DGUF-Newsletter vom 7.9.2012

DGUF-Newsletter vom 7.9.2012

1.DGUF-Nachrichten
1.1. Webmaster (m/w) für die DGUF gesucht

2.Tagungen
2.1. "Obwohl bereits viel geschieht, bleibt noch mehr zu tun." Bericht von der DGUF-Tagung 2012 bei H-Soz-u-Kult und bei der Arbeitsgemeinschaft historischer Forschungseinrichtungen
2.2. "Rezensieren - Kommentieren - Bloggen: Wie kommunizieren Geisteswissenschaftler in der digitalen Zukunft?" (München, 31.1.-1.2.)
2.3. "Wem gehört die Geschichte? Zum Wandel politischer Grenzen und museologischer Zuständigkeiten" (Maribor, 4.-5.10.)
2.4. African Archaeological Research Days (Southampton, 3.-4.11.)
2.5. "Medieval Europe Research Congress richtet sich neu aus."
2.6. 19th Annual Meeting of the EAA (Pilsen, 4.-8.9.2013, CfP bis 15.11. bzw. 15.3.)
2.7. 7th International Symposium 14C & Archaeology (Ghent, 8.-12.4, CfP bis 31.10.)

3. Veranstaltungen
3.1. Hildesheim: Hornemann-Kolleg für Restaurierung und Denkmalpflege

4. Forschung
4.1. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
4.2. Aktuelle Forschung in den Medien
4.3. Taxonomische Vielfalt des menschlichen Stammbaums
4.4. Rinder, Milch, Käse und Laktoseintoleranz
4.5. Der aktuelle Forschungsstand zu Pest, Syphilis und Kretinismus
4.6. Projekt zur Konservierung der Feuchtbodenfunde aus den Pfahlbauten

5. Kulturgutschutz
5.1. Flyer des DGUF-Arbeitskreises "Kulturgutschutz" zu Raubgräbern, Schatzsuchern und illegalen Sondengängern
5.2. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
5.3. Bedrohtes archäologisches Erbe in Syrien: Aleppo
5.4. Antikenhehlerei und bewaffneter Konflikt: der Fall Pakistan
5.5. Beeindruckende Reportage aus Afghanistan: "Das Ende der Geschichte. Vom Geschäft mit der Antike"
5.6. Algeriens Ärger mit dem illegalem Antikenhandel
5.7. Türkische Archäologie im Spannungsfeld von ökonomischen und ideologischen Interessen
5.8. Blog-Empfehlung: "Portable Antiquity Collecting and Heritage Issues" von Paul Barford
5.9. Web-Tipp: "Trafficking Culture - Researching the global traffic in looted cultural objects"
5.10. Prince Claus Fund: Call for proposals to aid disaster struck heritage in Asia, Latin America, Africa and the Caribbean (until 1st of October)
5.11.Tourismus als Bedrohung von Kulturstätten
5.12. Blog-Empfehlung: "Conflict Antiquties"

6. Job-Themen und Personalia
6.1. Zugang zu den raren Berufsangeboten in der Archäologie: Eine Übersicht
6.2. Europäischer Forschungsrat fördert den Paläogenetiker Prof. Johannes Krause mit 1,5 Millionen Euro
6.3. Wechsel an der Spitze der Kantonsarchäologie Aargau

7. Und sonst …
7.1. Schon entdeckt? "ArchLib" - der zentrale Zugang zur britischen Online-Archäologie
7.2. Drohendes Aus für Archäologische Zone Köln
7.3. Archäologische Literatur im Open Access
7.4. Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden
7.5. "Schweizer Vergangenheit vor unsicherer Zukunft"
7.6. "Sexismus-Vorwurf gegen 'Sportschau'-Werbung: Gebührenfinanzierte Neandertaler"
7.7. Hörfunk-Tipp: "Mogador – heilige Insel der Phönizier"
7.8. Schluss mit nackig: Antike Statuen mit der Straßenmode von Heute
7.9. Archäozoologenverband mit neuer Website
7.10. Der Hobby-Archäologe Tim Asbrock: Kooperation Ehrenamt und staatliche Archäologie
7.11. Archäologische Sehenswürdigkeiten Mexikos via Google Street View entdecken

8. Impressum und Redaktionshinweise


1.DGUF-Nachrichten
1.1. Webmaster (m/w) für die DGUF gesucht
Unser langjähriger, verdienter Webmaster Gerwin Abbingh wendet sich demnächst anderen Aufgaben zu. Zur Weiterentwicklung und Pflege unserer Website und unserer Mitgliederdatenbank suchen wir deshalb eine Nachfolgerin/einen Nachfolger. Nötig sind u. a. Erfahrung mit Typo3 und relationalen Datenbanken (speziell MySQL) und Grundkenntnisse in UNIX.
http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/Temporaere_Dateien/DGUF-Dok_Ausschreibung-Webmaster.pdf


2.Tagungen
2.1.
"Obwohl bereits viel geschieht, bleibt noch mehr zu tun." Berichte von der DGUF-Tagung 2012 bei H-Soz-u-Kult und bei der Arbeitsgemeinschaft historischer Forschungseinrichtungen
Themen der DGUF-Tagung "Archäologie, Schule und Museum im Spannungsfeld kultureller Bildung" im Mai 2012 in Dresden waren u. a. Wege, um dem PISA- Schock zu begegnen, und die Frage, wie neuere Erkenntnisse der Archäologie in den Schulunterricht eingebunden werden. Dr. Doris Gutsmiedl-Schümann, Sprecherin des DGUF-Arbeitskreises "Archäologie im Schulbuch", fasst die Tagung auf der Plattform "H-Soz-u-Kult" zusammen.
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4371
Ein weiterer Tagungsbericht ist auf der Website der Arbeitsgemeinschaft historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e. V. erschienen: http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2012/113-12.pdf

2.2.
"Rezensieren - Kommentieren - Bloggen: Wie kommunizieren Geisteswissenschaftler in der digitalen Zukunft?" (München, 31.1.-1.2.)
Verlage erproben Monographien im Open Access, Zeitschriften erscheinen online oder hybrid und nutzen dabei eine neue Vielzahl unterschiedlicher Peer-Review-Verfahren. Wird die klassische Rezension vor dem Hintergrund neuer Publikationsverfahren fortbestehen? In welcher Form? Auch die tieferen Gründe des digitalen Wandels sollen thematisiert werden, wie etwa die Frage nach dem gewandelten Bild des "Experten" in der Netzwelt. Anlass der Konferenz ist das zweijährige Bestehen von recensio.net, der Rezensionsplattform für die europäische Geschichtswissenschaft.
http://rkb.hypotheses.org/

2.3.
"Wem gehört die Geschichte? Zum Wandel politischer Grenzen und museologischer Zuständigkeiten" (Maribor, 4.-5.10.)
Tausende archäologische Objekte aus dem Gebiet des heutigen Slowenien befinden sich in österreichischen Museen und Archiven. Bis 2014 wird dieses Material im Rahmen des Projekts "InterArch-Steiermark" zugänglich gemacht. Die Veranstalter der Tagung nennen als Themen: "Was bedeuten wechselnde politische Grenzziehungen für den museumspraktischen Umgang mit historischen Überresten? Was, wenn diese Bedeutung für die Identität bestimmter Gruppen oder die Bevölkerung einer Region erlangen, sie sich aber in Institutionen anderer Staaten befinden? Wo gibt es diesbezüglich vielleicht schon konstruktive Diskussionen? Welche praktischen Lösungen kennen theoretische Debatten? Und was taugt der Begriff des Europäischen Kulturerbes in diesem Zusammenhang?"
http://www.museum-joanneum.at/de/museumsakademie/veranstaltungen-7/wem-gehoert-die-geschichte

