DGUF-Newsletter vom 4.8.2012

DGUF-Newsletter vom 4.8.2012

1.DGUF-Nachrichten
1.1. DGUF-Exkursion zu den Meisterwerken keltischer Kunst (28.9.)
1.2. Neu formierter DGUF-Vorstand hat seine Arbeit aufgenommen
1.3. Kommentar des scheidenden DGUF-Vorsitzenden Christian Möller: "Pflicht zur Zusammenarbeit und zum Engagement"

2.Tagungen
2.1. "Datenanalyse und Klassifikationsmethoden in den Archäologien" (Bonn, 5.-6.10., CfP bis 17.9.)
2.2. 4th Conference on Eurasian Archaeology (Ithaca, USA, 11.-13.10.)
2.3. "KULTUR!GUT!SCHÜTZEN! (Berlin, 23./24.10., CfP bis 31.8.)
2.4. International Medieval Congress (Leeds, 1.-4.7.2013, CfP bis 30.8. bzw. 30.9.)
2.5. Open-Access-Tage (Wien, 24.-25.9.)
2.6. "Klinge, Messer, Schwert & Co – Neues aus der Schneidenwelt" (Herxheim, 6.-8.9.)
2.7. "Diebstahl – Beute – Raub . Von der antiken Statue zur digitalen Datei" (Heidelberg, 28.-29.9.)

3. Veranstaltungen
3.1. Workshop "Archaeology from Aerial Photographs"
3.2. Neu ab dem Wintersemester: "Classicist Seminar Berlin" (CfP bis 14.9.)

4. Forschung
4.1. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
4.2. Aktuelle Forschung in den Medien
4.3. Doggerland: "Europe's Lost World: Our Drowned Landscapes"
4.4. Amerika in mehreren Schüben besiedelt
4.5. Archäologie berät bei Gestaltung von atomaren Endlagern
4.6. Neue Website: Kölner Forschungen zur Mittelsteinzeit
4.7. Zahnstein von Neandertalern zeigt Nahrungsspuren

5. Kulturgutschutz
5.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
5.2. Webtipp: steine&scherben: vorbildliche Website des Ehrenamtlichen Rolf Peter Gawel aus Niederzier
5.3. UNESCO-Weltkulturerbe Krak des Chevaliers (Syrien): Ohne Schutz vor Mörsergranaten
5.4. Nachrichten aus Timbuktu: Vermutlich sind sieben der 16 Mausoleen zerstört
5.5. Blog Archaeologik (16.7.): "Räuber in Syrien"
5.6. Erzähl's bitte noch einmal: Die "Schweißbrenner-Affäre"
5.7. Thema "Kulturgutschutz" im Archäologieforum
5.8. Thema Kulturgutraub wird unter Juristen und Zollbeamten verbreitet
5.9. WDR berichtet über die Problematik des OVG-Urteils in NRW
5.10. Britischer Fachverband CBA kritisiert die Gleichsetzung von Archäologie und Schatzsuche in den Medien
5.11. Schweiz: Strenger Kulturgüterschutz als Wirtschaftsfaktor
5.12. New York Times beleuchtet die derzeitige Kontroverse zwischen Archäologen und Sammlern
5.13. Spielkarten helfen, archäologische Fundorte zu schützen

6. Job-Themen und Personalia
6.1. Danneil-Stipendium 2012 ist ausgeschrieben
6.2. James Mellaart gestorben

7. Und sonst …
7.1. Joachim Gauck fordert mehr Einmischung und Engagement von Wissenschaftlern in der Gesellschaft
7.2. Gründung des Verbandes DHD - "Digital Humanities Deutschland"
7.3. Siegerland: Archäologische Exkursion für die Generation Smartphone
7.4. Selbstarchivierung: Was ist erlaubt?
7.5. DFG fördert die digitale Transformation
7.6. Thema Open Access wird breiter bekannt
7.7. Grundsätze guter Praxis bei wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten
7.8. Spenge bei Bielefeld: Archäologie stärkt lokale Identität und macht Bürger zu Denkmalschützern
7.9. rheinform - Die neue Online-Zeitschrift des Landschaftsverbandes Rheinland über seine Museen
7.10. Schriften der Göttinger Anthropologie und Umweltgeschichte online
7.11. Kelten-Schwerpunkt beim SWR

8. Impressum und Redaktionshinweise


1.DGUF-Nachrichten
1.1.
DGUF-Exkursion zu den Meisterwerken keltischer Kunst
Die DGUF-Exkursion am 28.9. führt in die Restauratoren-Werkstatt nach Ludwigsburg, wo das als 80 Tonnen schwerer Block geborgene Grab der Keltenfürstin von Herbertingen aus dem 6. Jh. v. Chr. freigelegt wird. Es gilt als bislang ältestes weibliches Prunkgrab der Eisenzeit in Südwestdeutschland. Soweit bis jetzt sichtbar, ist es ein bis zwei Generationen älter als der berühmte "Keltenfürst von Hochdorf". Außerdem besuchen wir mit kundiger Führung die Große Landesausstellung "Die Welt der Kelten" in Stuttgart. Melden Sie sich rasch an: Die Teilnehmerzahl muss auf 25 Personen beschränkt sein.
http://www.dguf.de/index.php?id=190

1.2.
Neu formierter DGUF-Vorstand hat seine Arbeit aufgenommen
Der am 18. Mai in Dresden vor der Mitgliederversammlung erfolgte Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Chr. Möller und die Wahl von R. Elburg zu seinem Nachfolger sind vereinsintern längst umgesetzt, der neue Vorstand hat seine Arbeit aufgenommen, optimiert interne Abläufe und bereitet derzeit u. a. die Jahrestagung Erlangen 2013 zum Thema Paläogenetik vor. Allein die förmliche Staffelübergabe durch die Eintragung beim Vereinsregister in Bonn steht leider noch aus, wegen einer seit sieben Wochen überfälligen Unterschrift.

1.3.
Kommentar des scheidenden DGUF-Vorsitzenden Christian Möller: "Pflicht zur Zusammenarbeit und zum Engagement"
Christian Möller skizziert am Beispiel der Landtagswahl NRW im Mai 2012 sein Verständnis politischen Wirkens und der Aufgaben der DGUF und anderer Archäologieverbände und -institutionen. Er ruft zum koordinierten Zusammenwirken aller auf: "Politisch wirksam zu handeln, verpflichtet alle Archäologen und Archäologinnen zur Zusammenarbeit, gleich ob aus den Verbänden oder aus den Institutionen."
http://www.dguf.de/index.php?id=252


2.Tagungen
2.1.
"Datenanalyse und Klassifikationsmethoden in den Archäologien" (Bonn, 5.-6.10., CfP bis 17.9.)
Methoden der Datenanalyse und zur Klassifikation spielen bei archäologischen Fragestellungen eine wichtige Rolle, sei es bei der Entwicklung einer Typologie, bei der Zuordnung von Objekten zu dieser Typologie oder auch bei der Visualisierung von Ähnlichkeitsbeziehungen und anderen Relationen zwischen Funden, Befunden oder Fundplätzen. Die Tagung "Datenanalyse und Klassifikationsmethoden in den Archäologien" gibt Studierenden und Fachwissenschaftlern aus den verschiedenen Archäologien die Möglichkeit, archäologische Fragestellungen und adäquate Methoden zur Datenanalyse und Klassifikation mit Spezialisten für solche Methoden zu diskutieren. Veranstalter der Tagung sind die AG Computeranwendungen und Quantitative Methoden in der Archäologie (AG CAA) und die AG Datenanalyse und Numerische Klassifikation (AG DANK) der Gesellschaft für Klassifikation. Anmeldung von Vorträgen bis zum 17.9., die Anmeldung zur Teilnahme bis 1.10. Ein Kostenbeitrag für die Tagungsteilnahme wird nicht erhoben.
http://www.ag-caa.de/herbst2012.html

