DGUF-Newsletter vom 19.12.2014

DGUF-Newsletter vom 19.12.2014

1. DGUF-Nachrichten
1.1. DGUF-Jahrestagung 2015: "Schafft sich die Öffentlichkeit eine andere Archäologie? Analysen einer Machtverschiebung" (Tübingen, 15.-17.5.; CfP bis 15.2.)
1.2. Erneute Ausschreibung des Deutschen Studienpreises für Archäologie
1.3. Archäologische Fächer an der Universität Saarbrücken funken SOS – Kommentar und Handlungsempfehlung der DGUF
1.4. DGUF-Newsletter hat jetzt mehr als 1.000 Abonnenten

2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. "Wissen, wem die Dinge wirklich gehören". Seminar zu Raubkunst und Provenienzforschung (Stuttgart, 20.3.)
2.2. "Appropriating Innovations: Entangled Knowledge in Eurasia, 5000-1500 BCE" (Heidelberg, 15.-17.1.)
2.3. IFaTa (Hamburg, 23.-25.1.)
2.4. Spatial Statistics 2015: "Emerging Patterns" (Avignon, 9.-12.6.; CfP bis 13.2.)

3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Milchnutzung in der Urgeschichte
3.5. Amiens: Venusstatuette entdeckt
3.6. Neuer Text, vermutlich von Dexipp, aus der frühen Völkerwanderungszeit entdeckt
3.7. Grundlagenwerk zur Plünderung Roms im Jahr 410 n. Chr.
3.8. Grab von Amphipolis: Skelettreste entdeckt, die nun untersucht werden

4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
4.2. Privatsammler möchte, dass alle seine gemeldeten Funde auch vom Fachamt registriert werden
4.3. "Mehr als eine Million Objekte": Raubgräberei und Antikenhehlerei in Italien
4.4. Neues Kulturgüterschutzgesetz der Schweiz tritt am 1. Januar 2015 in Kraft
4.5. Römische Münzen vom Discounter Teil 2 oder warum es wichtig ist, den Mund aufzumachen
4.6. Tagungsbericht "Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel", Berlin, 11.-12. Dezember 2014
4.7. Sakdrissi (Georgien): Eine der ältesten weltweit bekannten Goldminen – bald zerstört?

5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. "So will doch keiner arbeiten!" Verheerende Berufsperspektiven drängen die besten Nachwuchswissenschaftler aus Forschung und Lehre
5.2. Kanton Aargau entfristet Vindonissa-Professur für die Universität Basel
5.3. Prof. Willem J. H. Willems verstorben

6. Open Access & Open Data
6.1. Archäologische Informationen 18, 1995, neu im Open Access
6.2. Rückschau auf die DGUF-Session auf der EAA 2014 in Istanbul
6.3. Gates-Stiftung fordert Open Access ohne Wenn und Aber
6.4. Wichtige Zeitschrift zur deutschen Mittelalterarchäologie neu im Open Access
6.5. Open-Access-Datenarchive ordnen sich und schaffen Transparenz über ihre Qualität
6.6. "Nature" im Open Access? Keinesfalls!
6.7. Diskussion um das Urheberrecht im Bereich von Forschung und Lehre hält an
6.8. "Vorträge und Forschungen" im Open Access
6.9. Open Access in den Geisteswissenschaften: eine Analyse
6.10. Tolans Sprechstunde: Open Access und die Verlage

7. Und sonst …
7.1. Crowdsourcing: "Pleiades" dokumentiert und lokalisiert antike Stätten
7.2. Baden-Württemberg: Außenstellen wieder an die Zentrale angebunden
7.3. Buchproduktion zum 1.200sten Todestag von Karl dem Großen im Überblick
7.4. Juristischer Kommentar zum neuen Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen erschienen
7.5. "Knasterkopf" und Arbeitskreis Tonpfeifen auf neuer Website
7.6. Neues Denkmalschutzgesetz in Schleswig-Holstein
7.7. Rainer Schregs Blog "Archaeologik" als "Wissenschaftsblog des Jahres 2014" nominiert
7.8. Neun archäologische Museen für den Europäischen Museumspreis nominiert
7.9. "Deutschland-Saga" (ZDF) in der Kritik
7.10. Filmfundstück: "Münzen der Antike" (1937) - "Heute noch erstaunlich anregender Spielfilm"
7.11. Olfener Römerlager: In NRW fehlt das Geld für Grabungen