2.4.
African Archaeological Research Days (Southampton, 3.-4.11.)
Am 3. und 4. November veranstaltet die Universität Southampton die Tage der Afrika-Archäologie. Thematisch ist die Konferenz breit aufgestellt: Das Paläolithikum wird ebenso behandelt wie die Eisenzeit und aktuelle Fragen rund um das kulturelle Erbe. Die Anmeldung ist bis zum 29. Oktober möglich.
http://aard.soton.ac.uk/

2.5.
"Medieval Europe Research Congress richtet sich neu aus."
MERC wird künftig als Kommitee der EAA fungieren. Der Mittelalterarchäologe Rainer Schreg schreibt in seinem Blog: "Damit orientiert sich MERC, der bisher die Mediaevistik als Ganzes repräsentieren wollte, stärker an der Archäologie des Mittelalters und stärkt deren Position innerhalb der EAA."
http://archaeologik.blogspot.de/2012/08/medieval-europe-research-congress.html

2.6.
19th Annual Meeting of the EAA (Pilsen, 4.-8.9.2013, CfP bis 15.11. bzw. 15.3.)
Gerade ist die Jahrestagung der EAA in Helsinki vorbei, ist bereits die Anmeldung für die Tagung 2013 in Pilsen möglich. Bis 15.11. können Sessions und Round Tables vorgeschlagen werden, bis 15.3. dann Papers.
http://www.eaa2013.cz/

2.7.
7th International Symposium 14C & Archaeology (Ghent, 8.-12.4, CfP bis 31.10.)
From 8 - 12 April 2013 the Department of Archaeology, Ghent University and the Royal Institute for Cultural Heritage will organize the 7th International Symposium 14C & Archaeology at Ghent (Belgium). This conference is a platform for scientific debate between radiocarbon specialists and archaeologists about the relation and interaction between both research methods and fields. Proposals for a monographic session can be submitted until the end of October. The deadline for the submission of abstracts for the general sessions is 15 December.
http://www.radiocarbon2013.ugent.be/cfp


3. Veranstaltungen
3.1.
Hildesheim: Hornemann-Kolleg für Restaurierung und Denkmalpflege
Ab dem Wintersemester findet am Hornemann-Institut der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim eine neue Vortrags- und Gesprächsreihe statt. Restauratoren und Kollegen aus den benachbarten Fachdisziplinen referieren in 45- bis 60-minütigen Vorträgen. Die Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei.
http://193.175.110.9/hornemann/german/1650.php


4. Forschung
4.1.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Archäologen entdecken bisher älteste Siedlung von Basel" (Tageswoche, 6.9.). http://www.tageswoche.ch/de/2012_35/basel/456849/archaeologen-entdecken-bisher-aelteste-siedlung-von-basel.htm
Warburg-Hohenwepel: Linienbandkeramisches Gräberfeld (Pressemitteilung LWL, 5.9.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?urlID=27898
Goslar: "Archäologen entdecken einzigartigen Bergbau-Stollen" (Braunschweiger Zeitung, 3.9.): http://www.braunschweiger-zeitung.de/nachrichten/Niedersachsen/archaeologen-entdecken-einzigartigen-bergbau-stollen-id748168.html
"Grabungen in Jaffa bestätigen ägyptische Besiedlung der antiken Stadtanlage" (Pressemitteilung Uni Mainz, 30.8.): http://idw-online.de/pages/de/news493849
Hermeskeil: "Römisches Militärlager aus der Zeit der Eroberung Galliens erhellt ein Stück Weltgeschichte" (Pressemitteilung Uni Mainz, 28.8.): http://idw-online.de/pages/de/news493449
Fürstinnengrab von Bettelbühl/Ludwigsburg: "Archäologen entdecken weitere Goldperle im Keltengrab" (Welt, 24.8.): http://www.welt.de/newsticker/news3/article108785105/Archaeologen-entdecken-weitere-Goldperle-im-Keltengrab.html
"Erneut begraben: Die bronzezeitliche Siedlung von Nola, Croce di Papa" (Archaeologik, 24.8.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/08/erneut-begraben-die-bronzezeitliche.html
Schwerin: "Ältestes Geld Mecklenburgs ausgegraben" (Nordkurier, 23.8.): http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/nachrichten/mv/altestes-geld-mecklenburgs-ausgegraben-1.474346
Hann. Münden: "Sensationsfund in der Altstadt: Straße aus dem Mittelalter entdeckt" (Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung, 22.8.): http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/hann-muenden/strasse-mittelalter-entdeckt-2469897.html
"Grab von Frau unter Hildesheimer Dom entdeckt" (Hannoversche Allgemeine, 21.8.): http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Grab-von-Frau-unter-Hildesheimer-Dom-entdeckt
Burghaun (Fulda): "Schätze aus Keltenzeit - 60 Zentimeter langer Sensationsfund" (Hessischer Rundfunk, 20.8.): http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5986&key=standard_document_45803859
Kent: "Henge found on North Downs from satellite images" (BBC News, Video, 18.8.): http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-kent-19304983
"Helfer können sich melden: In Westfalen laufen 31 archäologische Grabungen" (Münsterländische Volkszeitung, 16.8.): http://www.mv-online.de/Muensterland/Helfer-koennen-sich-melden-Mit-Schueppe-und-Kelle-auf-Geschichtsreise-In-Westfalen-laufen-31-archaeologische-Grabungen
"Funde aus der Jungsteinzeit bei Grabung in Dolberg" (Westfälischer Anzeiger, 15.8.): http://www.wa.de/nachrichten/kreis-warendorf/ahlen-dolberg/funde-jungsteinzeit-grabung-dolberg-2460587.html
"Neanderthal breeding idea doubted (BBC, 13.8.): http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-19250778 und "Neanderthal sex debate highlights benefits of pre-publication" (Nature Newsblog, 13.8.): http://blogs.nature.com/news/2012/08/neanderthal-sex-debate-highlights-benefits-of-pre-publication.html
"Kapellenberg: ein Fundplatz mit europäischer Bedeutung – vor 6000 Jahren und heute" (Pressemitteilung des RGZM, 9.8.): http://idw-online.de/pages/de/news491311
Tollense-Tal: "Forscher tauchen ab in die Bronzezeit" (Schweriner Volkszeitung, 8.8.): http://www.svz.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/artikeldetail/artikel/forscher-tauchen-ab-in-die-bronzezeit.html
Ellwangen: "Mitarbeiter des Landesdenkmalamts untersuchen Profile der Baugruben am Marktplatz" (Schwäbische Post, 6.8.): http://www.schwaebische-post.de/626761