2.2.
4th Conference on Eurasian Archaeology (Ithaca, USA, 11.-13.10.)
"Fitful Histories and Unruly Publics: Rethinking Community and Temporality in Eurasian Archaeology": The organizers invite participants to reexamine the relation between the regular rhythms of everyday life and more fitful moments of historical transformation. Traditionally, Eurasian archaeology has organized its objects of study by creating homologies between prolonged periods of time and homogenous material assemblages. Eurasia’s canonical archaeological cultures are thus defined not only as socially uniform but also as largely ahistorical, lacking complex temporal logics. With historical process restricted to the macro-scale, transformation can only occur through dramatic upheavals that punctuate timeless eras of socio-cultural continuity and political stasis. This conference aims to reevaluate earlier accounts, providing a sense of the region's (pre)history at increasingly detailed scales and recasting formerly monolithic cultures as unruly publics–differentiated communities, shaped by complex fields of social distinction, that resist compression into traditional categories.
http://eac.arts.cornell.edu/

2.3.
"KULTUR!GUT!SCHÜTZEN! (Berlin, 23./24.10., CfP bis 31.8.)
Um Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive und Bibliotheken geht es bei der 3. Tagung der Konferenz nationaler Kultureinrichtungen (KNK) in Schloss Glienicke, Berlin. Am zweiten Tag können Ideen, Projekte und Visionen zum Thema "Kulturgutschutz heute - Kulturgutschutz morgen" vorgestellt werden. - Die KNK befasst sich seit 2005 mit dem Thema Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive und Bibliotheken. Sie hat u. a. eine Onlinedatenbank erstellt, die als Nachschlagewerk und Informationsquelle für Fragen der Sicherheit für Museen, Bibliotheken und Archive dienen soll. Außerdem hat sie einen Sicherheitsleitfaden herausgegeben
http://www.konferenz-kultur.de/projekte/tagungen.php

2.4.
International Medieval Congress (Leeds, 1.-4.7.2013, CfP bis 30.8. bzw.9.)
"Pleasure" ist das Thema des nächsten International Medieval Congress, einer von Europas größten Konferenzen zur Mediävistik. Vorschläge für Poster können bis 31. August, Vorschläge für Vorträge bis 30. September eingereicht werden.
http://www.leeds.ac.uk/ims/imc/imc2013_call.html

2.5.
Open-Access-Tage (Wien, 24.-25.9.)
Am 26. und 27. September widmen sich die 6. Open-Access-Tage wieder den Chancen und Herausforderungen des offenen Zugangs zu wissenschaftlicher Information. Der erste Tag widmet sich den Entwicklungen von Open Access, den Anwendungen und Nutzungsbeispielen. Am zweiten Tag werden Potenziale für Fachzeitschriften thematisiert, Daten-Archivierung sowie Verlagstrends - auf dem Podium sind dabei Vertreter von Springer, Copernicus, Wiley und Universitätsverlagen. Am 27. finden außerdem Workshops zur Publikationsplattform Open Journal Systems (OJS), zum DFG-Projekt Open-Access-Statistik (OAS) und zum europäischen Kompetenznetzwerk zur digitalen Langzeitarchivierung APARSEN statt.
http://open-access.net/de/aktivitaeten/open_access_tage/programm/

2.6.
"Klinge, Messer, Schwert & Co – Neues aus der Schneidenwelt" (Herxheim, 6.-8.9.)
Die "Archäologische Arbeitsgemeinschaft Werkzeuge und Waffen" führt in Herxheim ihre 5. internationale Fachtagung durch. Auf dem Programm stehen u. a. die Frage nach einer "Stahlproduktion" im 7. Jhdt. v. Chr. in Italien, geschäfteter Flint in der Linearbandkeramik und Sicheleinsätze des bandkeramischen Fundplatzes von Herxheim.
http://www.werkzeugeundwaffen.de/index_htm_files/Programm_Herxheim2012.pdf

2.7.
"Diebstahl – Beute – Raub . Von der antiken Statue zur digitalen Datei" (Heidelberg, 28.-29.9.)
"Internationale Aspekte des gutgläubigen Erwerbs gestohlener Kulturgüter" und "Restitution von Raubkunst – Aktuelle Entwicklungen im Überblick" sind zwei der Vortragstitel des VI. Heidelberger Kunstrechtstags. Veranstalter ist das Institut für Kunst und Recht IFKUR e.V. Die Referenten sind u. a. für das LKA Baden-Württemberg und als Juristen tätig.
http://www.heidelberger-kunstrechtstag.de/


3. Veranstaltungen
3.1.
Workshop "Archaeology from Aerial Photographs"
Vom 18.-22. Februar 2013 findet in Bamberg ein Workshop zur Luftbildbearbeitung statt. Dozenten sind Dave Cowley (RCAHMS, Edinburgh), Johanna Dreßler (Universität Bamberg) und Rog Palmer (Air Photo Services, Cambridge). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldungen sind bis zum 31.10. möglich.
http://www.uni-bamberg.de/iadk/ivga/news/international-workshop-archaeology-from-aerial-photographs/

3.2.
Neu ab dem Wintersemester: "Classicist Seminar Berlin" (CfP bis 14.9.)
Die innovative Anwendung moderner digitaler Methoden, Ressourcen und Techniken in den Altertumswissenschaften soll Thema diese Seminarreihe sein. Bis zum 14.9. rufen die Veranstalter - unter anderem das DAI und das Excellenzcluster TOPOI - zum Einreichen von Vorschlägen für Vorträge auf. Interesse besteht an folgenden Themenbereichen: Digitale Texte, sprachwissenschaftliche Technologien, Bildverarbeitung und Visualisierung, Linked Data und Semantic Web, Open Access, Raum- und Netzwerk-Analyse und andere digitale oder statistische Methoden. Den Veranstaltern sind Vorschläge besonders wichtig, aus denen hervorgeht, wie dank der Anwendung digitaler Methoden fachübergreifende Fragen beantwortet werden können. Vage bleiben die Organisatoren leider beim pekuniären Aspekt: Es sei geplant, Vortragende bei der Finanzierung der Reise- und Unterkunftskosten zu unterstützen.
http://de.digitalclassicist.org/berlin/


