DGUF-Newsletter vom 22.12.2017

DGUF-Newsletter vom 22.12.2017

1. DGUF-Nachrichten
1.1. DGUF-Tagung 2018: "Sharing Heritage - Die Teilhabe am Kulturellen Erbe als Bürger- und Menschenrecht" (München, 10.-13.5.; CfP bis 16.2.): Anmeldung jetzt möglich, Nachwuchsförderung 2018 ausgeschrieben
1.2. Neue DGUF-Handreichung "Hinweise zum Verfassen guter Klappentexte"
1.3. Hilfe gesucht bei der Verbesserung der Archivbestände "Archäologische Berichte"
1.4. Hegau-Museum Singen: DGUF erwirkt Höhergruppierung

2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. "No (e)scape? Towards a Relational Archaeology of Man, Nature, and Thing in the Aegean Bronze Age" (Heidelberg, 25.-28.3.)
2.2. Sektion "Challenges in archaeological and historical network analysis" (Utrecht, 26.6.-1.7.; CfP bis 1.2.)
2.3. 8th International Symposium on Biomolecular Archaeology (Jena, 18-21.9.)
2.4. "Homo pictor. Image studies and archaeology in dialogue" (Freiburg, 28.-30.6.; CfP bis 28.2.)
2.5. "Reflecting Futures". 24. Jahrestagung der European Association of Archaeologists (Barcelona, 5.-8.9.; CfP bis 15.2.)
2.6. "The self-organization of archaeologists in Europe: roles and needs, responsibilities and legitimacy". Sektion der EAA-Jahrestagung 2018 (Barcelona, 5.-8.9.; CfP bis 15.2.)
2.7. Tagung des Mittel- und Ostdeutschen (MOVA) und des West- und Süddeutschen Verbandes (WSVA) für Altertumsforschung (Halle /Saale, 18.-22.3.)
2.8. "Fast Forward into the Past: Celtic Studies 2.0. Interdisziplinäres Symposium der Wiener Keltologie" (Wien, 25.-26.5.; CfP bis 11.2.)
2.9. "Life and death in medieval and early modern times" (Zagreb, 6.-8.6.; CfP bis 15.2.)
2.10. "Eine Frage der Haltung. Welche Werte vertreten Museen?" Jahrestagung des Deutschen Museumsbunds (Bremen, 6.-9.5.)
2.11. VGFA Tagung (Ulm, 25.-28.4.)
2.12. Workshop "Digitale Grabungsdokumentation – objektiv und nachhaltig" (Dresden, 1.-2.2.)

3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Frauen arbeiteten in der Urgeschichte hart
3.5. Monografie "Bernstorf. Archäologisch-Naturwissenschaftliche Analysen der Gold- und Bernsteinfunde vom Bernstorfer Berg" (2016) rezensiert
3.6. Spannender Natufien-Fundplatz in Jordanien außerhalb des bisher typischen Verbreitungsgebietes
3.7. Große Gesellschaften bieten den Individuen mehr Schutz vor gewaltsamen Konflikten

4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
4.2. Beachtenswert: "Survival" startet globale Kampagne für die Rechte und den Schutz unkontaktierter Völker
4.3. Vortragsvideos der der Konferenz "Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe" (Frankfurt/M., 19.-20.10.) jetzt online

5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. Innovatives Trainee-Programm zum technischen Grabungsleiter in Bayern gestartet
5.2. Vom wissenschaftlichen Publizieren, Untoten, Eier legenden Wollmilchsäuen und Storytelling
5.3. Wie überlebe ich meine erste Tagung – und habe auch noch was davon?
5.4. Wie finanziert man eine (geisteswissenschaftliche) Doktorarbeit?
5.5. 87,19 Euro als Stundensatz für Selbständige und Freiberufler
5.6. Kai-Christian Bruhn erhält Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz
5.7. Erstmalige Ausschreibung: Tübinger Nachwuchsförderpreis für Historische Archäologie
5.8. Sabine Ladstätter Gewinnerin der Kategorie "Woman for Science" der österreichischen Women of the Year Awards
5.9. Übersicht kommerzielle Archäologie: die Selbständigen
5.10. BfK macht (Schein-) Selbständigkeit zu seinem zentralen Thema
5.11. DVA-Vizepräsident Markus Hilgert übernimmt neue Aufgaben
5.12. DFG ändert Wahlordnung für Fachgremien, VHD protestiert
5.13. Rainer Schreg übernimmt Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit in Bamberg

6. Berufsverband
6.1. Save the Date: CIfA-Deutschland-Treffen am 12.5. in München
6.2. Neuer Debattenbeitrag zur Notwendigkeit eines Berufsverbandes für die Archäologie

7. Open Access & Open Data
7.1. PLOS macht 2017 ca. 1,7 Mio. US-Dollar Verlust
7.2. Open Access und offene Informationsressourcen in Frankreich
7.3. Universität Kiel orientiert Studierende und Mitarbeiter über die Auswirkungen von DEAL ab 1.1.2018
7.4. Was macht eigentlich Creative Commons?
7.5. DEAL: der aktuelle Stand der Dinge
7.6. Neue Open-Access-Zeitschrift: Materielle Kultur des Mittelalters und der Neuzeit

8. Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1. Was können partizipative Prozesse für die Wissenschaft leisten?
8.2. Jenseits des Tellerrandes: LandSense, ein Vorbild für Citizen Science in der Archäologie?

9. Ausstellungen und Museen
9.1. Das Römisch-Germanische Museum Köln bleibt auch 2018 geöffnet
9.2. "Nicht einfach alte Vasen anschauen": Ausstellung "Die Etrusker" (Badisches Landesmuseum Karlsruhe, 16.12.-17.6.)
9.3. Drohende Schließung des Musée de la Préhistoire in Tautavel (Frankreich) abgewendet
9.4. "Scanning Sethos" im Antikenmuseum Basel. Zum 200-jährigen Jubiläum der Entdeckung eine Ausstellung zu neuen Wegen in der touristischen Vermarktung von Kulturgütern.
9.5. "Nasca. Peru – auf Spurensuche in der Wüste": eine eindrückliche Darstellung präkolumbianischer Gesellschaften im Museum Rietberg in Zürich (und ab Mai in der Bundeskunsthalle Bonn)
9.6. Geolino: Die 14 besten Archäologiemuseen für Kinder

10. Und sonst …
10.1. Wie geht es weiter mit der Nachhaltigkeit beim Digitalen?
10.2. Köstlich: Glyn Daniel examiniert V. Gordon Childe, Sean P O Riordain und Sir Mortimer Wheeler
10.3. Gut gerankte, weit verbreitete internationale Fachzeitschrift kann bei der VG Wort nicht berücksichtig werden
10.4. Recht beim Fotografieren: was ist erlaubt, was ist verboten?
10.5. Verursacherprinzip in Großbritannien gefährdet
10.6. Kritik am Einsatz von Statistik bei empirischen Studien oft überzogen
10.7. Stonehenge in Bildern des 15. - 19. Jahrhunderts
10.8. Theodor Mommsens Nobelpreismedaille kann ersteigert werden
10.9. Göttinger Universitätssammlungen online zugänglich
10.10. "Open Educational Resources"-Atlas 2017 veröffentlicht
10.11. Derzeit ausgeschrieben: Projektförderung der Archäologischen Gesellschaft in Thüringen e. V.
10.12. Relaunch "Archäologie Online" erfolgt
10.13. Den Strukturwandel der Wissenschaftskommunikation nutzen: Zur Tagung "Kurz und gut!" (Berlin, 4.12.)
10.14 Ein Photogrammetrie-Leitfaden von "Historic England", oder: Richtig 3D-Modellieren in allen Lebenslagen!

11. Impressum und Redaktionshinweise


1. DGUF-Nachrichten
1.1.
DGUF-Tagung 2018: "Sharing Heritage - Die Teilhabe am Kulturellen Erbe als Bürger- und Menschenrecht" (München, 10.-13.5.; CfP bis 16.2.): Anmeldung jetzt möglich, Nachwuchsförderung 2018 ausgeschrieben
In unserer Tagung wollen wir diskutieren, wie sich ein globales Verständnis von Kulturgut als Bestandteil von Bürger- und Menschenrechten bzw. als Teil der Schöpfung auf die Archäologie und den Denkmalschutz in Europa auswirken würde. Was, wenn ein solches Recht auf kulturelle Teilhabe wirklich umfassend gelten würde? Wie, wenn unterschiedliche Gruppen mit widerstrebenden Ansichten ihre Ansprüche auf kulturelles Erbe erheben, Mehrheitsmeinung gegen (schützenswerte) Minderheiten steht? Was, wenn ein Menschenrecht auf kulturelles Erbe und eine intakte Kulturlandschaft auch für – beispielsweise – Bürger in Sachsen und Brandenburg sowie im Rheinland gilt, wo mit riesigen Tagebauen eine flächendeckende, weitestgehend undokumentierte Zerstörung von Kulturgut und -landschaft einhergeht? Der Call for Papers ist bis 16.2. offen, die Tagungsgebühr beträgt 75 Euro, für DGUF-Mitglieder, Vortragende und Studierende l 40 Euro. Erneut schreiben wir unsere 2013 begründete Nachwuchsförderung aus: Maximal zehn Studierenden und Doktoranden, die noch nicht DGUF-Mitglied sind und die nicht am Tagungsort studieren, befreien wir von der Teilnahmegebühr unserer Tagung, und wir schenken ihnen die DGUF-Mitgliedschaft bis Ende 2019. Was Sie als Studierende(r) oder Doktorand(in) dafür tun müssen? Schreiben Sie uns bis spätestens 16.2., warum die Tagungsteilnahme Sie weiterbringen würde.
http://www.dguf.de/sharing-heritage.html

1.2.
Neue DGUF-Handreichung "Hinweise zum Verfassen guter Klappentexte"
Am Ende ihres Buchprojektes sind Autoren üblicherweise erschöpft, terminlich knapp dran und der Start des nächsten Projekts ist längst überfällig. Wiederholt "nervt" der Herausgeber: erst dies noch, dann noch jene Kleinigkeit. Zum Beispiel die Sache mit dem Klappentext. Muss man da nun wirklich so eine große Sache darum machen? Tatsächlich ist er dieser kurze Text auf der Rückseite des Buches resp. als Kurzbeschreibung in der Online-Präsenz ein wesentliches Aushängeschild für das Buch, meist neben Autor und Titel das Einzige, was Leser und Käufer für ihre Entscheidung berücksichtigen, das Werk zu lesen oder gar zu kaufen. Doch oft fühlen sich Autoren wenig inspiriert, "jetzt auch das noch schreiben" zu müssen. Die neue DGUF-Handreichung möchte Autorinnen und Autoren der "Archäologischen Berichte" und der "Archäologischen Quellen" Motivation und vor allem Orientierung bieten, gute, erfolgreiche Klappentexte für ihr Buch zu schreiben.
DGUF-Handreichung "Hinweise zum Verfassen guter Klappentexte" (DGUF, 4.11.): http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/publikationen/DGUF-Dok_Handreichung_Tagungspublikationen.pdf

1.3.
Hilfe gesucht bei der Verbesserung der Archivbestände "Archäologische Berichte"
Wir möchten den bestehenden Web-Auftritt unserer Monografienreihe "Archäologische Berichte" auf der Open-Access-Plattform OJM verbessern und die Darstellung der Inhalte an zeitgemäße Anforderungen anpassen: Die bei OJM bzw. unserem Projektpartner, der UB Heidelberg, archivierten Bände sollen bessere "Klappentexte" erhalten, d. h. treffende kurze Inhaltsbeschreibungen und nähere Angaben zu den Autoren. Bei Bänden, wo dies durch die Autoren selbst nicht mehr möglich ist, werden wir diese Tätigkeit übernehmen. Es sind zunächst Recherchearbeiten, etwa eine Kontaktaufnahme mit den Autoren, und dann in manchen Fällen auch das eigene Schreiben von kurzen Texten nötig. Wir, die Herausgeber, suchen dafür Unterstützung. Ihr Profil: eine archäologische Ausbildung (mindestens auf Niveau M. A.), eine schnelle Auffassungsgabe beim Einfinden in bislang fremde Themen, eine gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit, eine sorgfältige Arbeitsweise. Das Arbeitsvolumen liegt geschätzt bei durchschnittlich fünf Stunden/Monat, aber auch mehr ist ganz herzlich willkommen. Die Tätigkeit erfolgt bequem am heimischen Schreibtisch und kann frei eingeteilt werden. Wir freuen uns, wenn Sie DGUF-Mitglied sind oder werden möchten, dies ist aber keine Bedingung. Wie alle Arbeit in der DGUF erfolgt auch diese ehrenamtlich. Wenn Sie Interesse haben, die DGUF zu unterstützen, freut sich auf Ihr E-Mail: Dr. Frank Siegmund, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

1.4.
Hegau-Museum Singen: DGUF erwirkt Höhergruppierung
Im April 2017 wurde die Position der stellvertretenden Museumsleitung am Hegau-Museum Singen ausgeschrieben mit einer Eingruppierung nach TVöD 9c. Nach sorgfältigem Studium des Anforderungsprofils sowie des Tarifvertrags TVöD intervenierte die DGUF am 5.5. beim Oberbürgermeister in Singen. Nach Ansicht der DGUF würden die Anforderungen und die tarifliche Eingruppierung nicht zueinander passen. In Folge erhielt die DGUF einerseits ein förmliches Antwortschreiben, wonach Anforderungen und Eingruppierung sehr wohl den Regularien des TVöD entsprächen. Andererseits verursachte das Schreiben der DGUF und die darin angeführte eindrückliche Begründung eine erhebliche verwaltungsinterne Debatte um die Eingruppierung, und zwar nicht nur der ausgeschriebenen Stelle. Inzwischen wurde die Position in Singen besetzt. Die von der DGUF ausgelöste Diskussion führt jedoch dazu, dass zum nächsten Haushalt eine Höhergruppierung dieser Stelle auf TVöD 10 vorgesehen ist und diese in einem weiteren Schritt wohl auf TVöD 11 angehoben wird, um zugleich eine zweite Mitarbeiterstelle auf TVöD 10 anzuheben. Wir lernen: die Intervention einer starken NGO oder eines Berufsverbandes können handfest Wirkung entfalten und Kollegen vor Ort in ihren Bemühungen und Nöten wirksam helfen. Die Newsletter-Redaktion gratuliert den Kollegen in Singen herzlich zu dem verwaltungsinternen Gewinn an Status (sowie an Gehalt) und freut sich mit ihnen.