4.2.
Aktuelle Forschung in den Medien
"Denisova-Urmensch: Forscher entschlüsseln Erbgut unserer Vorfahren (Spiegel, 31.8.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/denisova-urmensch-gen-analysen-geben-neue-erkenntnisse-a-853088.html
"Start für ein offenes Online Archiv zur Archäologie und Umweltgeschichte Afrikas" (Pressemitteilung Uni Köln, 31.8.): http://www.portal.uni-koeln.de/nachricht+M5bf68da6b99.html
"Lidar archaeology shines a light on hidden sites" (BBC, 28.8.): http://www.bbc.com/future/story/20120827-the-laser-archaeologists/1
Ziyarettepe: "Mysterious tablet’s secrets revealed" (Hurriyet Daily News, 27.8.): http://www.hurriyetdailynews.com/mysterious-tablets-secrets-revealed.aspx?pageID=238&nID=28636&NewsCatID=375
Computerwerkzeug "QueryArch3D" und Projekt "MayaArch3D" - "Eine gewinnbringende Allianz" (Rhein-Neckar-Zeitung, 21.8.): http://www.rnz.de/HPHeadtitles_Heidelberg/00_20120821072007_102589307_Eine_gewinnbringende_Allianz_.php
Der Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen: "Astronomie bei den Kelten - Die Mondmenschen" (Südwestrundfunk, 15.8.): http://www.swr.de/kelten/mondkalender-der-kelten-magdalenenberg/-/id=10026112/nid=10026112/did=10156604/xwgqh7/ und "Keltenkalender in XXL" (3sat-Video, 11.2., 5:54 Min.): http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=play&obj=28771
"Hallstatt: Forscher finden einzigartiges Kultgefäß" (Spektrum, 14.8.): http://www.spektrum.de/alias/hallstatt/forscher-finden-einzigartiges-kultgefaess/1159570

4.3.
Taxonomische Vielfalt des menschlichen Stammbaums
Mindestens zwei Menschenarten besiedelten nach Überzeugung von Meave Leakey (Turkana Basin Institute, Nairobi) und Fred Spoor (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig) neben Homo erectus vor knapp zwei Millionen Jahren Ostafrika. Drei Fossilien - ein Gesichtsschädel und zwei Unterkiefer - sollen jetzt den vor 40 Jahren ausgegrabenen Fund KNM-ER 1470, einen Gesichtsschädel, besser einordnen. Die drei neuen Funde sind zwischen 1,78 und 1,95 Millionen Jahre alt. Der neu entdeckte Gesichtsschädel weise Ähnlichkeiten mit dem Fossil 1470 auf. "Zusammengenommen geben uns die drei neuen Fossilien Aufschluss darüber, wie Fossil 1470 tatsächlich ausgesehen hat. Jetzt ist klar, dass zwei weitere frühe Vertreter der Gattung Homo neben Homo erectus lebten", sagte Fred Spoor dem "Spiegel".
"Zwei Millionen Jahre alte Knochen: Fossilfunde erweitern menschlichen Stammbaum" (Spiegel, 9.8.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fossilfunde-in-kenia-deuten-auf-weitere-fruehe-menschenarten-in-afrika-a-848880.html
"Vielfältige Vorfahren: Im menschlichen Stammbaum tummeln sich viele Ahnen" (Deutschlandfunk, 9.8.): http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1835250/
"New fossils from Koobi Fora in northern Kenya confirm taxonomic diversity in early Homo". Nature 488, 201–204, 9. August 2012, doi:10.1038/nature11322: http://www.nature.com/nature/journal/v488/n7410/full/nature11322.html

4.4.
Rinder, Milch, Käse und Laktoseintoleranz
Im Juni ging ein Artikel aus "Nature" durch die internationalen Medien: Schon vor 7.000 Jahren hielten die Bewohner der Sahara Milchvieh. Jetzt behandeln ein Beitrag und ein fünfeinhalbminütiges Video auf 3sat kenntnisreich die Themen Rinderdomestikation und -nutzung. Im Zentrum steht die Frage der Milchnutzung: als Trinkmilch, als vergorene Milch oder als Käse? Dazu werden wichtige aktuelle Forschungsergebnisse verschiedener Forschergruppen präsentiert und in Bezug zueinander gesetzt. - Das Video wird nach einem Klick auf den rot-weißen Pfeil oben auf der Seite abgespielt.
"Die Milch macht's - schon seit 7000 Jahren: Käseherstellung vermindert Laktosegehalt" (3sat, nano, 17.8.): http://www.3sat.de/page/?source=/nano/natwiss/164168/index.html
Siehe auch "Pottery shards put a date on Africa’s dairying" (Nature News, 20.6.): http://www.nature.com/news/pottery-shards-put-a-date-on-africa-s-dairying-1.10863

4.5.
Der aktuelle Forschungsstand zu Pest, Syphilis und Kretinismus
Unter dem spektakulären Titel "Sickness, Hunger, War and Religion" geben M. Harbeck, K. von Heyking und H. Schwarzberg die Ergebnisse eines interdisziplinären Kolloquiums heraus, das im März 2011 in München stattfand. Darin stellen u. a. H. Prümers, M. und I. Trautmann, S. Lösch und C. Pusch einen Friedhof aus Bolivien aus der Zeit 650-1150 n. Chr. vor, in dem 5% der 123 Toten an den Knochen eindeutige Merkmale von Syphilis aufweisen. Mit DNA-Untersuchen sicherten sie ab, dass das Krankheitsbild auf das Bakterium Treponema pallidum spp. pallidum zurückgeht, dem bekannten Verursacher der venerischen Syphilis. Der Erreger war also in Südamerika vor der Ankunft der Europäer verbreitet - womit die These einer Einschleppung vor dort nach Europa erhärtet ist. O. J. Benedictow, R. Bianucci, S. Kacki und I. Wiechmann präsentieren einen Überblick über die komplexe Diskussion über die Pest in Europa. Als Erreger der mittelalterlichen Pestzüge in Europa und der Pest im 18. Jahrhundert gilt das Bakterium Yersinia pestis im komplexen Zusammenspiel mit Ratten und Pestflöhen (Xenopsylla cheopis). Die Herkunft dieses Bündels aus Ostasien, wohl China, in unumstritten, aber eine sichere Datierung des ersten Auftretens dort (ca. 600 v.Chr.?) weiterhin offen. Chr. Papageorgopoulou, K. Staub und F. Rühli schildern den Forschungsstand zur Hypothyreose in der Schweiz. Die starke Verbreitung der Hypothyreose ist für die Neuzeit bestens bekannt. Anhand des Friedhofes von Tomils (Graubünden, 11.-15. Jh.) erbringt die Studie erstmals den Nachweis dieser Krankheit auch für das Schweizer Mittelalter. - Das Buch ist im Open Access verfügbar.
M. Harbeck, K. von Heyking, H. Schwarzberg (eds.), Sickness, Hunger, War, and Religion: Multidisciplinary Perspectives. RCC Perspectives 3 (München 2012): http://www.carsoncenter.uni-muenchen.de/publications/perspectives_mainpage/2012_perspectives/index.html