4. Forschung
4.1. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Blätterhöhle in Westfalen: Abstieg ins Totenreich der Steinzeit" (Spiegel, 1.8.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/blaetterhoehle-archaeologen-finden-tote-aus-der-steinzeit-a-845863.html und "Blätterhöhle: Knochenarbeit mit dem Pinsel" (WDR, 16.7., Video): http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/lokalzeit-aus-dortmund/knochenarbeit-mit-dem-pinsel?documentId=11152762
Uxul: "Grab eines Maya-Prinzen Mit dem Kakaobecher ins Jenseits" (Spiegel, 30.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/grab-eines-maya-prinzen-in-uxul-entdeckt-a-847210.html
"Modern culture emerged in Africa 20,000 years earlier than thought" (Los Angeles Times, 30.7.): http://www.latimes.com/news/science/sciencenow/la-sci-sn-modern-culture-africa-20120730,0,4412702.story
"Mona Lisa vor dem Bagger gerettet" (Archaeologik, 23.7.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/07/mona-lisa-vor-dem-bagger-gerettet.html
"Aachens Ursprung liegt in der Jungsteinzeit" (Spiegel, 20.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/siedlungsfunde-aus-der-steinzeit-aachen-aelter-als-angenommen-a-845551.html
"Hügelgrab in Steinhagen offenbart Grabsitten der Bronzezeit" (Pressemitteilung LWL, 19.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?mobi=1&urlID=27578
"In Recklinghausen wird ein Stück Mittelalter wieder lebendig" (Pressemitteilung LWL, 19.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?27580
"Steinzeit am Ostseegrund: Die ältesten Menschenknochen Schleswig-Holsteins sind rund 7400 Jahre alt" (Pressemitteilung Universität Kiel, 9.7.): http://www.uni-kiel.de/aktuell/pm/2012/2012-205-ausgrabung-sh.shtml
Christuskirche: "Grabung zeigt Ursprung Ibbenbürens" (Archäologie Online, 6.7.): http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/grabung-zeigt-ursprung-ibbenbuerens-22340/
Hafen aus dem 12. Jahrhundert am Frankfurter Römer ausgegraben (Frankfurter Rundschau, 6.7.): http://www.fr-online.de/frankfurt/historisches-museum-hafen-am-roemer-ausgegraben,1472798,16558046.html
Alken: "An entire army sacrificed in a bog" (Pressemitteilung Universität Aarhus, 3.7.): http://cas.au.dk/en/currently/nyhed/artikel/an-entire-army-sacrificed-in-a-bog/
Sliasthorp: "Legendary Viking town unearthed" (ScienceNordic, 2.7.): http://sciencenordic.com/legendary-viking-town-unearthed
Aargau: " Ausgrabungen im Bäderquartier Baden abgeschlossen" (Schweiz Magazin, 2.7.): http://www.schweizmagazin.ch/regional/mittelland/10318-Ausgrabungen-Bderquartier-Baden-abgeschlossen.html

4.2.
Aktuelle Forschung in den Medien
"Test flight over Peru ruins could revolutionize archaeological mapping" (Meldung Vanderbilt-Universität, 1.8.): http://news.vanderbilt.edu/2012/08/archaeological-mapping/
"Der Hund von Oberkassel - Freund und Begleiter seit der Steinzeit" (HR, 1.8., Video): http://www.ardmediathek.de/hr-fernsehen/alles-wissen/der-hund-von-oberkassel-freund-und-begleiter-seit-der?documentId=11310082
"San-Kultur soll 44.000 Jahre alt sein" (Spiegel, 31.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/jaeger-und-sammler-san-kultur-soll-44-000-jahre-alt-sein-a-847256.html
"DNA hints at African cousin to humans" (Science News, 31.7.): http://www.sciencenews.org/view/generic/id/342711/title/DNA_hints_at_African_cousin_to_humans
"Tausende Funde im Römerlager Barkhausen" (Mindener Tageblatt, 28.7.): http://www.mt-online.de/lokales/kultur/6912799_Tausende_Funde_im_Roemerlager_Barkhausen.html
"Geisteswissenschaften digital: BMBF fördert gemeinsame Projekte von Geisteswissenschaftlern und Informatikern" (Pressemitteilung BMBF, 27.7.): http://www.bmbf.de/press/3319.php
"All chickens descend from south east Asia" (The Telegraph, 27.7.): http://www.telegraph.co.uk/science/science-news/9432623/All-chickens-descend-from-south-east-Asia.html
"Luftbild-Archäologie: Fliegender Laser verrät verschüttete Bauten" (Spiegel, 26.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/laser-technik-lidar-revolutioniert-luftbild-archaeologie-a-845772.html
Llullallaico (Chile): "Ancient mummy had lung infection, according to novel proteomics analysis" (phys.org, 2.5.7.): http://phys.org/news/2012-07-ancient-mummy-lung-infection-proteomics.html und Corthals A, Koller A, Martin DW, Rieger R, Chen EI, et al. (2012) Detecting the Immune System Response of a 500 Year-Old Inca Mummy. PLoS ONE 7(7): e41244. doi:10.1371/journal.pone.0041244: http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0041244
Paderborn: Blick in mehr als 2000 Jahre Stadtgeschichte (Pressemitteilung LWL, 25.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?urlID=27591
"Moderner Mensch verdrängte Neandertaler" (Spiegel, 24.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/moderner-mensch-wurde-neandertaler-zum-verhaengnis-a-845971.html
Vela Spila (Kroatien): "Archaeologists uncover Palaeolithic ceramic art" (Pressemitteilung Universität Cambridge, 24.7.): http://www.cam.ac.uk/research/news/archaeologists-uncover-palaeolithic-ceramic-art/, dazu: R. Farbstein, D. Radić, D. Brajković, P. T. Miracle: "First Epigravettian Ceramic Figurines from Europe (Vela Spila, Croatia)" (PLoS ONE 7(7): e41437. doi:10.1371/journal.pone.0041437): http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0041437
"Goldige Himmelsscheibe von Nebra wieder geröntgt" (Welt, 23.7.): http://www.welt.de/wissenschaft/article1047216/Goldige-Himmelsscheibe-von-Nebra-wieder-geroentgt.html
"Neandertals Didn't Bite the Volcanic Dust" (Science Now, 23.7.): http://news.sciencemag.org/sciencenow/2012/07/neandertals-didnt-bite-the-volca.html
"Eiszeit-Venus kommt nach Blaubeuren" (Schwäbisches Tagblatt, 21.7.): http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kultur/ueberregionale-kultur_artikel,-Eiszeit-Venus-kommt-nach-Blaubeuren-_arid,180873.html
Nikolsdorf in Osttirol: "Büstenhalter aus dem Mittelalter" (Pressemitteilung Uni Innsbruck, 18.7.): http://www.uibk.ac.at/ipoint/news/2012/buestenhalter-aus-dem-mittelalter.html.de und "So modisch waren die Dessous im Mittelalter" (Welt, 19.7.): http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article108326092/So-modisch-waren-die-Dessous-im-Mittelalter.html
"Guatemala: Riesige Wasserspeicher der Maya entdeckt" (Spiegel, 16.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/maya-speicherten-mit-ausgekluegeltem-system-regenwasser-a-844699.html
"Steinzeitjagd unter Laborbedingungen" (Pressemitteilung Physikalisch-Technische Bundesanstalt, 9.7.): http://www.ptb.de/de/aktuelles/archiv/presseinfos/pi2012/pitext/pi120709.html
"Klima in Nord-Europa während der letzten 2.000 Jahre rekonstruiert: Abkühlungstrend erstmalig präziseberechnet" (Pressemitteilung Uni Gießen, 9.7.): http://www.uni-giessen.de/cms/ueber-uns/pressestelle/pm/pm156-12
"'Frankenstein' Bog Mummies Discovered in Scotland: Two ancient bodies made from six people, new study reveals" (National Geographic, 6.7.): http://news.nationalgeographic.com/news/2012/07/120706-bog-mummies-body-parts-frankenstein-ancient-science/
"Vitruv und die Techniken des Raumdekors" (Archäologie Online, 6.7.): http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/vitruv-und-die-techniken-des-raumdekors-22337/ und die Website des Forschungsprojekts: http://www.rkk.ar.tum.de/index.php?id=773

