DGUF-Newsletter vom 9.5.2019
1. DGUF-Nachrichten
1.1. Jetzt anmelden und Mitdenker sein: Die DGUF-Jahrestagung (Bonn, 20.-23.6.; Anmeldung bis 31.5.)
1.2. Wahlprüfsteine von EAA und DGUF zur Europawahl 2019 (23.-26.5.)
1.3.Deutscher Studienpreis Archäologie 2019 geht an Clemens Schmid M.A.
1.4. Übersicht auf DGUF.de: Jobbörsen / Stellenbörsen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte
1.5. Unter den DGUF-Rezensionsangeboten: Petra Wodtke: Dies ist kein römisches Objekt. Ein archäologisch-semiotischer Zugang zur materiellen Kultur der römischen Provinz Epirus
2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. "Delivering the Deep". 7th Annual International Congress for Underwater Archaeology (IKUWA) (Helsinki, 2.-5.6.2020; CfP bis 28.8.)
2.2. Jahrestagung von CIfA Deutschland (Bonn, 22.6.)
3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Kiefer belegt Anwesenheit des Denisova-Menschen auf tibetischem Hochplateau im Mittleren Pleistozän
3.5. Römerlager in Westfalen entdeckt
3.6. "Celtic fields": Eisenzeitliche Feldfluren interaktiv und outdoor erkunden
4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. Welchen Wert haben Fehler für die Weiterentwicklung der Archäologie als Beruf? Bericht von der CIfA-Jahrestagung (Leeds, 24.-26.4.)
5.2. Nur die halbe Nachricht: Claus Wolf wird Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz
5.3. Lernt lang und in Frieden: SPOC, das neue Zauberwort am Didaktik-Himmel
6. Open Access & Open Data
6.1. Ist Sci-Hub ein Gewinn für das wissenschaftliche Publikationswesen?
6.2. Open-Access-Verhandlungen zwischen Elsevier und Norwegen mit Vereinbarung abgeschlossen
6.3. Was kostet es, eine Monografie Open Access zu veröffentlichen?
6.4. Springer-Nature will Open Access anschieben
7. Bürger und Archäologie & Citizen Science
7.1. Öffentliches Interesse an Archäologie in Irland besonders hoch
8. Ausstellungen und Museen
8.1. "Prinz von Prittlewell" restauriert und ab 11.5. in Londoner Dauerausstellung
9. Und sonst …
9.1. Das University College London zu Genetik und Ahnenforschung
9.2. Ohne Deutschland: "The Declaration of Cooperation on Cultural Heritage"
9.3. "Herforder Appell" zur Neuregelung der Abbildungs- und Urheberrechte an Kulturgütern
9.4. Ethnographische und archäologische Datenbank eHRAF befristet im freien Zugriff
9.5. "Verspricht viel, hält aber nur wenig": Die Aufbausimulation "Dawn of Man" (Madruga Works)
10. Impressum und Redaktionshinweise
1. DGUF-Nachrichten
1.1.
Jetzt anmelden und Mitdenker sein: Die DGUF-Jahrestagung (Bonn, 20.-23.6.; Anmeldung bis 31.5.)
Zum Vortragsprogramm "Die DGUF wird 50!" am Donnerstagnachmittag haben schon viele DGUF-Gründer und Alt-Aktivisten zugesagt. Für Jüngere eine einmalige Gelegenheit, spätestens beim gemeinsamen Feiern abends die "Väter und Mütter" der DGUF auch persönlich anzusprechen und kennen zu lernen. Wir versprechen: es wird bislang Ungesagtes und Ungehörtes aus der Gründungszeit der DGUF zu vernehmen sein, spannende Einblick in Strukturen unseres Faches ermöglichen, die bis heute fortwirken. Am Freitag vergeben wir den Deutschen Archäologiepreis und den Deutschen Studienpreis für Archäologie. Also feiern ohne Ende, und sonst nix?? ;-) Sie kennen doch die DGUF! Am Freitag und Samstag werden wir uns gemeinsam mit der Selbstorganisation der deutschen Archäologie beschäftigen. Was läuft gut, wo gibt es Lücken, wo könnten wir besser werden? Denn wenn die Welt sich weiterdreht, muss sich auch die Archäologie weiterentwickeln, will sie nicht abgehängt werden! Für dieses anspruchsvolle Thema, das wirklich Alle angeht, durchbrechen wir das tagungsübliche schnelle Hetzen von Vortrag – Fragerunde - Vortrag. Wir nehmen uns stattdessen Zeit zum Nachdenken und zum Austausch auf Augenhöhe. Als Impulsgeber haben sich schon kluge, renommierte, starke Persönlichkeiten aus dem Fach angemeldet, haben wir junge Innovatoren gewonnen. Doch nun brauchen wir Sie! Schlaue Köpfe, nachdenkliche Menschen, erfahrene Kollegen, Studierende mit frischem Blick. Teilnehmer, die mutig genug und offen sind, sich im Kreis von einflussreichen "alten Hasen" und wissbegierigen Anfängern auszutauschen und auch jenseits der gängigen Tagungsschemata unsere offenen Formate als aktiv Teilnehmende zu bereichern. Die starke Erfahrungen aus verschiedensten Blickwinkeln mitbringen und zugleich bereit sind, aus der Nische ihrer Institution und ihres Spezialistentums herauszutreten und "das Ganze" zu denken. Denen es gefällt, sich gemeinsam in Gedanken und Plänen weiterzuentwickeln. Wir freuen uns auf Sie, wir bauen auf Sie!
DGUF-Tagung 2019: Die Selbstorganisation von Archäologie: https://www.dguf.de/50-jahre-dguf.html
Bis 31. Mai ist eine Anmeldung möglich, näheres unter: https://www.dguf.de/479.html
Deutscher Archäologiepreis 2019: https://www.dguf.de/archaeologiepreis2019.html
Deutscher Studienpreis für Archäologie 2019: https://www.dguf.de/491.html
1.2.
Wahlprüfsteine von EAA und DGUF zur Europawahl 2019 (23.-26.5.)
Die Konvention von Malta/La Valletta, das Europäische Denkmaljahr EYCH 2018 usw. – Europa ist für die Archäologie und den Schutz des kulturellen Erbes ein Ort wichtiger politischer Entscheidungen geworden, der mit starken Impulsen auf die nationalen Gesetze und deren Vollzug einwirkt. Da ist es nur konsequent, die Europawahl 2019 zu nutzen, um Positionen der Parteien zu Themen einzuholen, die politisch auch oder vor allem auf europäischer Ebene debattiert und z. T. auch entschieden werden – Stichworte UVP, EU-Agrarpolitik, Verhinderung des illegalen Antikenhandels, Erleichterung transnationaler Mobilität und freie Nutzungsrechte für Abbildungen von Kulturgütern öffentlicher Institutionen. Die Fragen zur Archäologie und Kulturgutschutze in Europa stellten die EAA und ihre deutsche Partnerin DGUF allen wahlrelevanten Parteien in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Wir baten die Politiker der Parteien in Deutschland, ihre Standpunkte und Pläne für die nächste Legislaturperiode darzulegen. Wir veröffentlichten am 8.5. die Antworten aus Deutschland und getrennt davon unsere Bewertung. So können alle Wähler, denen Archäologie und Denkmalschutz wichtig sind, dies in ihre Wahlentscheidung mit einbeziehen. Und so können auch später einmal Parteien an ihren Wahlaussagen gemessen werden.
https://www.dguf.de/europawahl2019.html
1.3.
Deutscher Studienpreis für Archäologie 2019 geht an Clemens Schmid M.A.
Auf ihrer kommenden Jahrestagung in Bonn zeichnet die DGUF Clemens Schmid M.A. (Universität Kiel) für seine Masterarbeit "Ein computerbasiertes Cultural Evolution Modell zur Ausbreitungsdynamik europäisch-bronzezeitlicher Bestattungssitten" mit dem Deutschen Studienpreis für Archäologie aus. Den kulturellen und räumlichen Kontext von Schmids Arbeit stecken frei verfügbare Daten zu Grabkonstruktion und Bestattungsart der mitteleuropäischen Bronzezeit ab. Neben einleitenden Abschnitten zu den theoretischen Grundlagen, den Quellen und der exzellent zusammengefassten Forschungstradition sind es vor allem die empirische Auswertung und die Simulationen, die den Ausschlag dazu gaben, diese Arbeit zu prämieren. So beschreibt Clemens Schmid für einzelne Regionen nicht nur der Wechsel von Körper- zu Brandbestattung und Flach- zu Hügelgrab, sondern zeigt u. a. auch Diskrepanzen zu tradierten Vorstellungen und ermittelten Kulturellen Distanzen auf. Besonders hervorzuheben sind außerdem die hervorragende Umsetzung statistischer Analysen mit der Entwicklung eines dynamischen Modells zur Analyse einer kulturgeschichtlichen Frage und die konsequente Verwendung neuer Medien mit vollständig und transparent dokumentiertem Code, freien Anwendungen und offenen Daten. Die Laudatio wird Dr. Georg Roth (Universität Berlin) halten.
https://dguf.de/491.html
1.4.
Übersicht auf DGUF.de: Jobbörsen / Stellenbörsen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte
Die DGUF betreibt keine eigene Stellenbörse, v. a., weil es schon viele gute und topaktuelle Angebote gibt. Aber nicht jeder kennt alles und weiß, wo man das Gesuchte schnell finden kann. Denn die Jobbörsen sind teilweise spezialisiert, die meisten Jobbörsen sind zu bestimmten Themenfeldern vollständiger oder aktueller als zu anderen Bereichen. Daher finden Sie auf DGUF.de einen kleinen Führer zum Thema Stellenbörsen für die Archäologie.
https://dguf.de/jobboersen-archaeologie.html
1.5.
Unter den DGUF-Rezensionsangeboten: Petra Wodtke: Dies ist kein römisches Objekt. Ein archäologisch-semiotischer Zugang zur materiellen Kultur der römischen Provinz Epirus
Unter den zahlreichen Bänden, welche die Herausgeber der "Archäologischen Informationen" zur Rezension ausschreiben, sei diesmal der im September 2018 bei Edition Topoi erschienene Band von Petra Wodtke "Dies ist kein römisches Objekt. Ein archäologisch-semiotischer Zugang zur materiellen Kultur der römischen Provinz Epirus " hervorgehoben. Aus dem Klappentext: "Die römische Provinz Epirus stand bislang nicht im Zentrum des altertumswissenschaftlichen Interesses, obwohl in den letzten Jahrzehnten zu ihren archäologischen Stätten zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt wurden. Die vorliegende Arbeit bietet erstmals eine umfassende Zusammenstellung. Die These lautet, dass die Gebiete der Provinz keineswegs verödet oder rückständig waren, wie es antike Schriftquellen behaupten. […] In diesem Buch wird ein neues archäologisch-semiotisches Analysesystem auf der Basis der Theorien von Charles S. Peirce entwickelt, das Fragen nach pluralistischen Kommunikationsstrukturen und -strategien in den Vordergrund rückt. Mit Hilfe des neuen Systems werden dann die archäologischen Forschungsergebnisse aus Epirus ausgewertet. Der Fokus liegt dabei auf der Erschließung von Landschaft." Ein Titel scheinbar fern der Ur- und Frühgeschichte. Doch es geht um die "Romanisierung", d. h. kulturelle Integration der Westküste des heutigen Griechenlands durch das römische Reich, ein Vorgang und ein Buch, das ganz gewiss zum Vergleich mit Romanisierungs-Prozessen in West- und Mitteleuropa einlädt. Wenn Sie Interesse an einer Rezension haben, richten Sie bitte Ihre Anfrage mit Ihrer vollständige Postanschrift sowie einer kurzen Begründung, weshalb Sie dieses Werk besprechen wollen, an:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .
Alle Rezensionsangebote der "Archäologischen Informationen" mit weiteren Informationen zu Modalitäten und Ablauf: http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/publikationen/AI/DGUF-Dok_Arch-Inf_Rezensionsangebote.pdf
2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
"Delivering the Deep". 7th Annual International Congress for Underwater Archaeology (IKUWA) (Helsinki, 2.-5.6.2020; CfP bis 28.8.)
The IKUWA7 congress is intended to focus on delivering information and interpretations of the underwater cultural heritage or remains, which are strongly linked to living and working along lakes, rivers and seas. The aim is to share the experience of this heritage to the general public and to the research community. Amongst others, those sessions are planned: Shipwrecks and historical archaeology; Recent findings and protection of submerged landscapes; From underwater 3D models to virtual reality as a research tool for maritime archaeology; Maritime spatial planning and maritime cultural heritage; Climatic events and their impact in maritime archaeology in the past and in the present; The archaeological heritage of wetland landscapes – data, methods, and future prospects; Remarkable resource, citizen science and maritime archaeology; Curating the submerged past for today’s audiences
https://www.helsinki.fi/en/conferences/7th-international-congress-for-underwater-archaeology/call-for-papers
2.2.
Jahrestagung von CIfA Deutschland (Bonn, 22.6.)
Der Archäologie-Berufsverband CIfA Deutschland hat das Programm seiner Jahrestagung veröffentlicht. Neben mehreren Vorträgen zum CIfA-Akkreditierungsprozess spricht Falk Näth über das Konzept eines fach-archäologischen Gütezeichens für Grabungsfirmen in Deutschland. Stewart Bryant thematisiert die Vorteile von CIfA für die staatliche Archäologie am Beispiel Großbritannien. Die Tagungsteilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig.
Programm und Anmelde-Informationen: https://www.archaeologists.net/sites/default/files/CIfA_Deutschland_Tagungsprogramm2019.pdf
3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Philippsen, B. (2019). Review of: Andersen, S. H. (2018). Vængesø and Holmegaard: Ertebølle Fishers and Hunters on Djursland. (East Jutland Museum Publications 4). Aarhus: Aarhus University Press. Archäologische Informationen 42, Early View, published online 2 May 2019.