8. Impressum und Redaktionshinweise


1. DGUF-Nachrichten
1.1.
DGUF-Jahrestagung 2015: "Schafft sich die Öffentlichkeit eine andere Archäologie? Analysen einer Machtverschiebung" (Tübingen, 15.-17.5.; CfP bis 15.2.)
Während allerorten die finanzielle und politische Basis des staatlichen archäologischen Arbeitens schwächer wird, ist Archäologie für viele Bürger weiterhin ein attraktives Abenteuer. In Massenmedien ist gerne von aufregenden Entdeckungen zu hören, gestützt von entsprechenden Selbstäußerungen des Fachs. Gleichzeitig verändern sich in Web-2.0-Umgebungen die gesellschaftlichen Kommunikationsstrukturen grundlegend: Statt wissenschaftlichen Weisheiten andächtig zu lauschen, wollen sich die Menschen selbstbewusst und aktiv einbringen. Ist das Fach dazu bereit? Andere Personengruppen werden derzeit öffentlich immer erfolgreicher, z. B. illegale Sondengänger mit vieltausendfach angeklickten Videos, die Lust machen auf die selbstorganisierte Schatzsuche. Technologiegetrieben werden auch Daten leicht teilbar, z. B. von Fundstellenkoordinaten. Machtstrukturen verändern sich somit, oft zu Ungunsten einer solchen Wissenschaft und Fachexpertise, die sich lieber abschotten und ihre Deutungshoheit schützen möchten. Eine öffentlich eher als "Behinderungs-Einrichtung" wahrgenommene Fach- und Amtsstruktur werden immer weniger Bürger unterstützen. In Kombination mit der gegenwärtigen ökonomischen und politischen Marginalisierung der Archäologie ist ein solcher Machtverlust eine neue Situation. Die Gesellschaft schafft sich die Archäologie, die sie haben möchte, digitale Technologien erleichtern dies. Immer stärker steht das Fach daneben, ohne zu handeln, und wird so zur Nebensächlichkeit seiner eigenen Thematik. Wie reaktionsschnell ist eine personell und finanziell geschwächte Archäologie überhaupt noch, wenn sich technische und soziale Rahmenbedingungen in so hohem Tempo verändern und weiterhin verändern werden? Wie erfolgreich ist das Fach im Kommunizieren seiner Probleme, z. B. der Kürzung öffentlicher Gelder oder randvoller Archive? Wie stark ist der Druck in den Fachbehörden, über Schwierigkeiten lieber zu schweigen? Können Bürger, die nur von Sensationsfunden erfahren (sollen), eine Archäologie in Not überhaupt wahrnehmen? Wäre eine stärkere Bürgerbeteiligung (Citizen Science) eine gute Lösung? Wenn ja: was erwarten die Bürger als Gegenleistung, wenn sie sich engagieren und/oder Geld geben? Die Tagung beleuchtet die Facetten eines komplexen und tiefgreifenden Veränderungsprozesses, der bereits begonnen hat. Wir laden Sie herzlich zu Vortragsanmeldungen ein, der Call for Papers ist bis 15.2. geöffnet.
http://www.dguf.de/index.php?id=348

1.2.
Erneute Ausschreibung des Deutschen Studienpreises für Archäologie
Mit dem Preis zeichnet die DGUF besondere Leistungen von Studierenden aus und fördert damit den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die ausgezeichnete Studienleistung kann in den Schriftenreihen der DGUF kostenfrei veröffentlicht werden. Im Oktober 2014 wurde der Deutsche Studienpreis für Archäologie an Alexander Weide verliehen, und der Anerkennungspreis für eine besondere Studienleistung ging an Leo Klinke. Zum Jahresende erfolgt jetzt die Ausschreibung des Studienpreises für 2015 und der Terminplan ist eng: "Die Preisverleihung ist für den 15. Mai 2015 auf der nächsten Jahrestagung der DGUF geplant, da bleiben nicht viel Zeit", so der Sprecher des DGUF-Beirats Dr. Christoph Rinne. Bis zum 9. Januar müssen die Vorschläge eingereicht werden, bestehend aus: einer Begründung, einem Lebenslauf des Vorschlagenden und des Auszuzeichnenden - und natürlich die bereits abgeschlossene preiswürdige Arbeit selbst.
http://www.dguf.de/index.php?id=40

