegenteil sehr erwünscht, und medizinische Fakultäten würden große Probleme bekommen, könnten sie nicht bei der Ausbildung ihrer Studierenden auf die medizinischen Einrichtungen und niedergelassenen Ärzte der Region zurückgreifen." Zudem zeige seine Sichtung, dass hier nicht ein Problem der Wissenschaft insgesamt vorliege, sondern dass angewandte Forschungsgebiete wie Nutztierwissenschaft oder Metallurgie und v. a. die Medizin (27,5%) besonders häufig vertreten seien. Autoren namhafter Wissenschaftsinstitutionen waren in Pössels Stichprobe ausnehmend selten. Sein überzeugendes Fazit: die Berichterstattung ist stark übertreibend, aber das System Wissenschaft sollte sie nun nutzen, tatsächlich vorhanden Probleme der Qualitätssicherung offener zu thematisieren und an besseren Lösungen zu arbeiten. So ist einem einzelnen Blogger (der sich am 3.8. dann auch im "Tagesspiegel" äußerte) dafür zu danken, mit wissenschaftlichem Handwerk und Sachlichkeit einem Medienhype öffentlich entgegengetreten zu sein und die viele heiße Luft auf der Blase abgelassen zu haben. In Folge haben besonnenere Medienkommentare wie z. B. von Thomas König (Standard), Thomas Beschorner (ZEIT) und Beatrice Lugger (Merton-Magazin) dazu aufgefordert, statt von "Fake Science" richtiger von "Junk Science" zu sprechen und die relativ überschaubare Anzahl von "Unfällen" nicht hochzuspielen, sondern als Symptome von grundsätzlicheren Fehlentwicklungen im Wissenschaftssystem wahrzunehmen, u. a. dem unangemessenen Publikationsdruck. Dem geschätzten Umsatz von ca. 75 Mio. Euro pro Jahr der von NDR, WDR und SZ spektakulär beklagten Schwarzen Schafe, d.h. der "räuberisch" agierenden Verlage, stünden 10 Mrd. Euro der sog. seriösen Verlage mit ihren fragwürdigen Geschäftsmodellen gegenüber – hier läge eines der eigentlichen Probleme.
Allianz der Wissenschaftsorganisationen: "Stellungnahme zur Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen" (25.7.): http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2018/180725_stellungnahme_allianz_qs_publikationen.pdf
"Die räuberische Zeitschrift…" (UB Leipzig, 13.11.2017): https://blog.ub.uni-leipzig.de/die-raeuberische-zeitschrift/
"Predatory Journals / Predatory Publishers: 'Unseriöse Angebote, die der gesamten Wissenschaft schaden'. Standpunkt von Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft" (19.7.): https://www.helmholtz.de/ueber_uns/die_gemeinschaft/standpunkte/predatory_journals_predatory_publishers/
"Wissenschaftsrat und FWF zu jüngsten Medienberichterstattungen über dubiose Praktiken einiger Wissenschaftsverlage" (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, FWF, 23.7.): https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180723_OTS0102/wissenschaftsrat-und-fwf-zu-juengsten-medienberichterstattungen-ueber-dubiose-praktiken-einiger-wissenschaftsverlage
Stefan Schmeja: "Was ist Predatory Publishing?" (Technische Informationsbibliothek Hannover, 26.7.): https://blogs.tib.eu/wp/tib/2018/07/26/was-ist-predatory-publishing/
Kerstin Großardt: "Predatory Publishing – Raubverlage" (UB Mannheim, 24.7.): https://blog.bib.uni-mannheim.de/Aktuelles/?p=17530
"Pseudo Journale – worum es sich handelt und wie die Wissenschaft gegensteuert" (Science Mediacenter, 19.7.): https://www.sciencemediacenter.de/fileadmin/user_upload/Fact_Sheets_PDF/Predatory-Publishers_SMC_Fact-Sheet.pdf
"Think, Check, Submit": http://thinkchecksubmit.org/translations/german/
Markus Pössel: "Abzock-Fachzeitschriften: Wie groß ist das Problem?" (Relativ einfach … aber nicht einfacher, 21.7.): https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/abzock-fachzeitschriften-wie-gross-ist-das-problem/ - Die weiteren Teile vom 22.7., 25.7., 28.7., 4.8. und 7.8. sind dort verlinkt.