Lippok, J. (2019). Rezension zu: van Oosten, R. M. R., Schats, R., Fast, K., Arts, N. J. & Bouwmeester, H. M. P. (eds.) (2018). The urban graveyard. Archaeological Perspectives. Leiden: Sidestone Press. Archäologische Informationen 42, Early View, online publiziert 15. April 2019.
Wilde, H. (2019). Rezension zu: Forstner-Müller, I. & Moeller, N. (eds.) (2018). The Hyksos ruler Khyan and the Early Second Intermediate Period in Egypt: Problems and Priorities of current research. Proceedings of the Workshop of the Austrian Archaeological Institute and the Oriental Institute of the University of Chicago, Vienna, July 4-5, 2014. (Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes, Ergänzungsheft 17). Wien: Holzhausen. Archäologische Informationen 42, Early View, online publiziert 13. April 2019.
http://www.dguf.de/earlyview.html
3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Archeologists find secret chamber decorated with centaurs and a sphinx inside Nero's palace in Rome" (The Telegraph, 9.5.): https://www.telegraph.co.uk/news/2019/05/09/archeologists-find-secret-chamber-decorated-centaurs-sphinx/
"Wittlich in der Antike: ‚Uns fehlen 1000 Jahre Stadtgeschichte‘" (Volksfreund, 5.5.): https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/spuren-aus-der-roemerzeit-haben-archaeologen-in-wittlich-gefunden_aid-38577859
"Old Kingdom tombs discovered on Egypt's Giza Plateau" (Ahram Online, 4.5.): http://english.ahram.org.eg/NewsContent/9/40/331045/Heritage/Ancient-Egypt/Old-Kingdom-tombs-discovered-on-Egypts-Giza-Platea.aspx
"Ancient DNA reveals two lost lineages of horses—but not their elusive origins" (Science Magazin, 2.5.): https://www.sciencemag.org/news/2019/05/ancient-dna-reveals-two-lost-lineages-horses-not-their-elusive-origins
"Cereal processing at Early Neolithic Göbekli Tepe, southeastern Turkey" (The Tepe Telegrams, 2.5.): https://www.dainst.blog/the-tepe-telegrams/2019/05/02/cereal-processing-at-early-neolithic-gobekli-tepe-southeastern-turkey/
"Römerlager in Bielefeld entdeckt" (WDR, 2.5.): https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/roemerlager-bielefeld-sennestadt-100.html
Bayern: "Seltene Fundstücke auf der B16-Baustelle. Archäologen entdecken bis zu 6600 Jahre alte Überreste früherer Besiedlung" (Donaukurier, 30.4.): https://www.donaukurier.de/lokales/neuburg/Seltene-Fundstuecke-auf-der-B16-Baustelle;art1763,4168204
"Ein Archäologe unter Wasser. Sven Thomas aus Halle ist Sachsen-Anhalts einziger Unterwasser-Archäologe" (Volksstimme, 28.4.): https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/historiker-ein-archaeologe-unter-wasser
"Siedlung aus der Bronzezeit bei Erfurt entdeckt" (MDR, 24.4.): https://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/erfurt/ausgrabungen-siedlung-bronzezeit-100.html
"Ecologist dissects the science of de-extinction. Spoiler alert: It is not possible to clone a wooly mammoth" (UGA Today, 19.4.): https://news.uga.edu/beth-shapiro-boyd-lecture-de-extinction/
"Archäologen entdecken das bisher größte Grab in Theben-West" (Selket’s Blog, 19.4.): https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/archaeologen-entdecken-das-bisher-groesste-grab-in-theben-west
"Mooswinkel 2019 - - He, ist das nicht ein Apfel!?" (Pfahlbauten-Blog, 18.4.): https://www.pfahlbauten.at/blog/mooswinkel-2019-he-ist-das-nicht-ein-apfel
Paläolithikum in Nordwürttemberg: "Steinzeitfunde in Sachsenheim" (Bietigheimer Zeitung, 17.4.): https://www.swp.de/suedwesten/staedte/sachsenheim/steinzeitfunde-in-sachsenheim-30766232.html
GIS: "Mooswinkel 2019 - Vermessung unter Wasser" (Pfahlbauten-Blog, 17.4.): https://www.pfahlbauten.at/blog/mooswinkel-2019-vermessung-unter-wasser
3.3.
Aktuelle Forschung in den Medien
"The Neanderthal Brain—Clues About Cognition" (Sapiens, 9.5.): https://www.sapiens.org/column/field-trips/neanderthal-brain/
Australopithecus sediba: "Statistical study finds it unlikely South African fossil species is ancestral to humans" (University of Chicago, 7.5.): https://www.uchicagomedicine.org/forefront/biological-sciences-articles/2019/may/statistical-study-finds-it-unlikely-south-african-fossil-species-is-ancestral-to-humans
"Festgelage am Göbekli Tepe: Neue Erkenntnisse zur Nahrungsproduktion frühneolithischer Jäger und Sammler am Göbekli Tepe, Türkei" (DAI, 7.5.): https://www.dainst.org/-/festgelage-am-gobekli-tepe?redirect=%2Fdai%2Fmeldungen
"Das Massengrab von Koszyce. Vier Mütter und ihre Kinder wurden samt ihrer Verwandtschaft vor fast 5000 Jahren erschlagen - und zeigen heute, wie eine jungsteinzeitliche Familiengruppe aufgebaut war" (Spektrum, 6.5.): https://www.spektrum.de/news/das-massengrab-von-koszyce/1643358
Kogge: "Wismarer Schiffswrack älter als vermutet" (NDR, 2.5.): https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Wismarer-Koggenfund-Schiff-aelter-als-vermutet,kogge198.html
"First examples of Iberian prehistoric 'imitation amber' beads at gravesites. Unscrupulous traders might have cheated rich customers with fake amber beads" (PLOS, 1.5.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-05/p-feo042419.php
"Oldest Human Footprint in Americas May Be This 15,600-Year-Old Mark in Chile" (LiveScience, 1.5.): https://www.livescience.com/65368-oldest-human-footprint-americas.html
James Fort on Jamestown Island, Virginia: "Stunning discovery: Roman oil lamp found in Virginia" (Jamestown Rediscovery, 1.5.; Video, 2:47 Min.): https://youtu.be/XuV9OiwzV0w
"Neue Studie enthüllt Details der Geschichte Inner-Eurasiens. Die Gesamtschau von Ergebnissen aus Genetik, Archäologie, Geschichte und Sprachwissenschaft liefert neue Details zur Geschichte Inner-Eurasiens – einst eine kulturelle und genetische Brücke zwischen Europa und Asien" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 29.4.): https://www.shh.mpg.de/1282467/genetics-inner-eurasia
Bipedalism: "Human Ancestors Were ‘Grounded,’ New Analysis Shows" (New York University, 30.4.): https://www.nyu.edu/about/news-publications/news/2019/april/human-ancestors-were--grounded---new-analysis-shows-.html
"Middle Pleistocene human skull reveals variation and continuity in early Asian humans" (Chinese Academy of Sciences, 30.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/caos-mph043019.php
"Neanderthals may have trapped golden eagles 130,000 years ago" (Science Magazine, 26.4.): https://www.sciencemag.org/news/2019/04/neanderthals-may-have-trapped-golden-eagles-130000-years-ago
"Mysterious volcanic ash layer blanketing the Mediterranean 29,000 years ago traced to volcano in Naples, Italy" (University of Oxford, 25.4.): http://www.ox.ac.uk/news/2019-04-25-mysterious-volcanic-ash-layer-blanketing-mediterranean-29000-years-ago-traced
"Modern analysis of ancient hearths reveals Neanderthal settlement patterns. Microscopic and molecular evidence at paleolithic hearth sites helps uncover Neanderthal mobility habits" (PLOS, 24.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/p-mao041719.php
"Warum der moderne Mensch aus Afrika kommt. Forscher berechnen in Computersimulationen die statistische Wahrscheinlichkeit von Wanderbewegungen wie der des Homo sapiens" (Universität Tübingen, 24.4.): https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/warum-der-moderne-mensch-aus-afrika-kommt/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=024af1bddbc0dc70aa348b0a5cac99f7
"Neue Messmethode zur Datierung von Gletschereis. Mit quantenphysikalischen Techniken wollen Forscher Klimaveränderungen in der Kleinen Eiszeit besser verstehen" (Universität Heidelberg, 23.4.): https://www.uni-heidelberg.de/presse/news2019/pm20190423_neue-messmethode-zur-datierung-von-gletschereis.html
"A history of the Crusades, as told by crusaders' DNA" (Cell, 18.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/cp-aho041119.php
China und Peru: "Früher trug man bunt: Chemiker erforschen Jahrtausende alte Stoffe" (Universität Halle-Wittenberg, 17.4.): https://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?modus=pmanzeige&pm_id=3058
"Funerary customs, diet, and social behavior in a pre-Roman Italian Celtic community" (PLOS, 17.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/p-fcd041019.php
"Urine salts provide evidence of Early Neolithic animal management. Urine salts elucidate Early Neolithic animal management at Çatal Höyük, Turkey" (AAAS, 17.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/aaft-usp041719.php
Urine salts reveal timing and scale of neolithic revolution at Turkish site
Baden-Württemberg: "Silberschatz. Archäologen untersuchen mehr als 9000 mittelalterliche Münzen" (Spiegel, 16.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/baden-wuerttemberg-archaeologen-entdecken-9000-silbermuenzen-a-1263177.html
"Megalith tombs were family graves in European Stone Age" (Uppsala Universitet, 16.4.): https://www.uu.se/en/news-media/news/article/?id=12426&area=2,5,10,16&typ=artikel&lang=en und "Were Europe’s megalithic societies patrilineal?" (Science Magazine, 15.4.): https://www.sciencemag.org/news/2019/04/were-europe-s-megalithic-societies-patrilineal
"Why Your Face Looks Different From a Chimp’s. NYU Dentistry’s Rodrigo Lacruz and other leading human evolutionary biologists and paleontologists offer a unified view on the history of the human face" (New York University, 15.4.): https://www.nyu.edu/about/news-publications/news/2019/april/why-your-face-looks-different-from-a-chimp-s.html
"Neolithic Britain: where did the first farmers come from?" (Natural History Museum, 15.4.): http://www.nhm.ac.uk/discover/news/2019/april/neolithic-britain-where-did-the-first-farmers-come-from.html
"Need for social skills helped shape modern human face. The modern human face is distinctively different to that of our near relatives and now researchers believe its evolution may have been partly driven by our need for good social skills" (University of York, 15.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/uoy-nfs041219.php
"Neolithic dog reveals tales behind Orkney's monuments. World’s first canine forensic reconstruction sheds light on lives of ancient communities" (The Guardian, 13.4.): https://www.theguardian.com/uk-news/2019/apr/13/neolithic-dog-reveals-tales-behind-orkney-monuments
Raimund Karl, Denkmalforschung, Denkmalschutz und das deklaratorische Prinzip (ArchDenk, 12.4.): https://archdenk.blogspot.com/2019/04/denkmalforschung-denkmalschutz-und-das.html
3.4.
Kiefer belegt Anwesenheit des Denisova-Menschen auf tibetischem Hochplateau im Mittleren Pleistozän
Denisova-Menschen lebten vor mind. 160.000 Jahren auf dem tibetischen Hochplateau. Diese Schwestergruppe der Neandertaler hatte sich schon lange vor Ankunft des Homo sapiens in der Region an die sauerstoffarme Umgebung angepasst. Die belegen Proteinanalysen aus einem Zahn, der in einer Höhle in Xiahe, China, gefunden wurde. Bisher waren die Denisovaner nur durch einige wenige Fossilfragmente aus der Denisova-Höhle in Sibirien bekannt. - Im April hatten Forscher und Forscherinnen festgestellt, dass zwei verschiedene Denisovaner-Linien, die sich schon vor Hundertausenden von Jahren voneinander getrennt hatten, Erbgut an die Vorfahren der Papua weitergaben.
"Denisovaner waren erste Menschenform im Hochland von Tibet. Unterkiefer eines Denisova-Menschen ist möglicherweise das älteste Fossil eines Urmenschen im Hochland von Tibet" (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, 1.5.): https://www.mpg.de/13383089/denisovaner-waren-erste-menschenform-im-hochland-von-tibet
"Biggest Denisovan fossil yet spills ancient human’s secrets. Jawbone from China reveals that the ancient human was widespread across the world — and lived at surprising altitude" (Nature News, 1.5.): https://www.nature.com/articles/d41586-019-01395-0
"Denisovan Jawbone Discovered in a Cave in Tibet. Until now, fossils of the ancient human species had been found in just one Siberian cave. The discovery suggests that Denisovans roamed over much of Asia" (The New York Times, 1.5.): https://www.nytimes.com/2019/05/01/science/denisovans-tibet-jawbone-dna.html
"Papua haben mehrere Denisovaner-Vorfahren. Erbgut aus Indonesien und Neuguinea offenbart neue Verzweigungen im Stammbaum der Denisovaner" (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, 11.4.): https://www.mpg.de/13327431/papua-haben-mehrere-denisovaner-vorfahren
3.5.
Römerlager in Westfalen entdeckt
Die westfälische Archäologie gab am 8.5. Details zu einem neu entdeckten Römerlager in Ostwestfalen nahe Oerlinghausen bekannt. Danach handelt es sich um ein großes, nur kurze Zeit benutztes Marschlager mit noch gut erhaltener Umwallung - der Ort liegt außerhalb landwirtschaftlich genutzter Zonen im Wald. Das unregelmäßig geformte Lager umfasst ca. 26 Hektar. Datierende Funde wurden noch nicht gemacht, eine augusteische Zeitstellung wird vermutet. Die Entdeckung geht auf einen interessierten Bürger zurück, der LIDAR-Bilder ausgewertet hatte. Bei einer Nachgrabung im Sept. 2018 waren dann Wall und Spitzgraben archäologisch nachgewiesen worden. Weitere Untersuchungen sind geplant.