4.6.
Projekt zur Konservierung der Feuchtbodenfunde aus den Pfahlbauten
Seit 2011 zählen die Pfahlbauten um die Alpen zum UNESCO-Welterbe, seit mehr als 150 Jahren bergen Archäologen dort einzigartige Funde. Sie müssen nach ihrer Bergung aufwändig konserviert werden. Nun untersucht die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts neue auf ihre Eignung hin.
http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/ein-projekt-zur-konservierung-der-feuchtbodenfunde-22969/


5. Kulturgutschutz
5.1.
Flyer des DGUF-Arbeitskreises "Kulturgutschutz" zu Raubgräbern, Schatzsuchern und illegalen Sondengängern
Wer sein Altöl in einen Fluss kippt, darf sich breiter Empörung, einer Anzeige und ernster juristischer Konsequenzen sicher sein. Bei Raubgrabungen und illegaler Sondengängerei ist dies oft noch anders: Die Wahrnehmung und Reaktion vieler Bürger und Politiker ist viel eher: Es ist doch nur "altes Gelumpe", wem schadet das schöne Hobby des Sammelns schon? Worin genau besteht also der von Raubgräbern angerichtete Schaden? Warum ist die Kenntnis der richtigen Fundstelle für Archäologen so wichtig? Und was kann man als Bürger tun, wenn man mit Raubgrabungen und dem illegalen Handel mit archäologischen Funden konfrontiert ist? Ein Flyer des DGUF-Arbeitskreises "Kulturgutschutz" informiert alle interessierten Bürger, Politiker und Journalisten.
Das PDF: http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/Arbeitskreise/Kulturgutschutz/Handreichungen/DGUF-Dok_2012_Flyer_Raubgraeber-Schatzsucher-Sondengaenger.pdf
Der Arbeitskreis "Kulturgutschutz": http://www.dguf.de/index.php?id=250

5.2.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
Antiquities for sale at Hampel's (Munich): "Are these antiquities looted?" (Nord Wennerstroms Blog "Nord on Art", 4.9.): http://nordonart.wordpress.com/2012/09/04/are-these-antiquities-looted/
"Die Leugnung der Vernichtung. - Der Kölner Stadt-Anzeiger greift ausgehend von der Situation in Syrien in einer kleinen Serie das Thema Antikenhehlerei auf." (Archaeologik, 28.8.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/08/die-leugnung-der-vernichtung.html
"American Digger" und "Auction Hunters": "Live-Plünderung archäologischer Fundstellen" (Archaeologik, 21.8.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/08/american-diggers-and-auction-hunters.html
"Die Plünderung und Zerstörung unserer Kulturschätze im Mittelmeerraum" (Blog Schmalenstroer.net, 20.8.): http://schmalenstroer.net/blog/2012/08/die-plnderung-und-zerstrung-unserer-kulturschtze-im-mittelmeerraum/
"Chinese refuse to open the mysterious tomb of their first emperor and the remaining 6,000 terracotta soldiers" (Daily Mail, 17.8.): http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2189908/Some-things-best-left-untouched-Why-Chinese-ignoring-best-secret-tomb.html
Die Stadt Northampton (UK) erwägt, eine auf 2,5 Millionen Euro geschätzte ägyptische Statue, die sich gut 150 Jahren im Besitz ihres Museums befindet, zu verkaufen, um mit den Einnahmen einheimische Kulturprojekte zu fördern (Northampton Chronicle, 17.8.): http://www.northamptonchron.co.uk/news/local/egyptian-statue-owned-by-northampton-borough-council-could-be-sold-for-2m-1-4173401
Kolosseum in Rom: Restaurierungsarbeiten nochmals verschoben (Blog Restauro, 16. 8.): http://www.restauro.de/blog/kolosseums-restaurierung-start-noch-einmal-verschoben.html
"Libya Sign Agreement for Protection of Cultural Heritage Sites" (Global Heritage Fund, 13.8.): http://globalheritagefund.org/onthewire/blog/unesco_libya_agreement
"Ein illegaler Schatzsucher packt aus" (Basler Zeitung, 12.8.): http://bazonline.ch/basel/land/Ein-illegaler-Schatzsucher-packt-aus/story/22705592
"Griechenlands Kulturschätze: Fressen für die Geier" (Süddeutsche, 5.8.): http://www.sueddeutsche.de/kultur/griechenlands-kulturschaetze-fressen-fuer-die-geier-1.1431636
Augusta Raurica/Basel: Illegale Sondengänger machen Probleme (Basler Zeitung, 3.8.): http://bazonline.ch/basel/land/Hobbyarchaeologen-machen-Probleme/story/24504873

5.3.
Bedrohtes archäologisches Erbe in Syrien: der Monat August
Die Festung Krak des Chevaliers, das römische Apameia, Palmyra, die mittelalterliche Festung Qala'at al-Mudiq und nun, im August 2012: Aleppo. In Syrien ist kulturelles und archäologisches Erbe weiterhin der Zerstörung ausgesetzt. Niemand weiß genau, welche Orte wie sehr beschädigt sind. Hauptinformationsquellen sind Beiträge auf Social-Media-Plattformen, beispielsweise Augenzeugen-Videos auf Youtube, Tweets oder Fotos auf Flickr. Die wichtigsten Dokumente des Monats August aus der internationalen Presse und dem Internet haben wir für Sie in einem Beitrag zusammengefasst.
"Under Threat: Archaeological Heritage in Syria" (Diane Scherzler, 6.9.): http://storify.com/scherzler/archaeological-heritage-in-syria

5.4.
Antikenhehlerei und bewaffneter Konflikt: der Fall Pakistan
Antikenhehlerei ist weltweit ein lukratives Geschäft, das in zahlreichen Ländern im ganz großen Stil betrieben wird. Ein Artikel der Nachrichtenagentur AFP - abgedruckt und online bei vielen Medien - beschreibt nun unter anderem, wie ein Händler im nordwestlichen Pakistan arbeitet. Schulden im Zusammenhang mit einer Familienfehde brachten Zaman Khan - AFP hat den Namen des Händlers geändert - zur Raubgräberei. Schon wenige geplünderte Objekte buddhistischer Plastiken im Gandhara-Stil befreiten Khan von allen Schulden. Heute, 30 Jahre später, agiert er als Händler im großen Stil, schmuggelt Antiken nach Thailand, Europa und Amerika. Khan besitzt viele Waffen: "Ich kann gegen meine Feinde und gegen die Feinde meiner Freunde kämpfen", sagt er. Die Polizei besteche er mit umgerechnet 80 Euro im Voraus und acht Euro pro Tag während der Raubgrabungen. Objekte über die Grenze schmuggle er gerne mit Hilfe von Frauen - diese würden kaum durchsucht.
"Pakistan's million dollar archaeological smugglers" (New York Daily News, 9.8.): http://india.nydailynews.com/newsarticle/5023d08ac3d4ca3453000002/pakistan-s-million-dollar-archaeological-smugglers