Markus Pössel: "Angebliche ‚Fake Science‘: Ein bisschen Entwarnung" (Tagesspiegel, 3.8.): https://www.tagesspiegel.de/wissen/angebliche-fake-science-ein-bisschen-entwarnung/22875220.html
Tweet Raphael Wimmer (22.7.): https://twitter.com/RaphaelWimmer/status/1021094037909098497
Thomas Beschorner: "Wer 'Fake Science' ruft, ignoriert die wahre Probleme" (Die ZEIT, 31.7.): https://www.zeit.de/wissen/2018-07/fake-science-wissenschaft-publikation-zeitschrift
Thomas König: "Raubverlage sind nur kleine Fische im akademischen Publikationsteich" (Standard, 31.7.): https://mobil.derstandard.at/2000084391358/Raubverlage-sind-nur-kleine-Fische-im-akademischen-Publikationsteich
Beatrice Lugger: "Der Handel mit Wissenschaft in Zeiten von Fake-News" (Merton-Magazin, 26.7.): https://merton-magazin.de/der-handel-mit-wissenschaft-zeiten-von-fake-news

8.3.
Predatory Journals III: Die Listen "seriöser Fachzeitschriften" COPE, DOAJ und OASPA
In den Debatten um die Predatory Journals werden immer wieder die u. a. vom Wissenschaftsverlag Springer Nature finanzierte Website "Think, check, submit" und deren Empfehlungen genannt. Neben viel Vernünftigem in angenehm kurzen Worten empfiehlt sie einem jeden Autor zu prüfen, ob eine Zeitschrift, bei der man einreichen möchte, in bestimmten Gremien oder Listen seriöser Zeitschriften vertreten ist, insbes. COPE, DOAJ und OASPA. Schauen wir uns diese Listen näher an: drei inhaltlich jeweils durchaus sinnvolle Gremien mit wohlklingenden ethischen Richtlinien. Warum es drei unterschiedliche Listen und Gruppen sind, erschließt sich nur bedingt; beim Blick auf die Gründungsmitglieder und Hauptfinanzierer gewinnt man den Eindruck, dass hier auch konkurrierende Netzwerke von großen Wissenschaftsverlagen eine Rolle spielen könnten. Gleichwie, in allen Fällen verpflichtet sich eine Zeitschrift oder ein Verlag durch Beitritt auf eine Ethik, in allen Fällen ist die Aufnahme in die Liste an den Beleg von konkreten herausgeberischen und verlegerischen Mindeststandards gebunden. Der Katalog dieser Standards ist vernünftig, Zeitschriften können (und sollten!) ihn als wertvollen Ratgeber lesen. Zugleich wird angesichts der Fülle der Bedingungen aber auch deutlich, dass so manche renommierte und traditionsreiche Fachzeitschrift aus den Archäologien, die den umfassenden Wandel in die Online-Welt noch nicht bewältigt hat, hier scheitern könnte. Kritisch kann man diese Regelwerke auch als eine De-fakto-Benachteiligung der eher vielstimmigen und in Sprachregionen publizierenden Geisteswissenschaften wahrnehmen und als eine Bevorteilung großer, professioneller Wissenschaftsverlage. Denn ein großer Verlag kann seine Prozesse rundum einmal für die große Serien aller von ihm herausgegebenen Zeitschriften optimieren, während eine renommierte Fachgesellschaft, die eine einzige Zeitschrift herausgibt, einen ähnlichen Aufwand für das eine Produkt hat. Klar, auch der TÜV setzt Standards und darf darin nicht unterscheiden zwischen dem Fahrzeug des sprichwörtlichen armen Studenten und dem des wohlhabenden Unternehmers! Aber der Nebenwirkungen der genannten Regelwerke sollten sich die, die sie empfehlen oder verpflichtend machen möchten, vorausschauend bewusst sein: Sie können zu einem weiteren Schräubchen in Richtung auf