"Neuer Fund eines römischen Marschlagers in Bielefeld" (LWL, 8.5.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=47898
3.6.
"Celtic fields": Eisenzeitliche Feldfluren interaktiv und outdoor erkunden
Volker Arnold, ehem. Leiter des Museum in Heide (Kr. Dithmarschen) und seit langem für das Thema "Celtic Fields" (i. e. sich im Gelände abzeichnende Relikte prähistorischer Ackerfluren) aktiv, hat eine Website aufgesetzt, die über das Thema informiert. Arnold hat in der allmählich wachsenden Website derzeit für das Bundesland Schleswig-Holstein sowie Jütland (Dänemark) eine umfassende - vermutlich vollständige - Kartierung der relevanten Relikte zusammengetragen. Sie zeigt derzeit 161 Areale, in denen solche Spuren erfasst wurden. Die Grafiken nach Laserdaten kann man nicht nur ansehen, sondern auch in verschiedenen georeferenzierten Formaten herunterladen, z. B. zur Verwendung mit einem Android-Tablet oder -Smartphone in Verbindung mit Locus Map. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass man im Gelände (!) immer genau angezeigt bekommt, wo gerade man sich in der Grafik befindet.
Volker Arnold: "'Celtic Fields' – Stiefkinder der Archäologie" (April 2019): http://www.celtic-fields.com/
4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Facebook shut down 49 groups being used by looters to sell stolen ancient artifacts like Roman mosaics" (Business Insider, 2.5.): https://www.businessinsider.com/facebook-closes-groups-being-used-to-sell-looted-artefacts-from-syria-2019-5
Sondengänger: "Illegale Schatzgräber aktiv - im Werra-Meißner-Kreis sind viele Bodendenkmäler geplündert" (HNA, 29.4.): https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/im-werra-meissner-kreis-sind-viele-bodendenkmaeler-gepluendert-12231055.html
"Yemen proves it: in western eyes, not all ‘Notre Dames’ are created equal. As an archaeologist, I’ve seen Yemen’s rich heritage. But for too many world leaders, only arms sales really matter" (The Guardian, 26.4.): https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/apr/26/yemen-notre-dames-bombs-heritage-arms-sales
Bayern: "Tausende Jahre alt: Relikte von Brandopferplatz und Höhensiedlung. Zeilkopf: Raubgräber schänden vorgeschichtliche Schatzkammer" (Merkur, 16.4.): https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/eschenlohe-ort114531/zeilkopf-bei-ohlstadt-eschenlohe-raubgraeber-schaenden-vorgeschichtliche-schatzkammer-12197748.html
5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
Welchen Wert haben Fehler für die Weiterentwicklung der Archäologie als Beruf? Bericht von der CIfA-Jahrestagung (Leeds, 24.-26.4.)
Unter dem Titel "Values, benefits, and legacies" stand die Jahrestagung des Chartered Institute for Archaeologists (CIfA). Die Teilnehmer diskutierten 16 (berufsrelevante) Themenfelder mittels verschiedener Formate – Kurzvorträge mit Diskussion, Keynote-Vorträge, Tischdiskussionen, Workshops etc. Besonders im Fokus stand in diesem Jahr die Debatte um Fehler: Wie scheitert man richtig? Wie lernt man aus eigenen und fremden Fehlern? Wie kommuniziert man Dinge, die nicht wie geplant gelaufen sind, und, welchen Wert haben Fehler für die Weiterentwicklung der Archäologie als Beruf? Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigte sich mit der Frage, wie die Archäologie das, was sie erforscht, vermitteln und damit das kulturelle Erbe noch besser schützen und bewahren kann. Verschiedene archäologische Fachrichtungen wie Geophysik und Marine Archäologie beschäftigten sich damit, wie sie ihre Arbeit mit größtmöglichem Nutzen sowohl für die Archäologie als auch für die Gesellschaft gestalten können. In diversen Workshops konnten die Tagungsteilnehmer zudem über Themen wie archäologischer Berufsethik oder über Arbeitsstandards in der Archäologie diskutieren. Diese Workshops bieten auf allen CIfA-Tagungen die Möglichkeit, über alltägliche Entscheidungsfragen – der Bauherr verlangt das eine, die Archäologie erfordert aber ein anderes, ethisch oder fachliches Verhalten – zu debattieren. Ziel ist jeweils, die Folgen der Entscheidung abzuschätzen, Lösungs- und Vermittlungswege zu finden und so sicherer in künftige Debatten zu gehen. Neben den Diskussionen und Vorträgen wurden zudem gezielt Zeiträume geschaffen, in denen Kontakte geknüpft werden konnten. Während der Tagung wurde intensiv getwittert – unter #cifa2019 sind die Tweets zu finden.
Tagungswebsite: https://www.archaeologists.net/conference/2019
5.2.
Nur die halbe Nachricht: Claus Wolf wird Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz
"Professor Dr. Claus Wolf wird neuer Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz"
... meldet das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst am 2.5. und fährt fort: "Er tritt damit die Nachfolge von Dr. Jörg Heiligmann an." Doch ist das die Nachricht? Nicht ganz. Realiter bedeutet diese Personalunion vor allem eine Rückführung der seinerzeitigen organisatorischen Trennung(en) in der baden-württembergischen Landesarchäologie in eine Organisation aus einem Guss Denn zuvor waren die praktische Bodendenkmalpflege einerseits und das Landesmuseum, dem auch das große Fundarchiv in Rastatt untersteht, zwei behördlich getrennte Einrichtungen. Diese Bereiche organisatorisch nun wieder zusammenzuführen, ist die eigentliche Nachricht, die hinter der Personalie steckt. Offenbar soll das Zusammenwirken der archäologischen Institutionen des Landes insgesamt gestärkt werden, denn zugleich meldet das Ministerium: "Ein neu eingerichteter gemeinsamer Arbeitskreis, dem neben dem Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium die Direktionen des Archäologischen Landesmuseums, des Badischen Landesmuseums und des Landesmuseums Württemberg sowie der Landesarchäologie des Landesamts für Denkmalpflege angehören, ermöglicht den regelmäßigen Austausch über aktuelle Funde und Forschungsergebnisse."
"Professor Dr. Claus Wolf wird neuer Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz" (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, 2.5.): https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/professor-dr-claus-wolf-wird-neuer-direktor-am-archaeologischen-landesmuseum-in-konstanz-2/
5.3.
Lernt lang und in Frieden: SPOC, das neue Zauberwort am Didaktik-Himmel
Fangen wir mit dem an, was Sie (vermutlich) schon mal gehört haben: MOOCs, Massive Open Online Courses, sind ein um 2010 aufgekommenes Instrument der universitären Lehre und Erwachsenenbildung, das den konventionellen Face-to-Face-Unterricht ergänzen soll. MOOCs erfordern nicht mehr die synchrone Anwesenheit aller Teilnehmer an einem Ort, was das Arbeiten in individuellen Zeitfenstern und auch persönlichen Arbeitsgeschwindigkeiten ermöglicht. Offene MOOCs ermöglichen zudem die Teilhabe Vieler, wobei es nicht nur um (Kosten-)Effizienz geht, sondern auch darum, Bildung verschenken zu können an jene, die sich einen teuren Studienplatz nicht leisten können. Doch der zwischenzeitliche Hype um MOOCs scheint abgeklungen, weil es hohe Abbrecherquoten gibt, weil eben doch der persönliche Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden sowie der Austausch der Lernenden untereinander wichtig sind. "SPOC" lautet das neue Zauberwort. Die "Small Private Online Courses" wollen die Vorteile von MOOCs mit den Vorteilen des Face-to-Face-Unterrichts verknüpfen. Alle Inhalte werden online angeboten und müssen wie bei einem MOOC individuell durchgearbeitet werden, doch dies wird ergänzt durch das periodische Zusammenkommen zu gemeinsamen Sitzungen oder einem Blockkurs. Soweit die Idee. Fulco Scherjon, Iza Romanowska and Karsten Lambers haben sich der Herausforderung gestellt und an der Universität Leiden einen SPOC zu "Modelling and Simulation in Archaeology" durchgeführt. Ihre Erfahrungen sind positiv: Der Aufbau eines SPOCs sei - wie bei einem MOOC - sehr viel Arbeit, doch der Lernerfolg und die Durchhaltequote seien hoch. Ein wertvoller, ungeschönter Erfahrungsbericht.
Scherjon, F., Romanowska, I. & Lambers, K. (2019). Digitally Teaching Digital Skills: Lessons Drawn from a Small Private Online Course (SPOC) on ‘Modelling and Simulation in Archaeology’ at Leiden University. Journal of Computer Applications in Archaeology, 2(1), 79–88. DOI https://doi.org/10.5334/jcaa.26 https://journal.caa-international.org/articles/10.5334/jcaa.26/
6. Open Access & Open Data
6.1.
Ist Sci-Hub ein Gewinn für das wissenschaftliche Publikationswesen?
Sci-Hub ist eine 2011 gegründete Plattform, die wissenschaftliche Aufsätze "besorgt" und frei online verfügbar macht. Anders als Plattformen wie arXiv (für Preprints), Academia.edu oder ResearchGate.net, wo jeweils die Autoren selbst ihre Manuskripte, Preprints oder "Sonderdrucke" einstellen, erntet Sci-Hub ohne Zutun der Autoren "irgendwie" wissenschaftliche Artikel. Es heißt, ca. 85% aller Aufsätze seien via Sci-Hub kostenlos als PDF verfügbar. Ist das gut, weil es die großen Wissenschaftsverlage unter Druck in Richtung auf Open Access und erträgliche Publikationsgebühren setzt? Oder ist das Diebstahl, der langfristig dem wissenschaftlichen Publikationswesen schadet? Im Blog "The Scolarly Kitchen" findet sich eine gute Debatte zum Thema in Rede und Gegenrede, samt zahlreicher sachlicher Kommentare dazu, woraus sich in Summe ein gutes Bild der Argumente Pro und Contra ergibt.
Rick Anderson: "Researcher to Reader (R2R) Debate: Is Sci-Hub Good or Bad for Scholarly Communication?" (The Scholarly Kitchen, 16.4.): https://scholarlykitchen.sspnet.org/2019/04/16/researcher-to-reader-r2r-debate-is-sci-hub-good-or-bad-for-scholarly-communication/
6.2.
Open-Access-Verhandlungen zwischen Elsevier und Norwegen mit Vereinbarung abgeschlossen
In Norwegen wurden die Verhandlungen um eine Nationallizenz mit Elsevier erfolgreich abgeschlossen: Für zwei Jahre erhalten sieben Universitäten und 39 Forschungseinrichtungen in Norwegen freien Zugriff auf Elsevier-Publikationen, und norwegische Wissenschaftler können in den Elsevier-Zeitschriften im Open Access publizieren. Richtig: das ist (auch wenn manche Kommentare das Wort leichtfertig benutzen) keine "Nationallizenz", die - wie es der Open-Access-Gedanke fordert - allen Bürgern eines Staates freien Zutritt zu wissenschaftlichen Informationen bietet. Kommentatoren auf Twitter und Facebook kritisieren zudem die finanzielle Seite der Vereinbarung: 9 Mio. Euro für zwei Jahre seien im Grunde mehr als Norwegen vor der kollektiven Kündigung der bisherigen Verträge gezahlt habe, Geld, mit dem man stattdessen auch neue Open-Access-Verlage und -Zeitschriften hätte finanzieren können.
"Norwegen und Elsevier einigen sich auf Nationallizenz für Forschungsveröffentlichungen" (Elsevier, 23.4.): http://www.mynewsdesk.com/de/elsevier/pressreleases/norwegen-und-elsevier-einigen-sich-auf-nationallizenz-fuer-forschungsveroeffentlichungen-2863251
"Norwegen und Elsevier einigen sich auf Nationallizenz" (buchreport, 23.4.): https://www.buchreport.de/news/norwegen-und-elsevier-einigen-sich-auf-nationallizenz/
6.3.
Was kostet es, eine Monografie Open Access zu veröffentlichen?
"Warum kostet ein wissenschaftliches Buch 28.000 EUR?" Die Frage mag polemisch klingen, der Inhalt ist es nicht: Sebastian Nordhoff, der an der FU Berlin einen Open-Access-Verlag betreibt, spricht über die Kosten von Monografien, genauer: von Monografien, die im Open Access veröffentlicht werden. Hierfür werden vielerorts Autorengebühren bzw. eine Drittmittelfinanzierung verlangt (was ja im Grunde auch bei Print-Verlagen üblich war!), wobei die zu zahlenden Beträge sehr unterschiedlich hoch sind. 28.000 Euro werden genannt, oder 18.500 Euro (Brill), oder auch deutlich weniger. Klar ist, dass weder Autoren noch Drittmittel künftig aufs Geradewohl werden Kosten tragen wollen. Daher sehen Initiativen wie "Plan S" oder auch Verlegerverbände seriöser Open-Access-Verlage, dass Kostentransparenz wichtig ist, d. h. die Verlage sowohl ihre Kosten- als auch ihre Einnahmestruktur offenlegen sollten - oder in Zukunft auch müssen. Eine Untersuchung für "Open Book Publishers" kommt auf 10.512 US-Dollar für einen Band, Nordhoff aufgrund eigener Erfahrungen mit "Language Science Press" auf etwa 4.000 Euro pro Band. Aber, so wendet er ein: Buch ist nicht gleich Buch. Ein reiner Textband hat beispielsweise weitaus niedrigere Satzkosten als eine kunstgeschichtliche Monografie mit komplexem Bildsatz. Seine Schlussfolgerung: Es sei wichtig, diese Informationen zu erheben, sie bereitzustellen und dadurch verlagsübergreifende Meta-Studien zu ermöglichen. Nur so sei eine solide und nachvollziehbare Preisbildung möglich.