2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
"No (e)scape? Towards a Relational Archaeology of Man, Nature, and Thing in the Aegean Bronze Age" (Heidelberg, 25.-28.3.)
Human culture is the product of a continuous interaction of man and his surroundings. Progress and innovation arise from handling conflicts posed by human necessities and environmental preconditions. It is not only the human manipulation of the natural surroundings, but also nature itself that affects man and societies. Novel theoretical models in archaeology and the social sciences contribute to the understanding that man is not necessarily the only factor in forming his inhabited landscapes, mountainscapes etc., but only a piece of the puzzle. This conference, organized by Heidelberg’s Institute of Classical Archaeology, aims to shed more light on the mutual interference of human actors, nature, and things – all the while considering the property of the former to trigger capacities of agency in the latter. The conference is free of charge and open to any interested audience, registration is possible until 18 February.
Website zur Tagung: http://www.klassische-archaeologie.uni-hd.de/SCAPECON18/index.html
Facebook-Seite zur Tagung: https://www.facebook.com/No-e-Scape-Heidelberg-118002745496630/

2.2.
Sektion "Challenges in archaeological and historical network analysis" (Utrecht, 26.6.-1.7.; CfP bis 1.2.)
Ende Juni 2018 findet in Utrecht eine internationale Konferenz zur Analyse sozialer Netzwerke statt, die "International Network for Social Network Analysis (INSNA) Sunbelt Conference". Die Sektion "Challenges in archaeological and historical network analysis" und später evtl. noch weitere Sektionen werden sich auf archäologische und historische Studien zu diesem Thema fokussieren. Am 1.12. wurde das CfP eröffnet, Einreichungen für 20-minütige Vorträge oder Poster sind bis zum 1.2. willkommen. Das Thema Netzwerkanalyse, z. B. zwischen archäologischen Siedlungen, ist ein aktuelles und spannendes Thema, das jedoch in der Archäologie ob seiner inhaltlichen wie auch statistischen Komplexität ein Nischenthema geblieben ist. Umso wertvoller, wenn eine mehrtägige, sektions-reiche Tagung die Gelegenheit gibt, alle relevanten Themenfelder und Spezialisten zu versammeln, um dem Austausch unter echten Experten einen breiten Raum zu sichern.
Aline Deicke: "CfP 'Challenges in archaeological and historical network analysis'" (DHd-blog, 1.12.): http://dhd-blog.org/?p=8786
"XXXVIII Sunbelt Conference, June 26-July 1, 2018" (Utrecht, 1.12.): https://sunbelt.sites.uu.nl/abstract-submission/

2.3.
8th International Symposium on Biomolecular Archaeology (Jena, 18-21.9.)
Die 8. Internationale Tagung zur Bioarchäologie wird vom 18.-21.9.2018 in den Räumen der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfinden. Ausrichter ist das Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte (MPI-SHH; Prof. Dr. Johannes Krause). Das Tagungsprogramm sowie die Registrierung zur Teilnahme sollen ab Januar 2018 möglich sein. Interessierte können schon jetzt einen Tagungsnewsletter über die Tagungswebsite abonnieren.
http://www.isba8.de/

2.4.
"Homo pictor. Image studies and archaeology in dialogue" (Freiburg, 28.-30.6.; CfP bis 28.2.)
Analysis and interpretation of images are of great significance in the archaeological disciplines. Many material remains of past cultures carry images or pictorial elements that are invaluable in the interpretation of these cultures. While some methods of image analysis have their conceptual foundation in art history, others have been developed autonomously within the field of archaeology and without reference to interdisciplinary discourses. Since the iconic turn there has been a vast interdisciplinary research on images and their perception. The conference seeks to explore whether and how these contemporary developments can contribute to theories of the image and methods of image analysis within archaeology. Reciprocally, it will also be asked in what ways archaeology could make a considerably larger contribution to the fields of image and visual culture studies than acknowledged to date. Proposals for papers (30 minutes) in German or English are welcome until 28 February.
https://www.iaw.uni-freiburg.de/aktuelles/material_aktuelles/cfp-homo-pictor

2.5.
"Reflecting Futures". 24. Jahrestagung der European Association of Archaeologists (Barcelona, 5.-8.9.; CfP bis 15.2.)
Das wissenschaftliche Komitee der EAA hat die 274 eingereichten Vorschläge für Sektionen auf der EAA 2018 in Barcelona gesichtet und ausgewählt; seit 15.12. stehen die angenommenen Sessions öffentlich sichtbar fest. Damit ist zugleich das Call for Papers für all diese Sektionen eröffnet, Interessierte können Ihre Vorträge bis 15.2. mit dem neuen Online-System der EAA anmelden.
Tagungswebsite: https://www.e-a-a.org/eaa2018
Liste der Sektionen: https://www.e-a-a.org/EAA2018/Programme.aspx?Program_ContentCollectionOrganizerCommon=3#Program_ContentCollectionOrganizerCommon

2.6.
"The self-organization of archaeologists in Europe: roles and needs, responsibilities and legitimacy". Sektion der EAA-Jahrestagung 2018 (Barcelona, 5.-8.9.; CfP bis 15.2.)
Eine gemeinsam von CIfA und DGUF organisierte Sektion auf der EAA 2018 wird die Selbstorganisation der Archäologie in Europa beleuchten und reflektieren. Die Sektion will die Bedürfnisse in der europäischen Archäologie und die gewachsenen Strukturen beleuchten und die unterschiedlichen Organisationen und Rollen, die Archäologen in Europa geschaffen haben, beleuchten. Neben einem klassischen Vortragsteil soll das Thema in einem World Café gemeinsam debattiert werden, um bewährte und zukunftsweisende Modelle und Kooperationen zu identifizieren. Die Sektion hat die Ordnungsnummer #384 und ist dem Themenbereich "Archaeology and the European Year of Cultural Heritage" zugeordnet. Vorträge können bis zum 15.2. angemeldet werden.
Session-Abstract: http://bit.ly/2BiCgyo
How to submit your paper / poster / discussion contribution: https://www.e-a-a.org/EAA2018/Programme.aspx?Program_ContentCollectionOrganizerCommon=3#Program_ContentCollectionOrganizerCommon

2.7.
Tagung des Mittel- und Ostdeutschen (MOVA) und des West- und Süddeutschen Verbandes (WSVA) für Altertumsforschung (Halle /Saale, 18.-22.3.)
Die gemeinsame Jahrestagung von MOVA und WSVA in Halle nimmt Gestalt an, inzwischen weist die Website des MOVA auch die Eckdaten und das Rahmenprogramm genauer aus. Die Treffen der AGs finden vor allem am Mo., 19.3. und Mi., 21.3. statt, am Di., 20.3. soll das gemeinsame Rahmenthema "Befestigungen" im Vordergrund stehen.
Tagungswebsite: https://mova-online.de/veranstaltungen/
"Tagung des Mittel- und Ostdeutschen (MOVA) und des West- und Süddeutschen Verbandes (WSVA) für Altertumsforschung" (Archäologie Online, o.D.):https://www.archaeologie-online.de/veranstaltungen/detail/event/tagung-des-mittel-und-ostdeutschen-mova-und-des-west-und-sueddeutschen-verbandes-wsva-fuer-altertumsforschung-2018-03-18/

2.8.
"Fast Forward into the Past: Celtic Studies 2.0. Interdisziplinäres Symposium der Wiener Keltologie" (Wien, 25.-26.5.; CfP bis 11.2.)
Das kommende Symposium möchte "einen Rahmen für Diskurse zur aktuellen Entwicklungen auf fachfremden Gebieten und konzeptuelle Innovationen innerhalb der Keltologie bieten. Präsentationen sollen das Spektrum an keltologischen Forschungsrichtungen und -inhalten abbilden, die auf einer Auseinandersetzung mit neuen Perspektiven und technischen Möglichkeiten basieren. Dazu können unter anderem Konzepte aus den Digital Humanities, Public Science, Open Science, Data Mining, Denkmalschutz, Urheberrecht und der innovative Einsatz interdisziplinärer methodischer Verschränkungen sowie etablierter Ansätze und Methoden zählen." Vortragsangebote können bis 11.2. eingereicht werden.
http://mailchi.mp/237a030af41f/2-interdisziplinres-symposium-der-wiener-keltologie

2.9.
"Life and death in medieval and early modern times" (Zagreb, 6.-8.6.; CfP bis 15.2.)
Die Tagung wird sich interdisziplinär mit Leben und Tod in der Frühgeschichte beschäftigen: Bestattungsplätzen und -landschaften, Wandel von Bestattungssitten, Gräber als Indikatoren von sozialem Status und Identitäten sowie bioarchäologischen Aspekten. Anmeldungen von Vorträgen oder Postern sind bis zum 15.2. möglich. Eine zeitnahe Publikation der Vorträge ist geplant.
https://www.academia.edu/35428028/Call-for-Conference-participation_Life_and_death_in_mediaeval_and_early_modern_times.pdf?auto=download

2.10.
"Eine Frage der Haltung. Welche Werte vertreten Museen?" Jahrestagung des Deutschen Museumsbunds (Bremen, 6.-9.5.)
Wie politisch sind Museen heute, welche Werte vertreten sie für die Gesellschaft? Wann müssen Museen Stellung beziehen? Wie frei sind sie in ihrer Haltung? Die Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes findet 2018 in Bremen statt. Näheres zum Programm soll, so der Museumsbund, in Bälde folgen.
http://www.museumsbund.de/aktuelles/jahrestagung/

2.11.
VGFA Tagung (Ulm, 25.-28.4.)
Der noch neue Verband für Grabungstechnik und Feldarchäologie e.V. (VGFA) führt am 25.-28.4. in Ulm seine erste Fachtagung durch. Neben feldarchäologischen Beiträgen aus der Region und internationalen Grabungsprojekten werden besonders die digitalen Dokumentationsmethoden und deren Archivierung im Fokus stehen. Mehr als 30 Referenten präsentieren Lösungen und Konzepte aus den Bereichen archäologische Forschung, Denkmalpflege, Restaurierung/Konservierung und archäologische Dokumentation. Das Programm ist auf der Webseite des VGFA einsehbar. Eine Anmeldung ist erforderlich und seit Dezember möglich. Die Tagungsgebühr beträgt 60 bzw. 90 Euro, Studierende und Fortzubildende erhalten einen Nachlass, Tageskarten sind möglich.
http://feldarchaeologie.de/tagungen/

2.12.
Workshop "Digitale Grabungsdokumentation – objektiv und nachhaltig" (Dresden, 1.-2.2.)
Der aktuelle Planungsstand und die geplanten Vorträge sind auf der Website des VLA einsehbar, dort finden sich auch die Zusammenfassungen der angenommenen Vorträge. Gäste sind offenbar willkommen: "Teilnahmemeldung formlos erbeten", Teilnahmegebühren werden nicht erwähnt.
http://www.landesarchaeologen.de/verband/kommissionen/archaeologie-und-informationssysteme/projektearbeitsgruppen/workshop-digitale-grabungsdokumentation/


3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Wilde, H. & Siegmund, F. (2017). Rezension zu: Badawi, F. A., Kuckertz, J., Rösing, Fr. W., Bergander, S. & Klug, St. (2016). Merimde - Benisalâme IV: Die Bestattungen (Archäologische Veröffentlichungen 60). Wiesbaden: Harrassowitz. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 22. Dez. 2017.
Veling, A. (2017). Rezension zu: Zerres, J. (2017). Kapuzenmäntel in Italien und den Nordwestprovinzen des Römischen Reiches. Gebrauch – Bedeutung – Habitus (Archäologische Berichte 26). Kerpen-Loogh: DGUF-Verlag. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 22. Dez. 2017.
Belford, P. & Wait, G. (2017). Adding value: an independent system of accreditation for archaeology and cultural heritage. Archäologische Informationen 41, Early View, published online 9 Dec. 2017.
Klammt, A., Kolodzie, L., Müller-Dannhausen, L., Nitzki, L., Scherl, M. & Krüger, J. (2017). Rezension zu: Jannidis, F., Kohle, H. & Rehbein,M. (Hrsg.) (2017). Digital Humanities: Eine Einführung. Stuttgart: J. B. Metzler. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 28. Nov. 2017.
http://www.dguf.de/9.html

3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Erster archäologischer Einbaum im Attersee gefunden" (Pfahlbauten-Blog, 21.12.): http://palafittes.at/organisation/presse/pressemitteilungen/erster-arch%C3%A4ologischer-einbaum-im-attersee-gefunden
Kreis Höxter: "Ausgrabungen auf der Holsterburg gehen zu Ende" (LWL, 21.12.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=43684
Nordhessen: "Mittelalterliche Stadt nahe Breuna entdeckt. Archäologe Dr. Sippel hält sie für Vorgängerin von Volkmarsen" (HNA, 21.12.): https://www.hna.de/lokales/korbach-waldeck/volkmarsen-ort78815/mittelalterliche-stadt-nahe-breuna-entdeckt-9468971.html
Nordrhein-Westfalen: "Archäologie am Fuße des Kütfelsens in Salzkotten" (LWL-Blog, 18.12.): http://www.lwl-archaeologie.de/blog/archaeologie-am-fusse-des-kuetfelsens-in-salzkotten
Korinth: "New underwater discoveries in Greece reveal ancient Roman engineering" (The Guardian, 14.12.): https://www.theguardian.com/science/2017/dec/14/new-underwater-discoveries-in-greece-reveal-ancient-roman-engineering
"ANU archaeologist finds world's oldest funeral fish hooks" (Australian National University, 14.12.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-12/anu-aaf121117.php
"Spy Satellites Are Revealing Afghanistan's Lost Empires" (Science Magazine, 13.12.): http://www.sciencemag.org/news/2017/12/spy-satellites-are-revealing-afghanistan-s-lost-empires
12. Jahrhundert: "Fund in Arnsberg. LWL-Archäologen entdecken älteste Warmluftheizung Westfalens" (LWL, 11.12.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=43578
"14-Inch 'Spear' Made of Tusk Found Inside Woolly Mammoth Skeleton in Siberia" (Newsweek, 8.12.): http://www.newsweek.com/14-inch-tusk-spear-found-siberia-inside-woolly-mammoth-skeleton-742377
Kent: "First evidence for Julius Caesar's invasion of Britain discovered by Leicester team" (University of Leicester, 29.11.): https://www2.le.ac.uk/news/blog/2017-archive/november/first-evidence-for-julius-caesars-invasion-of-britain-discovered-by-leicester-team
Glenfield Park: "Unique collection of metal artefacts from Iron Age settlement sheds new light on prehistoric feasting rituals" (University of Leicester, 27.11.): https://www2.le.ac.uk/news/blog/2017-archive/november/unique-collection-of-metal-artefacts-from-iron-age-settlement-sheds-new-light-on-prehistoric-feasting-rituals
"Scientists have discovered an Upper Paleolithic cave painting of a camel in the Ural Mountains" (Lomonosov Moscow State University, 27.11.): https://eurekalert.org/pub_releases/2017-11/lmsu-shd112717.php
Orkney-Inseln: "Scotland Whale Bone Mystery: Were They Beached or Forced Onto Shore?" (Newsweek, 22.11.): http://www.newsweek.com/scotland-whale-bone-mystery-beached-shore-718919

3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
"Discovery of a 4,000-year-old military network in northern Syria" (CNRS, 21.12.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-12/c-doa122117.php
"Giant Stone Hats of Easter Island Show Additional Carvings" (Laboratory Equipment, 20.12.): https://www.laboratoryequipment.com/news/2017/12/giant-stone-hats-easter-island-show-additional-carvings
"Unexpected agricultural production allowed pre-Hispanic society to flourish in arid Andes" (CNRS, 20.12.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-12/c-uap121917.php
"Griechenland: Antike Kotreste. Diagnose 2000 Jahre nach dem Tod" (Spiegel, 19.12.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/antike-kotreste-diagnose-2000-jahre-nach-dem-tod-a-1184074.html
"Rätselhafte Bleche im Grab von Tutanchamun" (Süddeutsche Zeitung, 16.12.): http://www.sueddeutsche.de/wissen/altes-aegypten-mann-mit-hirsch-1.3791675
Australopithecus "Little Foot": "Will the ‘most complete skeleton ever’ transform human origins? The public unveiling of a remarkable discovery highlights new potential in a changing science" (Medium, 15.12.): https://medium.com/@johnhawks/will-the-most-complete-skeleton-ever-transform-human-origins-630c66ed90c4
Peru: "Genetik bewahrt Spuren des Widerstands gegen die Herrschaft der Inka" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 12.12.): http://www.shh.mpg.de/747992/2_peru-chachapoyas-barbieri-heggarty
"Neue Erkenntnisse zur Ausbreitung des modernen Menschen in Eurasien" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 7.12.): http://www.shh.mpg.de/742847/human-dispersals-africa
"Bronze Age artifacts used meteoric iron" (CNRS, 4.12.): http://www2.cnrs.fr/en/3039.htm
"Neueste Scans an Tutanchamuns Grab: Das Rätselraten geht weiter" (Selket’s Blog, 29.11.): https://blog.selket.de/aus-der-forschung/neueste-scans-an-tutanchamuns-grab-das-raetselraten-geht-weiter
Arizona: "Popping the corn theory. UC archaeologist Alan Sullivan is challenging the idea that prehistoric people in the Southwest subsisted on maize. Instead, his research suggests they set ground fires to promote wild foods" (University of Cincinnati, 22.11.): http://magazine.uc.edu/editors_picks/recent_features/corn.html