4.3.
Doggerland: "Europe's Lost World: Our Drowned Landscapes"
Zum Ende der jüngsten Eiszeit siedelten Menschen, wo heute die Nordsee ist. Von Wissenschaftlern wird diese Region "Doggerland" genannt. Vor rund 7.500 Jahren stieg der Meeresspiegel, und Doggerland mit seinen Siedlungen, Landschaften und Flüssen ging unter. Auf dem Sommertreffen der Royal Society in London präsentierten Forscher nun einen Atlas der untergegangenen Region, die deutlich größer war, als bisher angenommen. Unter dem Titel "Europe's Lost World: Our Drowned Landscapes" ist eine mobile Ausstellung derzeit auch bei britischen Wissenschaftsfestivals unterwegs.
"Karte zeigt das versunkene Herz Europas" (Spiegel, 6.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/doggerland-karte-zeigt-untergegangenes-land-in-der-nordsee-a-842866.html
"Drowned Landscapes" mit weiteren Informationen und Literatur: http://sse.royalsociety.org/2012/exhibits/drowned-landscapes/
Orkneys versunkene Landschaften: http://www.orkneyjar.com/archaeology/2012/05/18/painting-a-picture-of-scapa-flow-10000-years-ago/

4.4.
Amerika in mehreren Schüben besiedelt
Die Erstbesiedlung des amerikanischen Kontinents bleibt ein lebendiges Forschungsthema, zu dem wechselnde Thesen publiziert werden. Analysen moderner DNA an fast 70 verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Amerika und Sibirien wurden am 11. Juli in der Zeitschrift Nature publiziert. Sie legen nahe, dass Nordamerika seit ca. 12.000 v.Chr. in drei unterschiedlichen Einwanderungswellen besiedelt wurde. Ein archäologisches Forschungsteam veröffentlichte in der Zeitschrift Science am 13. Juli neue Untersuchungen am Fundmaterial der Paisley-Höhle in Oregon, nach denen dort um 9.000 v. Chr. an den Steinartefakten zwei zeitgleiche, unterschiedliche Kulturgruppen nachgewiesen werden können - Erkenntnisse, die zu dem DNA-Befund passen.
D. Reich et al., in: Nature (2012). DOI:10.1038/nature11258 http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature11258.html
D. Jenkins et al., in Science (2012). DOI: 10.1126/science.1218443 http://www.sciencemag.org/content/337/6091/223.abstract?sid=d49db6b3-ff48-4859-99e2-c7452f23431e
"Erbgutanalysen widerlegen Amerikas Besiedlungsgeschichte" (Zeit, 13.7.): http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2012-07/besiedelung-amerika-genetik

4.5.
Archäologie berät bei Gestaltung von atomaren Endlagern
Anders Högberg und Cornelius Holtorf (Linné-Universität Kalmar, Schweden) beraten in einem schwedischen Forschungsprojekt zur Frage der Langzeitsicherung von Endlagern für atomaren Müll. Zusammen mit anderen Geisteswissenschaftlern bringen sie ihre Expertise ein zu der Frage, wie nach archäologischem Wissen Informationen über sehr lange Zeiten verlässlich tradiert werden könnten. Auf der offiziellen Website der deutschen Atomindustrie zum Thema Endlager ist diese Diskussion noch nicht angekommen.
"Wie verstecken wir unseren Müll vor den Nachfahren?" (Spiegel, 10.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/archaeologen-sollen-ferne-zukunft-vor-atommuell-warnen-a-842858.html
"Strahlende Falle" (Tagesspiegel, 13.7.): http://www.tagesspiegel.de/wissen/strahlende-falle/6872662.html
Aufsatz von Cornelius Holtorf zum theoretischen Hintergrund in der neuen OA-Zeitschrift "Kritische Archäologie": Holtorf, Cornelius. 2012. Kritische Archäologie ist angewandte Archäologie. Forum Kritische Archäologie 1: 100-103: http://www.kritischearchaeologie.de/repositorium/fka/2012_1_13_Holtorf.pdf

4.6.
Neue Website: Kölner Forschungen zur Mittelsteinzeit
Die Kölner Forschungen zur Mittelsteinzeit, aktuelle Projekte sowie geplante Vorhaben, sind jetzt auf einer eigenen Website zusammengefasst. Sie stellt Projekte vor, bietet Literaturlisten, Kontaktadressen und Hinweise auf aktuellen Veranstaltungen zum Mesolithikum.
http://www.mesolithikum-uni-koeln.com/

4.7.
Zahnstein von Neandertalern zeigt Nahrungsspuren
An fünf Neandertalern von der nordspanischen Fundstelle El Sidrón wurde der Zahnstein näher untersucht. Neben Hinweisen auf das Einatmen des Rauchs vom Lagerfeuer fanden sich Hinweise auf gekochte Nahrung und die Nutzung von Heilpflanzen.
Karen Hardy, Stephen Buckley, Matthew J. Collins, Almudena Estalrrich, Don Brothwell et al., Neanderthal medics? Evidence for food, cooking, and medicinal plants entrapped in dental calculus. Naturwissenschaften, Online First, 18 Juli 2012. DOI: 10.1007/s00114-012-0942-0
"Neandertaler aßen Heilpflanzen" (Spiegel, 19.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/neandertaler-assen-heilpflanzen-wie-die-analyse-ihrer-zaehne-zeigt-a-845181.html
Außerdem:
"Neanderthals' macho image may be wrong" (The Telegraph, 18.7.): http://www.telegraph.co.uk/science/evolution/9408700/Neanderthals-macho-image-may-be-wrong.html
Ein vergleichbares Projekt läuft an der Universität Zürich: "Christina Warinner: it's a good thing our ancestors didn't floss their teeth" (The Observer, 29.7.): http://www.guardian.co.uk/technology/2012/jul/29/christina-warinner-archaeology-genetics-calculus


5. Kulturgutschutz
5.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
Rom: "Die Restaurierung des Kolosseums beginnt" (Restauro, 27.7.): http://www.restauro.de/blog/die-restaurierung-des-kolosseums-beginnt.html und "Rome's Colosseum leaning slight, but not in danger" (Reuters, 31.7.): http://www.reuters.com/article/2012/07/31/us-italy-colosseum-idUSBRE86S0LO20120731
"Raubgrabungen bedrohen Pakistans Kulturschätze" (DPA/Stern, 22.7.): http://www.stern.de/lifestyle/raubgrabungen-bedrohen-pakistans-kulturschaetze-1862428.html
"Pakistan police foil huge artefact smuggling attempt" (BBC, 6.7.): http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-18738909

5.2.
Webtipp: steine&scherben: vorbildliche Website des Ehrenamtlichen Rolf Peter Gawel aus Niederzier
Der ehrenamtliche Sammler Rolf Peter Gawel aus Niederzier im Rheinland stellt seine Sammlung und seine Sammlertätigkeit in einer schön gestalteten Website vor. Darin klärt er auch über die Rechtslage auf, berichtet über seine Zusammenarbeit mit der staatlichen Bodendenkmalpflege und über sein methodisches Vorgehen bei Surveys. Er misst seine Funde per GPS ein und dokumentiert seine Sammlung in einer professionellen Datenbank. Was die Seite für Sammler wie Profis besonders attraktiv macht: Sorgfältig und didaktisch gelungen legt er die besonderen Merkmale von Artefakten dar und deren Unterscheidung von natürlichen Gebilden, und bebildert seine guten Erklärungen mit ausnehmend gelungen Fotos. Wie man gute Fotos z.B. von Steinartefakten macht: auch das wird anschaulich erläutert.
Die Website steine&scherben: http://steine-scherben.de/