die laufende Monopolbildung im wissenschaftlichen Publikationswesen werden. Die zweite wesentliche Frage ist ‒ wiebei allen Ethiken ‒ wie es nach einer Aufnahme in eine solche Liste um Nachhaltigkeit und ein geordnetes Beschwerdewesen steht, also für den Fall, dass jemand meint, ein aufgenommenes Mitglied befolge die Selbstverpflichtungen nicht. Bei COPE gibt es dazu keine Regeln. Beim DOAJ muss man lange auf der Website suchen, bis man auf diese Option stößt und außer dem Versprechen, dass schnell geprüft und reagiert werde, gibt es keine Informationen über das Verfahren. Einzig die OASPA führt die Möglichkeit einer Beschwerde prominent an und legt ihren (soliden) Verfahrensweg offen, der auch eine Anhörung beider Parteien vorsieht. Hier würde es für eine Räuberische Zeitschrift sehr schwer sein, überhaupt Aufnahme zu finden, und sie würde ggf. angesichts der geregelten Beschwerdewege vermutlich bald schon wieder abgesetzt werden. Für wissenschaftliche Fachzeitschriften in Deutschland dürfte auch ein Blick auf die Kosten naheliegen. Eine Mitgliedschaft bei COPE, dem "Committee on publication ethics", kostet, je nach Modell, jährlich ab 180 Euro (1 Zeitschrift) oder 750 Euro (1 Herausgeber); bei der OASPA, der "Open Access Scholarly Publishers Association", im günstigsten Fall 260 Euro jährlich, die Mitgliedschaft bei DOAJ ("Directory of Open Access Journals") kostet mindestens 225 Euro jährlich.. Kurz: ein insgesamt hoher Aufwand, bei dem ein Produkt (OASPA) stärken als andere dank eines transparent geregelten Beschwerdewesens die gebotene Professionalität ausstrahlt. Es ist sehr bedauerlich, dass die seinerzeit von der European Science Foundation initiierte White List von seriösen und mindestens national relevanten geisteswissenschaftlichen Zeitschriften, genannt ERIH (European Reference Index for he Humanities and Social Sciences), im Jahr 2014 wieder aufgegeben wurde resp. derzeit als "ERIH plus" nur mehr vom Norwegian Centre for Research Data betreut wird und sich in einem offensichtlich unbefriedigenden Zustand befindet. Nicht zuletzt: alle Lösungen dieser Art (Positiv-Listen) ‒ wie z. B. auch die von der Initiative oa2020 am 31.7. herausgegebenen Empfehlungen ‒ beruhen vor allem auf dem Konzept von Gatekeepern und damit Entscheidern noch vor dem Publizieren, was denn gute Wissenschaft sei. Gewiss: Peer Review und ggf. auch solche White Lists können wertvolle und vor allem auch für Nicht-Fachleute transparente Kriterien sein. Doch letztlich erweisen sich die Fehlerfreiheit und der Wert von Publikationen oft erst im Nachhinein, durch den weiteren Prozess der Forschung: Dort werden ggf. vorhandene Fehler debattiert und ausgeräumt, dort wird ein Werk entweder weitgehend ignoriert oder erweist sich ‒ vielfach debattiert, zitiert, Folgepublikationen anregend – als Impulsgeber und Markstein der Forschung. Eine der Veröffentlichung vorgeschaltete Qualitätssicherung der Zeitschriften als Ganze wie der einzelnen Beiträge z. B. durch Peer Review ist sinnvoll und notwendig, aber es wird als unvermeidlichen Teil des Wissenschaftsprozesses stets Risiken und einzelne Fehler geben. Dies Bürgern, Journalisten und Politikern zu erklären und es ihnen gegenüber offensiv zu vertreten, wäre ein wichtiger Teil der Debatte.