1.3.
Archäologische Fächer an der Universität Saarbrücken funken SOS – Kommentar und Handlungsempfehlung der DGUF
Die seit Jahren in schwerer See kämpfenden Altertumswissenschaften (Alte Geschichte, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Vor- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie) in Saarbrücken gehen unter, die Betroffenen haben verzweifelt und vielstimmig SOS gefunkt. Die seit Anfang des Jahres 2014 öffentlich diskutierten generellen Sparpläne an der Universität Saarbrücken, die wechselnde Fächer und Fachbereiche an der ganzen Universität betreffen, haben auch die Ur- und Frühgeschichte und die Klassische Archäologie erreicht: beiden Fächern droht die Auflösung. Wer versucht, sich in verwirrender Lage näher zu informieren, stößt schnell auf Zeugnisse tieferer innerer Zerwürfnisse, auf kaum noch entwirrbare und eben auch selbstverschuldete Probleme. Seit Jahren – um im Bilde zu bleiben – herrscht Uneinigkeit auf der Brücke, seit Jahren werden absehbar falsche Entscheidungen getroffen. So ist der Saarbrücker Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte seit zehn Jahren unbesetzt, und der Grund dafür war nicht Geldmangel, sondern Uneinigkeit. Die zuletzt tätige Berufungskommission lieferte nach dreijähriger Tätigkeit (übliche Dauer: ein bis max. zwei Semester) eine nicht konsensfähige Liste ab, seitdem herrscht Schweigen. Wenn das Personal auf der Brücke uneins ist und trotz der Stürme vor allem gegeneinander statt miteinander wirkt, geht bald das ganze Schiff unter. Die Betroffenen auf dem Schiff der Saarbrücker Altertumswissenschaften meinen, es gebe nicht genug Rettungsboote. Aktuell meinen Alte Geschichte und Latein, einen sicheren Platz in einem Rettungsboot gefunden zu haben, sie schweigen. Bei den Archäologien ist der Infight ausgebrochen um einen vermeintlich letzten Platz im Boot: Der Deutsche Archäologen-Verband lancierte am 11. 12. eine öffentliche Online-Petition zum Erhalt der Klassischen Archäologie, die Studierenden der Vor- und Frühgeschichte zogen am 12. 12. mit einer eigenen Petition zum Erhalt ihrer Professur nach. Was soll man da als Außenstehender tun? Wegschauen, weil man eh‘ nichts machen kann? Das hieße, die Passagiere für die Fehlleistungen auf der Brücke zu bestrafen. Ergo: der DGUF-Vorstand wird beide Petitionen unterzeichnen, verbunden aber mit deutlichen Kommentaren – diese Option bieten die Petitions-Plattformen ja. Wir möchten die Leser unseres Newsletters anregen, ebenfalls zu handeln. Mehr als ein Zeichen der Solidarität wird dies in der Praxis kaum sein: Der Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte ist seit zehn Jahren vakant, die Professur für Klassische Archäologie hat soeben die Altersgrenze erreicht und operiert nunmehr für zwei Jahre als Seniorprofessur. Die derweil vom Landtag diskutierten und vorgenommenen Finanzzuweisungen führen dazu, dass die Universität Saarbrücken bis zum Jahr 2020 nach eigener Aussage 20 % Mittel im Bereich zentrale Einrichtungen und Verwaltung und 15 Prozent im Bereich der Fakultäten einzusparen muss. Da ist auch jenseits der Archäologien viel "Einzigartiges", "international Vernetztes", "Drittmittelstarkes" usw. gefährdet! In gegebener Lage sind Petitionen, die allein die eigenen Leistungen in einer zumeist fernen Vergangenheit beschwören und den Erhalt des Ist-Zustandes fordern, wirklichkeitsfremd und daher auch schädlich. Denn der Ist-Zustand ist in Saarbrücken seit Jahren desaströs – warum ihn aufrechterhalten? Der DGUF-Vorstand unterzeichnet, weil eine Petition pro Archäologie, die nur wenige hundert Unterschriften erhält, eine fatale Außenwirkung weit über Saarbrücken hinaus hätte. Doch Erfolg kann nur haben, wer realistische Lösungen aufzeigt, die Veränderungen gegenüber dem Vorherigen mit sich bringen und auch die Sparzwänge der Universitätsleitung zur Kenntnis nehmen. Daher werden wir Initiativen zu Gesprächen ergreifen, die zugleich auf Veränderungen – auch Einsparungen – und auf einen Erhalt von universitärer Archäologie im Saarland zielen.
"DGUF setzt sich für den Erhalt von Archäologie an der Universität des Saarlandes ein": http://www.dguf.de/index.php?id=349
Petition "Erhalt der Professur für Klassische Archäologie an der Universität des Saarlandes!" (change.org, 11.12.2014): https://www.change.org/p/an-die-landesregierung-des-saarlandes-erhalt-der-professur-f%C3%BCr-klassische-arch%C3%A4ologie-an-der-universit%C3%A4t-des-saarlandes
Petition "Erhaltet die Vor- und Frühgeschichte an der Universität des Saarlandes!" (change.org, 12.12.2014): https://www.change.org/p/ministerpr%C3%A4sidentin-annegret-kramp-karrenbauer-und-den-universit%C3%A4tspr%C3%A4sident-prof-dr-volker-linneweber-erhaltet-die-vor-und-fr%C3%BChgeschichte-an-der-universit%C3%A4t-des-saarlandes