Sebastian Nordhoff: "Warum kostet ein wissenschaftliches Buch 28.000 EUR?" (LIBREAS Ideas #35; 19.4.): https://libreas.eu/ausgabe35/nordhoff/
6.4.
Springer-Nature will Open Access anschieben
Um DEAL ist es in den vergangenen Monaten still geworden, nachdem der mit Wiley geschlossene Vertrag von Vielen als wohl recht teuer für die deutsche Publikationslandschaft bewertet wurde (zuletzt DGUF-Newsletter vom 7.3.2019 Punkt 7.1.) und die von DEAL angestrebte Vereinbarung mit Elsevier weiterhin hängig ist. Ganz anders "Plan S" bzw. "cOAlition S" (zuletzt DGUF-Newsletter vom 22.1.2019 Punkt 7.5), der seit seiner Veröffentlichung Ende 2018 zahlreiche Debatten hinter den Kulissen wie auf der Bühne ausgelöst hat - Debatten, die nicht abgeschlossen sind. Nach zunächst sehr skeptischem Feedback hat sich nun der Wissenschaftsverlag Springer-Nature neu positioniert und zeigt sich sehr aufgeschlossen. Der Verlag möchte vom Erdulder des Open Access zu einem Treiber des Wandels werden, sofern die ökonomischen Bedingungen stimmen.
Steven Inchcoombe (Springer Nature Group): "A faster path to an open future" (SpringerNature, 7.5.): https://www.springernature.com/gp/advancing-discovery/blog/blogposts/a-faster-path-to-an-open-future/16705466
Lisa Janicke Hinchliffe: "If At First You Don’t Succeed … Make Another Response to Plan S?" (The Scholarly Kitchen, 8.5.): https://scholarlykitchen.sspnet.org/2019/05/08/another-response-to-coalition-s/
7. Bürger und Archäologie & Citizen Science
7.1.
Öffentliches Interesse an Archäologie in Irland besonders hoch
Nach einer vom irischen Denkmalrat beauftragten Umfrage, die im Dezember 2018 durchgeführt wurde, halten 95 % aller Iren Archäologie für einen nützlichen Beitrag zur modernen Gesellschaft. Mehr noch: 25 % der Antwortenden würden gerne einmal auf einer archäologischen Ausgrabung mitmachen. Damit fällt die Begeisterung und Unterstützungsbereitschaft für Archäologie in Irland besonders hoch aus im Vergleich zu ähnlichen Untersuchungen in den USA und Europa. Dort ergaben Umfragen durch die Society for American Archaeology (DGUF-Newsletter vom 19.12.2018 Punkt 8.1.) und durch das NEARCH-Netzwerk für ganz Europa (DGUF-Newsletter vom 28.6.2017 Punkt 7.2.; vom 9.3.2018 Punkt 5.5.), dass eine starke Mehrheit der Bürger sich sehr für Archäologie interessiert und diese zu unterstützen bereit ist.
"Heritage Council survey finds huge public support for Ireland’s archaeology" (Heritage Council, 12.4.): https://www.heritagecouncil.ie/news/news-features/heritage-council-survey-finds-huge-public-support-for-irelands-archaeology
"Heritage Council –Public Perceptions of Archaeology Survey" (REDC, Dec. 2018): https://www.heritagecouncil.ie/content/files/Public_Perceptions_of_Archaeology_-Survey_2018.pdf
8. Ausstellungen und Museen
8.1.
"Prinz von Prittlewell" restauriert und ab 11.5. in Londoner Dauerausstellung
Das 2003 beim Straßenbau entdeckte, ungestörte Grab von Prittlewell im Südosten Englands erfreut sich großer öffentlicher Aufmerksamkeit (DGUF-Newsletter vom 14.10.2013 Punkt 5.1.). "Kammergrab, Qualitätsgruppe C, spätes 6. Jahrhundert n. Chr." wäre in Kürze die nüchterne Einordnung aus kontinentaler Sicht, doch die gute Erhaltung, die besonderen Funde, das Gold, zwei (christliche) Goldblattkreuze, die Zeitstellung um 600 n. Chr. usw. haben von Anbeginn an Fragen und Phantasien losgetreten, wer denn nun hier bestattet sei. König Saeberht von Essex, gest. 616 n. Chr., mit dem man die Christianisierung der Region verbindet? Inzwischen sind die Funde restauriert, der Befund anschaulich dargestellt, und Spezialisten haben sich mit den Objekten eingehend befasst. Adelsgräber sind für die Archäologie stets etwas sperrig, da ihre Funde exzeptionell sind, d. h. schwer vergleichbar mit dem Üblichen. Gleichwie, das zeitspezifisch markanteste Objekt ist eine goldene Gürtelschnalle mit Pilzdorn, triangulärem Beschlag mit echten Nieten (nicht Scheinnieten, nicht Steg-Ösen wie dann im 7. Jh.), die man auf dem Kontinent typologisch recht spezifisch auf die Zeit 570-585 n. Chr. einordnen würde. Schön, dass die nunmehr vorliegende 14C-Datierung (AMS) zu einem ähnlichen, wenn auch nicht ganz so präzisen Ergebnis kommt: "sometime between 575 and 605 A.D." Womit König Saeberht entfällt und die Londoner Kollegen seinen jüngeren, früher verstorbenen Bruder Seaxa ins Spiel bringen. Am 9.5. publizierte das MOLA die neuen Forschungsergebnisse, ab dem folgenden Samstag wird das Grab in der Dauerausstellung des Southend Central Museum gezeigt.
"Prittlewell Princely Burial" (MOLA): https://www.prittlewellprincelyburial.org/museum
"Britain's equivalent to Tutankhamun found in Southend-on-Sea. Burial chamber of a wealthy nobleman in Prittlewell shows Anglo-Saxon Essex in new light" (The Guardian, 9.5.): https://www.theguardian.com/uk-news/2019/may/09/britains-equivalent-to-tutankhamun-found-in-southend-on-sea
Smith, R.: "New research questions famed burial of 'first' Christian Anglo-Saxon king" (National Geographic, 9.5.): https://www.nationalgeographic.com/culture/2019/05/new-research-questions-prittlewell-burial-first-christian-king/
Grundlegender zur Datierung: Hines, A. & Bayliss, A. (ed.) (2013). Anglo-Saxon graves and grave goods on the 6th and 7th century AD: a chronological framework (London 2013), zusammenfassend S. 501 f.
"Royal Saxon tomb in Prittlewell": https://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Saxon_tomb_in_Prittlewell
9. Und sonst …
9.1.
Das University College London zu Genetik und Ahnenforschung
Ahnenforschung per Gentest wird inzwischen sogar per TV-Werbespot angeboten. Was davon zu halten ist - wenig - fasst nun auch eine vom University College London (UCL) und seinen berühmten Genetik-Experten verfasste Website informativ und fachwissenschaftlich seriös zusammen. Sie verlinkt zusätzlich gute vertiefende Informationen.
"Debunking Genetic Astrology" (UCL, o.D.): https://www.ucl.ac.uk/mace-lab/debunking
9.2.
Ohne Deutschland: "The Declaration of Cooperation on Cultural Heritage"
Am "Digital Day 2019" (9.4.) haben 24 europäische Staaten eine Vereinbarung zur engen Zusammenarbeit bei der Digitalisierung des kulturellen Erbes geschlossen. Sie sieht u. a. eine gemeinsame europäische Initiative zur 3D-Digitalisierung von Artefekten und Monumenten vor. Deutschland fehlt in der Liste der Signatarstaaten.
"EU Member States sign up to cooperate on digitising cultural heritage" (EU Commission, 9.4.): https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/eu-member-states-sign-cooperate-digitising-cultural-heritage
9.3.
"Herforder Appell" zur Neuregelung der Abbildungs- und Urheberrechte an Kulturgütern
Ein zweitägiges Symposion im Museum Marta Herford beschäftigte sich im September 2018 mit dem u. a. für Archäologie und Kunstgeschichte zentralen Thema Bild- und Urheberrechte (DGUF-Newsletter vom 15.10.2018 Punkt 11.1.). Am Ende formulierten die Teilnehmer den im März 2019 veröffentlichten "Herforder Appell". Er fordert den Gesetzgeber auf, im Rahmen der nationalen Umsetzung der neuen Urheberrechtsregelungen der EU auf die Bedürfnisse der Kultur und der Kulturwissenschaften einzugehen: Das wissenschaftliche Zitatrecht an Bildern solle zugunsten einer ungehinderten und kostenlosen Nutzung gestärkt werden. Im Gegenzug sollten Bildautoren über eine weiterzuentwickelnde VG Bild-Kunst und eine "Kulturabgabe" auf alle bildproduzierende und -reproduzierende Hardware honoriert werden. Bildwerke in öffentlichem - d. h von der Allgemeinheit finanziertem - Eigentum sollten in jeder Reproduktionsform frei genutzt werden können; in diesen Fällen soll die Reproduktion von Werken nicht verhindert werden können und keine neuen Rechte durch den Digitalisierungsprozess entstehen. Mit dem Satz "Wir freuen uns auch weiterhin über jede*n, die*der sich diesem Aufruf anschließt" laden die Organisatoren dazu ein, den Appell zu unterzeichnen. Die DGUF-Vorstände haben dies getan.
"Herforder Appell": https://marta-herford.de/herforderappell/
9.4.
Ethnographische und archäologische Datenbank eHRAF befristet im freien Zugriff
Das Portal Propylaeum hat einen befristeten freien Zugriff auf die Datenbank eHRAF bereitgestellt. Registrierte Propylaeum-Nutzer können bis Anfang September mit der Datenbank arbeiten. eHRAF ist eine ethnographische und archäologische Datenbank mit vielfältigen Informationen zu soziokulturellen Einheiten (alias: Völker), die dank einer sehr detaillierten und tiefen Erschließung gut durchsucht werden kann.
"Vor- und Frühgeschichtliche Datenbank eHRAF Archaeology: Testzugang für Propylaeum" (Proyplaeum-Blog, 7.5.): https://www.propylaeum.de/blog/article/2019/05/07/vor-und-fruehgeschichtliche-datenbank-ehraf-archaeology-testzugang-fuer-propylaeum/
Die Datenbank eHRAF World Cultures (Europa-Universität Viadrina Frankfurt, o. .D.): https://www.ub.europa-uni.de/de/externe_recherche/datenbanken/dfg-datenbanken/ehraf-world-cultures.html
"eHRAF Advanced Search Tutorial Part 1 -- Using Cultures and Subjects" (Human Relations Area Files, 1.12.2011; Video, 3:35 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=ZEtidInyF2I
9.5.
"Verspricht viel, hält aber nur wenig": Die Aufbausimulation "Dawn of Man" (Madruga Works)
Als eine Art Gottbürgermeister eine Handvoll Menschen möglichst unbeschadet vom Paläolithikum bis in die Eisenzeit führen – für Kritiker Dom Schott klingt das Spielszenario von "Dawn of Man" vielversprechend: "Lange Winter, die mich zur Rationierung zwingen, aufregende Mammutjagden, die nur mit viel Geschick und einer guten Taktik bestanden werden können, und Rangeleien in der sozialen Hierarchie unseres Stammes, in dem kein Mitglied entbehrlich ist." Doch die Entwickler der am 1.3. für PC erschienenen Aufbausimulation hätten mit diesen Möglichkeiten nur sehr, sehr wenig angestellt, urteil Schott. So beendet der niedrige Schwierigkeitsgrad für ihn jede Motivation zum Weiterspielen, denn sogar Mammutjagden könne er mit einem Klick erledigen. Konsequenzen für Unachtsamkeit oder Abwesenheit gebe es keine. Nur eine Spur von Komplexität fand der Tester: bei den Wirtschaftskreisläufen. Dom Schotts Fazit: "Klingt spannend, ist aber nur so mittel."
Dom Schott: "Dawn of Man verspricht viel, hält aber nur wenig" (ArchaeoGames, 5.4.): https://archaeogames.net/dawn-of-man-verspricht-viel-haelt-aber-nur-wenig/
Website zum Spiel, mit Trailer: https://madrugaworks.com/dawnofman/
"Dawn of Man: Banished im Steinzeitalter - Die Indie-Überraschung im Test" (PC Games, 8.3.): http://www.pcgames.de/Dawn-of-Man-Spiel-62473/Tests/Indie-Review-Aufbau-Survial-1277102/
"Dawn of Man im Test - Banished in der Steinzeit? Ja, bitte! Von einer Handvoll Jäger und Sammler zum florierenden Dorf: Dieser Mix aus Strategie, Survival und Simulation macht die Steinzeit quicklebendig" (GameStar, 5.3.): https://www.gamestar.de/artikel/dawn-of-man-test,3341332.html
"Aufbauspiel rund um die Anfänge der Menschheit" (Golem, 4.3.): https://www.golem.de/news/dawn-of-man-aufbauspiel-rund-um-die-anfaenge-der-menschheit-1903-139760.html
10. Impressum und Redaktionshinweise
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Der Newsletter wird herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF). Verantwortlich für den Inhalt des Newsletters: Diane Scherzler.
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Wir freuen uns über Ihre Hinweise auf Veranstaltungen, Tagungen etc. Bitte schicken Sie dazu eine E-Mail an die Redaktion:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Die DGUF nimmt eine Auswahl und ggf. eine redaktionelle Überarbeitung eingesandter Hinweise und Beiträge vor. Anhänge (z. B. PDFs mit weiterführenden Informationen) können im DGUF-Newsletter nicht aufgenommen werden. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung.