"Think, check, submit": http://thinkchecksubmit.org/translations/german/
ERIH plus: https://dbh.nsd.uib.no/publiseringskanaler/erihplus/
Alexandra Jobmann: "Empfehlungen zu Qualitätsstandards für die Open-Access-Stellung von Büchern." (oa2020, 31.7.): https://oa2020-de.org/blog/2018/07/31/empfehlungen_qualit%C3%A4tsstandards_oab%C3%BCcher/
Joachim Schulz: "Peer Review als Qualitätssicherung" (Quantenwelt, 2.8.): https://scilogs.spektrum.de/quantenwelt/peer-review-als-qualitaetssicherung/

8.4.
Predatory Journals IV: Warum jetzt diese Debatte? – Ein Kommentar von DGUF-Herausgeber Frank Siegmund
Der Leitende Herausgeber der DGUF-Schriften, Frank Siegmund, hat heute die Debatte um Predatory Journals in einem Kommentar eingeordnet: Was ist dran an der Story? Was können und sollten wir daraus lernen? Und wieso findet die Debatte gerade jetzt statt? Selbst wenn sich Wissenschaftler davon nicht persönlich betroffen fühlten ‒ und für die überwiegende Mehrheit sei das sowohl als Autoren wie als Leser berechtigterweise so ‒, zeige die öffentliche Aufregung, dass Wissenschaft ein hohes Prestige genieße und folglich sehr hohe Erwartungen an sie gerichtet seien. Gewollt würden, schreibt Siegmund, u. a. gewissenhafte Qualitätssicherung durch Peer Review, Open Access, Geschwindigkeit und eine solide Autorenberatung und -betreuung. Nicht übersehen werden dürfe, in welch ungutes Licht die Debatte um Räuberische Zeitschriften die Publikationsgebühren rücke. Es entstehe der Eindruck, dass es grundsätzlich unseriös sei, wenn Autoren für das Publizieren bezahlen müssen. Dass dies längst der Fall ist, gerade auch bei vielen prestigereichen und hochseriösen internationalen Journalen, z. B. Plos One, werde auch in den Archäologien noch immer von zahlreichen Fachkollegen ignoriert. Der aktuelle Hype um Predatory Journals sei bei den großen Wissenschaftsverlagen wie z. B. Elsevier ebenso hoch willkommen wie bei jenen Fachzeitschriften, die dem Wandel zum Open Access weiterhin ferne stehen. Die Aufregung könnte die anhaltende Monopolbildung bei den wenigen großen Verlagen und deren außerordentlich hohe Profiten aus den Abonnements fördern, indem sie die naheliegende und überfällige Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens auf Open Access und Publikationsgebühren diskreditiere.
Frank Siegmund, Predatory Journals: Warum jetzt diese Debatte? (DGUF.de, 9.8.): http://www.dguf.de/470.html


9. Ausstellungen und Museen
9.1.
Mehr als 50.000 Besucher beim "Europäischen Kulturerbejahr" im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee
Die Veranstaltungsreihe "Experimentelle Archäologie in Europa: Wissen erlebbar gemacht" im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee läuft nach Aussage der Museumsleitung sehr erfolgreich: Mehr als 50.000 Besucher habe das Freilichtmuseum am Bodensee schon erreicht. In acht Veranstaltungswochen sei den Museumsbesuchern die Arbeitsweise der Experimentellen Archäologie nahegebracht worden. Das Projekt wird von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.
http://www.pfahlbauten.de

9.2.
Sollen Museen die Eintrittspreise abschaffen, um höhere Besucherzahlen zu erreichen?