1.4.
DGUF-Newsletter hat jetzt mehr als 1.000 Abonnenten
Wir freuen uns riesig und sind stolz, dass dieser Newsletter Anfang Dezember die Schwelle "1.000 Abonnenten" überschritten hat. Im Märt 2012 starteten wir mit ca. 450 Abonnenten. Danke für Ihr beständiges Interesse an unserer Publikation! Wir werden uns auch weiterhin alle Mühe geben, Sie mit aktuellen, interessanten Informationen zu versorgen. Weiterhin wird dieser Newsletter auch klare Meinungen enthalten und werbefrei bleiben.


2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
"Wissen, wem die Dinge wirklich gehören". Seminar zu Raubkunst und Provenienzforschung (Stuttgart, 20.3.)
Die Provenienzforscherin Dr. Anja Heuß (Staatsgalerie und Landesmuseum Württemberg, Stuttgart) führt in dieser eintägigen Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg in das Thema Raubkunst ein. Ihr geht es um Kunst, die aus dem Eigentum "rassisch" oder politisch Verfolgter von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde und die seitdem in aktuelle Sammlungsbestände gelangt ist. Was hat das mit geplünderten Antiken zu tun? Zum Einen ist auch diese Einführung in die Provenienzforschung spannend und hilfreich. Zum Anderen kann die Veranstaltung eine Inspiration für jeden sein, der Bürgerinnen und Bürger gerne über Kulturgutraub informieren möchte und nach einer Plattform jenseits des Museums- oder VHS-Vortrags sucht.
"Wissen, wem die Dinge wirklich gehören. Raubkunst und Provenienzforschung": http://www.lpb-bw.de/alle_veranstaltungen.html?&no_cache=1&tx_crilpbeventmodule_pi1[showUid]=9506&tx_crilpbeventmodule_pi1[0]=0&cHash=f448914b19f9376484e2bd8cd944660b