Keine Gewähr auf Angaben, die nicht aus der DGUF selbst kommen. Für den Inhalt von Websites, auf die in diesem Newsletter ein Link gesetzt ist, ist die DGUF nicht verantwortlich.
1. DGUF-Nachrichten
1.1. Jetzt anmelden und Mitdenker sein: Die DGUF-Jahrestagung (Bonn, 20.-23.6.; Anmeldung bis 31.5.)
1.2. Wahlprüfsteine von EAA und DGUF zur Europawahl 2019 (23.-26.5.)
1.3.Deutscher Studienpreis Archäologie 2019 geht an Clemens Schmid M.A.
1.4. Übersicht auf DGUF.de: Jobbörsen / Stellenbörsen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte
1.5. Unter den DGUF-Rezensionsangeboten: Petra Wodtke: Dies ist kein römisches Objekt. Ein archäologisch-semiotischer Zugang zur materiellen Kultur der römischen Provinz Epirus
2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. "Delivering the Deep". 7th Annual International Congress for Underwater Archaeology (IKUWA) (Helsinki, 2.-5.6.2020; CfP bis 28.8.)
2.2. Jahrestagung von CIfA Deutschland (Bonn, 22.6.)
3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Kiefer belegt Anwesenheit des Denisova-Menschen auf tibetischem Hochplateau im Mittleren Pleistozän
3.5. Römerlager in Westfalen entdeckt
3.6. "Celtic fields": Eisenzeitliche Feldfluren interaktiv und outdoor erkunden
4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. Welchen Wert haben Fehler für die Weiterentwicklung der Archäologie als Beruf? Bericht von der CIfA-Jahrestagung (Leeds, 24.-26.4.)
5.2. Nur die halbe Nachricht: Claus Wolf wird Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz
5.3. Lernt lang und in Frieden: SPOC, das neue Zauberwort am Didaktik-Himmel
6. Open Access & Open Data
6.1. Ist Sci-Hub ein Gewinn für das wissenschaftliche Publikationswesen?
6.2. Open-Access-Verhandlungen zwischen Elsevier und Norwegen mit Vereinbarung abgeschlossen
6.3. Was kostet es, eine Monografie Open Access zu veröffentlichen?
6.4. Springer-Nature will Open Access anschieben
7. Bürger und Archäologie & Citizen Science
7.1. Öffentliches Interesse an Archäologie in Irland besonders hoch
8. Ausstellungen und Museen
8.1. "Prinz von Prittlewell" restauriert und ab 11.5. in Londoner Dauerausstellung
9. Und sonst …
9.1. Das University College London zu Genetik und Ahnenforschung
9.2. Ohne Deutschland: "The Declaration of Cooperation on Cultural Heritage"
9.3. "Herforder Appell" zur Neuregelung der Abbildungs- und Urheberrechte an Kulturgütern
9.4. Ethnographische und archäologische Datenbank eHRAF befristet im freien Zugriff
9.5. "Verspricht viel, hält aber nur wenig": Die Aufbausimulation "Dawn of Man" (Madruga Works)
10. Impressum und Redaktionshinweise
1. DGUF-Nachrichten
1.1.
Jetzt anmelden und Mitdenker sein: Die DGUF-Jahrestagung (Bonn, 20.-23.6.; Anmeldung bis 31.5.)
Zum Vortragsprogramm "Die DGUF wird 50!" am Donnerstagnachmittag haben schon viele DGUF-Gründer und Alt-Aktivisten zugesagt. Für Jüngere eine einmalige Gelegenheit, spätestens beim gemeinsamen Feiern abends die "Väter und Mütter" der DGUF auch persönlich anzusprechen und kennen zu lernen. Wir versprechen: es wird bislang Ungesagtes und Ungehörtes aus der Gründungszeit der DGUF zu vernehmen sein, spannende Einblick in Strukturen unseres Faches ermöglichen, die bis heute fortwirken. Am Freitag vergeben wir den Deutschen Archäologiepreis und den Deutschen Studienpreis für Archäologie. Also feiern ohne Ende, und sonst nix?? ;-) Sie kennen doch die DGUF! Am Freitag und Samstag werden wir uns gemeinsam mit der Selbstorganisation der deutschen Archäologie beschäftigen. Was läuft gut, wo gibt es Lücken, wo könnten wir besser werden? Denn wenn die Welt sich weiterdreht, muss sich auch die Archäologie weiterentwickeln, will sie nicht abgehängt werden! Für dieses anspruchsvolle Thema, das wirklich Alle angeht, durchbrechen wir das tagungsübliche schnelle Hetzen von Vortrag – Fragerunde - Vortrag. Wir nehmen uns stattdessen Zeit zum Nachdenken und zum Austausch auf Augenhöhe. Als Impulsgeber haben sich schon kluge, renommierte, starke Persönlichkeiten aus dem Fach angemeldet, haben wir junge Innovatoren gewonnen. Doch nun brauchen wir Sie! Schlaue Köpfe, nachdenkliche Menschen, erfahrene Kollegen, Studierende mit frischem Blick. Teilnehmer, die mutig genug und offen sind, sich im Kreis von einflussreichen "alten Hasen" und wissbegierigen Anfängern auszutauschen und auch jenseits der gängigen Tagungsschemata unsere offenen Formate als aktiv Teilnehmende zu bereichern. Die starke Erfahrungen aus verschiedensten Blickwinkeln mitbringen und zugleich bereit sind, aus der Nische ihrer Institution und ihres Spezialistentums herauszutreten und "das Ganze" zu denken. Denen es gefällt, sich gemeinsam in Gedanken und Plänen weiterzuentwickeln. Wir freuen uns auf Sie, wir bauen auf Sie!
DGUF-Tagung 2019: Die Selbstorganisation von Archäologie: https://www.dguf.de/50-jahre-dguf.html
Bis 31. Mai ist eine Anmeldung möglich, näheres unter: https://www.dguf.de/479.html
Deutscher Archäologiepreis 2019: https://www.dguf.de/archaeologiepreis2019.html
Deutscher Studienpreis für Archäologie 2019: https://www.dguf.de/491.html
1.2.
Wahlprüfsteine von EAA und DGUF zur Europawahl 2019 (23.-26.5.)
Die Konvention von Malta/La Valletta, das Europäische Denkmaljahr EYCH 2018 usw. – Europa ist für die Archäologie und den Schutz des kulturellen Erbes ein Ort wichtiger politischer Entscheidungen geworden, der mit starken Impulsen auf die nationalen Gesetze und deren Vollzug einwirkt. Da ist es nur konsequent, die Europawahl 2019 zu nutzen, um Positionen der Parteien zu Themen einzuholen, die politisch auch oder vor allem auf europäischer Ebene debattiert und z. T. auch entschieden werden – Stichworte UVP, EU-Agrarpolitik, Verhinderung des illegalen Antikenhandels, Erleichterung transnationaler Mobilität und freie Nutzungsrechte für Abbildungen von Kulturgütern öffentlicher Institutionen. Die Fragen zur Archäologie und Kulturgutschutze in Europa stellten die EAA und ihre deutsche Partnerin DGUF allen wahlrelevanten Parteien in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Wir baten die Politiker der Parteien in Deutschland, ihre Standpunkte und Pläne für die nächste Legislaturperiode darzulegen. Wir veröffentlichten am 8.5. die Antworten aus Deutschland und getrennt davon unsere Bewertung. So können alle Wähler, denen Archäologie und Denkmalschutz wichtig sind, dies in ihre Wahlentscheidung mit einbeziehen. Und so können auch später einmal Parteien an ihren Wahlaussagen gemessen werden.
https://www.dguf.de/europawahl2019.html
1.3.
Deutscher Studienpreis für Archäologie 2019 geht an Clemens Schmid M.A.
Auf ihrer kommenden Jahrestagung in Bonn zeichnet die DGUF Clemens Schmid M.A. (Universität Kiel) für seine Masterarbeit "Ein computerbasiertes Cultural Evolution Modell zur Ausbreitungsdynamik europäisch-bronzezeitlicher Bestattungssitten" mit dem Deutschen Studienpreis für Archäologie aus. Den kulturellen und räumlichen Kontext von Schmids Arbeit stecken frei verfügbare Daten zu Grabkonstruktion und Bestattungsart der mitteleuropäischen Bronzezeit ab. Neben einleitenden Abschnitten zu den theoretischen Grundlagen, den Quellen und der exzellent zusammengefassten Forschungstradition sind es vor allem die empirische Auswertung und die Simulationen, die den Ausschlag dazu gaben, diese Arbeit zu prämieren. So beschreibt Clemens Schmid für einzelne Regionen nicht nur der Wechsel von Körper- zu Brandbestattung und Flach- zu Hügelgrab, sondern zeigt u. a. auch Diskrepanzen zu tradierten Vorstellungen und ermittelten Kulturellen Distanzen auf. Besonders hervorzuheben sind außerdem die hervorragende Umsetzung statistischer Analysen mit der Entwicklung eines dynamischen Modells zur Analyse einer kulturgeschichtlichen Frage und die konsequente Verwendung neuer Medien mit vollständig und transparent dokumentiertem Code, freien Anwendungen und offenen Daten. Die Laudatio wird Dr. Georg Roth (Universität Berlin) halten.
https://dguf.de/491.html
1.4.
Übersicht auf DGUF.de: Jobbörsen / Stellenbörsen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte
Die DGUF betreibt keine eigene Stellenbörse, v. a., weil es schon viele gute und topaktuelle Angebote gibt. Aber nicht jeder kennt alles und weiß, wo man das Gesuchte schnell finden kann. Denn die Jobbörsen sind teilweise spezialisiert, die meisten Jobbörsen sind zu bestimmten Themenfeldern vollständiger oder aktueller als zu anderen Bereichen. Daher finden Sie auf DGUF.de einen kleinen Führer zum Thema Stellenbörsen für die Archäologie.
https://dguf.de/jobboersen-archaeologie.html
1.5.
Unter den DGUF-Rezensionsangeboten: Petra Wodtke: Dies ist kein römisches Objekt. Ein archäologisch-semiotischer Zugang zur materiellen Kultur der römischen Provinz Epirus
Unter den zahlreichen Bänden, welche die Herausgeber der "Archäologischen Informationen" zur Rezension ausschreiben, sei diesmal der im September 2018 bei Edition Topoi erschienene Band von Petra Wodtke "Dies ist kein römisches Objekt. Ein archäologisch-semiotischer Zugang zur materiellen Kultur der römischen Provinz Epirus " hervorgehoben. Aus dem Klappentext: "Die römische Provinz Epirus stand bislang nicht im Zentrum des altertumswissenschaftlichen Interesses, obwohl in den letzten Jahrzehnten zu ihren archäologischen Stätten zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt wurden. Die vorliegende Arbeit bietet erstmals eine umfassende Zusammenstellung. Die These lautet, dass die Gebiete der Provinz keineswegs verödet oder rückständig waren, wie es antike Schriftquellen behaupten. […] In diesem Buch wird ein neues archäologisch-semiotisches Analysesystem auf der Basis der Theorien von Charles S. Peirce entwickelt, das Fragen nach pluralistischen Kommunikationsstrukturen und -strategien in den Vordergrund rückt. Mit Hilfe des neuen Systems werden dann die archäologischen Forschungsergebnisse aus Epirus ausgewertet. Der Fokus liegt dabei auf der Erschließung von Landschaft." Ein Titel scheinbar fern der Ur- und Frühgeschichte. Doch es geht um die "Romanisierung", d. h. kulturelle Integration der Westküste des heutigen Griechenlands durch das römische Reich, ein Vorgang und ein Buch, das ganz gewiss zum Vergleich mit Romanisierungs-Prozessen in West- und Mitteleuropa einlädt. Wenn Sie Interesse an einer Rezension haben, richten Sie bitte Ihre Anfrage mit Ihrer vollständige Postanschrift sowie einer kurzen Begründung, weshalb Sie dieses Werk besprechen wollen, an:
Alle Rezensionsangebote der "Archäologischen Informationen" mit weiteren Informationen zu Modalitäten und Ablauf: http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/publikationen/AI/DGUF-Dok_Arch-Inf_Rezensionsangebote.pdf
2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
"Delivering the Deep". 7th Annual International Congress for Underwater Archaeology (IKUWA) (Helsinki, 2.-5.6.2020; CfP bis 28.8.)
The IKUWA7 congress is intended to focus on delivering information and interpretations of the underwater cultural heritage or remains, which are strongly linked to living and working along lakes, rivers and seas. The aim is to share the experience of this heritage to the general public and to the research community. Amongst others, those sessions are planned: Shipwrecks and historical archaeology; Recent findings and protection of submerged landscapes; From underwater 3D models to virtual reality as a research tool for maritime archaeology; Maritime spatial planning and maritime cultural heritage; Climatic events and their impact in maritime archaeology in the past and in the present; The archaeological heritage of wetland landscapes – data, methods, and future prospects; Remarkable resource, citizen science and maritime archaeology; Curating the submerged past for today’s audiences
https://www.helsinki.fi/en/conferences/7th-international-congress-for-underwater-archaeology/call-for-papers
2.2.
Jahrestagung von CIfA Deutschland (Bonn, 22.6.)
Der Archäologie-Berufsverband CIfA Deutschland hat das Programm seiner Jahrestagung veröffentlicht. Neben mehreren Vorträgen zum CIfA-Akkreditierungsprozess spricht Falk Näth über das Konzept eines fach-archäologischen Gütezeichens für Grabungsfirmen in Deutschland. Stewart Bryant thematisiert die Vorteile von CIfA für die staatliche Archäologie am Beispiel Großbritannien. Die Tagungsteilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig.