5.5.
Beeindruckende Reportage aus Afghanistan: "Das Ende der Geschichte. Vom Geschäft mit der Antike"
"Afghanistans wichtigste Minen fördern nicht Eisen oder Lapislazuli. In ihnen wird nicht Kohle oder Silber abgebaut. Der wirtschaftlich bedeutendste Bodenschatz des Staates am Hindukusch ist seine Vergangenheit. Städte der Antike, Tempel und Nekropolen, Statuen und Münzen. Die Warlords der Mudschaheddin entdeckten den Rohstoff als erste, füllten ihre Kriegskassen damit." Die beeindruckende Reportage des mehrmals als "Reporter des Jahres" nominierten Journalisten Wolfgang Bauer stammt zwar bereits aus dem Jahr 2006, ist aber unvermindert aktuell. Wortmächtig nähert sich Bauer den Raubgräbern, beschreibt die Wege der Antikenhehlerei. "Diese Reportage, die uns sechs Wochen quer durchs Land führte", schreibt Bauer, "mit Fahrer, Übersetzer und manchmal auch einer Leibgarde, beschreibt den größten Raubzug und eine der größten Kulturkatastrophen unserer Zeit."
http://www.wolfgang-bauer.info/pages/reportagen/raubgraeber_afganistan/raubgraeber_afganistan.html
"Looted Afghan artefacts returned to Kabul" (BBC, 5.8.): http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-19134330

5.6.
Algeriens Ärger mit dem illegalen Antikenhandel
Der Verkauf von geraubtem Kulturgut rangiert auch in Algerien an zweiter Stelle nach dem Drogenhandel. Dies war Thema einer Konferenz in der nordalgerischen Hafenstadt Jijel, wie die algerischen Tageszeitung El Moudjahid im Mai 2012 berichtet. Dalila Houglaouène - Dozentin am Archäologischen Institut der Universität Mohamed-Seddik Benyahia - betonte, wie wichtig es sei, die breite Öffentlichkeit für den Schutz von Kulturgut über die Massenmedien zu sensibilisieren. Die algerischen Behörden seien bereits eifrig bemüht, den illegalen Antikenhandel einzudämmen oder zumindest dessen Ausmaß zu reduzieren. Die Polizei führe regelmäßige Schulungsmaßnahmen durch, um Raubgräber effektiv zu bekämpfen, die in einem gut organisierten Netz bis nach Europa agieren. In den vergangenen 20 Jahren hätten sie 11.000 gestohlene archäologische Funde zurückgewinnen und 151 Raubgräber verhaften können. Allein 2011 hätten 23 Fälle aufgeklärt und 151 Straftäter festgenommen werden können, 278 archäologische Funde seien beschlagnahmt und an die lokalen Denkmalbehörden zurückgegeben worden. - Der Artikel liefert leider keine Angabe zum mutmaßlichen Gesamtvolumen des illegalen Antikenhandels in Algerien.
"Pillage archéologique : Second trafic après celui de la drogue" (El Moudjahid, 23.5.): http://www.elmoudjahid.com/fr/actualites/28174

5.7.
Türkische Archäologie im Spannungsfeld von ökonomischen und ideologischen Interessen
Das Gezerre um die Grabungslizenz für Troja, die Probleme in Folge einer verschwundenen Stele vom Göbekli Tepe: Einzelfälle, oder Zeugnisse einer neuen Politik der Türkei speziell der deutschen Archäologie gegenüber? Mitnichten, klärt ein lesenswerter Artikel des türkischen Historikers Edhem Eldem auf, der z. Zt. als Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin weilt. In der FAZ legt er dar, dass viele Nicht-Türken zunehmende Probleme mit der Verlängerung ihrer Grabungslizenz haben, während zugleich die Anzahl der rein türkischen Ausgrabungen steige. Doch auch die Stellung der türkischen Kollegen sei prekär. Bodendenkmalpflege und Kulturgutschutz im europäischen Sinne seien in der Türkei nachgeordnet. Vordringliche Aufgabe der Archäologie sei die Zuarbeit zum Tourismus, weshalb Rekonstruktionen wichtiger seien als Schutz oder Forschung. Behindert der Denkmalschutz die Vorhaben von Investoren, stünden stets die wirtschaftlichen Interessen vornan, und Museen würden allein an ihren Einnahmen aus Eintritten gemessen. Es fehle in der Türkei an einer Selbstorganisation und eigenen Interessenvertretung der Archäologen.
"Archäologie in der Türkei: Die Schätze der Antike sind kein Staatsspielzeug" (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.8.): http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/archaeologie-in-der-tuerkei-die-schaetze-der-antike-sind-kein-staatsspielzeug-11854552.html
"A tendency to use power over excavators" - Archaeology in Turkey (Interview mit Edhem Eldem (L.I.S.A., 5.9.): http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/content.php?nav_id=3971

5.8.
Blog-Empfehlung: "Portable Antiquity Collecting and Heritage Issues" von Paul Barford
Sondengänger, Schatzsucher, das britische Portable Antiquities Scheme und internationale Fragen des Kulturgutschutzes sind die Kernthemen des Bloggers Paul M. Barford, der im Fach durch sein Buch über die frühen Slawen (2001) bekannt ist und als britischer Archäologe derzeit in Warschau arbeitet. Das Blog erlaubt einen tiefen und informativen Einblick vor allem in die britische Diskussion des Sondengängertums.
"Portable Antiquity Collecting and Heritage Issues", Blog von Paul Barford: http://paul-barford.blogspot.de/

5.9.
Web-Tipp: "Trafficking Culture - Researching the global traffic in looted cultural objects"
Das von der EU geförderte Forschungsprojekt an der Universität Glasgow will ein Bild vom gegenwärtigen weltweiten Handel mit geplündertem Kulturgut ermöglichen. Eine – noch recht kleine - "Enzyklopädie" präsentiert einführende Materialien zu Theorie, Methodik, bekannten geplünderten Objekten etc.; eine Liste von einschlägigen Publikationen bemüht sich, wo möglich, PDF-Dateien anzubieten.
http://traffickingculture.org/

5.10.
Prince Claus Fund: Call for proposals to aid disaster struck heritage in Asia, Latin America, Africa and the Caribbean (until 1st of October)
The Prince Claus Fund welcomes project proposals that focus on providing first aid to heritage or cultural goods that have been damaged by natural disaster or conflict in the year 2012. Also eligible for funding under this call are measures to protect cultural heritage that is under imminent threat of destruction. The Cultural Emergency Response programme supports quick actions to rescue cultural heritage, aims to prevent further damage and carries out basic repairs. The deadline for the submission of projects is the 1st of October 2012. Proposals received after this date shall be processed in 2013.
http://globalheritagenetwork.ning.com/forum/topics/call-for-proposal-to-aid-disaster-struck-heritage-in-asia-latin