3.4.
Frauen arbeiteten in der Urgeschichte hart
In einer klug angelegten Studie haben die Anthropologen A. A. Macintosh, R. Pinhasi und J. T. Stock die Robustizität der Oberarmknochen und der Unterschenkelknochen moderner Sportlerinnen mit jenen aus urgeschichtlichen Skelettserien verglichen. Sie können aufzeigen, dass Frauen vom Neolithikum bis zur Eisenzeit hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt waren, die jene moderner Ruderinnen übertreffen. Erst die mittelalterlichen Individuen zeigen eine nachlassende Belastung.
"Prehistoric women worked so much their arms were stronger than today’s female rowers" (The Verge, 29.11.): https://www.theverge.com/2017/11/29/16712638/prehistoric-women-manual-labor-farming-upper-arm-shinbones-archaeology
"Prehistoric women had stronger arms than modern athletes" (National Geographic, 29.7.): https://news.nationalgeographic.com/2017/11/prehistoric-women-manual-labor-stronger-athletes-science/
Alison A. Macintosh, Ron Pinhasi & Jay T. Stock: "Prehistoric women’s manual labor exceeded that of athletes through the first 5500 years of farming in Central Europe". Science Advances 3(11), 29.11.217. DOI: 10.1126/sciadv.aao3893 http://advances.sciencemag.org/content/3/11/eaao3893

3.5.
Monografie "Bernstorf. Archäologisch-Naturwissenschaftliche Analysen der Gold- und Bernsteinfunde vom Bernstorfer Berg" (2016) rezensiert
Der wissenschaftliche Streit um die Echtheit der spektakulären Gold- und Bernsteinfunde vom Bernstorfer Berg bei Kranzberg, Oberbayern, ist heftig - Funde, die aus dem mykenischen Kulturkreis stammen oder nicht stammen und einen direkten Kontakt zwischen dort und der großen Höhensiedlung von Bernstorf während der Bronzezeit bezeugen (oder nicht). 2016 legten die Befürworter der Echtheit, Rupert Gebhard und Rüdiger Krause, eine umfangreiche Monografie vor, die zusammenfassend aus ihrer Sicht alle Befunde vorlegt und die bisherige Kritik eingehend debattiert. Eine Kritik, nach der die "mykenischen Funde" moderne Fälschungen sind. Die Monografie versucht, systematisch alle Zweifel zu entkräften und die Funde als echt herauszustellen. Jetzt haben Anthony Harding und Helen Hughes-Brock diese Monografie in der Zeitschrift "Antiqiuty" rezensiert - ein wertvoller Blick von außen auf eine in Deutschland zwischen den Experten heillos zerstrittene Debatte. Nach sorgfältiger Lektüre und Abwägung der Argumente sehen sich Harding und Hughes-Brock mehr auf der Seite der Kritiker und bilanzieren: "Future discoveries may tell us more; for now we suggest that archaeologists leave Bernstorf out of debates about long-distance contacts."
Anthony Harding & Helen Hughes-Brock (2017): Review article: Mycenaeans in Bavaria? Amber and gold from the Bronze Age site of Bernstorf. Antiquity 91 (359), 1382-1385:https://www.academia.edu/35457880/Review_of_Bernstorf._Arch%C3%A4ologisch-Naturwissenschaftliche_Analysen_der_Gold-_und_Bernsteinfunde_vom_Bernstorfer_Berg_bei_Kranzberg_Oberbayern_Gebhard_and_Krause_2017_?auto=download

3.6.
Spannender Natufien-Fundplatz in Jordanien außerhalb des bisher typischen Verbreitungsgebietes
Archäologen der Universität Kopenhagen haben in der von Basaltformationen geprägten "Schwarzen Wüste" im Nordosten Jordaniens einen unerwartet großen und langfristig besiedelten Fundort ("Shubeyqa 1") aus der Zeit der letzten Jäger und Sammler, des so genannten Natufien, ausgegraben. Im Natufien werden im Nahen Osten die Menschen erstmals sesshaft, errichten dauerhafte Behausungen aus Stein und Holz und ernähren sich von einer breiten Vielfalt gesammelter Pflanzen (Nüsse, Eicheln, Wildgetreide, Wurzelknollen u. a.) und Jagdtiere (Gazelle, Onager, Ur, Damhirsch, aber auch Schildkröte, Eidechse, (Wasser-)Vögel und Fische). Eine Serie von 26 Radiokarbon-Daten des Weizmann-Institute of Science (Rehovot, Israel) erlaubt es nun, die lange Besiedlung des Fundorts (von etwa 12.650 bis etwa 9.100 v. Chr., also über etwa 3.500 Jahre) in drei Besiedlungsphasen zu teilen, die zweimal für Perioden von jeweils 600 und 1.000 Jahren unterbrochen wurden, in denen die Siedlung verlassen war. Das Besondere an diesem Fundort mit mehreren runden Behausungen, Bestattungen in den Häusern und dem kompletten Spektrum an Funden des Natufien ist, dass er inmitten der heute weniger als 200 mm Jahresniederschlag erhaltenen Schwarzen Wüste liegt. Bislang waren solche kontinuierlich über Jahrhunderte besiedelten Fundstellen des Natufien nur im Bereich der von einer mediterranen Vegetation geprägten Gebieten im Norden Israels und des Jordangrabens bekannt – dort wo sich am Ende der letzten Eiszeit mit der mediterranen Vegetation auch die wilden Vorfahren unserer heutigen Getreide ausbreiteten. Die neuen Funde aus dem heute ariden Teil Jordaniens erhärten die (bereits zuvor bestehenden) Zweifel an der Theorie, dass die Ausbreitung der wilden Getreide am Ende der letzten Eiszeit wesentlich zur Entstehung der Sesshaftigkeit beigetragen hat, weil in Shubeyqa 1 vor allem die Wurzelknollen einer Schilfart als Hauptnahrungsquelle genutzt wurden. Die fossilen Schilfbestände zeigen aber auch, dass es sich hier um einen Sonderfall handelt, denn Shubeyqa 1 liegt am Rand eines abflusslosen flachen Beckens, das auch heute noch nach Regenfällen im unmittelbar nördlich gelegenen Drusengebirge in der feuchten Jahreszeit überschwemmt wird und wo während des Natufien vermutlich zeitweise ein See bestand, der lokal eine vergleichsweise üppige Vegetation und Umwelt gewährleistete. So dürften vermutlich auch die Lücken in der Besiedlung der Fundstelle mit Austrocknungsphasen dieses Sees zu erklären sein.
Tobias Richter, Amaia Arranz-Otaegui, Lisa Yeomans & Elisabetta Boaretto: "High Resolution AMS Dates from Shubayqa 1, northeast Jordan Reveal Complex Origins of Late Epipalaeolithic Natufian in the Levant." Nature, Scientific Reports 7, no. 17025 (5.12.): https://www.nature.com/articles/s41598-017-17096-5
"De nouvelles hypothèses sur l’origine et le développement du Natoufien" (Hominidés.com, 20.12.): http://www.hominides.com/html/actualites/premier-site-natoufien-1193.php
Natufien: "Archaeologists revise chronology of the last hunter-gatherers in the Near East" (University of Copenhagen, 5.12.): http://www.pressreleasepoint.com/archaeologists-revise-chronology-last-hunter-gatherers-near-east

3.7.
Große Gesellschaften bieten den Individuen mehr Schutz vor gewaltsamen Konflikten
Eine bemerkenswerte Studie, die auch Daten aus der Antike einschließt, steht derzeit in den Early Views der renommierten Zeitschrift PNAS: "Population is the main driver of war group size and conflict casualties". Ein Team um den (Sozial-) Anthropologen und Archäologen Rahul C. Oka (Univ. Notre Dame, Indiana, USA) hat umfassend Daten aus der Antike, der Ethnographie, der Geschichte und dem aktuellen Weltgeschehen zusammengetragen zur Frage der Populationsgröße, der an einem Krieg Beteiligten und der dabei Gestorbenen. Ihr Ergebnis: mit der Größe gemeinsam organisierter Gruppe (Stämme, Staaten) sinkt im Falle von kriegerischen Konflikten zwischen verschiedenen Gruppen die Anzahl der in diesem Konflikt Getöteten. Der Zusammenschluss von Menschen zu größeren Gesellschaften mindert demnach das individuelle Risiko, im Krieg getötet zu werden. Eine trotz der vielen, zunächst den Lesefluss hemmenden Abkürzungen ungemein inspirierende Studie, die u. a. modellhaft aufzeigt, dass und wie archäologische und ethnographische Daten gut mit aktuellen Informationen und Fragestellungen verknüpft werden können, um daraus auch für das Heute relevante Aussagen zu gewinnen.
Rahul C. Okaa, Marc Kissel, Mark Golitko, Susan Guise Sheridan, Nam C. Kim & Agustín Fuentes: Population is the main driver of war group size and conflict casualties. PNAS, Early Edition, 7.12.2017, DOI: 10.1073/pnas.1713972114: http://www.pnas.org/content/early/2017/12/07/1713972114.abstract


4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Turkey seizes largest ever haul of ancient statues and coins" (Reuters, 21.12.): https://in.reuters.com/article/turkey-smuggling/turkey-seizes-largest-ever-haul-of-ancient-statues-and-coins-idINKBN1EF1L4
Thüringen: "Wissenschaft verzweifelt: Zu viele illegale 'Schatzsucher' im Freistaat" (Tag24, 17.12.): https://www.tag24.de/nachrichten/thueringen-weimar-schatzsuche-denkmal-schutz-raubgrabung-illegale-aushebeungen-archaelogie-402346
"Ehrenamtler auf der Spur von Dieben: Hobbyarchäologen helfen Behörden bei Ermittlung von Hehlerei mit Grabgut" (SVZ, 17.12.): https://www.svz.de/regionales/brandenburg/ehrenamtler-auf-der-spur-von-dieben-id18601211.html
"Stolen ancient sculptures found in New York, returned to Lebanon" (CBC News, 16.12.): http://www.cbc.ca/news/entertainment/sculptures-returned-lebanon-1.4452701
"Nikolaus - nicht auf dem Weihnachts- sondern auf dem Antikenmarkt" (Archaeologik, 10.12.): http://archaeologik.blogspot.de/2017/12/nikolaus-nicht-auf-dem-weihnachts.html
"Das Ende einer Verzögerungstaktik. Staatspräsident Macron will in der Kolonialzeit geraubte Kulturgüter zurückgeben. Die Nachricht sorgt für Aufregung in der Pariser Museumswelt" (Süddeutsche, 10.12.): http://www.sueddeutsche.de/kultur/kulturpolitik-das-ende-einer-verzoegerungstaktik-1.3786014
"Trump Orders Largest National Monument Reduction In U.S. History" (npr, 4.12.): https://www.npr.org/sections/thetwo-way/2017/12/04/567803476/trump-dramatically-shrinks-2-utah-national-monuments
"Alles vorbei? - Kulturgut in Syrien und Irak (Oktober/ November 2017)" (Archaeologik, 1.12.): http://archaeologik.blogspot.de/2017/12/alles-vorbei-kulturgut-in-syrien-und.html
"Security Council hears calls for ‘all of UN’ approach to stop destruction, smuggling of cultural heritage" (UN, 30.11.): http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=58196#.WiCCzjeDNPY
"Sea-level rise predicted to threaten >13,000 archaeological sites in southeastern US" (PLOS, 29.11.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-11/p-srp112217.php
"Peru's Abundant Ruins Feel Squeeze of Urbanization" (VOA News, 28.11.): https://www.voanews.com/a/peru-ruins-at-risk/4140647.html

4.2.
Beachtenswert: "Survival" startet globale Kampagne für die Rechte und den Schutz unkontaktierter Völker
Unser Alltag in der Archäologie ist der Schutz, die Bewahrung des Kulturguts vergangener Menschen. Für die Kultur gegenwärtig lebender Menschen engagiert sich u. a. die NGO Survival. Survival hilft Indigenen, "ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen". Weltweit gibt es mehr als 100 unkontaktierte Völker. Sie haben keinen Kontakt zur Mainstream-Gesellschaft, und sie zeigen deutlich, dass sie ihn auch nicht wünschen. Vielen von ihnen droht die Vernichtung durch Landraub und eingeschleppte Krankheiten. Mit einer globalen Kampagne thematisiert Survival jetzt die Rechte bzw. den Schutz dieser Gruppen. Dies verdient unsere Beachtung, denn wir Archäologen beschäftigen uns mit ganz Ähnlichem. Mit einem - wie es im Kampagnenfilm heißt - "unschätzbar wertvollen Teil der menschlichen Vielfalt".
"Unkontaktiert" (Survival, 13.11.; Video, 3:15 Min.): https://youtu.be/IgT72z9YNR4

4.3.
Vortragsvideos der der Konferenz "Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe" (Frankfurt/M., 19.-20.10.) jetzt online
Bei der Tagung "Zugang gestalten!" debattierten diskutierten Fachleute aus Museen, Archiven und Bibliotheken über Zusammenarbeit bei der Digitalisierung des Kulturguts. Die Videos der Vorträge sind jetzt online verfügbar, darunter die Keynote von Jens Nymand Christensen , Europäische Kommission, "Promoting Access, Sharing Heritage".
https://www.youtube.com/watch?v=jH0aGeGWVcw&list=PLrhnByrNv6LaByXgF9qN7FQ6ZF_7gR32q


5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
Innovatives Trainee-Programm zum technischen Grabungsleiter in Bayern gestartet
Mitte Oktober startete ein in Deutschland einzigartiges Programm zur Ausbildung von Grabungspersonal in der praktischen Bodendenkmalpflege: Die Münchner Grabungsfirma "Archäologisches Büro Anzenberger & Leicht" entwickelte 2016 in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) ein zweijähriges Trainee-Programm, dessen Ziel es ist, entlang klarer Kriterien und Ausbildungsziele den/die Trainee zum durch das BLFD anerkannten technischen Grabungsleiter auszubilden. "Unser Absicht ist es, sowohl für die eigene Firma als auch für die Archäologie an sich in allen grabungsrelevanten Fachbereichen gut ausgebildete Fachkräfte hervorzubringen, die in archäologischen Fachfirmen professionell arbeiten können", beschreibt die Mitinitiatorin Birgit Anzenberger die Motivation für die Ausschreibung dieses Programmes. Hierbei sind sowohl Interessierte mit universitären Abschluss als auch Autodidakten als Trainee für die Firma möglich, wobei aus rechtlichen Gründen eine Weiterbildung zum wissenschaftlichen Grabungsleiter (im Anschluss an das Trainee-Programm) nur mit abgeschlossenem Studium möglich ist. Die Ausbildung zum technischen Grabungsleiter besteht aus vier Teilbereichen: Ausgrabung & Dokumentation auf der Fläche, Fundverwaltung, technischer Grabungsbericht sowie Allgemeines & Spezielles. Im ersten Jahr werden alle für einen Assistenten relevanten Fähigkeiten vermittelt, im zweiten Jahr erfolgt die Vermittlung aller für einen technischen Grabungsleiter relevanten Fähigkeiten. Das Bruttogehalt für den Trainee liegt anfangs bei 1.550 Euro, am Ende der Ausbildung bei 1.950 Euro. Sascha Piffko, Leiter der in Hessen ansässigen Firma SPAU, und Falk Näth, Firmeninhaber der Firma D3D mit Sitz in Niedersachsen, sehen in dieser Art der Ausbildung eine große Chance für die Archäologie: "Insbesondere die systematische Ausbildung zum Grabungsleiter ist eine hervorragende Sache", kommentieren sie gegenüber der DGUF-Newsletterredaktion. Piffko spricht aus reichlich Erfahrung: "Im schlimmsten Falle wurden die Grabungsleiter bisher ins kalte Wasser geschubst und praktizierten 'learning by burning'. Im besten Falle konnten sie sich vor ihrem ersten Einsatz bei erfahrenen – und mit Glück geeigneten – Kollegen etwas abgucken." Im Trainee-Programm gibt es für den Trainee einen festen Ansprechpartner; den grabungstechnischen und dokumentarischen Teilbereich lehren erfahrene Grabungsleiter, alle fundrelevanten Aspekte Restauratoren. Besonders positiv bewerten Piffko und Näth auch die öffentliche Kommunikation des Gehalts, da diese Transparenz in der Grabungsbranche bisher nicht üblich ist. Beide Firmeninhaber sehen ein großes Potenzial des Trainee-Programmes darin, dass dieses Ausbildungsmodell auch in anderen Bundesländern Fuß fassen könnte und so zudem ein Austausch von Auszubildenden zwischen Grabungsfirmen innerhalb Deutschlands möglich wäre. Das Trainee-Programm startet künftig jeweils zum 1.10., der Bewerbungszeitraum ist jeweils im Juni und Juli. Pro Jahr wird eine Traineestelle ausgeschrieben. Die fertigen Trainees sollen, wenn möglich, übernommen werden, aber auch so ausgebildet sein, dass sie in anderen Firmen unterkommen können. Birgit Anzenberger, Mitinhaberin von Anzenberger & Leicht, ist Geschäftsführerin der DGUF
Informationen zum Trainee-Programm: https://www.archaeologisches-buero.de/karriere/absolventen/