Programm und Anmelde-Informationen: https://www.archaeologists.net/sites/default/files/CIfA_Deutschland_Tagungsprogramm2019.pdf
3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Philippsen, B. (2019). Review of: Andersen, S. H. (2018). Vængesø and Holmegaard: Ertebølle Fishers and Hunters on Djursland. (East Jutland Museum Publications 4). Aarhus: Aarhus University Press. Archäologische Informationen 42, Early View, published online 2 May 2019.
Lippok, J. (2019). Rezension zu: van Oosten, R. M. R., Schats, R., Fast, K., Arts, N. J. & Bouwmeester, H. M. P. (eds.) (2018). The urban graveyard. Archaeological Perspectives. Leiden: Sidestone Press. Archäologische Informationen 42, Early View, online publiziert 15. April 2019.
Wilde, H. (2019). Rezension zu: Forstner-Müller, I. & Moeller, N. (eds.) (2018). The Hyksos ruler Khyan and the Early Second Intermediate Period in Egypt: Problems and Priorities of current research. Proceedings of the Workshop of the Austrian Archaeological Institute and the Oriental Institute of the University of Chicago, Vienna, July 4-5, 2014. (Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes, Ergänzungsheft 17). Wien: Holzhausen. Archäologische Informationen 42, Early View, online publiziert 13. April 2019.
http://www.dguf.de/earlyview.html
3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Archeologists find secret chamber decorated with centaurs and a sphinx inside Nero's palace in Rome" (The Telegraph, 9.5.): https://www.telegraph.co.uk/news/2019/05/09/archeologists-find-secret-chamber-decorated-centaurs-sphinx/
"Wittlich in der Antike: ‚Uns fehlen 1000 Jahre Stadtgeschichte‘" (Volksfreund, 5.5.): https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/spuren-aus-der-roemerzeit-haben-archaeologen-in-wittlich-gefunden_aid-38577859
"Old Kingdom tombs discovered on Egypt's Giza Plateau" (Ahram Online, 4.5.): http://english.ahram.org.eg/NewsContent/9/40/331045/Heritage/Ancient-Egypt/Old-Kingdom-tombs-discovered-on-Egypts-Giza-Platea.aspx
"Ancient DNA reveals two lost lineages of horses—but not their elusive origins" (Science Magazin, 2.5.): https://www.sciencemag.org/news/2019/05/ancient-dna-reveals-two-lost-lineages-horses-not-their-elusive-origins
"Cereal processing at Early Neolithic Göbekli Tepe, southeastern Turkey" (The Tepe Telegrams, 2.5.): https://www.dainst.blog/the-tepe-telegrams/2019/05/02/cereal-processing-at-early-neolithic-gobekli-tepe-southeastern-turkey/
"Römerlager in Bielefeld entdeckt" (WDR, 2.5.): https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/roemerlager-bielefeld-sennestadt-100.html
Bayern: "Seltene Fundstücke auf der B16-Baustelle. Archäologen entdecken bis zu 6600 Jahre alte Überreste früherer Besiedlung" (Donaukurier, 30.4.): https://www.donaukurier.de/lokales/neuburg/Seltene-Fundstuecke-auf-der-B16-Baustelle;art1763,4168204
"Ein Archäologe unter Wasser. Sven Thomas aus Halle ist Sachsen-Anhalts einziger Unterwasser-Archäologe" (Volksstimme, 28.4.): https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/historiker-ein-archaeologe-unter-wasser
"Siedlung aus der Bronzezeit bei Erfurt entdeckt" (MDR, 24.4.): https://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/erfurt/ausgrabungen-siedlung-bronzezeit-100.html
"Ecologist dissects the science of de-extinction. Spoiler alert: It is not possible to clone a wooly mammoth" (UGA Today, 19.4.): https://news.uga.edu/beth-shapiro-boyd-lecture-de-extinction/
"Archäologen entdecken das bisher größte Grab in Theben-West" (Selket’s Blog, 19.4.): https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/archaeologen-entdecken-das-bisher-groesste-grab-in-theben-west
"Mooswinkel 2019 - - He, ist das nicht ein Apfel!?" (Pfahlbauten-Blog, 18.4.): https://www.pfahlbauten.at/blog/mooswinkel-2019-he-ist-das-nicht-ein-apfel
Paläolithikum in Nordwürttemberg: "Steinzeitfunde in Sachsenheim" (Bietigheimer Zeitung, 17.4.): https://www.swp.de/suedwesten/staedte/sachsenheim/steinzeitfunde-in-sachsenheim-30766232.html
GIS: "Mooswinkel 2019 - Vermessung unter Wasser" (Pfahlbauten-Blog, 17.4.): https://www.pfahlbauten.at/blog/mooswinkel-2019-vermessung-unter-wasser
3.3.
Aktuelle Forschung in den Medien
"The Neanderthal Brain—Clues About Cognition" (Sapiens, 9.5.): https://www.sapiens.org/column/field-trips/neanderthal-brain/
Australopithecus sediba: "Statistical study finds it unlikely South African fossil species is ancestral to humans" (University of Chicago, 7.5.): https://www.uchicagomedicine.org/forefront/biological-sciences-articles/2019/may/statistical-study-finds-it-unlikely-south-african-fossil-species-is-ancestral-to-humans
"Festgelage am Göbekli Tepe: Neue Erkenntnisse zur Nahrungsproduktion frühneolithischer Jäger und Sammler am Göbekli Tepe, Türkei" (DAI, 7.5.): https://www.dainst.org/-/festgelage-am-gobekli-tepe?redirect=%2Fdai%2Fmeldungen
"Das Massengrab von Koszyce. Vier Mütter und ihre Kinder wurden samt ihrer Verwandtschaft vor fast 5000 Jahren erschlagen - und zeigen heute, wie eine jungsteinzeitliche Familiengruppe aufgebaut war" (Spektrum, 6.5.): https://www.spektrum.de/news/das-massengrab-von-koszyce/1643358
Kogge: "Wismarer Schiffswrack älter als vermutet" (NDR, 2.5.): https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Wismarer-Koggenfund-Schiff-aelter-als-vermutet,kogge198.html
"First examples of Iberian prehistoric 'imitation amber' beads at gravesites. Unscrupulous traders might have cheated rich customers with fake amber beads" (PLOS, 1.5.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-05/p-feo042419.php
"Oldest Human Footprint in Americas May Be This 15,600-Year-Old Mark in Chile" (LiveScience, 1.5.): https://www.livescience.com/65368-oldest-human-footprint-americas.html
James Fort on Jamestown Island, Virginia: "Stunning discovery: Roman oil lamp found in Virginia" (Jamestown Rediscovery, 1.5.; Video, 2:47 Min.): https://youtu.be/XuV9OiwzV0w
"Neue Studie enthüllt Details der Geschichte Inner-Eurasiens. Die Gesamtschau von Ergebnissen aus Genetik, Archäologie, Geschichte und Sprachwissenschaft liefert neue Details zur Geschichte Inner-Eurasiens – einst eine kulturelle und genetische Brücke zwischen Europa und Asien" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 29.4.): https://www.shh.mpg.de/1282467/genetics-inner-eurasia
Bipedalism: "Human Ancestors Were ‘Grounded,’ New Analysis Shows" (New York University, 30.4.): https://www.nyu.edu/about/news-publications/news/2019/april/human-ancestors-were--grounded---new-analysis-shows-.html
"Middle Pleistocene human skull reveals variation and continuity in early Asian humans" (Chinese Academy of Sciences, 30.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/caos-mph043019.php
"Neanderthals may have trapped golden eagles 130,000 years ago" (Science Magazine, 26.4.): https://www.sciencemag.org/news/2019/04/neanderthals-may-have-trapped-golden-eagles-130000-years-ago
"Mysterious volcanic ash layer blanketing the Mediterranean 29,000 years ago traced to volcano in Naples, Italy" (University of Oxford, 25.4.): http://www.ox.ac.uk/news/2019-04-25-mysterious-volcanic-ash-layer-blanketing-mediterranean-29000-years-ago-traced
"Modern analysis of ancient hearths reveals Neanderthal settlement patterns. Microscopic and molecular evidence at paleolithic hearth sites helps uncover Neanderthal mobility habits" (PLOS, 24.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/p-mao041719.php
"Warum der moderne Mensch aus Afrika kommt. Forscher berechnen in Computersimulationen die statistische Wahrscheinlichkeit von Wanderbewegungen wie der des Homo sapiens" (Universität Tübingen, 24.4.): https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/warum-der-moderne-mensch-aus-afrika-kommt/?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=024af1bddbc0dc70aa348b0a5cac99f7
"Neue Messmethode zur Datierung von Gletschereis. Mit quantenphysikalischen Techniken wollen Forscher Klimaveränderungen in der Kleinen Eiszeit besser verstehen" (Universität Heidelberg, 23.4.): https://www.uni-heidelberg.de/presse/news2019/pm20190423_neue-messmethode-zur-datierung-von-gletschereis.html
"A history of the Crusades, as told by crusaders' DNA" (Cell, 18.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/cp-aho041119.php
China und Peru: "Früher trug man bunt: Chemiker erforschen Jahrtausende alte Stoffe" (Universität Halle-Wittenberg, 17.4.): https://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?modus=pmanzeige&pm_id=3058
"Funerary customs, diet, and social behavior in a pre-Roman Italian Celtic community" (PLOS, 17.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/p-fcd041019.php
"Urine salts provide evidence of Early Neolithic animal management. Urine salts elucidate Early Neolithic animal management at Çatal Höyük, Turkey" (AAAS, 17.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/aaft-usp041719.php
Urine salts reveal timing and scale of neolithic revolution at Turkish site
Baden-Württemberg: "Silberschatz. Archäologen untersuchen mehr als 9000 mittelalterliche Münzen" (Spiegel, 16.4.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/baden-wuerttemberg-archaeologen-entdecken-9000-silbermuenzen-a-1263177.html
"Megalith tombs were family graves in European Stone Age" (Uppsala Universitet, 16.4.): https://www.uu.se/en/news-media/news/article/?id=12426&area=2,5,10,16&typ=artikel&lang=en und "Were Europe’s megalithic societies patrilineal?" (Science Magazine, 15.4.): https://www.sciencemag.org/news/2019/04/were-europe-s-megalithic-societies-patrilineal
"Why Your Face Looks Different From a Chimp’s. NYU Dentistry’s Rodrigo Lacruz and other leading human evolutionary biologists and paleontologists offer a unified view on the history of the human face" (New York University, 15.4.): https://www.nyu.edu/about/news-publications/news/2019/april/why-your-face-looks-different-from-a-chimp-s.html
"Neolithic Britain: where did the first farmers come from?" (Natural History Museum, 15.4.): http://www.nhm.ac.uk/discover/news/2019/april/neolithic-britain-where-did-the-first-farmers-come-from.html
"Need for social skills helped shape modern human face. The modern human face is distinctively different to that of our near relatives and now researchers believe its evolution may have been partly driven by our need for good social skills" (University of York, 15.4.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2019-04/uoy-nfs041219.php
"Neolithic dog reveals tales behind Orkney's monuments. World’s first canine forensic reconstruction sheds light on lives of ancient communities" (The Guardian, 13.4.): https://www.theguardian.com/uk-news/2019/apr/13/neolithic-dog-reveals-tales-behind-orkney-monuments
Raimund Karl, Denkmalforschung, Denkmalschutz und das deklaratorische Prinzip (ArchDenk, 12.4.): https://archdenk.blogspot.com/2019/04/denkmalforschung-denkmalschutz-und-das.html
3.4.
Kiefer belegt Anwesenheit des Denisova-Menschen auf tibetischem Hochplateau im Mittleren Pleistozän
Denisova-Menschen lebten vor mind. 160.000 Jahren auf dem tibetischen Hochplateau. Diese Schwestergruppe der Neandertaler hatte sich schon lange vor Ankunft des Homo sapiens in der Region an die sauerstoffarme Umgebung angepasst. Die belegen Proteinanalysen aus einem Zahn, der in einer Höhle in Xiahe, China, gefunden wurde. Bisher waren die Denisovaner nur durch einige wenige Fossilfragmente aus der Denisova-Höhle in Sibirien bekannt. - Im April hatten Forscher und Forscherinnen festgestellt, dass zwei verschiedene Denisovaner-Linien, die sich schon vor Hundertausenden von Jahren voneinander getrennt hatten, Erbgut an die Vorfahren der Papua weitergaben.
"Denisovaner waren erste Menschenform im Hochland von Tibet. Unterkiefer eines Denisova-Menschen ist möglicherweise das älteste Fossil eines Urmenschen im Hochland von Tibet" (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, 1.5.): https://www.mpg.de/13383089/denisovaner-waren-erste-menschenform-im-hochland-von-tibet
"Biggest Denisovan fossil yet spills ancient human’s secrets. Jawbone from China reveals that the ancient human was widespread across the world — and lived at surprising altitude" (Nature News, 1.5.): https://www.nature.com/articles/d41586-019-01395-0
"Denisovan Jawbone Discovered in a Cave in Tibet. Until now, fossils of the ancient human species had been found in just one Siberian cave. The discovery suggests that Denisovans roamed over much of Asia" (The New York Times, 1.5.): https://www.nytimes.com/2019/05/01/science/denisovans-tibet-jawbone-dna.html
"Papua haben mehrere Denisovaner-Vorfahren. Erbgut aus Indonesien und Neuguinea offenbart neue Verzweigungen im Stammbaum der Denisovaner" (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, 11.4.): https://www.mpg.de/13327431/papua-haben-mehrere-denisovaner-vorfahren
3.5.