5.11.
Tourismus als Bedrohung von Kulturstätten
Nachhaltiger Tourismus oder Ökotourismus versucht oft, archäologisch und kulturell bedeutsame Orte sowie die Menschen vor Ort zu respektieren. In manchen Fällen kann Tourismus Kulturerbe auch schützen und für die Menschen eine wirtschaftliche Grundlage schaffen. Dass Massentourismus erhebliche Auswirkungen auf Kulturstätten haben kann, wird aktuell in mehreren Beiträgen thematisiert. Über den geplanten Flughafen, der mehr Touristen nach Machu Picchu bringen soll, sagt Perus Staatspräsident Ollanta Humala: "Dank dieses neuen Airports werden nicht nur mehr Besucher herkommen können, sondern es werden auch Arbeitsplätze entstehen." Ähnliche Hoffnungen hört man aus den ländlichen Regionen Chinas. Dort sei man sehr am Siegel "UNESCO-Welterbe" interessiert: "Having world heritage status definitely changes your property values, your investment opportunities and it's a really big life-saver for a lot of these places", sagt Han Li, die für den Global Heritage Fund in China arbeitet.
"Peru: Neuer Flughafen soll am Machu Picchu entstehen" (Spiegel, 24.8.): http://www.spiegel.de/reise/aktuell/peru-will-neuen-flughafen-am-machu-picchu-bauen-a-851838.html
"Tourism boom threatens China's heritage sites" (CNN, 14.8.): http://edition.cnn.com/2012/08/14/world/asia/china-heritage-tourism/index.html
"Can an Ancient Chinese City Pursue Preservation Without Disney-fication?" (The Atlantic Cities, 12.7.): http://www.theatlanticcities.com/arts-and-lifestyle/2012/07/can-ancient-chinese-city-pursue-preservation-without-disney-ficiation/2552/

5.12.
Blog-Empfehlung: "Conflict Antiquties"
Unter dem Titel "Conflict Antiquities - illicit antiquities trading in economic crisis, organised crime and political violence" erkundet der britische Archäologe und Jurist Dr. Samuel Andrew Hardy die Spuren des illegalen Antikenhandels. In seinen eigenen Worten "On Conflict Antiquities, I explore illicit antiquities trading in economic crisis, organised crime and political violence. I research, analyse and review, rather than report news." So dokumentierte er z. B. aufmerksam die Vorwürfe Nigerias gegen deutsche Archäologen, in Nigeria aktiv am Kulturgutraub beteiligt zu sein. Als PDF lesbar ist dort auch die Dissertation Hardys, "Interrogating Archaeological Ethics in Conflict Zones: Cultural Heritage Work in Cyprus".
http://conflictantiquities.wordpress.com/


6. Job-Themen und Personalia
6.1.
Zugang zu den raren Berufsangeboten in der Archäologie: Eine Übersicht
Der hart umkämpfte Arbeitsmarkt ist auch für Archäologen bittere Realität. Der Zugang zu den raren Berufsangeboten in der Archäologie in Deutschland ist eher schlecht oder vielfach nicht bekannt, insbesondere den Berufsanfängern oder ausländischen Kollegen. Die klassischen Arbeitsfelder der Archäologie - Denkmalpflege, Museum und Forschung - werden durch verschiedene Stellenbörsen im Internet abgedeckt. Mögliche Arbeitgeber in der Forschung sind natürlich die Universitäten und das Deutsche Archäologische Institut (DAI) mit seinen Untergliederungen. Stellenanzeigen aus Universitäten werden immer seltener in den großen Wochenzeitungen annonciert, hier lohnt sich immer ein Blick auf die Websites der jeweiligen Universitäten mit archäologischen Instituten. Ein wichtiger Arbeitgeber sind die Landesämter für Denkmalpflege, an denen neben Forschungsprojekten natürlich vor allem Jobs mit denkmalpflegerischem Aufgabengebiet zur Verfügung stehen. Den besten Einstieg hierzu bietet neben den Homepages der jeweiligen Institutionen die Stellenbörse beim Verband der Landesarchäologen. Einen vergleichbar einfachen Zugang gibt es für Jobs bei den archäologischen Landesmuseen nicht; am ehesten eignet sich hierzu noch die Website des deutschen Museumsbundes. Ein weiteres Berufsfeld in der Archäologie bieten die in zahlreichen Bundesländern tätigen archäologischen Grabungsfirmen. Eine Zusammenstellung dieser Firmen findet sich auf der Website der Universität Bamberg. Für weitere Berufsangebote, etwa in den Kommunal-Archäologien und kommunalen oder privaten Museen, auch im Ausland, sei auf die schon seit langen Jahren gut gepflegte Jobbörse beim österreichischen Archäologieforum verwiesen, und auch der Deutsche Archäologen-Verband (DArV) pflegt eine eigene Stellenbörse im Internet.
Stellenangebote beim DAI: http://www.dainst.org/de/information/joboffers?ft=all
Stellenbörse beim Verband der Landesarchäologen: http://www.landesarchaeologen.de/stellenangebote/
Jobbörse des deutschen Museumsbundes: http://www.museumsbund.de/de/aktuelles/jobboerse/
Übersicht über deutsche Grabungsfirmen auf der Website der Universität Bamberg: http://www.uni-bamberg.de/?id=8806
Jobbörse beim österreichischen Archäologieforum: http://archäologieforum.org/index.php/cb-jiob-anzeige
Stellenbörse beim DArV: http://darv.de/service/stellenboerse/

6.2.
Europäischer Forschungsrat fördert den Paläogenetiker Prof. Johannes Krause mit 1,5 Millionen Euro
1,5 Millionen Euro Förderung vom Europäischen Forschungsrat erhält der Paläogenetiker Johannes Krause vom Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie der Uni Tübingen. Unterstützt wird damit das Projekt "Ancient Pathogen Genomics of Re-emerging Infectious Disease". Im Zentrum steht die Erforschung der Evolution von Infektionskrankheiten aus dem Kontext historischer Pandemien, z. B. der Beulenpest im Mittelalter. Das Team um Johannes Krause möchte mit Hilfe der Entschlüsselung der kompletten Erbinformation von Krankheitserregern aus historischen und prähistorischen menschlichen Skeletten die Evolution der menschlichen Pathogene untersuchen. Zudem stehen die häufig unbekannten Krankheitserreger großer Epidemien wie der Pest von Athen im 4. Jh. v.Chr. oder der Antoninischen Pest im 2. Jh. Im Fokus des Projektes. 2011 war es Krause und seiner Arbeitsgruppe gelungen, das Genom der mittelalterlichen Pest zu entschlüsseln. Krause wird für sein neues Projekt ein internationales Team zusammenstellen, um hunderte Skelettproben aus ganz Europa aus den vergangenen 10.000 Jahren genetisch auf deren Krankheitserreger zu untersuchen.
"Starting Grants für zwei Wissenschaftler der Universität Tübingen" (Pressemitteilung Uni Tübingen, 4.9.): http://www.uni-tuebingen.de/landingpage/newsfullview-landingpage/article/starting-grants-fuer-zwei-wissenschaftler-der-universitaet-tuebingen-1.html
"The Genome of the Black Death: Full Genome analysis of ancient Pathogens." Powerpoint-Präsentation eines Vortrags von Johannes Krause; Adelaide, 17.5.2012: http://www.adelaide.edu.au/environment/event/2012/johanneskrause/johanneskrause.pdf

6.3.
Wechsel an der Spitze der Kantonsarchäologie Aargau
Der neue Leiter der Kantonsarchäologie Aargau heißt Georg Matter. Er tritt seine Stelle auf 1. Februar 2013 an. Matter ist Nachfolger der seit 1993 amtierenden Kantonsarchäologin, Elisabeth Bleuer.
http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/wechsel-an-der-spitze-der-kantonsarchaeologie-aargau-22967/