5.2.
Vom wissenschaftlichen Publizieren, Untoten, Eier legenden Wollmilchsäuen und Storytelling
Wissenschaftliche Manuskripte sind Wiedergänger, Untote, Zombies, Vampire: Kurz nach jedem "fertig!" kommen sie wieder und sind nicht fertig, vielmehr ewig wiederkehrende Plagegeister, die Autoren ihre letzte Energie aussaugen. Wer kennt das nicht: Am Ende des Forschens und Schreibens, das letzte Speichern, schnell noch eine Datensicherung, Erleichterung und ein Jubelschrei "endlich fertig!". Okay, den Text vorsichtshalber zum allerletzten Gegenlesen an einen guten verlässlichen Kollegen geben... (Sie ahnen, was dann folgt - je besser der Kollege desto schlimmer). Nun aber wirklich fertig. Einreichen bei einer guten Zeitschrift oder Reihe. Selbstverständlich mit Peer Review, es handelt sich schließlich um ein Spitzen-Manuskript! (Sie ahnen, was dann folgt). Okay, jetzt aber echt fertig: Das endgültige, fertig-fertige Manuskript geht in den Satz. Wenig später: Ups, es gibt eine Druckfahne ("Ich kann den Text nicht mehr sehen!" "Nie wieder publizieren!" "Verdammt, wie konnte ich diesen Typo übersehen!"). Aus Erfahrung weiß man: Auch das übersteht man. Durchaus angenervt schon, von Freude über das Geschaffte kann nicht mehr die Rede sein, auch die Familie beginnt die Augen zu verdrehen. Jetzt also: endgültig fertig! Äh. Verlag an Autor im Fall "Buch": "Wir brauchen noch einen guten Klappentext für Ihren Band, alles Wichtige leicht verständlich in vier kurzen Sätzen, und auch ein druckfähiges gutes Porträt von Ihnen, für den Buchdeckel". Autor: Wo ist die Tischkante, wo mein Beißholz? Na gut, auch das noch, wo wir doch schon so weit sind. (Kommentar der DGUF-Herausgeber: Genau so sind viele Klappentexte dann auch: genervt, uninspiriert, einfach nur noch huschi-huschi das Projekt zu Ende bringen. Wir schreiben gerade eine "Anleitung Klappentexte" - aber das nur am Rande). Irgendwann ist es geschafft: Ein glücklicher Autor hält sein Buch in Händen oder bekommt wenigstens eine E-Mail mit dem PDF. Erschöpft ist er und mit dem Kopf längst beim nächsten Projekt, das auch schon wieder jenseits der Deadline ist. Endlich wirklich fertig! Echt jetzt? So leid es uns tut: Nein. Eine Publikation, von der die Welt nichts weiß, ist wenig wert. Wo doch "zitiert werden" der Goldstandard ist, um den sich alles dreht. Oder anders betrachtet: Wenn die Autoren-Konkurrenz trommelt und auf sich aufmerksam macht, tut man sich mit Schweigsamkeit keinen Gefallen, erst recht in Zeiten, in denen die großen Forschungsförderer recht unisono "public engagement" erwarten. Gewiss, "damals noch" - in den goldenen 1980ern - kümmerten sich Herausgeber und Verleger um viel von dem Beschriebenen und um die Distribution. Aber die Welt hat sich 30 Jahre weiter gedreht, "selbst ist heute der Autor" alias die Eier legende Wollmilchsau. Also erst mal schnell ein Posting mit ansprechendem Foto bei Facebook & Twitter (wie, da sind Sie noch nicht!?), wo man sich hoffentlich vorher schon richtig gut vernetzt hat; dann überlegen, wen's außer "den üblichen Verdächtigen" interessieren könnte und außerdem Sonderdrucke/PDFs versenden; den Verlag auf geeignete Rezensenten hinweisen; überlegen und klären, ob (und wann) man das PDF bei Academia.edu oder ResearchGate einstellen darf; wissenschaftliche Vorträge bei geeigneten Fachkonferenzen anmelden, um der Welt unauffällig mitzuteilen, dass es dazu nun ein spannendes Buch gibt; usw. Die nervigen Nachfragen der - sagen wir - DGUF-Herausgeber "Wie wär's mit einem Text für Archäologie Online?" kann man (jetzt ganz stark bleiben!) zu überhören versuchen. Der seit langen Jahren erfolgreich als Freelancer in der Schweiz tätige Archäologe Andreas Heege führt beispielhaft vor: Da geht noch mehr, und es lohnt sich. Im September erscheint sein wissenschaftliches Werk, zweibändig, zu einem umfangreichen und ansehnlichen Keramikkomplex samt Archivalien und Analyse, eine selbstorganisierte Auftragsarbeit (DGUF-Newsletter vom 13.10.2017 Punkt 3.5.), die mit Erscheinen des Buchs eigentlich erfolgreich abgeschlossen ist. Eigentlich, denn "neben" dem Erscheinen des Werks verfasst Heege über knapp drei Monate hinweg inzwischen elf gut lesbare, kurze Beiträge für die einschlägige Regionalzeitung. "Storytelling" heißt das wohl heutzutage. Holt einzelne Objekte und Aspekte aus dem Buch hervor, macht sie zu kleinen spannenden Geschichten, die im Wochenrhythmus jeweils mit einem schönen, Aufmerksamkeit anziehenden Farbbild in die Zeitung gehen. Wirklich gut gemacht! ...Und hier lassen wir die Geschichte enden, wiewohl noch vom Umgang mit den Reaktionen der Zeitungsleser, der wissenschaftlichen Rezensionen und der Frage, was nach Abverkauf der gedruckten Auflage geschieht, zu berichten wäre. Der Tag, an dem man beschließt, ein Buch oder einen Artikel zu schreiben, ist ein folgenreicher Tag, und "fertig" ist man eigentlich nie.
https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/in-langnau-ist-die-welt-anders/story/14519499 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/die-dynastie-herrmann/story/24930623 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/eine-versteckte-botschaft/story/20073446 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/ein-brunnen-fuer-das-buffet/story/31238144 https://www.bernerzeitung.ch/recherche/Das-Schreibgeschirr-des-HHM/story/12045434 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/die-schoenen-emmentalerinnen/story/11444228 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/die-herren-der-schoepfung/story/28041968 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/die-bibel-der-langnauer-keramik/story/28872251 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/unvergaengliche-schoenheit/story/31554090 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/alpen-hirten-und-sennen/story/26770791 https://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/Fuer-eine-warme-Stube/story/22127038

5.3.
Wie überlebe ich meine erste Tagung – und habe auch noch was davon?
Die Schwarzen Bretter und Postfächer sind derzeit voll von Tagungs-Einladungen. Wer noch nie auf einer Fachtagung war, hat viele Fragen: Warum sollten gerade Studierende eine Tagung besuchen - und bin ich da wirklich willkommen? Muss ich einen Vortrag halten? Wie läuft eine Tagung ab, und was muss ich jeweils beachten? Was sind die wichtigen Tagungen in meinem Fach? Unsere Handreichung hat die Antworten.
http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/Studierende/DGUF-Dok_Handreichung_fuer_Studierende_Tagungen.pdf

5.4.
Wie finanziert man eine (geisteswissenschaftliche) Doktorarbeit?
Ein Blogbeitrag von Johanna Beamish auf der Website der Max Weber Stiftung versucht, die unterschiedlichen Möglichkeiten, die oft drei Jahre währende Promotionsphase zu finanzieren, etwas zu ordnen und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Wege zu beschreiben. Für diejenigen, die die Wahl haben, ein guter Einstieg ins Nachdenken, welche Option für sie persönlich die bessere sein könnte. Doch der Autorin ist das Hypothetische daran bewusst: die meisten Doktoranden nehmen mangels Alternative das an, was überhaupt geht.
Johanna Beamish: "Stipendium, Mitarbeiterstelle oder doch ein Graduiertenkolleg: Welche Finanzierungen für meine Doktorarbeit in den Geisteswissenschaften gibt es?" (Geisteswissenschaften als Beruf, 22.11.): http://gab.hypotheses.org/4037

5.5.
87,19 Euro als Stundensatz für Selbständige und Freiberufler
Der Unternehmensberater Lars Strempel rechnet auf seiner Website durch, welchen Stundensatz ein Selbständiger ansetzen muss, wenn er auf den weithin üblichen Durchschnittslohn eines Festangestellten kommen will. Am Ende einer einleuchtenden Rechnung ergeben sich 87,19 Euro pro Stunde, plus Mehrwertsteuer versteht sich. Selbst wer für sich selbst zu einem anderen Ergebnis kommt, resp. einen von ihm geforderten Stundensatz für zu hoch (oder zu niedrig?) erachtet, findet in diesem Schritt für Schritt begründeten Modell einen guten Leitfaden für eine eigene Kalkulation.
Lars Strempel: "Ihr Stundensatz als Selbständiger oder Freiberufler für Dienstleistungen (1): So kalkulieren Sie Ihren angemessenen Stundensatz" (2.5.): https://lambertschuster.de/existenzgruender/stundensatz-kalkulation-fuer-freiberufler-und-selbstaendige/
Lars Strempel: "Stundensatz als Freiberufler oder Selbständiger für Dienstleistungen (2): Was am Ende übrig bleibt – So viel verdienen Sie tatsächlich" (2.5.): https://lambertschuster.de/existenzgruender/stundensatz-kalkulation-fuer-selbstaendige-und-freiberufler/

5.6.
Kai-Christian Bruhn erhält Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz
Am 5.12. wurde Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn für seine vorbildhaften Leistungen in Lehre und Forschung mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der Klassische Archäologe lehrt und forscht seit 2008 auf der deutschlandweit ersten Professur für raumbezogene Informations- und Messtechnik in der Archäologie an der Hochschule Mainz. "Als Direktor von ‚mainzed‘, dem Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, bringt Bruhn unterschiedlichste Wissenschaftseinrichtungen und Akteure erfolgreich zusammen", sagte der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung in Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf. Die Vorsitzende der Jury, Prof. Dr. Margret Wintermantel, nannte Bruhn einen Glücksfall für alle Institutionen und Personen, die mit ihm zusammenarbeiten.
"Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz an Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn verliehen" (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, 5.12.): http://www.adwmainz.de/nachrichten/artikel/akademiepreis-des-landes-rheinland-pfalz-an-prof-dr-kai-christian-bruhn-verliehen.html
Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften: http://mainzed.org/de/
"Digitalität in der Archäologie". Gespräch mit Kai-Christian Bruhn (Hafen-Podcast, 29.4.2016): http://hafenradio.org/hr013-digitalitaet-in-der-archaeologie/
Kai-Christian Bruhn bei Zwitter: https://twitter.com/kaischi

5.7.
Erstmalige Ausschreibung: Tübinger Nachwuchsförderpreis für Historische Archäologie
Ausgezeichnet werden sollen herausragende und innovative Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Historischen Archäologie. Eingereicht werden können Studienabschlussarbeiten (Dissertationen und Masterarbeiten, ggf. Bachelorarbeiten) mit einer Bewertung von mindestens magna cum laude bzw. mit einer Abschlussnote von mindestens 1,3 sowie Publikationen der zurückliegenden fünf Jahre. Vorschläge können von Hochschullehrern und promovierten Fachwissenschaftlern eingereicht werden, im Falle von Studienabschlussarbeiten sind auch Selbstbewerbungen möglich. Der Preis kann geteilt werden, die Preissumme beträgt 2.000 Euro. Die Bewerbungsfrist endet am 28.2.
http://bit.ly/2ABhpqM

5.8.
Sabine Ladstätter Gewinnerin der Kategorie "Woman for Science" der österreichischen Women of the Year Awards
Prof. Dr. Sabine Ladstätter, die Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts, ist eine Preisträgerin der diesjährigen "Woman of the Year"-Gala in Wien; sie erhielt die Auszeichnung am 29.11. in der Kategorie "Women of Science". "Wir freuen uns, diese starken Frauen auszeichnen zu dürfen, die durch ihre Arbeit oder ihr soziales Engagement echte Vorbilder sind und viele von uns positiv beeinflusst haben", sagte Gastgeberin Uschi Pöttler-Fellner. Weitere Preisträgerinnen sind u. a. Waris Dirie, Edith Schlaffer und Sara Nuru.
"look! inside WOMEN OF THE YEAR GALA 2017" (Look Live, 30.11.): http://www.looklive.at/events/look-inside-women-of-the-year-gala-2017-132013/
"Elizabeth Hurley beehrte die 'look Women of the Year Awards'" (Leaders Net, 30.11.): https://www.leadersnet.at/news/29049,elizabeth-hurley-beehrte-die-look-women-of-the-year-awards.html

5.9.
Übersicht kommerzielle Archäologie: die Selbständigen
Nachdem Philip Lüth (Kiel), ein vorwiegend in Norddeutschland tätiger Archäologie-Berater, im Juli 2017 eine Übersicht über den Markt der Archäologiefirmen in Deutschland gab, folgte Mitte Dezember eine Zusammenstellung für die selbständigen Dienstleister. Gewiss, die Datengrundlage könnte besser sein, aber sie ist quellenkritisch sauber nachgewiesen, so dass man die Sicherheit und Unsicherheit der Studie gut abschätzen kann. Danach sind z. Zt. in Deutschland rund 134 Dienstleister in der Archäologie tätig, in regional sehr unterschiedlicher Dichte. Die Analyse von Lüth zeigt auf, wie vielfältig deren Einsatzbereiche sind. Den größten Anteil machen museumsnahe Anbieter aus. Beide Bereiche zusammen, Firmen und Dienstleiter, stehen für einen beachtlich großen Wirtschaftszweig, der zumindest in der deutschen DISCO-Studie (2014) wohl weitgehend unerfasst blieb. Umso wertvoller die beiden Zusammenstellungen durch Lüth.
"Kommerzielle Archäologie Teil 2: Selbstständige und Einzelunternehmer im Archäologiebetrieb" (Ph. Lüth, Dez. 2017): http://www.lueth-archaeologie.de/kommerzielle-archaeologie-teil-2-archaeologische-dienstleister/
"Kommerzielle Archäologie – Teil 1 Grabungsfirmen" (Ph. Lüth, Juli 2017): http://www.lueth-archaeologie.de/kommerzielle-archaeologie-teil-1-grabungsfirmen/
"Discovering the Archaeologists of Europe" (DISCO 2014): http://www.discovering-archaeologists.eu/