Römerlager in Westfalen entdeckt
Die westfälische Archäologie gab am 8.5. Details zu einem neu entdeckten Römerlager in Ostwestfalen nahe Oerlinghausen bekannt. Danach handelt es sich um ein großes, nur kurze Zeit benutztes Marschlager mit noch gut erhaltener Umwallung - der Ort liegt außerhalb landwirtschaftlich genutzter Zonen im Wald. Das unregelmäßig geformte Lager umfasst ca. 26 Hektar. Datierende Funde wurden noch nicht gemacht, eine augusteische Zeitstellung wird vermutet. Die Entdeckung geht auf einen interessierten Bürger zurück, der LIDAR-Bilder ausgewertet hatte. Bei einer Nachgrabung im Sept. 2018 waren dann Wall und Spitzgraben archäologisch nachgewiesen worden. Weitere Untersuchungen sind geplant.
"Neuer Fund eines römischen Marschlagers in Bielefeld" (LWL, 8.5.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=47898
3.6.
"Celtic fields": Eisenzeitliche Feldfluren interaktiv und outdoor erkunden
Volker Arnold, ehem. Leiter des Museum in Heide (Kr. Dithmarschen) und seit langem für das Thema "Celtic Fields" (i. e. sich im Gelände abzeichnende Relikte prähistorischer Ackerfluren) aktiv, hat eine Website aufgesetzt, die über das Thema informiert. Arnold hat in der allmählich wachsenden Website derzeit für das Bundesland Schleswig-Holstein sowie Jütland (Dänemark) eine umfassende - vermutlich vollständige - Kartierung der relevanten Relikte zusammengetragen. Sie zeigt derzeit 161 Areale, in denen solche Spuren erfasst wurden. Die Grafiken nach Laserdaten kann man nicht nur ansehen, sondern auch in verschiedenen georeferenzierten Formaten herunterladen, z. B. zur Verwendung mit einem Android-Tablet oder -Smartphone in Verbindung mit Locus Map. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass man im Gelände (!) immer genau angezeigt bekommt, wo gerade man sich in der Grafik befindet.
Volker Arnold: "'Celtic Fields' – Stiefkinder der Archäologie" (April 2019): http://www.celtic-fields.com/
4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Facebook shut down 49 groups being used by looters to sell stolen ancient artifacts like Roman mosaics" (Business Insider, 2.5.): https://www.businessinsider.com/facebook-closes-groups-being-used-to-sell-looted-artefacts-from-syria-2019-5
Sondengänger: "Illegale Schatzgräber aktiv - im Werra-Meißner-Kreis sind viele Bodendenkmäler geplündert" (HNA, 29.4.): https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/im-werra-meissner-kreis-sind-viele-bodendenkmaeler-gepluendert-12231055.html
"Yemen proves it: in western eyes, not all ‘Notre Dames’ are created equal. As an archaeologist, I’ve seen Yemen’s rich heritage. But for too many world leaders, only arms sales really matter" (The Guardian, 26.4.): https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/apr/26/yemen-notre-dames-bombs-heritage-arms-sales
Bayern: "Tausende Jahre alt: Relikte von Brandopferplatz und Höhensiedlung. Zeilkopf: Raubgräber schänden vorgeschichtliche Schatzkammer" (Merkur, 16.4.): https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/eschenlohe-ort114531/zeilkopf-bei-ohlstadt-eschenlohe-raubgraeber-schaenden-vorgeschichtliche-schatzkammer-12197748.html
5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
Welchen Wert haben Fehler für die Weiterentwicklung der Archäologie als Beruf? Bericht von der CIfA-Jahrestagung (Leeds, 24.-26.4.)
Unter dem Titel "Values, benefits, and legacies" stand die Jahrestagung des Chartered Institute for Archaeologists (CIfA). Die Teilnehmer diskutierten 16 (berufsrelevante) Themenfelder mittels verschiedener Formate – Kurzvorträge mit Diskussion, Keynote-Vorträge, Tischdiskussionen, Workshops etc. Besonders im Fokus stand in diesem Jahr die Debatte um Fehler: Wie scheitert man richtig? Wie lernt man aus eigenen und fremden Fehlern? Wie kommuniziert man Dinge, die nicht wie geplant gelaufen sind, und, welchen Wert haben Fehler für die Weiterentwicklung der Archäologie als Beruf? Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigte sich mit der Frage, wie die Archäologie das, was sie erforscht, vermitteln und damit das kulturelle Erbe noch besser schützen und bewahren kann. Verschiedene archäologische Fachrichtungen wie Geophysik und Marine Archäologie beschäftigten sich damit, wie sie ihre Arbeit mit größtmöglichem Nutzen sowohl für die Archäologie als auch für die Gesellschaft gestalten können. In diversen Workshops konnten die Tagungsteilnehmer zudem über Themen wie archäologischer Berufsethik oder über Arbeitsstandards in der Archäologie diskutieren. Diese Workshops bieten auf allen CIfA-Tagungen die Möglichkeit, über alltägliche Entscheidungsfragen – der Bauherr verlangt das eine, die Archäologie erfordert aber ein anderes, ethisch oder fachliches Verhalten – zu debattieren. Ziel ist jeweils, die Folgen der Entscheidung abzuschätzen, Lösungs- und Vermittlungswege zu finden und so sicherer in künftige Debatten zu gehen. Neben den Diskussionen und Vorträgen wurden zudem gezielt Zeiträume geschaffen, in denen Kontakte geknüpft werden konnten. Während der Tagung wurde intensiv getwittert – unter #cifa2019 sind die Tweets zu finden.
Tagungswebsite: https://www.archaeologists.net/conference/2019
5.2.
Nur die halbe Nachricht: Claus Wolf wird Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz
"Professor Dr. Claus Wolf wird neuer Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz"
... meldet das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst am 2.5. und fährt fort: "Er tritt damit die Nachfolge von Dr. Jörg Heiligmann an." Doch ist das die Nachricht? Nicht ganz. Realiter bedeutet diese Personalunion vor allem eine Rückführung der seinerzeitigen organisatorischen Trennung(en) in der baden-württembergischen Landesarchäologie in eine Organisation aus einem Guss Denn zuvor waren die praktische Bodendenkmalpflege einerseits und das Landesmuseum, dem auch das große Fundarchiv in Rastatt untersteht, zwei behördlich getrennte Einrichtungen. Diese Bereiche organisatorisch nun wieder zusammenzuführen, ist die eigentliche Nachricht, die hinter der Personalie steckt. Offenbar soll das Zusammenwirken der archäologischen Institutionen des Landes insgesamt gestärkt werden, denn zugleich meldet das Ministerium: "Ein neu eingerichteter gemeinsamer Arbeitskreis, dem neben dem Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium die Direktionen des Archäologischen Landesmuseums, des Badischen Landesmuseums und des Landesmuseums Württemberg sowie der Landesarchäologie des Landesamts für Denkmalpflege angehören, ermöglicht den regelmäßigen Austausch über aktuelle Funde und Forschungsergebnisse."
"Professor Dr. Claus Wolf wird neuer Direktor am Archäologischen Landesmuseum in Konstanz" (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, 2.5.): https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/professor-dr-claus-wolf-wird-neuer-direktor-am-archaeologischen-landesmuseum-in-konstanz-2/
5.3.
Lernt lang und in Frieden: SPOC, das neue Zauberwort am Didaktik-Himmel
Fangen wir mit dem an, was Sie (vermutlich) schon mal gehört haben: MOOCs, Massive Open Online Courses, sind ein um 2010 aufgekommenes Instrument der universitären Lehre und Erwachsenenbildung, das den konventionellen Face-to-Face-Unterricht ergänzen soll. MOOCs erfordern nicht mehr die synchrone Anwesenheit aller Teilnehmer an einem Ort, was das Arbeiten in individuellen Zeitfenstern und auch persönlichen Arbeitsgeschwindigkeiten ermöglicht. Offene MOOCs ermöglichen zudem die Teilhabe Vieler, wobei es nicht nur um (Kosten-)Effizienz geht, sondern auch darum, Bildung verschenken zu können an jene, die sich einen teuren Studienplatz nicht leisten können. Doch der zwischenzeitliche Hype um MOOCs scheint abgeklungen, weil es hohe Abbrecherquoten gibt, weil eben doch der persönliche Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden sowie der Austausch der Lernenden untereinander wichtig sind. "SPOC" lautet das neue Zauberwort. Die "Small Private Online Courses" wollen die Vorteile von MOOCs mit den Vorteilen des Face-to-Face-Unterrichts verknüpfen. Alle Inhalte werden online angeboten und müssen wie bei einem MOOC individuell durchgearbeitet werden, doch dies wird ergänzt durch das periodische Zusammenkommen zu gemeinsamen Sitzungen oder einem Blockkurs. Soweit die Idee. Fulco Scherjon, Iza Romanowska and Karsten Lambers haben sich der Herausforderung gestellt und an der Universität Leiden einen SPOC zu "Modelling and Simulation in Archaeology" durchgeführt. Ihre Erfahrungen sind positiv: Der Aufbau eines SPOCs sei - wie bei einem MOOC - sehr viel Arbeit, doch der Lernerfolg und die Durchhaltequote seien hoch. Ein wertvoller, ungeschönter Erfahrungsbericht.
Scherjon, F., Romanowska, I. & Lambers, K. (2019). Digitally Teaching Digital Skills: Lessons Drawn from a Small Private Online Course (SPOC) on ‘Modelling and Simulation in Archaeology’ at Leiden University. Journal of Computer Applications in Archaeology, 2(1), 79–88. DOI https://doi.org/10.5334/jcaa.26 https://journal.caa-international.org/articles/10.5334/jcaa.26/
6. Open Access & Open Data
6.1.
Ist Sci-Hub ein Gewinn für das wissenschaftliche Publikationswesen?
Sci-Hub ist eine 2011 gegründete Plattform, die wissenschaftliche Aufsätze "besorgt" und frei online verfügbar macht. Anders als Plattformen wie arXiv (für Preprints), Academia.edu oder ResearchGate.net, wo jeweils die Autoren selbst ihre Manuskripte, Preprints oder "Sonderdrucke" einstellen, erntet Sci-Hub ohne Zutun der Autoren "irgendwie" wissenschaftliche Artikel. Es heißt, ca. 85% aller Aufsätze seien via Sci-Hub kostenlos als PDF verfügbar. Ist das gut, weil es die großen Wissenschaftsverlage unter Druck in Richtung auf Open Access und erträgliche Publikationsgebühren setzt? Oder ist das Diebstahl, der langfristig dem wissenschaftlichen Publikationswesen schadet? Im Blog "The Scolarly Kitchen" findet sich eine gute Debatte zum Thema in Rede und Gegenrede, samt zahlreicher sachlicher Kommentare dazu, woraus sich in Summe ein gutes Bild der Argumente Pro und Contra ergibt.
Rick Anderson: "Researcher to Reader (R2R) Debate: Is Sci-Hub Good or Bad for Scholarly Communication?" (The Scholarly Kitchen, 16.4.): https://scholarlykitchen.sspnet.org/2019/04/16/researcher-to-reader-r2r-debate-is-sci-hub-good-or-bad-for-scholarly-communication/
6.2.
Open-Access-Verhandlungen zwischen Elsevier und Norwegen mit Vereinbarung abgeschlossen
In Norwegen wurden die Verhandlungen um eine Nationallizenz mit Elsevier erfolgreich abgeschlossen: Für zwei Jahre erhalten sieben Universitäten und 39 Forschungseinrichtungen in Norwegen freien Zugriff auf Elsevier-Publikationen, und norwegische Wissenschaftler können in den Elsevier-Zeitschriften im Open Access publizieren. Richtig: das ist (auch wenn manche Kommentare das Wort leichtfertig benutzen) keine "Nationallizenz", die - wie es der Open-Access-Gedanke fordert - allen Bürgern eines Staates freien Zutritt zu wissenschaftlichen Informationen bietet. Kommentatoren auf Twitter und Facebook kritisieren zudem die finanzielle Seite der Vereinbarung: 9 Mio. Euro für zwei Jahre seien im Grunde mehr als Norwegen vor der kollektiven Kündigung der bisherigen Verträge gezahlt habe, Geld, mit dem man stattdessen auch neue Open-Access-Verlage und -Zeitschriften hätte finanzieren können.
"Norwegen und Elsevier einigen sich auf Nationallizenz für Forschungsveröffentlichungen" (Elsevier, 23.4.): http://www.mynewsdesk.com/de/elsevier/pressreleases/norwegen-und-elsevier-einigen-sich-auf-nationallizenz-fuer-forschungsveroeffentlichungen-2863251
"Norwegen und Elsevier einigen sich auf Nationallizenz" (buchreport, 23.4.): https://www.buchreport.de/news/norwegen-und-elsevier-einigen-sich-auf-nationallizenz/
6.3.
Was kostet es, eine Monografie Open Access zu veröffentlichen?
"Warum kostet ein wissenschaftliches Buch 28.000 EUR?" Die Frage mag polemisch klingen, der Inhalt ist es nicht: Sebastian Nordhoff, der an der FU Berlin einen Open-Access-Verlag betreibt, spricht über die Kosten von Monografien, genauer: von Monografien, die im Open Access veröffentlicht werden. Hierfür werden vielerorts Autorengebühren bzw. eine Drittmittelfinanzierung verlangt (was ja im Grunde auch bei Print-Verlagen üblich war!), wobei die zu zahlenden Beträge sehr unterschiedlich hoch sind. 28.000 Euro werden genannt, oder 18.500 Euro (Brill), oder auch deutlich weniger. Klar ist, dass weder Autoren noch Drittmittel künftig aufs Geradewohl werden Kosten tragen wollen. Daher sehen Initiativen wie "Plan S" oder auch Verlegerverbände seriöser Open-Access-Verlage, dass Kostentransparenz wichtig ist, d. h. die Verlage sowohl ihre Kosten- als auch ihre Einnahmestruktur offenlegen sollten - oder in Zukunft auch müssen. Eine Untersuchung für "Open Book Publishers" kommt auf 10.512 US-Dollar für einen Band, Nordhoff aufgrund eigener Erfahrungen mit "Language Science Press" auf etwa 4.000 Euro pro Band. Aber, so wendet er ein: Buch ist nicht gleich Buch. Ein reiner Textband hat beispielsweise weitaus niedrigere Satzkosten als eine kunstgeschichtliche Monografie mit komplexem Bildsatz. Seine Schlussfolgerung: Es sei wichtig, diese Informationen zu erheben, sie bereitzustellen und dadurch verlagsübergreifende Meta-Studien zu ermöglichen. Nur so sei eine solide und nachvollziehbare Preisbildung möglich.