Dies wird immer wieder vorgeschlagen. Philipp Stanehl, kaufmännischer Geschäftsführer der Kunsthalle Karlsruhe, wägte im Deutschlandfunk die unterschiedlichen Argumente ab. Vor allem Touristen seien bereit seien, Eintritt in Museen zu zahlen. Auf diese Bereitschaft zu verzichten, sei ökonomisch wenig sinnvoll. Der Schwellenangst mancher Besucher sollte man hingegen mit pädagogischen Konzepten begegnen. Bei einer Diskussion auf Facebook kommentierte dazu die Kulturmanagerin Kristin Oswald: "Nicht wenige Studien haben gezeigt, dass Eintrittspreise die geringste Hürde sind. Sie sind nur leichter zu ändern als ein schlechtes Image, unpassende Öffnungszeiten usw."
"Ticketpreise sind keine entscheidende Hürde. Philipp Stanehl im Gespräch mit Dieter Kassel" (Deutschlandfunk, 3.8.): https://www.deutschlandfunkkultur.de/freier-eintritt-in-museen-ticketpreise-sind-keine.1008.de.html?dram%3Aarticle_id=424542


10. Und sonst …
10.1.
An alle Gebirgswanderer: Bitte melden Sie etwaige archäologische Funde im Eis!
Spätestens seit der Entdeckung des "Ötzi" im Jahre 1991 ist bekannt, welche archäologischen Schätze im alpinen Eis verborgen liegen. Bereits vor, aber insbesondere nach dieser Sensation sind in den Alpen und anderen Teilen der Welt zahlreiche weitere Eisfunde bekannt geworden. Nirgends ist die Klimaerwärmung in Mitteleuropa so drastisch sichtbar wie im Hochgebirge. Die einst mächtigen weißen Gletscherriesen der Alpen ziehen sich immer weiter zurück, bis hinauf zu ihren Quellen, werden in einzelne, kraftlose Eisströme zerrissen und verschwinden vielerorts schließlich ganz. Zurück bleiben schwer passierbare, instabile neue Landschaften aus Schutt und Geröll und häufig auch die eine oder andere Überraschung: Objekte, die das vermeintlich "ewige Eis" vor Jahrzehnten, Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden in sich aufgenommen hat und nun wieder freigibt. Das Eis als Archiv ist für die Archäologie von besonderer Bedeutung: Im Unterschied zum normalen Boden können im Eis eingefrorene Objekte aus vergänglichem organischem Material (Textilien, Holz, Leder, Haut usw.) über sehr lange Zeiträume erhalten bleiben. Aber nicht nur archäologische Artefakte, sondern auch tierische und pflanzliche Reste, die im Eis perfekt konserviert werden, sind wertvolle wissenschaftliche Informationsträger. Interessanterweise stammen die spektakulärsten und ältesten dieser Objekte nicht aus den großen Gletschern, sondern aus eher kleinen Eisflecken. Diese sind, anders als die fließenden Riesen, am Permafrostboden festgefroren, sodass sie selbst kleinste Objekte über Jahrtausende unbeschadet konservieren können. Um die Bergung dieser klimatisch bedrohten Funde sicherzustellen, sind die Archäologinnen und Archäologen in den Alpen dringend auf die Unterstützung und Informationen von Wanderern und Bergsteigern angewiesen! Sollten Sie bei Gebirgswanderungen etwas im Gletschereis finden, fotografieren Sie bitte den Gegenstand, markieren Sie die Fundstelle, halten Sie möglichst die GPS-Koordinaten fest und informieren Sie umgehend die entsprechende Fachstelle oder Behörde. Bergen Sie Funde nur dann, wenn sie unmittelbar bedroht sind oder der Fundort nicht wiedergefunden werden kann. Bitte geben Sie diesen Hinweis auch an all Ihre Freunde und Kollegen weiter, von denen Sie wissen, dass sie im Gebirge unterwegs sein werden. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Schweiz: Meldung an die kantonalen Fachstellen für Archäologie: www.archaeologie.ch
Österreich: Hinweise zur Fundmeldung mit Formular: https://www.uibk.ac.at/urgeschichte/projekte_forschung/gletscherarchaeologie/gletscherarchaeologie.html
Italien (Südtirol): Meldung an das Amt für Bodendenkmäler in Bozen:
http://www.provinz.bz.it/de/kontakt.asp?orga_orgaid=580
Ausstellung "Aus dem Eis : Spuren in Gefahr" zur Gletscherarchäologie im Wallis (Sitten/Sion, ab 6.10.): https://www.museen-wallis.ch/geschichtsmuseum/ausstellungen/vorschau/item/1166-geschichte-aus-dem-eis-spuren-in-gefahr.html

10.2.