5.10.
BfK macht (Schein-) Selbständigkeit zu seinem zentralen Thema
Der im April 2017 neu gewählte Vorstand des Bundesverbandes freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK), Thomas Hammacher und Elisabeth Faulstich-Schilling, legte im Mitgliederbrief 1/2017 (versandt im Dezember) seine Programmatik für die kommende Zeit fest. Danach will sich der BfK vor allem darum bemühen, Selbständige und deren Auftraggeber - vor allem Museen werden explizit angesprochen - hinsichtlich der Vertragswerke und der Auftragsmodalitäten so zu beraten, dass eine selbständige Tätigkeit weiterhin möglich ist, d.h. die Verträge nicht gegen die aktuelle Gesetzeslage verstoßen und als Scheinselbständigkeit geahndet werden. In einem Interview betont Faulstich-Schilling, dass die Deutsche Rentenversicherung mit Argusaugen Verträge überprüfe; mit guten juristischen Beratern sei das Problem jedoch lösbar. Die Debatte um die Gründung eines Berufsverbandes verfolge der BfK skeptisch. Aus Sicht des BfK gebe es bereits zahlreiche, historisch gewachsene Strukturen, die man stärker als bisher vernetzen könne, um bestehende Probleme zu lösen. Andererseits bietet der BfK der Initiative für einen neuen Berufsverband eine Kooperation an.
"kulturverrückt. Forum des BfK 1/2017" (BfK; Dez. 2017): http://www.b-f-k.de/pub/pub-kv.php

5.11.
DVA-Vizepräsident Markus Hilgert übernimmt neue Aufgaben
Prof. Dr. Markus Hilgert, seit 2014 Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz in Berlin und im Juli 2017 zum stellvertretenden DVA-Vorsitzenden gewählt, wurde am 7.12. in der Nachfolge von Isabel Pfeiffer-Poensgen vom Stiftungsrat zum Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder gewählt. Hilgert möchte die Kulturstiftung stärker als bisher politisch ausrichten; er sieht z. B. eine besondere Verantwortung der Stiftung im Bereich Provenienzforschung. Ende September war er vom DVA als einer von drei Vertretern vom Rat für Baukultur und Denkmalkultur für die Ad-hoc-AG Digitalisierung des Deutschen Kulturrates benannt worden.
Markus Hilgert als Vertreter der AG Digitalisierung des Deutschen Kulturrates benannt (DVA, 28.9.): http://www.dvarch.de/aktuelles.php#Markus%20Hilgert%20als%20Vertreter%20der%20AG%20Digitalisierung%20des%20Deutschen%20Kulturrates%20benannt
"Kulturstiftung der Länder: Hilgert für politischere Ausrichtung" (Deutschlandfunk, 15.12.): http://www.deutschlandfunk.de/kulturstiftung-der-laender-hilgert-fuer-politischere.2849.de.html?drn:news_id=826928

5.12.
DFG ändert Wahlordnung für Fachgremien, VHD protestiert
Bereits mit der Neugestaltung der Wahlordnung für die Fachgremien - der zentralen Drehscheibe, wo über Forschungsanträge entschieden wird - hatte die DFG 2015 die Position der Fachgesellschaften geschwächt, denn anders als zuvor wurden damals neben den Fachgesellschaften auch die Universitätsleitungen vorschlagsberechtigt, d. h. konnten Wissenschaftler für diese Wahl nominieren. Dieses fachungebundene Vorschlagsrecht soll nun zur nächsten Wahl im Jahr 2019 erneut gestärkt werden. Das neue Regelwerk wurde am 21.9. von der DFG verabschiedet, ohne die Fachgesellschaften vorab anzuhören. Nun hat der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) gegen diese neue Wahlordnung protestiert. Für die Zusammensetzung der Fachkollegien solle die wissenschaftliche Qualität der Forschung der Kandidatinnen und Kandidaten und die fachliche Eignung Ausschlag gebend sein - so die Stellungnahme des VHD. "Die nun verabschiedete Wahlordnung kann nicht garantieren, dass dieses Kriterium bei der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten noch in einem ausreichenden Maße zum Tragen kommt", betonte Prof. Eva Schlotheuber, Vorsitzende des VHD.
"VHD legt Protest gegen die neue Wahlordnung für die Fachkollegienwahl 2019 ein. Die neue Wahlordnung höhlt das Prinzip der Selbstverwaltung der Wissenschaften aus und bedroht die Freiheit der Forschung." (VHD, 27.11.): http://www.historikerverband.de/presse/pressemitteilungen/vhd-legt-protest-gegen-die-neue-wahlordnung-fuer-die-fachkollegienwahl-2019-ein.html

5.13.
Rainer Schreg übernimmt Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit in Bamberg
Prof. Dr. Rainer Schreg, bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter am RGZM, hat in Bamberg den Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit übernommen. Er beginnt die neue Aufgabe zum 1.1.
Rainer Schreg (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Schreg
Rainer Schreg beim RGZM: http://web.rgzm.de/no_cache/ueber-uns/team/m/rainer-schreg/


6. Berufsverband
6.1.
Save the Date: CIfA-Deutschland-Treffen am 12.5. in München
Nach intensiver Aufbauarbeit im laufenden Jahr kann CIfA Deutschland jetzt ein erstes Treffen von Mitgliedern und Interessierten ankündigen: Am 12.5. soll vormittags zunächst eine Versammlung der Mitglieder und dann ab dem frühen Nachmittag für alle Interessierten eine kurze Vorstellung von CIfA und CIfA Deutschland stattfinden, wobei auch Platz für Fragen ist. Im Anschluss findet bis ca. 16 Uhr ein Akkreditierungscoaching statt. Damit die Teilnahme für möglichst viele Kolleginnen und Kollegen möglich ist, wird keine Teilnehmergebühr erhoben. Anmeldungen für das CIfA-Deutschland-Treffen sind bereits jetzt bei der Koordinatorin/Geschäftsführerin Michaela Schauer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) möglich. Details zur Veranstaltung folgen in einem der nächsten DGUF-Newsletter sowie über die CIfA-Deutschland-Kanäle.

6.2.
Neuer Debattenbeitrag zur Notwendigkeit eines Berufsverbandes für die Archäologie
Paul Belford und Gerry Wait, zwei lange auch offiziell für das CIfA tätige Archäologen, legen in einem mit gesamteuropäischer Perspektive geschriebenen und daher englischsprachigen Beitrag in den "Archäologischen Informationen" die Bedeutung eines Berufsverbandes für die Archäologie dar. Zwar unterscheiden sich nach ihrer Kenntnis und Erfahrung die Funktionsweisen, Interessenlagen und typischen Interessenskonflikte der Individuen und Institutionen in jenen Regionen Europas, wo das Ausgrabungswesen vor allem von einer privatwirtschaftlichen Archäologie ausgeführt wird, von den Regionen, wo das Ausgrabungswesen ganz oder vorwiegend in staatlicher Hand liegt, doch in allen Fällen brauche es eine breit abgestützte, unabhängige und neutrale Fachinstanz, um ggf. das Einhalten von Qualitätsstandards überprüfen, anmahnen und auch sanktionieren zu können. Denn auch eine scheinbar allein an der Sache orientierte staatliche Archäologie könne im Einzelfall wegen ihrer Unterstellung unter ökonomische Zwänge und in staatlichen Hierarchien dazu verführt werden, sachgerechtem archäologischem Arbeiten eine geringere Priorität einzuräumen als es geboten wäre. Im Konzert der Selbstorganisation der Archäologinnen und Archäologen in Europa haben Fachgesellschaften und NGOs - so Belford und Wait - andere Aufgaben und Kerninteressen, sie können insbesondere die notwendige Kontroll- und Sanktionsfunktion, die für einen Berufsverband notwendig ist, nicht wirksam ausüben. Aus Sicht von Belford & Wait ist daher zusätzlich zu den Fachgesellschaften und NGOs, wie etwa der EAA, auch ein Berufsverband notwendig. Seine Existenz würde ähnlich einem Staatsexamen für Lehrer, Juristen, Mediziner u. a. nach außen die Glaubwürdigkeit und die soziale Akzeptanz des Archäologe-Seins in der Gesellschaft stärken und nach innen mehr als bisher die Eigenverantwortung der Gemeinschaft der Archäologen über alle Tätigkeitsbereiche hinweg betonen und lebendig werden lassen.
Belford, P. & Wait, G. (2017). Adding value: an independent system of accreditation for archaeology and cultural heritage. Archäologische Informationen 41, Early View, published online publiziert 9 Dec. 2017. http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Belford-Wait.pdf


7. Open Access & Open Data
7.1.
PLOS macht 2017 ca. 1,7 Mio. US-Dollar Verlust
PLOS, die 2006 begründete US-amerikanische "Public Library of Science", ist das wohl erfolgreichste und wichtigste Bündel von Open-Access-Zeitschriften, die allein auf Publikationsgebühren beruhen. Neben sechs thematisch sehr fokussierten PLOS-Zeitschriften ist PLOS One innerhalb dieses Bündels die quantitativ weitaus bedeutendste. Nach einem Höhepunkt im Jahr 2013 mit ca. 32.000 publizierten Aufsätzen in PLOS One sank die Zahl der Einreichungen kontinuierlich und zuletzt zum Jahr 2016 recht kräftig auf ca. 22.000 Aufsätze. Da PLOS keine anderen wesentlichen Einnahmen hat als die von den Autoren gezahlten Publikationsgebühren, d.h. Verluste nicht anderweitig auffangen kann, und zugleich in einer gestrengen Qualitätssicherung den Anteil an angenommenen Beiträgen nicht erhöht hat (Ablehnungsquote z. Zt. ca. 50 %), gefährdet ein Fortschreiben dieser Entwicklung die Existenz der Zeitschrift. Das Beispiele zeigt, wie hart am wissenschaftlichen Publikationsmarkt derzeit um Autoren, Einnahmen etc. gerungen wird und dass die Finanzierung von Open Access keinesfalls "in trockenen Tüchern" ist.
Phil Davis: "PLOS reports $1.7M loss in 2016" (The Scholarly Kitchen, 27.11.): https://scholarlykitchen.sspnet.org/2017/11/27/plos-reports-2016-financial-loss/

7.2.
Open Access und offene Informationsressourcen in Frankreich
Anlass eines für Frankreich-Interessierte relevanten Blogbeitrages von Mareike König ist ein interner Workshop an der UB Hamburg, den der Fachinformationsdienst Romanistik zum Thema "Open Access-Publizieren in der Romanistik: Standortbestimmung und Perspektiven" ausgerichtet hat. Gewiss: der Fokus liegt auf der Romanistik, orientiert aber allgemeiner über das Thema Open Access in den französischen Geisteswissenschaften. In Verbindung mit einem Beitrag derselben Autorin aus dem Jahr 2016 bei Clio Online über Open Access, Recherchemöglichkeiten und Informationsbeschaffung zur Geschichte in Frankreich ergibt sich jedoch ein wertvoller Überblick und Ansatzpunkte, die auch für Archäologen interessant sind, die sich mit Frankreich beschäftigen. Manche Bewertung von M. König, die die Vorzüge des Zentralstaates Frankreich und resultierender zentraler Strukturen hervorhebt, teilt die Newsletter-Redaktion nicht, denn wie das Beispiel "Propylaeum" UB Heidelberg zeigt, sind auch unter föderalen Strukturen sinnvolle Verbünde möglich. Gleichwie: zwei ungemein informative und umfassende Übersichten.
Mareike König: "Aspekte des geisteswissenschaftlichen Open Access-Publikationswesens in Frankreich" (Blog Digital Humanities am DHIP, 22.11.): https://dhdhi.hypotheses.org/3089
Mareike König: "Frankreich" (Clio online, 2016): https://guides.clio-online.de/guides/regionen/frankreich/2016

7.3.
Universität Kiel orientiert Studierende und Mitarbeiter über die Auswirkungen von DEAL ab 1.1.2018
Die Universität Kiel orientiert derzeit ihre Mitarbeiter und Studierenden über DEAL und seine Auswirkungen auf die Literaturversorgung ab 1.1. In einer kurzen, nüchternen Zusammenfassung wird über das Anliegen von DEAL berichtet - eine Nationallizenz zwecks Open Access mit großen Wissenschaftsverlagen zu erreichen - und den Stand der Verhandlungen (zuletzt DGUF-Newsletter vom 24.11. Punkt 7.7.; vom 13.10. Punkt 7.3.). Diese seien, so die Einschätzung der UB Kiel, mit Wiley und SpringerNature auf einem guten Weg, jedoch mit Elsevier festgefahren. Da die Uni Kiel sich dem Konsortium DEAL angeschlossen habe und es unterstütze, habe auch die UB Kiel alle Abonnements bei Elsevier zum 31.12. gekündigt. "Als Folge der Vertragskündigung könnte Elsevier Anfang 2018 schlimmstenfalls die Zugänge auf Volltexte der bisher im Vertragsumfang verfügbaren ca. 2.200 Zeitschriften (so genannte ‚Freedom-Collection‘ […]) auf dem Campus abschalten. Der Zugang zu Archiv-Jahrgängen bis Ende 2017 ist für einen kleineren Teil der Zeitschriften weiterhin gewährleistet." Anschließend legt die UB ihr Notfallversorgungskonzept für Aufsätze aus Elsevier-Zeitschriften dar. Wir gehen davon aus, dass die Sachlage und die Informationen der UBs und namhaften Forschungseinrichtungen bundesweit ähnlich sind - unser Bericht aus Kiel daher exemplarischen Charakter hat. Dr. Christoph Rinne, DGUF-Beirat und Mitarbeiter an der Kieler Universität, kommentierte dies der Newsletter-Redaktion gegenüber: "Die Botschaft ist an sich ja klar: 'Archäologische Informationen', 'jungsteinsite.de' und andere Publikationen dieser Form sind die einzige echte Alternative. Ein Rückblick in die Geschichte lehrt: nahezu jede Universitätsgründung beinhaltete auch eine Verlagsgründung zum Druck der wissenschaftlichen Erzeugnisse. Man sollte dies einfach wieder beherzigen."
"DEAL-Verhandlungen über bundesweite Lizenzen für Zeitschriften der Verlage Elsevier, SpringerNature und Wiley" (Universitätsbibliothek CAU; Dez. 2017): http://www.ub.uni-kiel.de/service/DEAL/DEAL

7.4.
Was macht eigentlich Creative Commons?
"Creative Commons" ist ein weit verbreitetes Lizensierungsmodell im Bereich Open Access. Creative Commons (CC) ist aber auch ein Projekt, eine Gemeinschaft von Menschen, die die Lizenzen entwickelt haben und propagieren. Wie geht es weiter mit dem Projekt, was sind die Pläne für 2018? Genau dies beantwortet Ryan Merkley, Geschäftsführer von CC, in einem jetzt veröffentlichten Interview anlässlich des 2. OER-Welt-Kongresses, der im September in Ljubljana (Slowenien) stattfand. Danach plant CC im Jahr 2018 das Bereitstellen einer Suchmaschine "CC Search", die gezielt nach CC-Materialien sucht und diese nachweist, sowie eine Zertifizierung für CC-Experten.
"Mehr als Lizenzierung: Creative Commons is much more but just licensing. Ryan Merkley im Interview mit einem Ausblick auf 2018" (OER.de, 12.12.): https://open-educational-resources.de/mehr-als-lizenzierung-creative-commons-is-much-more-but-just-licensing/