Sebastian Nordhoff: "Warum kostet ein wissenschaftliches Buch 28.000 EUR?" (LIBREAS Ideas #35; 19.4.): https://libreas.eu/ausgabe35/nordhoff/
6.4.
Springer-Nature will Open Access anschieben
Um DEAL ist es in den vergangenen Monaten still geworden, nachdem der mit Wiley geschlossene Vertrag von Vielen als wohl recht teuer für die deutsche Publikationslandschaft bewertet wurde (zuletzt DGUF-Newsletter vom 7.3.2019 Punkt 7.1.) und die von DEAL angestrebte Vereinbarung mit Elsevier weiterhin hängig ist. Ganz anders "Plan S" bzw. "cOAlition S" (zuletzt DGUF-Newsletter vom 22.1.2019 Punkt 7.5), der seit seiner Veröffentlichung Ende 2018 zahlreiche Debatten hinter den Kulissen wie auf der Bühne ausgelöst hat - Debatten, die nicht abgeschlossen sind. Nach zunächst sehr skeptischem Feedback hat sich nun der Wissenschaftsverlag Springer-Nature neu positioniert und zeigt sich sehr aufgeschlossen. Der Verlag möchte vom Erdulder des Open Access zu einem Treiber des Wandels werden, sofern die ökonomischen Bedingungen stimmen.
Steven Inchcoombe (Springer Nature Group): "A faster path to an open future" (SpringerNature, 7.5.): https://www.springernature.com/gp/advancing-discovery/blog/blogposts/a-faster-path-to-an-open-future/16705466
Lisa Janicke Hinchliffe: "If At First You Don’t Succeed … Make Another Response to Plan S?" (The Scholarly Kitchen, 8.5.): https://scholarlykitchen.sspnet.org/2019/05/08/another-response-to-coalition-s/
7. Bürger und Archäologie & Citizen Science
7.1.
Öffentliches Interesse an Archäologie in Irland besonders hoch
Nach einer vom irischen Denkmalrat beauftragten Umfrage, die im Dezember 2018 durchgeführt wurde, halten 95 % aller Iren Archäologie für einen nützlichen Beitrag zur modernen Gesellschaft. Mehr noch: 25 % der Antwortenden würden gerne einmal auf einer archäologischen Ausgrabung mitmachen. Damit fällt die Begeisterung und Unterstützungsbereitschaft für Archäologie in Irland besonders hoch aus im Vergleich zu ähnlichen Untersuchungen in den USA und Europa. Dort ergaben Umfragen durch die Society for American Archaeology (DGUF-Newsletter vom 19.12.2018 Punkt 8.1.) und durch das NEARCH-Netzwerk für ganz Europa (DGUF-Newsletter vom 28.6.2017 Punkt 7.2.; vom 9.3.2018 Punkt 5.5.), dass eine starke Mehrheit der Bürger sich sehr für Archäologie interessiert und diese zu unterstützen bereit ist.
"Heritage Council survey finds huge public support for Ireland’s archaeology" (Heritage Council, 12.4.): https://www.heritagecouncil.ie/news/news-features/heritage-council-survey-finds-huge-public-support-for-irelands-archaeology
"Heritage Council –Public Perceptions of Archaeology Survey" (REDC, Dec. 2018): https://www.heritagecouncil.ie/content/files/Public_Perceptions_of_Archaeology_-Survey_2018.pdf
8. Ausstellungen und Museen
8.1.
"Prinz von Prittlewell" restauriert und ab 11.5. in Londoner Dauerausstellung
Das 2003 beim Straßenbau entdeckte, ungestörte Grab von Prittlewell im Südosten Englands erfreut sich großer öffentlicher Aufmerksamkeit (DGUF-Newsletter vom 14.10.2013 Punkt 5.1.). "Kammergrab, Qualitätsgruppe C, spätes 6. Jahrhundert n. Chr." wäre in Kürze die nüchterne Einordnung aus kontinentaler Sicht, doch die gute Erhaltung, die besonderen Funde, das Gold, zwei (christliche) Goldblattkreuze, die Zeitstellung um 600 n. Chr. usw. haben von Anbeginn an Fragen und Phantasien losgetreten, wer denn nun hier bestattet sei. König Saeberht von Essex, gest. 616 n. Chr., mit dem man die Christianisierung der Region verbindet? Inzwischen sind die Funde restauriert, der Befund anschaulich dargestellt, und Spezialisten haben sich mit den Objekten eingehend befasst. Adelsgräber sind für die Archäologie stets etwas sperrig, da ihre Funde exzeptionell sind, d. h. schwer vergleichbar mit dem Üblichen. Gleichwie, das zeitspezifisch markanteste Objekt ist eine goldene Gürtelschnalle mit Pilzdorn, triangulärem Beschlag mit echten Nieten (nicht Scheinnieten, nicht Steg-Ösen wie dann im 7. Jh.), die man auf dem Kontinent typologisch recht spezifisch auf die Zeit 570-585 n. Chr. einordnen würde. Schön, dass die nunmehr vorliegende 14C-Datierung (AMS) zu einem ähnlichen, wenn auch nicht ganz so präzisen Ergebnis kommt: "sometime between 575 and 605 A.D." Womit König Saeberht entfällt und die Londoner Kollegen seinen jüngeren, früher verstorbenen Bruder Seaxa ins Spiel bringen. Am 9.5. publizierte das MOLA die neuen Forschungsergebnisse, ab dem folgenden Samstag wird das Grab in der Dauerausstellung des Southend Central Museum gezeigt.
"Prittlewell Princely Burial" (MOLA): https://www.prittlewellprincelyburial.org/museum
"Britain's equivalent to Tutankhamun found in Southend-on-Sea. Burial chamber of a wealthy nobleman in Prittlewell shows Anglo-Saxon Essex in new light" (The Guardian, 9.5.): https://www.theguardian.com/uk-news/2019/may/09/britains-equivalent-to-tutankhamun-found-in-southend-on-sea
Smith, R.: "New research questions famed burial of 'first' Christian Anglo-Saxon king" (National Geographic, 9.5.): https://www.nationalgeographic.com/culture/2019/05/new-research-questions-prittlewell-burial-first-christian-king/
Grundlegender zur Datierung: Hines, A. & Bayliss, A. (ed.) (2013). Anglo-Saxon graves and grave goods on the 6th and 7th century AD: a chronological framework (London 2013), zusammenfassend S. 501 f.
"Royal Saxon tomb in Prittlewell": https://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Saxon_tomb_in_Prittlewell
9. Und sonst …
9.1.
Das University College London zu Genetik und Ahnenforschung
Ahnenforschung per Gentest wird inzwischen sogar per TV-Werbespot angeboten. Was davon zu halten ist - wenig - fasst nun auch eine vom University College London (UCL) und seinen berühmten Genetik-Experten verfasste Website informativ und fachwissenschaftlich seriös zusammen. Sie verlinkt zusätzlich gute vertiefende Informationen.
"Debunking Genetic Astrology" (UCL, o.D.): https://www.ucl.ac.uk/mace-lab/debunking
9.2.
Ohne Deutschland: "The Declaration of Cooperation on Cultural Heritage"
Am "Digital Day 2019" (9.4.) haben 24 europäische Staaten eine Vereinbarung zur engen Zusammenarbeit bei der Digitalisierung des kulturellen Erbes geschlossen. Sie sieht u. a. eine gemeinsame europäische Initiative zur 3D-Digitalisierung von Artefekten und Monumenten vor. Deutschland fehlt in der Liste der Signatarstaaten.
"EU Member States sign up to cooperate on digitising cultural heritage" (EU Commission, 9.4.): https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/eu-member-states-sign-cooperate-digitising-cultural-heritage
9.3.
"Herforder Appell" zur Neuregelung der Abbildungs- und Urheberrechte an Kulturgütern
Ein zweitägiges Symposion im Museum Marta Herford beschäftigte sich im September 2018 mit dem u. a. für Archäologie und Kunstgeschichte zentralen Thema Bild- und Urheberrechte (DGUF-Newsletter vom 15.10.2018 Punkt 11.1.). Am Ende formulierten die Teilnehmer den im März 2019 veröffentlichten "Herforder Appell". Er fordert den Gesetzgeber auf, im Rahmen der nationalen Umsetzung der neuen Urheberrechtsregelungen der EU auf die Bedürfnisse der Kultur und der Kulturwissenschaften einzugehen: Das wissenschaftliche Zitatrecht an Bildern solle zugunsten einer ungehinderten und kostenlosen Nutzung gestärkt werden. Im Gegenzug sollten Bildautoren über eine weiterzuentwickelnde VG Bild-Kunst und eine "Kulturabgabe" auf alle bildproduzierende und -reproduzierende Hardware honoriert werden. Bildwerke in öffentlichem - d. h von der Allgemeinheit finanziertem - Eigentum sollten in jeder Reproduktionsform frei genutzt werden können; in diesen Fällen soll die Reproduktion von Werken nicht verhindert werden können und keine neuen Rechte durch den Digitalisierungsprozess entstehen. Mit dem Satz "Wir freuen uns auch weiterhin über jede*n, die*der sich diesem Aufruf anschließt" laden die Organisatoren dazu ein, den Appell zu unterzeichnen. Die DGUF-Vorstände haben dies getan.
"Herforder Appell": https://marta-herford.de/herforderappell/
9.4.
Ethnographische und archäologische Datenbank eHRAF befristet im freien Zugriff
Das Portal Propylaeum hat einen befristeten freien Zugriff auf die Datenbank eHRAF bereitgestellt. Registrierte Propylaeum-Nutzer können bis Anfang September mit der Datenbank arbeiten. eHRAF ist eine ethnographische und archäologische Datenbank mit vielfältigen Informationen zu soziokulturellen Einheiten (alias: Völker), die dank einer sehr detaillierten und tiefen Erschließung gut durchsucht werden kann.
"Vor- und Frühgeschichtliche Datenbank eHRAF Archaeology: Testzugang für Propylaeum" (Proyplaeum-Blog, 7.5.): https://www.propylaeum.de/blog/article/2019/05/07/vor-und-fruehgeschichtliche-datenbank-ehraf-archaeology-testzugang-fuer-propylaeum/
Die Datenbank eHRAF World Cultures (Europa-Universität Viadrina Frankfurt, o. .D.): https://www.ub.europa-uni.de/de/externe_recherche/datenbanken/dfg-datenbanken/ehraf-world-cultures.html
"eHRAF Advanced Search Tutorial Part 1 -- Using Cultures and Subjects" (Human Relations Area Files, 1.12.2011; Video, 3:35 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=ZEtidInyF2I
9.5.
"Verspricht viel, hält aber nur wenig": Die Aufbausimulation "Dawn of Man" (Madruga Works)
Als eine Art Gottbürgermeister eine Handvoll Menschen möglichst unbeschadet vom Paläolithikum bis in die Eisenzeit führen – für Kritiker Dom Schott klingt das Spielszenario von "Dawn of Man" vielversprechend: "Lange Winter, die mich zur Rationierung zwingen, aufregende Mammutjagden, die nur mit viel Geschick und einer guten Taktik bestanden werden können, und Rangeleien in der sozialen Hierarchie unseres Stammes, in dem kein Mitglied entbehrlich ist." Doch die Entwickler der am 1.3. für PC erschienenen Aufbausimulation hätten mit diesen Möglichkeiten nur sehr, sehr wenig angestellt, urteil Schott. So beendet der niedrige Schwierigkeitsgrad für ihn jede Motivation zum Weiterspielen, denn sogar Mammutjagden könne er mit einem Klick erledigen. Konsequenzen für Unachtsamkeit oder Abwesenheit gebe es keine. Nur eine Spur von Komplexität fand der Tester: bei den Wirtschaftskreisläufen. Dom Schotts Fazit: "Klingt spannend, ist aber nur so mittel."
Dom Schott: "Dawn of Man verspricht viel, hält aber nur wenig" (ArchaeoGames, 5.4.): https://archaeogames.net/dawn-of-man-verspricht-viel-haelt-aber-nur-wenig/
Website zum Spiel, mit Trailer: https://madrugaworks.com/dawnofman/
"Dawn of Man: Banished im Steinzeitalter - Die Indie-Überraschung im Test" (PC Games, 8.3.): http://www.pcgames.de/Dawn-of-Man-Spiel-62473/Tests/Indie-Review-Aufbau-Survial-1277102/
"Dawn of Man im Test - Banished in der Steinzeit? Ja, bitte! Von einer Handvoll Jäger und Sammler zum florierenden Dorf: Dieser Mix aus Strategie, Survival und Simulation macht die Steinzeit quicklebendig" (GameStar, 5.3.): https://www.gamestar.de/artikel/dawn-of-man-test,3341332.html
"Aufbauspiel rund um die Anfänge der Menschheit" (Golem, 4.3.): https://www.golem.de/news/dawn-of-man-aufbauspiel-rund-um-die-anfaenge-der-menschheit-1903-139760.html
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