Rückzug aus dem Social Web: eine Sammlung
Vor einigen Wochen erntete das Historische Museum Basel im Netz Spott und Unverständnis, als es verkündete, aus Ressourcengründen seine Aktivität in den Social Media einzustellen. Genährt wurde der Spott u. a. dadurch, dass das Museum von "Tweeds" sprach, die es nicht mehr geben sollte: Wie könne eine Institution, die einen Twitterbeitrag mit einem Textilgewebe verwechselt, behaupten, sich je ernsthaft auf Social Media eingelassen zu haben? Andere Häuser wiederum sind erfolgreich in den Netzen unterwegs, gerade auch kleinere Institution wie z. B. Burg Posterstein. Damian Kaufmann mit einer Zusammenstellung aktueller Beispiele von Kultureinrichtungen und ihrer digitalen Öffentlichkeitsarbeit.
"Social Media und digitale Kommunikation: Quo vadis, Kultur?" (Zeilenabstand, 4.7.): https://www.zeilenabstand.net/social-media-und-digitale-kommunikation-quo-vadis-kultur/

10.3.
100 Jahre Germania: Spannender Einblick in die Institutionen- und Publikationsgeschichte des Faches
Der aktuelle Band der Germania (95, 2017) steht seit kurzem bei Propylaeum im Open Access, eröffnet mit einem Aufsatz von Susanne Grundwald über die Germania. Dass die Zeitschrift 100 Jahre alt sei, ist, nun, Ergebnis einer speziellen Zählung, die nur unter Einbeziehung der komplexen Geschichte dieser Zeitschrift stimmig ist. Tatsächlich taucht die uns heute vertraute Namensgebung erst 1949 auf, sie führt allerdings das seit 1917 von der RGK herausgegebene "Korrespondenzblatt der Römisch-Germanischen Kommission des kaiserlichen Archäologischen Instituts" fort, das jedoch wiederum einen bei dieser Zählung nicht berücksichtigten Vorläufer hatte. Doch diese Details sind keine Kritik am Datum und am Aufsatz, im Gegenteil: der genannte Aufsatz legt all dies sorgfältig dar. Er beleuchtet die frühe Publikationsgeschichte der deutschen Ur- und Frühgeschichtsforschung weit über die Germania und die RGK hinaus, schildert das Entstehen und Vergehen der relevanten überregionalen Zeitschriften, die Änderungen in den Herausgeberschaften etc. Was auf den ersten Blick wie eine bibliothekarische Auflistung geraten könnte, erweist sich als spannender Einblick in die Institutionen- und Publikationsgeschichte des Faches. Wissenschaftliche Zeitschriften, das macht der Aufsatz deutlich, spiegeln das Wachsen und Reifen des Faches wieder, zeigen sich wandelnde Bedürfnisse an, aber auch konkurrierende Netzwerke und Rankünen. Eine besondere Neuigkeit - jedenfalls für den derzeit aktiven DGUF-Vorstand - ist auf S. 28 und Anm. 158 die Nachricht, dass Karl Hermann Jacob-Friesen im Jahr 1952 in Ablösung der Altertumsverbände die Gründung eines Gesamtverbandes anstrebte, und, nachdem sich dies nicht durchsetzen konnte, zwecks Trägerschaft und Finanzierung der "Praehistorischen Zeitschrift" die Gründung einer "Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte" initiierte - was indes ebenfalls scheiterte und kein inhaltlicher Vorläufer der dann 1969 erfolgten DGUF-Gründung war. Zurück zum Anfang: die Germania feiert ihren 100. Geburtstag, und die weitaus jüngere DGUF-Redaktion gratuliert herzlich. Ad multos annos!