7.5.
DEAL: der aktuelle Stand der Dinge
In Interviewform gibt Bernd Mittermaier, Mitarbeiter des DEAL-Teams, einen guten, d. h. kompakten und allgemeinverständlichen Überklick über den aktuellen Stand (Dez. 2017) um die Verhandlungen zwischen dem deutschen Konsortium DEAL und den drei weltweit größten Wissenschaftsverlagen um eine Open-Access-Nationallizenz. Wer das Thema bisher im DGUF-Newsletter, der regelmäßig berichtete, stets überblättert hat, weil "zu lang", "keine Zeit", "was geht mich das an?", findet hier einen kompakten Einstieg.
Bernhard Mittermaier: "Aus dem DEAL-Maschinenraum — ein Gespräch mit Bernhard Mittermaier". LIBREAS. Library Ideas, 32 (2017): http://libreas.eu/ausgabe32/mittermaier/

7.6.
Neue Open-Access-Zeitschrift: Materielle Kultur des Mittelalters und der Neuzeit
"MEMO – Medieval and Early Modern Material Culture Online ist ein Open-Access-Online-Journal, das sich der nachhaltigen Wissenschaftskommunikation im breiten Forschungsfeld der materiellen Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in interdisziplinärer Ausrichtung widmet. Neben der Publikation klassischer Forschungsbeiträge möchte es neue Methoden präsentieren, neue Projekte vorstellen und innovative Forschungsansätze zur Diskussion stellen. Damit ist MEMO derzeit das einzige Open-Access-Online-Journal im Bereich der materiellen Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit." So stellt sich die Zeitschrift "Memo" selbst auf ihrer Internetpräsenz vor. Ob das mit dem "einzige" berechtigt ist - wir denken da an "Historische Archäologie" - sei dahingestellt, jedenfalls ist den Kollegen vom renommierten "Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit" in Salzburg eine schöne Zeitschrift und ein ansehnlicher Webauftritt gelungen. Ein vielversprechender Start, dem man nur weiterhin viele gute Beiträge sowie Rezeption wünschen kann.
http://memo.imareal.sbg.ac.at/


8. Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1.
Was können partizipative Prozesse für die Wissenschaft leisten?
Einen "partizipativen Prozess" zu starten, klingt meistens beeindruckend, aber was hat man als archäologisch tätige Institution davon? "Manchen dummen Kommentar und viel Arbeit", möchte der Eine oder Andere vielleicht antworten. Und selten haben solche Maßnahmen die Beteiligungsquote, die man sich wünscht. "Viele Wissenschaftler drücken sich davor, einen gesellschaftlichen Bezug zu ihrer Forschung zu sehen", liest man in einem aktuellen Beitrag auf Wissenschaftskommunikation.de. Die Übersetzung komplexer Sachverhalte in allgemein verständliche Sprache leiste leider auch keinen Beitrag für die Reputation im jeweiligen Fach, aber dennoch sei Partizipation eine große Wissensquelle für die Forschung. Dass Bürger sich beteiligen wollen, dürfe aber nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden: "Die Leute erbringen im Rahmen der Partizipation eine Leistung und das ist den Initiatoren nicht immer so bewusst", sagt der Kommunikationsberater Oliver Kuklinski im Beitrag. Und wie ist es mit partizipativen Maßnahmen z. B. im Verlauf eines bei der Bevölkerung umstrittenen Grabungsprojekts? Kuklinski wäre bei so etwas jedenfalls "allergisch auf Sätze wie ‚Leute ins Boot holen‘ oder ‚Die Menschen mitnehmen‘. Das bedeutet meist, dass das Projekt eigentlich schon fertig und eher Marketing als Partizipation gefragt ist. Und, wer möchte sich schon gern ‚mitgenommen‘ fühlen?" Der Artikel bietet gute Ratschläge für alle, die sich an partizipativen Maßnahmen versuchen wollen oder damit schon eine Bruchlandung erlitten haben.
"Partizipation in der Wissenschaft – ‚Die Beteiligten müssen profitieren‘". Interview mit Oliver Kuklinski. (Wissenschaftskommunikation.de, 27.11.): http://www.wissenschaftskommunikation.de/partizipation-in-der-wissenschaft-die-beteiligten-muessen-profitieren-9293/

8.2.
Jenseits des Tellerrandes: LandSense, ein Vorbild für Citizen Science in der Archäologie?
Schwarmwissen, Citizen Science und Satellitenbilder, da war doch was? Logo, im Newsletter Nr. 54 vom 28.2.2017, Punkt 7.1: "Space Archaeologist" Sarah Parcak hatte die 1 Mio. Dollar Preisgeld ihres TED-Preises in den Aufbau der Online-Plattform "GlobalXplorer" gesteckt, auf der der archäologiebegeisterte Otto Normalbürger Satellitenbildschnipsel (aus Peru) vorgesetzt bekommt und bewerten soll, ob darauf Raubgrabungen zu sehen sind oder nicht. Was genau eigentlich dann mit den gewonnenen Daten passiert, war und ist allerdings nicht klar. Jetzt gibt es "LandSense", ein ähnliches, aber völlig unarchäologisches Projekt, das sich ebenfalls zum Ziel gesetzt hat, das Wissen der Bürger anzuzapfen - in diesem Fall für ein crowdgesourctes Umweltmonitoring. Unübersichtliche, ausschließlich englischsprachige Webseite, ellenlange, aber völlig anonyme Liste beteiligter Institutionen - und wo kann ich da überhaupt mitmachen? Kann man da überhaupt schon mitmachen? Oder ist das noch im Planungsstadium? Wo zur Hölle ist die konkrete Aufgabe - ich bin Bürgerwissenschaftler, ich will Vögel zählen, jetzt! Oder Bäume! Oder was basteln, mit dem man den Feinstaub im Vorgarten messen kann! Aber selbst der Facebook-Auftritt lässt den voll motivierten Newsletter-Redakteur ratlos zurück. Wir lernen: Citizen Science ist in Wissenschaftskreisen voll in - und voller Geld. (Zumindest für die Erstellung aufwendiger Websites und diverse Kolloquien an netten Orten - ohne Bürger, logo ...) Aber längst nicht alles wird dann zur richtig gut durchdachten, zündenden Idee, wie man das Wissen der Massen abschöpft. Nun, dann wendet sich der Newsletter-Redakteur eben dem Flaggschiff-Projekt der Citizen Science zu: Galaxien für "Galaxy Zoo" klassifizieren.
GlobalXplorer: https://www.globalxplorer.org/
LandSense: https://landsense.eu/
Galaxy Zoo: https://www.galaxyzoo.org/


9. Ausstellungen und Museen
9.1.
Das Römisch-Germanische Museum Köln bleibt auch 2018 geöffnet
Das Römisch-Germanische Museum (RGM) in Köln - das zweifellos besterhaltene Museum eines Archäologiemuseums der 1970er Jahre - sollte ursprünglich zum 31.12. für eine umfassende Bausanierung resp. einen Neubau geschlossen werden, die Stadt hatte Mitte 2017 ein 42-Millionen-Budget dafür beschlossen (zuletzt DGUF-Newsletter vom 6.7.2017 Punkt 9.1.). Der bestehende Bau weist einen erheblichen Sanierungsbedarf und Mängel beim Brandschutz auf. Am 5.12. gab der Museumsdienst Köln per Twitter bekannt, dass das RGM nun ein weiteres Jahr am bekannten Standort unverändert erhalten und geöffnet bleiben wird. Die Brandschutzprobleme lassen sich offenbar mit kleinen Maßnahmen beheben. Derweil verhandelt man weiterhin darum, das "Belgische Haus" an der Kölner Cäcilienstraße als Ausweichquartier ab 1.1.2019 zu gewinnen, damit das bestehende RGM grundsaniert werden kann. Was wie eine gute Nachricht annonciert wird ("... bleibt geöffnet"), zeugt von einem tiefreichenden und endlosen Streit in der Kölner Verwaltung und Politik, wo im Sommer aus einer zunächst drei Jahre dauernden Komplettschließung kurzerhand eine sechs Jahre währende Schließung des RGM wurde, ob nun mit oder ohne Ausweichstandort (wo auch immer). Auch die Eröffnung von Archäologischer Zone und Jüdischem Museum wurde jüngst um ein weiteres Jahr verschoben.
"Geplante Sanierung: Römisch-Germanisches Museum bleibt ein Jahr länger geöffnet" (Kölner Stadtanzeiger, 5.12.): https://www.ksta.de/koeln/geplante-sanierung-roemisch-germanisches-museum-bleibt-ein-jahr-laenger-geoeffnet-29021956
"Sanierung des Römisch-Germanischen-Museums: Die Verwaltung steht massiv in der Kritik" (Kölner Stadtanzeiger, 30.6.): https://www.ksta.de/koeln/sanierung-des-roemisch-germanischen-museums-die-verwaltung-steht-massiv-in-der-kritik-27884082
"Ausweichquartier: Römisch-Germanisches Museum könnte ins Belgische Haus ziehen" (Kölner Stadtanzeiger, 24.11.): https://www.ksta.de/koeln/ausweichquartier-roemisch-germanisches-museum-koennte-ins-belgische-haus-ziehen-28943348
"Verzögerung bei ‚Miqua‘: Archäologische Zone in Köln eröffnet erst 2021" (Kölner Stadtanzeiger, 23.11.): https://www.ksta.de/koeln/verzoegerung-bei--miqua--archaeologische-zone-in-koeln-eroeffnet-erst-2021-28940262

9.2.
"Nicht einfach alte Vasen anschauen": Ausstellung "Die Etrusker" (Badisches Landesmuseum Karlsruhe, 16.12.-17.6.)
Den Etruskern wirklich begegnen können, statt lediglich Objekte anzuschauen: das wünscht sich Eckart Köhne, seit 2014 Direktor des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, für die Große Landesausstellung "Die Etrusker - Weltkultur im antiken Italien". "Wir starten mit einem großen, hinterleuchteten, umfassenden Landschaftsbild. Man ist in die Toskana versetzt. Man begegnet den ersten Etruskern", sagte Köhne kurz vor Ausstellungsbeginn dem SWR. "Dann kommt man zu einem großen Grabtumulus, den man betreten kann. Die Ausstellung arbeitet mit stark inszenierten Bildern." Das Museum zeigt ein umfassendes Porträt der etruskischen Kultur. Einige Exponate sind erstmals in Deutschland zu sehen. Im Begleitprogramm der Ausstellung werden viele Führungen und Vorträge, sowie Aktionen speziell für Kinder und Familien angeboten.
"Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums, über ‚Die Etrusker‘: Ein ganzer Götterhimmel" (SWR2, 13.2.): https://www.swr.de/swr2/kultur-info/eckart-koehne-etrusker-badisches-landesmuseum/-/id=9597116/did=20803542/nid=9597116/3q0w0k/index.html
"‘Die Etrusker‘ im Badischen Landesmuseum Karlsruhe: Geheimnisträger der Antike" (SWR2, 14.12.): https://www.swr.de/swr2/kultur-info/ausstellung-etrusker-badisches-landesmuseum-karlsruhe/-/id=9597116/did=20806820/nid=9597116/5g69kj/index.html
"Einblick in die Hochkultur der Etrusker" (SWR Aktuell, 13.12.; Video, 0:55 Min.): https://www.swr.de/swraktuell/bw/karlsruhe/sonderschau-im-badischen-landesmuseum-einblick-in-die-hochkultur-der-etrusker/-/id=1572/did=20752620/nid=1572/m81ge9/index.html
Website zur Ausstellung: http://www.landesmuseum.de/website/Deutsch/Sonderausstellungen/Vorschau/Die_Etrusker.htm

9.3.
Drohende Schließung des Musée de la Préhistoire in Tautavel (Frankreich) abgewendet
Das vorgeschichtliche Museum in Tautavel sollte zum 1.1. geschlossen werden. Kurz vorher ist nun doch anders entschieden worden: Dank zweier Zuschüsse von insgesamt 45.000 Euro bleibt das Museum, das gemeinsam mit dem benachbarten Centre Européen de Recherches Préhistoire 18 Mitarbeiter hat, geöffnet – aber unter einer Bedingung: die komplette Renovierung bis 2020, um den Rückgang der Besucherzahlen zu stoppen. Die jüngste Renovierung des Hauses fand 1992 statt, was deutlich spürbar und sicherlich der Grund für den Besucherrückgang in den vergangenen Jahren sei, schreibt "France Bleu". 2017 seien erstmals weniger als 60.000 Besucher gekommen. Ein Steuerungskomitee bereite nun die Renovierung vor, die ca. drei Mio. Euro kosten werde, Anfang 2019 beginne und 2020 abgeschlossen sein solle. Tautavel in der Region Okzitanien ist berühmt für den Homme de Tautavel, d. h. Homo-erectus-Fossilien aus der benachbarten Höhle von Arago, wovon der bedeutendste Fund der Schädel Arago XXI ist.
"Le musée de la Préhistoire de Tautavel est sauvé" (France Bleu, 4.12.): https://www.francebleu.fr/infos/societe/le-musee-de-la-prehistoire-de-tautavel-est-sauve-1512411573
Website des Musée de Tautavel (Deutsch): http://450000ans.com/?lang=de
Facebook-Seite "Musée Homme de Tautavel, Musée de Préhistoire de Tautavel": https://www.facebook.com/MuseedePrehistoiredeTautavel/
Mensch von Tautavel (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch_von_Tautavel