7. Und sonst …
7.1.
Schon entdeckt? "ArchLib" - der zentrale Zugang zur britischen Online-Archäologie
Zwölf archäologische Gesellschaften und Institutionen in Großbritannien haben zusammengespannt und betreiben gemeinsam "ArchLib", die Online-Bibliothek der britischen Archäologie. Alle auf verschiedenen Plattformen bereitstehenden online erreichbaren Publikationen zur Archäologie können hier über ein Suchmenü gefunden werden. Zurzeit enthält die Datenbank etwas mehr als 900 Artikel. Aber Online heißt nicht immer Open Access: für das Herunterladen mancher Beiträge muss gezahlt werden.
Die Website ArchLib: http://archlib.britarch.net/cgi-bin/open.cgi?sessionid=1343453169&page=home/index2

7.2.
Drohendes Aus für Archäologische Zone Köln
Die am 15. 8. vorgestellten Sparpläne des Kölner Oberbürgermeisters J. Roters (SPD) betreffen - wen wundert's? - auch die Kultur. Mit seinem Kommentar "Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht ihr?" wendet sich das Feuilleton der FAZ gegen das damit drohende Aus für die Archäologische Zone und das Jüdische Museum in Köln. Offenbar sollen die aktuellen Finanzengpässe genutzt werden, das ambitionierte und weit gediehene, doch seit langem strittige Projekt zu beerdigen. Einen ausführlicheren Bericht zur Archäologischen Zone und dem Jüdischen Museum in Köln mit zahlreichen Links zu weiteren Informationen bietet das gut informierte Novaesium-Blog.
"Wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht ihr?" (FAZ, 21.8.): http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/archaeologie-in-koeln-wann-wenn-nicht-jetzt-wer-wenn-nicht-ihr-11861076.html
"Archäologische Zone Jüdisches Museum Köln droht zu scheitern" (Novaesium-Blog, 20.8.): http://novesium.wordpress.com/2012/08/20/archaologische-zone-judisches-museum-koln-droht-zu-scheitern/

7.3.
Archäologische Literatur im Open Access
In seinem Blog "Archaeologik" verweist Rainer Schreg auf zwei nützliche Verzeichnisse, in denen Open-Access-Publikationen zusammengefasst und findbar sind. Die von dem britischen Doktoranden Doug Rocks-Macqueen (Edinburgh) mit Partnern betriebene Site "Open Access Archaeology" bietet u.a. ein Verzeichnis archäologierelevanter Open-Access-Zeitschriften und macht auf ausgewählte Neuerscheinungen aufmerksam. Im Blog "Novaesium" des Klassischen Archäologen Jürgen Franssen werden im Post "Frei zugängliche Ressourcen für Altertumswissenschaften" systematisch verschiedene Open-Access-Quellen für die Altertumswissenschaften vorgestellt, samt weiterführender Links. Die Zurückhaltung einer verantwortungsreichen Institution der deutschen Archäologie zum Thema Open Access skizziert der Blogger in einem lesenswerten Kommentar "DAI und Open Access? Fehlanzeige!"; er betont darin die Divergenz zwischen Anspruch und Realität.
"Open Access Archaeology" (Blog Archaeologik, 15.8.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/08/open-access-archaeology.html
Doug Rocks-Macqueens "Open Access Archaeology": http://www.openaccessarchaeology.org/ und bei der Mikroblogging-Plattform Tumblr: http://openaccessarchaeology.tumblr.com/
"Frei zugängliche Ressourcen für Altertumswissenschaften" (Blog Novaesium, 16.18.): http://novesium.wordpress.com/2012/08/16/frei-zugangliche-ressourcen-fur-altertumswissenschaften/
"DAI und Open Access? Fehlanzeige!" (Blog Novaesium, 20.8.): http://novesium.wordpress.com/2012/08/20/dai-und-open-access-fehlanzeige/

7.4.
Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden
Twitter ist auch für Archäologen ein Informations- und Distributionskanal mit interessanten Einsatzmöglichkeiten. Tweets, die max. 140 Zeichen langen Kurznachrichten, können außer Text auch Fotos, Videos sowie Links enthalten. Ein Blogbeitrag von Mareike König (Deutsches Historisches Institut, Paris) auf hypotheses.org möchte praktische Hilfestellung geben für alle, die Twitter zu wissenschaftlichen Zwecken einsetzen wollen. "Twitter ist ein hervorragendes Mittel, um einerseits auf dem Laufenden zu bleiben und um andererseits die Fachkollegen/innen über die eigenen Publikationen, Vorträge und Tätigkeiten zu informieren. Damit ergänzt Twitter die Fachinformation, wie sie über Publikationen und Tagungen sowie seit dem Aufkommen des Internet über Mailinglisten, Blogs, Portale, etc. geführt wird", urteilt König.
http://dhdhi.hypotheses.org/1072

7.5.
"Schweizer Vergangenheit vor unsicherer Zukunft"
So titelt der Berner Wissenschaftsjournalist Scott Capper auf swissinfo.ch. Das lässt aufhorchen, denn auch in der Schweiz präsentiert sich amtliche Archäologie am liebsten mit schönen Bildern und Nachrichten von erfolgreichen Ausgrabungen. Der Abschluss einer Ausgrabung in Chevenez (Kanton Jura) dient dem Beitrag nur als Aufhänger, um zwei der renommiertesten Kantonsarchäologen der Schweiz Gelegenheit zu geben, ihre Sorgen um die Schweizer Archäologie darzulegen. Robert Fellner (Kanton Jura) und Marc-Antoine Kaeser (Kanton Neuenburg) legen dar, dass der noch in den 1990er Jahren auch international viel bewunderte hohe Standard der Schweizer Archäologie durch eine mangelnde kantonale Gesetzeslage gefährdet sei. Eine präventive Archäologie, die nach Möglichkeit schützt oder frühzeitig in Partnerschaft mit den Investoren handelt, sei kaum möglich. Der Zwang zum meist zufälligen und allzu kurzfristen Agieren stehe einem geplanten Handeln und damit einem effizienten Einsatz der stets zu geringen Mittel entgegen. Trotz einer grundsätzlich für die Archäologie engagierten Öffentlichkeit seien Veränderungen schwer zu erreichen. Denn in der föderalen Schweiz ist Archäologie Sache der Kantone, so dass 26 regionale Parlamente zu bewegen sind. Daher sei 2011 die Initiative "Horizont 2015" gegründet worden, um eine gesamtschweizerische Diskussion und Konsensbildung auf Bundesebene zu beflügeln. Die auf deren Website zusammengetragenen Dokumente geben einen guten Überblick über den Stand der Diskussion um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen Schweizer Kantonsarchäologien.
"Schweizer Vergangenheit vor unsicherer Zukunft (swissinfo.ch, 12.8.): http://www.swissinfo.ch/ger/kultur/Schweizer_Vergangenheit_vor_unsicherer_Zukunft.html?cid=33214160
Website der Initiative "Horizont 2015": http://www.horizont2015.ch/2601/index.html