Grunwald, S. (2018). 100 Jahre Germania. Eine Fachzeitschrift als Identifikationsanker, Prestigeobjekt und polygraphisches Produkt. Germania 95, 1-41. https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/germania/article/view/49431

10.4.
Bibliothek des RGZM freut sich über Archäologie-Bücher, die Sie nicht mehr benötigen
"Ihre Bücher gehören nicht ins Altpapier", schreibt die Bibliothek des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) und macht allen bücherberggeplagten Kollegen einen guten Vorschlag: "Falls ihr archäologische Publikationen besitzt, von denen ihr euch trennen wollt: Immer her damit! Wir geben gut auf eure Schätze acht und machen sie der Öffentlichkeit zugänglich." Die Bibliothek freut sich über Bücherschenkungen zu allen archäologischen Fachgebieten, Zeitstellungen und Regionen. Auch populärwissenschaftliche Bücher sind willkommen. Bücher, die in der Bibliothek bereits vorhanden sind, werden an Studierende weitergegeben oder anderen Fachinstituten zum Tausch angeboten. Ggf. übrige Titel gehen an den Stammantiquar des RGZM; aus dem Erlös werden neue Bücher angekauft. Wer sich also von guten Büchern trennen muss, z. B. aus Platzgründen, und sie keinesfalls wegwerfen möchte, findet hier eine hervorragende Möglichkeit. Das RGZM bittet freundlich um Zusendung an: RGZM, Bibliothek, Ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz. Wenn Sie vorher absprechen wollen, welche Bücher Sie abgeben möchten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Tel. 06131 / 9124-112. Mit ca. 200.000 Medieneinheiten gehört die Bibliothek des RGZM zu den größten europäischen Fachbibliotheken zum Thema Archäologie. Sie ist für jedermann offen.
http://web.rgzm.de/forschung/bibliothek/

10.5.
Daddeln für die Umwelt - FotoQuest Go, ein Beispiel für die Archäologie?
Pokémon Go wird langsam langweilig? Und eigentlich wollen Sie im August endlich auch mal was Ernsthaftes und Sinnvolles machen, so citizen-science-mäßig? Dann wäre FotoQuest Go vielleicht etwas für Sie: ein vom Europäischen Forschungsrat finanziertes Projekt des österreichischen International Institute for Applied Systems Analysis, das europaweit aktuelle Informationen zur Landnutzung sammeln soll. Und zwar folgendermaßen: Interessierte Bürger werden per App (verfügbar für iOS und Android) an vordefinierte Punkte geschickt, wo sie dann nach Anleitung Daten erfassen und Dokumentationsfotos in alle Himmelsrichtungen machen sollen. Eine Art Öko-Forschungs-Geocaching also – und um die Gamification auf die Spitze zu treiben, gibt's Geld für jeden absolvierten Punkt bzw. gelieferten Datensatz! Die anzulaufenden Punkte sind mit wenigen Kilometern Abstand gleichmäßig über die komplette EU verteilt. (Und nur die EU - die Newsletter-Abonnenten von außerhalb haben jetzt halt irgendwie Pech.) Einzelne Punkte finden sich etwa auch in der Elbmündung, im Hamburger Hafen, im Wattenmeer oder im Bodensee. Diese schwieriger zu erreichenden Punkte sind dafür aber auch zwei oder drei Euro wert, nicht nur einen - ob sich eigens die Anschaffung eines Bootes lohnt, sei jedoch dahingestellt. Neben den "normalen" Punkten gibt es auch immer wieder "Quests", die deutlich lukrativer sind. Im Topf sind insgesamt 10.000 Euro, die per PayPal ausgeschüttet werden; das Projekt läuft noch bis zum 31.8. Wir meinen: Schöne Idee, aber im größten Teil Europas sind bislang nur vereinzelt Punkte geloggt worden. Lediglich Österreich ist bereits etwas abgegraster, dort