9.4.
"Scanning Sethos" im Antikenmuseum Basel. Zum 200-jährigen Jubiläum der Entdeckung eine Ausstellung zu neuen Wegen in der touristischen Vermarktung von Kulturgütern.
In der Folge von Napoleons Ägyptenexpedition explodierte in Europa die Nachfrage für ägyptische Kunstschätze. Auf Vermittlung von Johann Ludwig Burckhardt (mit dem charakteristischen "ckdt", dem Markenzeichen des Basler Patriziergeschlechts) wurde der italienische Tausendsassa Giovanni Battista Belzoni 1816 vom englischen Generalkonsul in Ägypten zum Aufspüren pharaonischer Altertümer engagiert. Im Folgejahr gelang Belzoni die Entdeckung des Grabs Sethos' I. im Tal der Könige bei Luxor (17.10.1817) – so alt ist also die Basler "Connection" zu diesem Fund bereits! Belzoni dokumentierte (und ließ dokumentieren) das damals sehr gut und in voller Farbenpracht erhaltene Grab mit Hilfe von Aquarellen (die teilweise in Basel auch zu sehen sind) und fertigte für Ausstellungen in Europa Gipsabgüsse in Wachsformen an, die er direkt auf den Reliefs im Grab hergestellt hatte. Diese und darauf folgende Abformungen – die für heutige Verhältnisse haarsträubenden Techniken sind in der Ausstellung eindrücklich dargestellt –, das Eindringen von Regenwasser ins geöffnete Grab, die Entfernung von Wandteilen (zum Teil, um Grabräubern zuvorzukommen – diesem Umstand ist es auch zu "verdanken", dass in der Ausstellung ein paar wenige Originale zu sehen sind) und die Besuchermassen führten zu schweren Beschädigungen. 1991 wurde das Grab geschlossen; erst seit 2016 ist es (gegen einen hohen Eintrittspreis) wieder öffentlich zugänglich. 2016 begann auch das Projekt von Factum Arte (einer Firma, die 2001 gegründet wurde, u. a. mit dem Ziel, die Technologien für die Aufnahme des Grabes Sethos' I. zu entwickeln) als Teil der "Theban Necropolis Preservation Initiative". Zunächst wurde mittels eines terrestrischen Laserscanners das gesamte Grab erfasst, wodurch ein 3D-Modell niedriger bis mittlerer Auflösung gewonnen wurde, das als Bezugsrahmen für die später erstellten hochauflösenden Relief- und Farbdaten dient. In einem zweiten Schritt wurden mit einem eigens für das Projekt entwickelten Nahbereichs-Laserscanner, die Reliefs im Detail erfasst. Ergänzend wurden Photogrammetrie und Komposit-Farbfotografie eingesetzt sowie Panorama-Aufnahmen erstellt. Aus der Kombination all dieser Daten wurden schließlich Faksimiles angefertigt, der Prozess ist in der Ausstellung ausführlich dokumentiert. Diese Faksimiles sind unterschiedlich eindrücklich: Als einzelne Reliefs sind sie als Nachbildung schnell zu erkennen, die Oberfläche eine Spur zu glänzend, die Farben etwas zu intensiv. Irgendwie zu gut, weil besser als in echt. Im Raum montiert ist der Eindruck ein ganz anderer – wenn auch die größere der beiden Rekonstruktionen (zwei Kammern aus dem Grab im heutigen Ist-Zustand) aufgrund einer offenbar notwendigen Klimatisierung durch laute Gebläse den Charme einer Baustelle versprüht. In der kleineren Rekonstruktion ist die "Hall of the Beauties" im rekonstruierten Fundzustand (dank Belzonis Dokumentation möglich) dargestellt – wirklich ein Raum zum Staunen! Es wird hier durchaus vorstellbar, dass es ein gangbarer Weg sein könnte, dereinst im Tal der Könige die Touristenströme durch Faksimile-Gräber zu schleusen. (Mit paläolithischen Bilderhöhlen geht das ja schließlich auch.) Die gedruckte Ausstellungspublikation (online frei verfügbar) ist dankenswerterweise im Eintrittspreis von 20 Fr. inbegriffen, die lohnende Ausstellung dauert noch bis zum 6.5.2018.
Sonderausstellungen im Antikenmuseum Basel: http://www.antikenmuseumbasel.ch/de/ausstellungen.html
Ausstellungspublikation auf issuu.com: https://issuu.com/antikenmuseumbasel/docs/antike_broschuere-sethos_inhalt2
"Phantastische Exkursion ins ägyptische Totenreich" (TagesWoche, 30.10.): https://tageswoche.ch/kultur/antikenmuseum-laedt-zur-phantastischen-exkursion-ins-aegyptische-totenreich/
"Recreating ancient Egyptian tombs" (CNN, 14.11.): http://edition.cnn.com/videos/world/2017/11/14/factum-arte-egypt-tomb-glass-ctw-pkg.cnn
Virtueller Rundgang durch das bereits bestehende 3D-Modell des gesamten Grabes: "Recording of the tomb of Seti I" (Factum Arte, 10.10.; Video, 5:30 Min.): https://vimeo.com/237556464

9.5.
"Nasca. Peru – auf Spurensuche in der Wüste": eine eindrückliche Darstellung präkolumbianischer Gesellschaften im Museum Rietberg in Zürich (und ab Mai in der Bundeskunsthalle Bonn)
Die Ausstellungsmacher schöpfen aus dem Vollen: So können sie zum Einen die Erkenntnisse aus den Nasca-Palpa-Projekten (der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen des DAI zusammen mit div. Partnern) verarbeiten. Zum Anderen können sie neu restaurierte, spektakulär erhaltene Textilien aus der Paracas- und Nasca-Zeit zeigen, sowie Funde aus peruanischen Sammlungen und Museen, die teils aus ganz neuen Grabungen stammen. Ausgangs- und Endpunkt der Ausstellung sind die u. a. mithilfe animierter Geländemodelle in ihrer Umgebung erlebbaren Nasca-Linien. Die berühmten Geoglyphen bzw. Scharrbilder waren – zu diesem Schluss ist das genannte Projekt gekommen – intensiv begangene Ritualräume in der Wüste, zwischen dem Lebensraum in den fruchtbaren Flussoasen und dem lebens-(wasser-)spendenden Element, den Anden. Musik (Ritualflöten aus Ton sind häufige Funde) und die Konsumation von psychoaktiven Substanzen (mescalinhaltige Kakteen finden sich etwa auf Keramik dargestellt) dürften bei diesen Ritualen synästhetische Erlebnisse bzw. Erkenntnisse ermöglicht haben. Dass diese (und andere) Rituale auch den Alltag dieser Gesellschaften durchdrungen haben, wird mit den zahlreichen Funden illustriert, so kommt etwa ein anthropomorphes mythisches Wesen auf Keramikgefäßen aller Art vor, aber auch auf Textilien aus Gräbern, in denen möglicherweise Priester bestattet waren. Die Darstellungen mythischer Szenen auf einer großen Tontrommel und einem weiteren großen Gefäß werden in der Ausstellung mit Musik unterlegt so gekonnt animiert, dass man auf Mescalinkonsum getrost verzichten und dennoch tief in die Nasca-Welt eintauchen kann. Die sehr lohnenswerte Ausstellung, in der eine viele Perspektiven umfassende Sicht auf die dargestellten Gesellschaften gezeigt wird, macht einmal mehr klar, welcher Gewinn es für das manchmal etwas gar objektverliebte Museum Rietberg ist, dass der Amerika-Kurator ein Archäologe ist! Sie ist noch bis zum 15.4. in Zürich zu sehen, vom 10.5.-16.9. dann in der Bundeskunsthalle Bonn.
Ausstellungswebsite: http://www.rietberg.ch/de-ch/ausstellungen/nasca-peru.aspx
Die Nasca-Palpa-Projekte auf der Website des DAI: https://fallback.dainst.org/projekt/-/project-display/58759
"Das Volk, das Bilder in die Wüste malte" (Tages-Anzeiger, 24.11.): https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/Das-Volk-das-Bilder-in-die-Wueste-malte/story/19070140
" Rätsellüften im Museum Rietberg" (10vor10, 23.11.): https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/raetsellueften-im-museum-rietberg?id=28ec29bd-80f6-49ec-8aaf-7900e8bed101&startTime=4.345436&station=69e8ac16-4327-4af4-b873-fd5cd6e895a7

9.6.
Geolino: Die 14 besten Archäologiemuseen für Kinder
Die Zeitschrift Geolino stellt 14 Archäologie-Museen vor, die ihres Erachtens besonders spannend sind. Neben den "üblichen Verdächtigen" auch durchaus überraschende Nennungen, praktisch vorgestellt mit Deutschlandkarte, Kurztext und Link zur Museumswebsite. Die Zeitschrift Geolino ist Teil der Familie der weitverbreiteten Geo-Magazine; sie richtet sich als "Erlebnisheft" an Kinder, erscheint seit 1996 und hat mit einer Auflage von gut 145.000 Exemplaren eine weite Verbreitung.
"Archäologie: Die besten Archäologischen Museen für Kinder" (Geolino, 21.8.): https://www.geo.de/geolino/mensch/13476-rtkl-archaeologie-die-besten-archaeologischen-museen-fuer-kinder


10. Und sonst …
10.1.
Wie geht es weiter mit der Nachhaltigkeit beim Digitalen?
Leichte Unruhe in der Szene: Mehrere Projekte, die sich DFG-gefördert mit dem Digitalen in den Geisteswissenschaften beschäftigen, sehen dem Ende ihrer aktuellen Förderperiode entgegen, so beispielsweise auch das Forschungsdatenzentrum IANUS am DAI Berlin. Oder auch der Fachinformationsdienst Propylaeum, der u. a. die Online-Existenz der DGUF-Schriften betreut und hostet; hier trafen sich Ende November die Macher, Beiräte und Vertreter der Nutzer in München (u. a. DGUF-Herausgeber Frank Siegmund) für eine Zwischenbilanz. Es gilt, die Anträge für den Folgezeitraum vorzubereiten und zu stellen. Macher und Planer stecken in einer eigentlich unlösbaren Zwickmühle: Die Forschungsförderer wie z. B. die DFG finanzieren eben dies: Forschung und Innovation. Doch auf dem Felde des Digitalen geht es nach der Forschung und der Entwicklung notwendiger Strukturen neben weiterer Innovation auch um die Verstetigung des Erreichten, den nachhaltigen Unterhalt des Regelbetriebs der neu geschaffenen Strukturen. Was die Forschungsförderer indes nicht als ihre Finanzierungsaufgabe empfinden (ein bekanntes Problem aus der Stiftungslandschaft). Zudem: Anträge können abgelehnt werden. Wie soll man das planen, wenn man hochkomplexe Aufgaben im Verbund von Partnern klug arbeitsteilig angeht, ggf. aber der eine Partner weitergefördert wird, der andere nicht? Als wäre dies nicht schon schwierig genug, ringt man im Hintergrund um die Frage, wie allgemein resp. wie disziplinär die späteren nachhaltigen Strukturen sein sollen. Die Fächer oder Fächerbündel selbst, die Neues geschaffen haben, streben die Nachhaltigkeit ebenfalls in disziplinären Bündeln an, während Forschungsförderer die "Silos" aufbrechen wollen: nur so ließen sich z. B. kostbare Forschungsdaten auch von Nachbarwissenschaften nutzen. Ein aktueller Blogbeitrag von Eckhart Arnold, Leiter des Referats für IT und Digital Humanities der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, erklärt die Debatte am Beispiel der Geschichtswissenschaften und regt an, sich für die Lösung an den bewährten Modellen der analogen Gedächtnisse zu orientieren: an den Bibliotheken als den allgemeinen, fachübergreifenden Gedächtnissen und den Museen als mehr disziplinäre Gedächtnisse. Als problematisch erachtet Arnold die derzeitige Ausweitung des Begriffs "Forschungsdaten", der oft auch Algorithmen, Softwarewerkzeuge, Forschungsumgebungen, Fachanwendungen und Simulationen mitmeint. Nachhaltige Sicherung sei indes bei Daten wichtiger (und machbarer) als ggf. das Konservieren von Fachanwendungen und Forschungsumgebungen.
Eckhart Arnold: "Fachspezifisch oder fachübergreifend? Forschungsdateninfrastrukturen in den Geisteswissenschaften" (dhmuc, 30.11.): http://dhmuc.hypotheses.org/1860

10.2.
Köstlich: Glyn Daniel examiniert V. Gordon Childe, Sean P O Riordain und Sir Mortimer Wheeler
Dank Facebook stieß die Newsletter-Redaktion auf eine Sendung der BBC aus dem Jahre 1956, die auf YouTube zur Verfügung steht: Schwarz-weiß, die Herren korrekt in Anzug mit Fliege oder Krawatte. Drei auch damals berühmte Archäologen - V. Gordon Childe, Sean P O Riordain und Sir Mortimer Wheeler - werden von Glyn Daniel einem Examen unterzogen. Aus Prag angereist ist der Leiter des Nationalmuseums Jiri Neustupný und hat von dort Funde mitgebracht, die den drei Herren nach und nach präsentiert werden. Was ist das? - die gefürchtete Bestimmungsübung im Examen. Unbedingt sehenswert, eine halbe Stunde Britishness und Archäologen-Spaß. Das Video ist Teil einer Sendereihe der BBC, die 1952-1959 ausgestrahlt wurde. Vor historischen und ethnologischen Themen stand die Archäologie offenbar im Vordergrund, Glyn Daniel oder Barry Cunliffe waren meist als Moderatoren resp. Fragesteller tätig. Als Experte resp. Befragter war Sir Mortimer Wheeler ein häufiger Gast. Offenbar sind im Archiv der BBC nur drei Folgen der Sendereihe erhalten; deren Abspielen ist jedoch für IP-Adressen außerhalb Großbritanniens blockiert.
"Animal, Vegetable, Mineral (1956)" (Video, 24.2.2014; 30:32 Min.): https://youtu.be/RdI6T-74E_o
"Animal, Vegetable, Mineral?" (Wikipedia, 19.9.): https://en.wikipedia.org/wiki/Animal,_Vegetable,_Mineral%3F

10.3.
Gut gerankte, weit verbreitete internationale Fachzeitschrift kann bei der VG Wort nicht berücksichtig werden
Anlass: Anmeldung eines Beitrags im Bereich Wissenschaft, der in einer bekannten, weit verbreiteten internationalen Fachzeitschrift des Elsevier-Verlages publiziert wurde, bei der VG Wort. Die VG Wort schreibt dem Autor (der Newsletter-Redaktion persönlich bekannt) dazu: "Für den gemeldeten Zeitschriftenbeitrag in der Print-Version kann die Bibliothekstantieme nach § 50 Abs. 1 des Verteilungsplans der VG Wort nicht vergütet werden, da die dort geforderte Verbreitung in wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben ist. Um in angemessenem Umfang entliehen werden zu können, benötigt eine Zeitschrift für den Jahrgang mindestens zwei leihverkehrsrelevante Standorte (inkl. Fernleihe/aktuell gemeldeter Jahrgang)." Sprich: ohne Print geht bei uns (eigentlich) nix. "Texte auf ausländischen Internetseiten können nur in der regulären Ausschüttung im Bereich METIS (Texte im Internet) berücksichtigt werden. Dazu muss der Seitenbetreiber (Verlag) pro Text eine sog. Zählmarke einbauen." Klar doch, Elsevier reißt sich geradezu darum, diese Zählmarken der VG-Wort bei sich in jedem Artikel einzubauen, plus die der Verwertungsgesellschaften von ca. 192 anderen Staaten dieser Welt. Übersetzt in die Praxis: Auch weithin bekannte und in Deutschland viel genutzte naturwissenschaftliche Zeitschriften, die den modernen Bibliotheks-Gepflogenheiten (und Finanzzwängen) folgend nur mehr online verfügbar sind, können in praxi bei der VG Wort nicht mehr berücksichtigt werden. No comment.