7.6.
"Sexismus-Vorwurf gegen 'Sportschau'-Werbung: Gebührenfinanzierte Neandertaler"
Kommt ein Neandertaler nach Hause, müde und abgespannt von der alltäglichen Jagerei. Im Fernsehen will er in Ruhe die "Sportschau" gucken, doch sein Weib will Anderes. Die Aufmerksamkeit des Mannes erringt sie aber erst, als sie sich ihrer Kleidung entledigt und einen Fußball-BH präsentiert. "Männer waren schon immer so, jedenfalls samstags", ist die Botschaft des Werbespots der ARD-Sportschau, der als Video und auf Plakaten derzeit überall zu sehen ist. Der Trailer mit den Knetfiguren sorgt – erwartungsgemäß – wieder für Kontroversen (bereits 2006 gab es eine entsprechende Kampagne). Auf der Facebook-Seite der Sportschau kommentieren die User ablehnend ("Geschlechter-Klischees wiederholen wird auch mit Knetfiguren nicht lustiger, geschweige denn erträglicher") bis positiv ("Die aufgeführten Geschlechter-Klischees sind nur nicht lustig, wenn man absolut nicht über sich selbst lachen kann. Ich finde es eher unerträglich, dass es immer wieder Diskussionen darüber gibt, freuen wir uns doch einfach, dass die Bundesliga endlich wieder anfängt. Ja, sogar ich als Frau.") und genervt ("Meine Güte ... wie mental abgenutzt muss man bitte sein, um diesen Spot als 'frauenfeindlich' zu betiteln? Wer bei Klischees und absichtlich oberflächlich gehaltenen Überspitzungen hier von 'einer Schande' oder etwas dergleichen redet, sollte sich mal überlegen, ob er statt dem Schreiben von Kommentaren hier sich lieber eine Portion Humor und Ironie (evtl. Selbstironie) zu Gemüte führt."). Die Süddeutsche widmet dem Thema einen kritischen Artikel.
"Männer waren schon immer so" (ARD-Mediathek, 24.8., Video): http://www.ardmediathek.de/das-erste/sportschau/maenner-waren-schon-immer-so?documentId=11466930
"Sexismus-Vorwurf gegen 'Sportschau'-Werbung: Gebührenfinanzierte Neandertaler" (Süddeutsche, 25.8.): http://www.sueddeutsche.de/medien/sexismus-vorwurf-gegen-sportschau-werbung-gebuehrenfinanzierte-neandertaler-1.1449598

7.7.
Hörfunk-Tipp: "Mogador – heilige Insel der Phönizier"
Bis zum Kap der Guten Hoffnung sollen phönizische Seefahrer vom Mittelmeer aus die afrikanische Küste entlang gesegelt sein. Vor mehr als 2.500 Jahren gründeten die tüchtigen Handelsleute auf der Insel Mogador vor der marokkanischen Atlantikküste einen Handelsstützpunkt. Archäologen fanden dort eine Kultstätte der Göttin Astarte, Amphoren und Scherben, Knochen von Löwen und Elefanten und Werkzeuge. Konnten sich die Phönizier von Mogador aus afrikanische Handelswege erschließen? Das vermuten jedenfalls Archäologen. – Das halbstündige Hörfunk-Feature wird als Manuskript und als Audio zum Nachhören und Herunterladen angeboten.
"Mogador - heilige Insel der Phönizier" (SWR2 Wissen, 28.8.): http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=10081004/1ivvabj/index.html

7.8.
Schluss mit nackig: Antike Statuen mit der Straßenmode von Heute
Der Fotograf Léo Caillard, 1985 in Paris geboren, zeigt mit Hilfe von Photoshop und aufwendiger Planung antike Statuen mit der Straßenmode von Heute. Zwar begrüßt es Caillard, wenn der Betrachter auf den ungewohnten Anblick zunächst amüsiert reagiert, vor allem aber möchte er zum Nachdenken anregen: "Wenn man eine Ikonenstatue aus vergangenen Zeiten modern anzieht, kann man viel über die Macht der Kleidung aussagen. Die Distanz zwischen den Ikonen und uns geht verloren, wodurch sie letztendlich menschlicher wirken." Ein kurzes Interview mit Caillard und eine Bilderstrecke - leider ohne Betextung – gibt es im Magazin der Süddeutschen Zeitung.
"Des Kaisers neue Kleider" (Süddeutsche Zeitung Magazin, 29.8.): http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/38015/Des-Kaisers-neue-Kleider

7.9.
Archäozoologenverband mit neuer Website
Der vor kurzem gegründete Verband freiberuflicher Archäozoologen zählt u. a. zu seinen Aufgaben, Empfehlungen für den Umgang mit Tierknochenüberresten bei Ausgrabungen, Konservierung und Archivierung zu geben, sowie Standards für die freiberufliche archäozoologische Tätigkeit zu entwickeln. Nun hat der Archäozoologenverband auch einen Webauftritt. Er enthält beispielsweise Informationen für Archäologen hinsichtlich Probensicherung und Empfehlungen für die Vergütung archäozoologischer Arbeit.
http://www.archaeozoologenverband.de

7.10.
Der Hobby-Archäologe Tim Asbrock: Kooperation Ehrenamt und staatliche Archäologie
Tim Asbrock ist mit der Metallsonde unterwegs. Doch das tut er nicht illegal, sondern steht seit fünf Jahren mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Verbindung, seine Funde schickt er den Archäologen. "Sie graben und finden etwas, das vor Ihnen 1000 Jahre lang niemand mehr berührt hat", sagt Asbrock. Ein Artikel in den Westfälischen Nachrichten beleuchtet die geglückte Zusammenarbeit zwischen einem "Ehrenamtlichen" und der stattlichen Archäologie. Auch wenn Asbrock kein Wissenschaftler ist, betreibt er doch mit großer Ernsthaftigkeit Archäologie. Wertvoll für unser Fach!
"Hobby-Archäologe verbringt jede freie Minute auf den Grabungsfeldern" (Westfälische Nachrichten, 28.8.): http://www.wn.de/Muensterland/Gruss-aus-der-Vergangenheit-Hobby-Archaeologe-verbringt-jede-freie-Minute-auf-den-Grabungsfeldern

7.11.
Archäologische Sehenswürdigkeiten Mexikos via Google Street View entdecken
Google und Mexikos ansonsten eher traditionell agierendes Instituto National de Antropología e Historia (INAH) kooperieren: Via Google Maps/Street View werden nach und nach archäologische Orte für den Blick vom heimischen Wohnzimmer aus zugänglich gemacht – Ende 2012 sollen es 81 archäologische Zonen sein. Ziel ist, auf Mexikos Kulturschätze international hinzuweisen und den Tourismus zu fördern. Das Projekt "Special Collections" erschließt u. a. so einzigartige Orte wie Chichén Itzá, Palenque und Bonampak, Ek Balam, Tulum, Uxmal, Dzibilchaltún und Teotihuacan.
Einführung "Special Collections" (Video über das Projekt, 14.8., 2:37 Min.): http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=9NEsGvQG5s0
Beispiel: Uxmal bei Google Maps: https://maps.google.de/maps?q=Uxmal,+M%C3%A9xico&hl=de&ie=UTF8&view=map&ftid=0x8f563486bea73c4f:0x596dab6aee51089a&ftt=37&geocode=FTjgNgEdRzim-g&split=0&sll=20.358790,-89.770660&sspn=0.032188,0.034332&iwloc=A&ved=0CBAQpQY&sa=X&ei=Ox1JUOuOOs208QP294D4Aw
"Google Archaeological Site View und Google Museum View" (Archaeologik, 4.9.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/09/google-archaeological-site-view-und.html


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