5.3.
UNESCO-Weltkulturerbe Krak des Chevaliers (Syrien): Ohne Schutz vor Mörsergranaten
Die von 1142 bis 1271 erbaute, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kreuzfahrerburg Krak des Chevaliers in Syrien erleidet seit Monaten schwere Beschädigungen. Sie ist zum Symbol des Widerstands und zum taktischen Posten gegen das Regime geworden, Scharfschützen der Rebellen leben geschützt hinter den alten Mauern. Täglich liegt die Festung unter Beschuss. Ein eindrückliches Video der Nachrichtenagentur AFP zeigt die aktuelle Situation.
"Tödlicher Kampf um Kreuzritterburg in Syrien" (Agence France Presse, 5.7., Video, 2:57 Min.): http://www.youtube.com/watch?v=ygLK_SgqifM&list
"Noch ein Opfer der Revolutionen: Nahost-Archäologie" (Die Presse, 6.7.): http://diepresse.com/home/science/1263049/Noch-ein-Opfer-der-Revolutionen_NahostArchaeologie

5.4.
Nachrichten aus Timbuktu: Vermutlich sind sieben der 16 Mausoleen zerstört
Ende Juni hatten Salafisten der Ansar Dine mehrere Monumente der seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Stadt Timbuktu zerstört und weitere Beschädigungen angedroht. Anfang Juli wurde der Eingang der Sidi-Yahia-Moschee, die zum UNESCO-Welterbe gehört, eingerissen. Aus den spärlichen Informationen, die aus Mali nach außen dringen, kann man mutmaßen, dass derzeit sieben der 16 Mausoleen islamischer Heiliger zerstört sind.
"UN council threatens sanctions over Timbuktu destruction" (Archaeology News Network, 5.7.): http://archaeologynewsnetwork.blogspot.de/2012/07/un-council-threatens-sanctions-over.html#.T_lq95E9V8E
"Timbuktu tomb destroyers pulverise Islam's history" (Reuters, 3.7.): http://www.reuters.com/article/2012/07/03/uk-mali-crisis-timbuktu-idUSLNE86202G20120703
"Islamisten zerstören weitere Moschee in Timbuktu" (FAZ, 2.7.): http://www.faz.net/aktuell/mali-islamisten-zerstoeren-weitere-moschee-in-timbuktu-11806969.html
"In pictures: Timbuktu artefacts under threat" (BBC News, 2.7.): http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-18674596
"Mali Islamists destroy tombs at ancient Timbuktu mosque" (Ahram Online, 10.7.): http://english.ahram.org.eg/NewsContent/2/9/47361/World/International/Mali-Islamists-destroy-tombs-at-ancient-Timbuktu-m.aspx

5.5.
Blog Archaeologik (16.7.): "Räuber in Syrien"
In Syrien wird derzeit Kulturgut von unschätzbarer Bedeutung zerstört. Dass sich der Medienmanager Helmut Thoma weiterhin seines vor mehr als 30 Jahren begangenen Grabraubs auf Palmyra brüstet, beleuchtet Rainer Schreg (RGZM) in seinem Blog "Archaeologik". Schreg attestiert dem einstigen RTL-Chef "Barbarei und neureiches Banausentum". Auf Initiative der DGUF und zusammen mit ihren Partnern (PDAV, DAI, DarV) wurde Helmut Thoma bereits mit Schreiben vom 15.12.2010 aufgefordert, das oder die Objekte an den rechtmäßigen Eigentümer, den Staat Syrien, zurückzugeben. Thoma reagierte nicht.
http://archaeologik.blogspot.de/2012/07/rauber-in-syrien.html
Zur aktuellen Situation in Syrien: Das genaue Ausmaß der Zerstörungen an historischen und archäologischen Denkmalen ist unklar. Mit viel Aufwand wurde auf folgenden Websites ein aktueller Stand zu recherchieren versucht.
"Plünderung in Palmyra - ein Video" (Archaeologik, 31.7.): http://archaeologik.blogspot.ch/2012/07/plunderung-in-palmyra-ein-video.html
"Neue Meldungen aus Syrien" (Archaeologik, 28.7.): http://archaeologik.blogspot.ch/2012/07/neue-meldungen-aus-syrien.html
"Kämpfe in Aleppo bedrohen Kulturerbe" (Basler Zeitung, 26.7.): http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Kaempfe-in-Aleppo-bedrohen-Kulturerbe/story/18446467
"Conflict threatens Syria's archaeological heritage" (France 24, 27.7.): http://www.france24.com/en/20120726-syria-smoking-citadels-shelled-castles-conflict-heritage-sites-danger
"Update on Syria" (Looted Heritage, 26.7.): https://heritage.crowdmap.com/reports/view/415
"Syriens historisches Erbe zwischen den Fronten" (Der Standard, 24.7.): http://derstandard.at/1341845070064/Syriens-historisches-Erbe-zwischen-den-Fronten

5.6.
Erzähl's bitte noch einmal: Die "Schweißbrenner-Affäre"
Ein von Kindern wohlbekanntes Phänomen, das auch Erwachsenen nicht fremd ist: Manche längst bekannte Geschichte möchte man gerne immer einmal wieder neu erzählt bekommen. Die Geschichte des kleinen, ca. 4.500 Jahre alten Goldgefäßes aus dem Irak (vermutlich aus Ur), das im September 2005 im Münchner Kunsthandel angeboten wurde, dann sichergestellt werden konnte und dank der unermüdlichen Initiativen von M. Müller-Karpe (RGZM) nach langem Hin und Her schlussendlich 2011 offiziell an den Irak zurückgegeben wurde, wird nun noch einmal vollständig und sehr lebendig und spannend erzählt in der Online einsehbaren Sonderausgabe (4.4.2012) der Verbandszeitschrift des BDK (Bund Deutscher Kriminalbeamter). Mit guten Bildern und weiterführenden Links. Lesenswert!
http://www.bdk.de/fileadmin/LV_Hessen/Dokumente/hessen-extra/2012-hessen-extra/Hessen-Extra_Sonderausgabe_Kriminalarchaeologie.pdf

5.7.
Thema "Kulturgutschutz" im Archäologieforum
Das in Österreich beheimatete "Archäologieforum" - auf dessen gute Stellenbörse der DGUF-Newsletter bereits hinwies - unterhält u. a. ein Diskussionsforum, in dem auch Themen des Kulturgutschutzes "international und weltweit" diskutiert werden.
http://archaeologieforum.at/index.php/forum/kulturgueterschutz-museen