hat es im vergangenen Jahr bereits einen Testlauf gegeben, dort ist offenbar der Bekanntheitsgrad des Projekts größer. Auch die Klickzahlen der YouTube-Einführungsvideos im niedrigen dreistelligen Bereich sprechen nicht für eine riesige, für das Projekt lichterloh brennende Fangemeinde. Und was hat das jetzt alles mit Archäologie zu tun? Nichts, eigentlich. Aber: Gamification und Bürgerbeteiligung, das ist auch in unserem Fach immer wieder ein Thema - es sei hier als Beispiel nur an Sarah Parcaks Satellitenbildauswertungsprojekt "GlobalXplorer" erinnert (vgl. DGUF-Newsletter vom 28.2.2017, Punkt 7.1). Und das Spielprinzip bzw. der Forschungsansatz von FotoQuest Go wäre natürlich hervorragend auf die Archäologie übertragbar - etwa für das Monitoring der abschmelzenden alpinen Schneefelder und Gletscher, das von der "Amtsarchäologie" alleine bei weitem nicht bewältigbar ist. Im Flachland könnte der appgesteuerte "Bürgerarchäologe" vielleicht bekannte Fundstellen auf aktuelle Zerlöcherung durch Raubgräber hin kontrollieren oder abklären, ob in der rekonstruierten villa rustica bereits wieder die Vandalen hausen. Aber vielleicht sind sogar die im aktuellen Projekt erhobenen Daten zur Landschaftsnutzung für archäologische Zwecke zweckentfremdbar?
FotoQuest Go (mit Downloadmöglichkeiten für die App): http://fotoquest-go.org/
"FotoQuestGo-App dient der Landnutzungs-Beobachtung" (Update, 22.9.2017): http://updatedigital.at/news/marketing/fotoquestgo-app-dient-der-landnutzung-beobachtung/7.475.778
"FotoQuest Go (Einführungsvideo bei YouTube; 1:43 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=Xfb4N7GJa2g

10.6.
Schweden gibt zusätzliche 48 Mio. Euro an die UNESCO
Am 10.7. unterzeichneten Annika Markovic, die schwedische UNESCO-Beauftragte, und die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azouley eine Vereinbarung über programmliche Zusammenarbeit, wofür Schweden 48 Mio. Euro Euro zusätzlich zu den regulären Zahlungen an die UNESCO investiert. Damit ist das Land der größte Geldgeber für die Kernprogramme der UNESCO. Thematisch fokussiert sich die Vereinbarung auf die Themen Redefreiheit, Bildung, die Sicherheit von Journalisten, kulturelle Vielfalt etc. "In difficult times, it is important not only to protect human rights but to promote them proactively", sagte Markovic bei der Unterzeichnung.
https://en.unesco.org/news/sweden-commits-48-million-unesco-becoming-organization-s-largest-donor

10.7.
Citizen Scientists: Nur billige Helfer oder Personen mit eigenen Forschungsfragen?
Gerne werden sie als Nicht-Wissenschaftler wahrgenommen oder despektierlich als "Heimathirsche" bezeichnet: Bürgerinnen und Bürger, die als Citizen Scientists die Wissenschaft voranbringen. Sie dürfen Scherben waschen und schaufeln, doch selten eigenen Forschungsfragen bearbeiten - obwohl viele über spezielle Fachkenntnisse verfügen. Wie kann das unterschätzte Wissen der "Laien" gehoben werden und Anerkennung finden? Darüber wurde bei SWR2 debattiert. Die Sendung gibt es zum Nachhören und Herunterladen.
"Wissenschaft als Hobby - Was können Laien-Forscher leisten? " (SWR2, 13.7.): https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/swr2-forum-wissenschaft-als-hobby/-/id=660214/did=21805140/nid=660214/m242vr/index.html
Kristin Oswald: "Citizen Science in den Geisteswissenschaften. Blog-Newsletter Juli 2018" (11.7.): https://bkw.hypotheses.org/743


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