10.4.
Recht beim Fotografieren: was ist erlaubt, was ist verboten?
Exkursion, Ausgrabung, Sightseeing: immer wieder wird fotografiert, immer wieder bleiben einiger dieser Fotos nicht im privaten Album, sondern werden verwendet, z. B. in Vorträgen. Grabende Archäologen erleben oft auch die andere Perspektive: sie werden fotografiert. Was ist erlaubt, wann bedarf es ausdrücklicher Zustimmung der Fotografierten, und wann nicht, welche Nutzungen sind erlaubt? Wenn das denkmalgeschützte Haus, das Megalithgrab o. ä. jemandem gehört: darf man das Foto ohne Einverständnis des Eigentümers verwenden? Ein kurzer Text auf iRightsInfo erklärt die Rechtslage, und zwar anhand konkreter Beispiele so, dass man's versteht.
"Fotos und Urheberrecht: Auf Motivsuche: Wen und was darf man fotografieren?" (iRightsInfo, 4.10.): https://irights.info/artikel/auf-motivsuche/5344

10.5.
Verursacherprinzip in Großbritannien gefährdet
Im Kontext von Gesetzgebungsverfahren, die den Brexit vorbereiten, hat das britische Parlament am 15.11. u.a. Regelungen gestrichen, auf denen in Großbritannien das Verursacherprinzip beruht. Das meldet das Chartered Institute for Archaeologists (CIfA). Bleibe es dabei, bräche mit dem Brexit auch die bisherige Grundlage der britischen Bodendenkmalpflege und der gesamte Sektor der privatwirtschaftlichen Archäologie zusammen.
"CIfA statement on EU Withdrawal Bill environmental amendments" (23.11.): http://www.archaeologists.net/news/cifa-statement-eu-withdrawal-bill-environmental-amendments-1511468536

10.6.
Kritik am Einsatz von Statistik bei empirischen Studien oft überzogen
Das Argumentieren mit Statistik steht immer wieder in der Kritik, von eher emotionaler Geringschätzung ("ist doch nur Statistik"; "mit Statistik kann man alles 'beweisen'" u. ä.) bis hin zum seriösen Aufzeigen handwerklicher Fehler in statistikgeleiteten Studien. Seit längerem beliebt ist beispielsweise das Spötteln über den Ge- und Missbrauch des P-Wertes, das u. a. zu unterhaltsamen Clips auf YouTube führt wie etwa dem "p-value song". In einem lesenswerten Kommentar bei Nature beschäftigen sich jetzt sechs namhafte Statistiker mit diesen Zweifeln am Argumentieren mit Statistik bei empirischen Studien. Ihrer Meinung nach müsse man die teilweise berechtigte Kritik ernsthaft wahrnehmen, aber nicht "das Kind mit dem Bade ausschütten", sondern nach soliden, reifen Wegen des Umgangs mit Daten und guten statistischen Auswertungen suchen: es gebe sie. Ihr Kommentar zeigt Optionen für solideres Arbeiten auf.
The p-value song (Statistical Songs, 14.7.2015; Video, 4:43 Min.): https://youtu.be/yy4nsEvKh2E
Jeff Leek, Blakeley B. McShane, Andrew Gelman, David Colquhoun, Michèle B. Nuijten & Steven N. Goodman: "Five ways to fix statistics" (Nature Comment, 28.11.2017) DOI: 10.1038/d41586-017-07522-z https://www.nature.com/articles/d41586-017-07522-z?WT.ec_id=NEWSDAILY-20171128&utm_source=briefing&utm_medium=email&utm_campaign=20171128

10.7.
Stonehenge in Bildern des 15. - 19. Jahrhunderts
Das monumentale Stonehenge ist kaum zu übersehen, auch früher schon. Im Blog der British Library stellt der Historiker Sam Smiles Ansichten von Stonehenge aus früheren Jahrhunderten vor. Die Bilder stammen aus Büchern in den Beständen der Bibliothek, die diese zugleich zur freien Weiterverwendung veröffentlicht hat. Nicht nur sinnvoll, sondern auch schön.
Sam Smiles: "Topography and prehistoric Britain" (Blog British Library, 1.10.): https://www.bl.uk/picturing-places/articles/topography-and-prehistoric-britain?platform=hootsuite

10.8.
Theodor Mommsens Nobelpreismedaille kann ersteigert werden
Der berühmte Historiker Theodor Mommsen, vor genau 200 Jahren im Herzogtum Schleswig geboren, erhielt im Jahr 1902 als bislang einziger Historiker den Nobelpreis, in diesem Fall den Nobelpreis für Literatur für sein fünfbändiges Werk "Römische Geschichte". Die ihm aus diesem Anlass verliehene goldene Medaille wird am 8.1. in New York versteigert, der Schätzpreis liegt bei 400.000 Euro. Die Medaille wurde vom schwedischen Graveur Erik Lindberg geschaffen und soll sich in einem sehr guten Zustand befinden.
"2018 January 7 - 8 NYINC World Coins Signature Auction - New York #3061" (Heritage Auctions, 30.11.): https://coins.ha.com/itm/sweden/world-coins/nobel-prize-gold-award-medal-to-theodor-mommsen-for-advancements-in-literature-1902-/p/3061-116001.s?ic4=GalleryView-ShortDescription-071515
"Theodor Mommsens Literaturnobelpreis-Medaille wird versteigert" (Tagesspiegel, 30.11.): http://www.tagesspiegel.de/kultur/literaturnobelpreis-theodor-mommsens-literaturnobelpreis-medaille-wird-versteigert/20657736.html

10.9.
Göttinger Universitätssammlungen online zugänglich
Die 1732/34 gegründete Universität Göttingen unterhält eine Fülle von Studien- und Lehrsammlungen, darunter auch weithin berühmte Bestände. So war es beispielsweise der Göttinger Professorenschaft im 18. Jahrhundert über die Personalunion zwischen dem Königreich Hannover und dem Königreich Großbritannien, wonach der britische König formal zugleich Rektor der Universität Göttingen war, möglich, sich vertrauensvoll an den britischen König zu wenden und ihn um Gaben aus der Südseeexpedition (1772-75) von James Cook und Georg Forster zu bitten. Erfolgreich, so dass z. B. die berühmte Federskulptur des hawaiianischen Kriegsgottes Kuka’ilimoku ihren Weg nach Göttingen fand, wo sie heute noch aufbewahrt wird (derzeit ist sie entliehen ans Stuttgarter Linden-Museum). Und dann ist da noch die Keramiksammlung der Klassischen Archäologie, die Gipsabgüsse antiker Skulpturen, die von Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840) begründete Schädelsammlung (die älteste noch erhaltene universitäre Sammlung weltweit) und eben auch die von Karl Hermann Jacob-Friesen (1886–1960) begründete Lehrsammlung der Ur- und Frühgeschichte. Die auf über 30 Standorte verteilten Bestände sind nun über ein reich bebildertes Online-Portal erschlossen und öffentlich zugänglich - und manch Betroffener wird beim Blättern auch seinen Prüfungsfragen wieder begegnen. Die Mehrheit der zumeist guten Fotos ist CC BY-SA 4.0 lizensiert, darf also weiterverwendet werden.
"Uni Göttingen stellt Sammlungs-Schätze online" (NDR, 4.12.): https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Uni-Goettingen-stellt-Sammlungs-Schaetze-online,sammlungsportal122.html
"Wissenschaftliche Sammlungen der Georg-August-Universität Göttingen": http://sammlungen.uni-goettingen.de/

10.10.
"Open Educational Resources"-Atlas 2017 veröffentlicht
"Open Educational Resources" (OER) sind Lehr- und Bildungsmaterialien, die unter freien Lizenzen veröffentlicht werden, damit sie kostenlos genutzt und auch weiterverwendet, d. h. bearbeitet werden dürfen. Damit beispielsweise nicht jeder Lehrer neu Schülerarbeitsbögen zu einem bestimmten Unterrichtsthema erarbeitet, sondern man solche Materialien weitergeben, tauschen und auch weiterentwickeln kann. Klar: wenn es solche Initiativen gibt, ist es wichtig, sie auch zu finden. Dazu dient der OER-Atlas. Er verzeichnet - quasi als Gelbe Seiten für OER - für Lernende wie Lehrende alle Projekte, die OER-Materialien entwickeln und bereitstellen. Am 28.11. wurde die deutschlandbezogene Ausgabe für das Jahr 2017 veröffentlicht. Mit nunmehr 375 Projekten / Quellen / Institutionen verzeichnet der Atlas gegenüber dem Vorjahr mit damals 157 Projekten ein starkes Wachstum und unterstreicht damit die Dynamik dieser Bewegung - eine Bewegung, die laut OER-Atlas von der Archäologie noch nicht entdeckt wurde, während immerhin zwei Projekte sich ausdrücklich mit Geschichte bzw. dem Geschichtsunterricht beschäftigen. Die in Deutschland beheimatete Initiative, die den OER-Atlas bereitstellt, betreibt auch eine "OER World Map"; aus ihr wird ersichtlich, dass derzeit England und Deutschland, gefolgt von der Region Ostküste der USA, sehr aktiv beim Thema OER sind.
"Der OER-Atlas 2017 ist veröffentlicht!" (#OERde17, 28.11.): https://open-educational-resources.de/oer-atlas-2017-ist-veroeffentlicht/
"Der OER-Atlas – die ‚Gelben Seiten‘ für OER. Jan Neumann, Koordinator des OER-Atlas’ 2016 im Interview" (5.11.2015): https://open-educational-resources.de/oer-atlas-als-gelbe-seiten-fuer-oer/
OER World Map : https://oerworldmap.org/

10.11.
Derzeit ausgeschrieben: Projektförderung der Archäologischen Gesellschaft in Thüringen e. V.
Zweck der 2003 gegründeten Archäologischen Gesellschaft in Thüringen e. V. (AGT) ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung zur Ur- und Frühgeschichte sowie der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit in Thüringen. Derzeit lobt die AGT wieder ihre jährliche Projektförderung in Höhe von bis zu 2.000 Euro aus. Diese Summe kann komplett an ein Vorhaben oder verteilt auf mehrere Projekte vergeben werden. Gefördert werden können z. B. die Durchführung archäologischer Prospektionen und Ausgrabungen in Thüringen, die Durchführung von Tagungen zur Archäologie in Thüringen oder die Aufbereitung archäologischer (Boden-) Denkmale in Thüringen für die Öffentlichkeit mittels Beschilderung, Flyern o. ä. Bewerbungen für die Projektförderung müssen bis spätestens 31.1. bei der AGT eingegangen sein.
Archäologische Gesellschaft in Thüringen e.V.: http://www.arch-thueringen.de
Richtlinie zur Projektförderung der AGT: http://www.arch-thueringen.de/home/Foerderrichtlinie.pdf

10.12.
Relaunch "Archäologie Online" erfolgt
Nein, der DGUF-Newsletter wird nicht über jeden Relaunch jeder archäologie-relevanten Website berichten! Aber in diesem Fall ist eine Ausnahme geboten: Die bekannte und mit ca. 30.000 Zugriffen pro Monat stark frequentierte Website "Archäologie Online" steht seit 17.12. rundum erneuert im Netz. Die vor 17 Jahren gegründete Website - wahrhaft ein Pionier in der Berichterstattung über Archäologie - hat ihren seit ca. zehn Jahren gleich gebliebenen Webauftritt gründlich erneuert. Layout und Datenschutz wurden wesentlich verbessert, eine bessere Anpassung an die Darstellung mobiler Endgeräte erreicht, das redaktionelle Konzept überarbeitet usw. Die ehedem mit der Hoffnung auf ein erfolgreiches kommerzielles Betreiben begründete Plattform hatte 2002 ihr Geschäftsmodell verändern müssen und sich auf ehrenamtliches Arbeiten und die Finanzierung der Kosten allein durch Werbung verlegt. Nachdem sich auch dies mangels Ertrag als unglücklich erwiesen hat, wird Archäologie Online künftighin auf Werbung verzichten und bittet die Leser, die trotz ehrenamtlichen Engagements verbliebenen harten Kosten von ca. 4.500 Euro pro Jahr durch Spenden mitzutragen. Die Newsletter-Redaktion dankt den Machern Andreas Brunn, Christoph Steinacker und Thilo Jordan für ihre für die deutsche Archäologie so wertvolle Website und wünscht gutes Gedeihen.
https://www.archaeologie-online.de/
Der Start von "Archäologie Online" im Sommer 2000: https://web.archive.org/web/20000817161553/http://www.archaeologie-online.de:80/

10.13.
Den Strukturwandel der Wissenschaftskommunikation nutzen: Zur Tagung "Kurz und gut!" (Berlin, 4.12.)
Am 4.12. fand in Berlin die Tagung "Kurz und gut! Kommunikation in den Geisteswissenschaften in Zeiten von Twitter, Slam und ‚alternativen Fakten‘" statt. Die Stärke von kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen wie den Geschichtswissenschaften, den Archäologien oder den Philologien liegt, anders als bei den Naturwissenschaften, nicht vorrangig in der Bereitstellung von Fakten, seien es Experimentverläufe oder ihre Resultate, sondern in der Initiation, Bereicherung und Reflexion gesellschaftlicher Diskurse. Die Tagung verstand sich als Denk- und Diskussionsanstoß. Anstelle einer Tagungspublikation fassen die Organisatoren die Impulse des Tages in neun Thesen zusammen. Sie sollen Anregungen für die Fortführung der Gespräche über die Nutzung digitaler und kurzer Formate in den Geisteswissenschaften geben. Die Thesen lauten: 1. Wissenschaftskommunikation ist Teil von Wissenschaft – und ist es auch immer gewesen. Wissenschaftliche Institutionen sollten ihr Zeit und Raum geben. 2. Geisteswissenschaftler*innen sollten den Strukturwandel der Wissenschaftskommunikation für ihre Fächer selbst gestalten und nutzen. 3. Digitale Wissenschaftskommunikation ermöglicht rasche Intervention, formales Experiment und gedankliche Pointierung. Der Zwang, etwas kurz zu sagen, birgt die Chance, etwas gut und klar zu sagen. 4. Die gelungene kurze Form setzt Hintergrundwissen und Tiefe voraus und entwickelt daraus die dem jeweiligen Publikum und dem Thema angemessene Gestaltung. 5. Partizipative (Kurz-)Formen der Kommunikation geben Wissenschaftler*innen zusätzliche Praxis in Grundelementen geisteswissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung: Entwerfen, Schreiben, Debattieren, Veröffentlichen. 6. Partizipative Kommunikationsformen veranschaulichen die Prozesshaftigkeit der Geisteswissenschaften. 7. Soziale Medien schaffen Netzwerke zwischen zuvor unverbundenen Diskussionsfeldern und deren Beteiligten in Wissenschaft und Gesellschaft. 8. Digitale Formate ermöglichen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen einen Zugang zu akademischen Themen. 9. Die geisteswissenschaftliche Ausbildung sollte auch die Nutzung kurzer Formen und digitaler Medien vermitteln und erproben.
Tagungswebsite: https://www.kurzundgut.org/thesen/index.html
Zur Tagung "Kurz und gut!": "Der twitternde Professor" (Süddeutsche Zeitung, 6.12.): http://www.sueddeutsche.de/kultur/geisteswissenschaften-der-twitternde-professor-1.3780381

10.14
Ein Photogrammetrie-Leitfaden von "Historic England", oder: Richtig 3D-Modellieren in allen Lebenslagen!
Nicht nur die DGUF kann Handreichungen, auch Historic England, die englische Denkmalschutzbehörde, ist fleißiger Produzent von "guidance documents" aller Art. Neuester Streich: eine "Guidance for Good Practice" namens "Photogrammetric Applications for Cultural Heritage". Von der Münze bis zur Landschaft, von der Studiofotografie mit Lichtzelt bis hin zu Luftbildern mit Drohnen und Kleinflugzeugen - das 128 Seiten starke elektronische Dokument ist vollgepackt mit Infos, Tipps & Tricks, Hintergrundwissen und Beispielen zur archäologischen Anwendung photogrammetrischer Verfahren aller Schattierungen und aller Skalierungen. Ganz auf der Höhe der Zeit nimmt das Structure-from-Motion-basierte "image based modeling" den bei Weitem breitesten Raum ein, hie und da ergänzt mit ein wenig Laserscannen und altbekannten Photogrammetrieverfahren wie der 2D-Bildentzerrung. Dabei sehr angenehm: Es werden nicht nur die perfekt gelungenen, perfekt polierten Beispiele gezeigt - hie und da gibt es auch wunderschön Vergurktes aus der Praxis. Auch wenn, Stichwort Vergurktes, an ein, zwei Stellen das Layout durcheinander geraten ist: der Leitfaden ist ein absolutes Must Read! Und zwar nicht nur für die üblichen Verdächtigen, die 3D-Archäo-Nerds, die hier wunderbar ihren Horizont erweitern können. Viel wichtiger noch wäre ein breite Wahrnehmung des Leitfadens in der archäologischen Community an sich. Denn Photogrammetrie und 3D-Modellierung machen als Selbstzweck wenig Sinn, ihr Potenzial entfalten sie erst eingebettet in umfassendere archäologische Projekte und Dokumentationsverfahren. Und integrieren kann man nur, was man kennt ... Über den aktuellen Leitfaden hinaus sehr ans Herz gelegt sei eine Suche in den weiteren (elektronischen) Publikationen von Historic England: LiDAR, Landscape Archaeology, Tachymeter, hier findet jeder ein, zwei passende Handreichungen für die langen Winterabende!
Photogrammetric Applications for Cultural Heritage. Guidance for Good Practice" (Historic England, 31.10.): https://historicengland.org.uk/images-books/publications/photogrammetric-applications-for-cultural-heritage/
Zugangsseite zu den (elektronischen) Publikationen von Historic England: https://historicengland.org.uk/images-books/publications/

11.
Impressum und Redaktionshinweise
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