5.8.
Thema Kulturgutraub wird unter Juristen und Zollbeamten verbreitet
Die von Michael Müller-Karpe (RGZM) mit Partnern gestaltete Sonderausstellung "Kriminalarchäologie", die das Thema Kulturgutraub anschaulich darlegt und die 2011 zunächst im Mainzer Hauptbahnhof und dann im Badischen Landesmuseum Karlsruhe gezeigt wurde, ist weiterhin als Wanderausstellung unterwegs. Bis 12. August wird sie noch am Münchner Flughafen gezeigt. Ein nachhaltiger Erfolg ist, dass nun das Juraforum, ein viel gelesenes Online-Portal für Juristen, über die prominent besetzte Ausstellungseröffnung in München berichtete.
Flyer zur Münchner Ausstellung: http://web.rgzm.de/fileadmin/gruppen/rgzm/2012/PK_Muenchen/Flyer_Kriminalarchaeologie.pdf
Bericht im "Juraforum" (12. 7.): http://www.juraforum.de/wissenschaft/antikenhehlerei-darf-sich-nicht-lohnen-405719
Bericht in airportzentrale.de, einem Online-Nachrichtendienst für die Flughafenbranche (12.7.): http://www.airportzentrale.de/flughafen-munchen-sonderausstellung-zum-thema-kriminalarchaologie-antikenhehlerei-darf-sich-nicht-lohnen/16905/
Mehr über die Ausstellung "Kriminalarchäologie": http://web.rgzm.de/?id=1192
"Juristisches Hickhack um die Versteigerung irakischer Raubgrabungen in Deutschland" (Museum Aktuell, 1.8.): http://blog.museum-aktuell.de/archives/191-Juristisches-Hickhack-um-die-Versteigerung-irakischer-Raubgrabungen-in-Deutschland.html
"Drogen, Waffen -oder Kunstwerke!" Interview mit Michael Müller-Karpe (Deutschlandradio, 24.7.):
http://wissen.dradio.de/archaeologie-drogen-waffen-oder-kunstwerke.38.de.html?dram%3Aarticle_id=214989

5.9.
WDR berichtet über die Problematik des OVG-Urteils in NRW
Das Politmagazin Westpol des WDR-Fernsehens berichtete am 1. Juli über die Auswirkungen des OVG-Urteils in NRW zum Verursacherprinzip. Markant und klar veranschaulicht der Beitrag die durch das Urteil ausgelöste akute Finanznot der Denkmalpfleger, lässt Jürgen Kunow als Vertreter der Denkmalpflege die Auswirkungen des Urteils bewerten und berichtet über die Demonstration der archäologischen Fachfirmen vor dem Düsseldorfer Landtag. Auch der erfolgreich klagende Anwalt des Investors tritt auf und begründet seine Sicht.
"Wer zahlt für die Archäologie?" (WDR, 1.7., Video, 3:34 Min.): http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2012/0701/archaeologie.jsp

5.10.
Britischer Fachverband CBA kritisiert die Gleichsetzung von Archäologie und Schatzsuche in den Medien
Der Council for British Archaeology (CBA) - eine traditionsreiche und große Dachorganisation der britischen Archäologie - wendet sich gegen die kritiklose Darstellung des Schätze-Suchens, Sammelns und des Handelns mit archäologischem Fundgut im britischen Fernsehen. Bemerkenswert und sicher der Sache sehr zuträglich ist übrigens, wie viele Informations- und Kontaktmöglichkeiten für Bürger angeboten werden, die mehr zum Thema wissen möchten.
"Archaeology is about knowledge, not treasure" (Stellungnahme des CBA vom 17.7.): http://new.archaeologyuk.org/news/archaeology-is-about-knowledge-not-treasure

5.11.
Schweiz: Strenger Kulturgüterschutz als Wirtschaftsfaktor
"Der archäologischen Unterwelt dicht auf den Fersen" titelt Michèle Laird auf SwissInfo am 18.7. Auftrag des Online-Portals des staatlichen Schweizer Rundfunks und Fernsehens ist, für ein internationales Publikum über Ereignisse in der Schweiz zu berichten und internationale Ereignisse in einer Schweizer Perspektive zu zeigen. Der lesenswerte Hintergrundbericht bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Rechtslage und Praxis zum Kulturgüterschutz in der Schweiz. Ausgangspunkt für die heute verbesserte Gesetzgebung ist ein Skandal zum Antikenhandel, bei dem 1995 das Zolllager/Zollfreilager in Genf eine wesentliche Rolle spielte. In Folge dieses Skandals wurden Antiken an Italien zurückgegeben, vor allem aber 2003 das Gesetz über den internationalen Kulturgütertransfer erlassen, das die betreffende UNESCO-Konvention von 1970 in Schweizer Landesrecht umsetzte. Spätere Verordnungen (2005, 2009) stellten sicher, dass Kulturgüter, die in Zolllagern aufbewahrt werden, in einem Inventar zu deklarieren sind, inklusive Eigentums-, Herkunfts- und Wertangabe. In einem separaten Artikel werden die allgemeineren Interessen und Motive dargelegt. Das Genfer Zollfreilager expandiert und macht erheblichen Gewinn - gerade als Lager von Kunst und Kulturgütern, weil der internationale Kunsthandel solche Lager braucht. Gegen das 2010 in Singapur offshore neu eingerichtete Zolllager, wo "keine Fragen gestellt werden", positioniert sich die Schweiz als Hort des legalen und somit sicheren Handels.
"Der archäologischen Unterwelt dicht auf den Fersen" (swissonline.ch, 18.7.): http://www.swissinfo.ch/ger/kultur/Der_archaeologischen_Unterwelt_dicht_auf_den_Fersen.html?cid=33090320
"Schweizer Zollfreilager stärken den Kunstmarkt" (swissonline.ch, 18.7.): http://www.swissinfo.ch/ger/kultur/Schweizer_Zollfreilager_staerken_den_Kunstmarkt.html?cid=33090954

5.12.
New York Times beleuchtet die derzeitige Kontroverse zwischen Archäologen und Sammlern
Museen weltweit werden zu Recht immer sensibler beim Erwerb archäologischer Funde. Ohne lückenlosen Provenienznachweis weigern sich Museen zunehmend, selbst Schenkungen anzunehmen (die oft weniger generösem Mäzenatentum als dem Zweck der Steuerabschreibung dienen). In einem Beitrag "The Curse of the Outcast Artifact" - erschienen in der Rubrik Art&Design der New York Times - beleuchten die Journalisten Ralph Blumenthal und Tom Mashberg die derzeitige Kontroverse zwischen Archäologen und Sammlern. Sammler und Kunstmarkt argumentieren, es gebe viele legale Objekte, die leider keine Nachweispapiere besitzen - man hätte in gutem Glauben gekauft. Leider weisen Blumenthal und Mashberg nicht darauf hin, dass auch schon vor der UNESCO-Konvention von 1970 der Export von Antiken in den meisten Ländern illegal war. Jede Ausnahmeregelung einer Nachweispflicht schafft nur neue Möglichkeiten, neues Plünderungsgut in den Antikenmarkt zu schleusen.
"The Curse of the Outcast Artifact" (New York Times, 12.7.): http://www.nytimes.com/2012/07/15/arts/design/antiquity-market-grapples-with-stricter-guidelines-for-gifts.html

5.13.
Spielkarten helfen, archäologische Fundorte zu schützen
Sehr interessantes Projekt der Archäologin Laurie Rush: US-Soldaten im Einsatz erhielten Spielkarten, auf denen Informationen zu archäologischen Fundorten in Kampfgebieten abgedruckt sind. Im wahrsten Sinne spielerisch lernten sie beim Pokern die Bedeutung der Orte kennen. Besser informierte Soldaten, so die Idee, beschädigen nicht versehentlich oder aus Gleichgültigkeit beim Anlegen ihrer Camps archäologische Fundorte, wie es z. B. 2003 in Babylon geschah. 165.000 länderspezifische Kartenspiele wurden angefertigt und rege gebraucht. Jede Spielkarte zeigt ein unterschiedliches Bild archäologischer Objekte und Orte. Auch Informationen zum illegalen Handel mit Kulturgut sind auf den Karten abgedruckt.
"Cards Protect Combat Zone Historic Sites"(Voice of America, 27.7.): http://www.voanews.com/content/playing-cards-help-protect-historic-sites-in-combat-zones/1448015.html


6. Job-Themen und Personalia
6.1.
Danneil-Stipendium 2012 ist ausgeschrieben
Die Stiftung zur Förderung der Archäologie in Sachsen-Anhalt ruft zu Bewerbungen um das Danneil-Stipendium 2012 auf. Bewerbungsschluss ist der 21.9. Die von der DGUF thematisierte Höhe dieses und anderer Stipendien wird nun auch weit über die Archäologie hinaus diskutiert: Die "Zeit" berichtete am 25.7. mit erkennbarer Empathie über die "Promovierenden-Initiative" (PI), die sich für seriös dotierte Stipendien und einen geregelten Status von Stipendiaten einsetzen will. Mitglieder der PI sind neben etwa 3.700 Stipendiaten auch zwölf bedeutende Förderwerke, wie u. a. die Studienstiftung des Deutschen Volkes und die bekannten parteinahen Förderstiftungen. Die Website der PI enthält darüber hinaus auch eine Fülle nützlicher Informationen für Doktoranden.
Ausschreibung des Danneil-Stipendiums: http://www.archaeologiestiftung.de/ausschreibungen/
DGUF-Standpunkt zu Stipendien: "Archäologie trägt soziale Verantwortung": http://www.dguf.de/index.php?id=160
"Trotz Stipendium am Existenzminimum" (Zeit, 25.7.): http://www.zeit.de/studium/hochschule/2012-07/promotion-status-mitbestimmung
Website der "Promovierenden-Initiative" (PI): http://www.promovierenden-initiative.de/

6.2.
James Mellaart gestorben
Am 29. 7. starb im Alter von 86 Jahren der britische Archäologe James Mellaart. Mit der Entdeckung und Ausgrabung von Hacilar und Catal Höyük wurde er Anfang der 1960er Jahre berühmt. In Folge der Dorak-Affäre verlor Mellaart seine Grabungslizenz in der Türkei. Auslöser der Dorak-Affäre war ein illegal aus der Türkei verschleppter Schatzfund, den Mellart 1959 publizierte, dessen Echtheit und Existenz jedoch umstritten ist.
"James Mellart" (The Telegraph, 3.8.): http://www.telegraph.co.uk/news/9450610/James-Mellaart.html


7. Und sonst …
7.1. Joachim Gauck fordert mehr Einmischung und Engagement von Wissenschaftlern in der Gesellschaft
Bei einer Rede während der Jahresversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 4.7. forderte Bundespräsident Joachim Gauck Forscher auf, sich häufiger zu Wort zu melden: "Warum, frage ich mich, sind in den öffentlichen Debatten über unsere Zukunft die Stimmen aus Physik, Ökonomie, aus den Ingenieur-, Lebens- oder Kulturwissenschaften nicht prominenter zu hören?" Gauck wies auf die Verpflichtung jedes Wissenschaftlers gegenüber der Gesellschaft hin: "Auch als hoch spezialisierte Forscher und Forscherinnen sind und bleiben Sie der Gesellschaft verpflichtet. Nicht zuletzt, weil Forschung und Wissenschaft vielfach öffentlich organisierte - und finanzierte - Erkenntnissuche ist. Und vielleicht auch, weil Sie von Fragen und Erwartungen profitieren, die aus Politik und Gesellschaft an Sie gerichtet werden." Die Stimmen von Wissenschaftlern seien nicht nur Bestandteile von Wissenschaftsdiskursen, sondern auch Teil einer lebendigen Demokratie.
Das Manuskript der Rede Joachim Gaucks (Dortmund, 4.7.): http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2012/07/120704-DFG.html

7.2.
Gründung des Verbandes DHD - "Digital Humanities Deutschland"
Mit "Digital Humanities" wird ein interdisziplinäres Arbeitsfeld in den Geisteswissenschaften bezeichnet, das sich mit der Digitalisierung kulturellen Erbes sowie der Erschließung und Nutzbarmachung der digitalisierten Materialien für die geisteswissenschaftliche Forschung beschäftigt. Es wird im anglo-amerikanischen Raum bereits seit zwei Jahrzehnten gefördert, in Deutschland sind die Digitalen Geisteswissenschaften dagegen ein noch junges und innovatives Wissenschaftsgebiet. Am 17. Juli wurde ein deutscher Regionalverband "Digital Humanities Deutschland" (DHD) gegründet.
http://www.dig-hum.de/

7.3.
Siegerland: Archäologische Exkursion für die Generation Smartphone
Aufwändige - und oft beschädigte - Hinweistafeln, darauf Karten mit dem roten Punkt für "Standort" und komplizierten Wegbeschreibungen: das war gestern. Heute geht's per Smartphone oder Tablet mit GPS: Objekte, die mit QR-Codes markiert wurden, führen zu Informationen im Web. Diese Codes fotografiert man mit der Kamera seines Smartphones oder Tablets, die zugehörigen Informationen werden dann auf dem Display dargestellt. Fertig sind archäologische Exkursionen für die Generation Smartphone. Jeder Nutzer, der eine App für QR-Codes hat, kann die Informationen abrufen. Im Siegerland wurde dies jetzt realisiert, als Führung durch die Spuren des Bergbaus.
Altenkirchen: "Mit dem Smartphone auf den Spuren des Bergbaus" (Siegener Zeitung): http://www.siegener-zeitung.de/a/584090/MitdemSmartphoneaufdenSpurendesBergbaus

7.4.
Selbstarchivierung: Was ist erlaubt?
Viele Wissenschaftler wollen gelesen und zitiert werden, weshalb sie ihre Arbeiten möglichst leicht zugänglich machen wollen. "Selbstarchivierung" in für alle Online erreichbaren Speichern ist daher ein beliebtes Mittel. Mit je über 1 Million Autoren sind z.B. www.academia.edu und www.ResearchGate.net Plattformen dieser Art, die mehr und mehr den früher üblichen Tausch von Sonderdrucken ablösen. Doch was ist erlaubt? Darüber informiert eine Datenbank der Projekte DINI und Sherpa RoMEO, die die Bedingungen sehr vieler Wissenschaftsverlage übersichtlich zusammengestellt hat.
http://www.dini.de/wiss-publizieren/sherparomeo/

7.5.
DFG fördert die digitale Transformation
Am 3. Juli veröffentlichte die DFG das Positionspapier "Die digitale Transformation weiter gestalten: Der Beitrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu einer innovativen Informationsinfrastruktur für die Forschung". Sie renoviert damit ihr Papier aus dem Jahr 2006 "Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme: Schwerpunkte der Förderung bis 2015". Die DFG bekennt sich zum Ziel eines möglichst freien und unkomplizierten Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen im Netz, sie unterstützt Open Access, Open Data und alle dazu nötigen Infrastrukturen und möchte zu diesem Zweck auch weiterhin Retrodigitalisierungen fördern. Um Open Access auch in Monografie-affinen Wissenschaften durchzusetzen, sucht sie Kooperation mit Wissenschaftsverlagen, die zu hybriden Publikationsmodellen (Druck und Online im Open Access) bereit sind.
http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/positionspapier_digitale_transformation.pdf

7.6.
Thema Open Access wird breiter bekannt
Die Debatte um Open Access für wissenschaftliche Publikationen verlässt zunehmend die engen Zirkel der Spezialisten. Spiegel-Online berichtete am 17. 7. in einen ausführlichen Artikel über das Für und Wider dieses von der EU forcierten Publikationsweges; der Beitrag erhielt zahlreiche Leserkommentare. Die ursprünglich von Mathematikern ausgehende Initiative "The Cost of Knowledge", die im Februar 2012 lanciert wurde und sich gezielt gegen das Publizieren in Zeitschriften des Elsevier-Verlages richtete, ist inzwischen von fast 12.500 Wissenschaftlern unterzeichnet worden. In einem offenen Brief hatte Elsevier am 6.2.2012 darauf geantwortet und dargelegt, dass einige dortige Behauptungen zu Zwangsabonnements und überhöhten Kosten unberechtigt seien. Drei Wochen später zog Elsevier ebenso öffentlich seine Unterstützung des "Research Works Act" zurück. Diese Gesetzesinitiative war am 16.12.2011 im Repräsentantenhaus der USA eingebracht worden mit dem Ziel, staatlich bezahlten Wissenschaftlern die Übernahme von Mandaten für Open-Access-Publikationen zu verbieten. Am 27.2.2012 erklärten die beiden von Elsevier bezahlten Initianten, dass sie ihre Gesetzesinitiative nicht weiter verfolgen wollten. Wie im bekannteren Fall der Gesetzesinitiative ACTA erweist sich das Hinführen solcher Debatten in die breite Öffentlichkeit als wichtig und wirksam.
"Open Access: EU will Forschungsergebnisse frei zugänglich machen" (Spiegel, 17.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/open-access-eu-will-forschungsergebnisse-fuer-jeden-zugaenglich-machen-a-844973.html
The Cost of Knowledge: http://www.thecostofknowledge.com/
Offener Brief des Elsevier-Verlages (6.2.) zu The Cost of Knowledge: http://www.elsevier.com/wps/find/intro.cws_home/elsevieropenletter
Wikipedia zum Research Work Act: http://en.wikipedia.org/wiki/Research_Works_Act
Offener Brief von Elsevier (27.2.) über seinen Rückzug von der Unterstützung des Research Works Act: http://www.elsevier.com/wps/find/intro.cws_home/newmessagerwa

7.7.
Grundsätze guter Praxis bei wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten
Am 9. Juli haben der AFT (Allgemeine Fakultätentag), die Fakultätentage und der DHV (Deutsche Hochschulverband) unter Einbeziehung der fachspezifischen Besonderheiten und Belange gemeinsame, für alle Wissenschaftsdisziplinen geltende Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis für das Verfassen wissenschaftlicher Qualifikationsschriften (Bachelor- und Masterarbeit, Dissertation, Habilitationsschrift) formuliert. Auch wenn solche Dokumente erst rechtskräftig sind, wenn sie in den entsprechenden Prüfungsordnungen verankert sind: nützliche Orientierung für seriöses wissenschaftliches Arbeiten bieten sie allemal.
Website des DHV: "Gute wissenschaftliche Praxis bei wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten": http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M57957527988.html
Das Dokument als PDF: http://www.hochschulverband.de/cms1/uploads/media/Gute_wiss._Praxis_Fakultaetentage_01.pdf

7.8.
Spenge bei Bielefeld: Archäologie stärkt lokale Identität und macht Bürger zu Denkmalschützern
Spenge: eine Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern 14 km nördlich von Bielefeld. Seit 1995 führt hier die westfälische Bodendenkmalpflege archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen durch, in der "Werburg", einer im 15. Jahrhundert errichteten Wasserburg, die heute im Zustand des 18./19. Jahrhunderts als Ensemble noch weitgehend erhalten ist. Die stets im Blickpunkt der Bürgerschaft stehenden Ausgrabungen haben den örtlichen Bürgersinn geweckt, zu einer Vereinsgründung geführt und die Gemeinde aktiviert, eine umfassende Renovierung und Neunutzung der Anlage angestoßen, an deren Ende u. a. die Einrichtung eines Kindermuseums im dann renovierten Herrenhaus stehen wird. Nach dem überraschenden Fund eines Vorrats von ca. 1.600 Armbrustbolzen und 54 Kanonenkugeln gilt aktuell zum Abschluss der Ausgrabungen ein Pilgerzeichen als spektakuläre Entdeckung. Das Pilgerzeichen mit einem sehr seltenen Motiv erinnert an die 1460 erfolgte Verbrennung der "Hexe von Blomberg" (Kreis Lippe), der post mortem zahlreiche Wundertaten zugeschrieben wurden.
"Werburg in Spenge enthüllt letztes Geheimnis" (Pressemitteilung des LWL, 11.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?urlID=27547
Die Werburg bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Werburg
Werburg Spenge e.V.: http://www.werburg-spenge.de/index_.html

7.9.
rheinform - Die neue Online-Zeitschrift des Landschaftsverbandes Rheinland über seine Museen
Der Vorgänger hieß "Museen im Rheinland" und erschien gedruckt von 1998-2007. Nach einer Pause hat der LVR Landschaftsverband Rheinland nun seine Zeitschrift, die zusammenfassend über die rheinischen Museen berichtet, runderneuert und betreibt sie seit 2012 als attraktives Online-Angebot. Zweimal im Jahr erscheint ein angenehm gestaltetes Heft, das als pdf heruntergeladen werden kann. Wer möchte, kann über die Website auch einen Newsletter abonnieren. Das Titelbild des Heftes 2/2012 lieferte das Neanderthal Museum in Düsseldorf-Mettmann: Wie ein zum sommerlichen Interview bereiter Politiker schaut uns die neue Rekonstruktion eines Neandertalers entgegen. Im Heft findet sich u. a. ein Artikel von Bärbel Auffermann über die Geschichte des Neanderthal Museums – übrigens im Jahr 2009 Träger des von der DGUF verliehenen Deutschen Archäologiepreises.
Die Website von "rheinform": http://www.rheinform.lvr.de/de/nav_main/startseite/
Direkt zum Download von Heft 2/2012: http://www.rheinform.lvr.de/media/medienrheinform/download/rheinform_02_2012.pdf

7.10.
Schriften der Göttinger Anthropologie und Umweltgeschichte online
Zahlreiche der mit dem Namen Bernd Herrmann verbundenen Schriften der Göttinger Anthropologie und Umweltgeschichte sind neben den gedruckten Ausgaben nun auf zwei Websites frei als Online-Ausgabe verfügbar. Ein Schatz, den zu heben jetzt nur noch die Lesezeit kostet.
Graduiertenkolleg Interdisziplinäre Umweltgeschichte (Navigationspunkt "Publikationen"): http://www.anthro.uni-goettingen.de/gk/
Universitätsverlag Göttingen: http://www.univerlag.uni-goettingen.de/content/list.php?cat=creator&show=Herrmann%2C+Bernd

7.11.
Kelten-Schwerpunkt beim SWR
"Mythos und Wirklichkeit: Wer waren die Kelten?" Unter diesem Titel läuft beim Südwestrundfunk ein Programmschwerpunkt. Zahlreiche Sendungen in Fernsehen und Hörfunk sowie ein aufwendiges Webspecial mit Videos, Artikeln, interaktiven Karten etc. beleuchten das archäologische Wissen rund um die Kelten.
http://www.swr.de/kelten


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