2.2.
"Appropriating Innovations: Entangled Knowledge in Eurasia, 5000-1500 BCE" (Heidelberg, 15.-17.1.)
Die genaue Kenntnis technologischer Innovationen ist wichtig, um die Mechanismen und Rhythmen langfristiger kultureller Entwicklungen in ur- und frühgeschichtlichen Gesellschaften besser zu verstehen. Dabei hat sich die Wahrnehmung von Innovation im Laufe der Forschung verändert: Ehedem wurden Veränderungen als graduell und linear angesehen und positiv als ein Fortschritt in der Entwicklung der Menschheit bewertet. Es wurde vor allem die Herkunft einer Innovation lokalisiert und ihre Verbreitung verfolgt. Die hier angekündigte Tagung soll darüber hinausgehen; sie betont die günstigen Bedingungen für eine schnelle Verbreitung technologischer Innovationen und den Integrationsprozess neuer Technologien in die spezifischen Lebenswelten. Im Zentrum stehen zwei Schlüsselinnovationen: die Vermittlung verschiedener Komponenten der so genannten "Secondary Products Revolution" in Teilen des Nahen Ostens und Europas im 4. Jahrtausend v. Chr. sowie die Aneignung früher Bronzegusstechnologien, die sich im späten 3. und frühen 2. Jahrtausend v. Chr. vom Nahen Osten nach Europa und China ausbreiteten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem nicht-technologischen Wissen, das zusammen mit dem technologischen Wissen übermittelt wurde, beispielsweise die Vermittlung von sozialen Bräuchen, Ideen und Mythen. Denn erfolgreiche Adaptionen neuer Technologien verändern oft auch bestehende Weltanschauungen. Organisiert wird die Tagung von der Interdisziplinären Forschungsgruppe MC8 des Heidelberger Exzellenzclusters "Asia and Europe in a Global Context". Gäste sind willkommen; eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben, jedoch ist schriftliche Anmeldung bei den Organisatoren erbeten.
http://www.asia-europe.uni-heidelberg.de/de/forschung/conferences/appropriating-innovations.html

2.3.
IFaTa (Hamburg, 23.-25.1.)
Die nächste vom Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen (DASV) organisierte Tagung der Fachschaften archäologischer Fächer findet in Hamburg statt, und zwar vom 23. bis 25.1. Eine vorherige Anmeldung bis spätestens zum 22.12. ist erforderlich, der Tagungsbeitrag beträgt 15 Euro.
http://ifata-hamburg.weebly.com/

2.4.
Spatial Statistics 2015: "Emerging Patterns" (Avignon, 9.-12.6.; CfP bis 13.2.)
Die Tagung Spatial Statistics 2015 findet dieses Jahr in Avignon statt unter dem Dachthema "Emerging Patterns". Vorträge können bis zum 13. Februar online angemeldet werden. Vorschläge für Workshops und Invited Sessions müssen bis zum 24. Dez. eingereicht werden.
http://www.spatialstatisticsconference.com/


3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Fuchs, Chr. (2014). Warum archäologische Gegenstände keine "Funde" sein dürfen – Die Verwaltungsvorschrift zu § 17 Schatzregal DSchG NRW. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 26. Nov. 2014.
Simon-Nanko, L. & Rauhaus, J. (2014). 8. Deutscher Archäologiekongress in Berlin: Die Podiumsdiskussion "Wohin geht die Archäologie? ". Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 6. Dez. 2014.
http://www.dguf.de/index.php?id=9

3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Stonehenge discovery could rewrite British pre-history" (The Telegraph, 19.12.): http://www.telegraph.co.uk/news/earth/environment/archaeology/11303127/Stonehenge-discovery-could-rewrite-British-pre-history.html und "Stonehenge dig finds 6,000-year-old encampment" (BBC, 19.12.): http://www.bbc.com/news/uk-england-wiltshire-30540914
"Archaeologists unearth royal entry complex at Herodian Hilltop Palace" (Heritage Daily, 18.12.): http://www.heritagedaily.com/2014/12/archaeologists-unearth-royal-entry-complex-herodian-hilltop-palace
Alemannen: "Archäologen finden 56 Gräber auf dem Lechfeld" (Augsburger Allgemeine, 9.12.): http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Archaeologen-finden-56-Graeber-auf-dem-Lechfeld-id32279247.html
"Das Naga-Projekt: Deutsche Archäologen im Sudan" (Selket’s Blog, 6.12.): http://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/das-naga-projekt-deutsche-archaeologen-graben-im-sudan
Frühmittelalter: "Die Grabungen am Marktplatz in Ellwangen" (Pressemeldung Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, 2.12.): http://www.denkmalpflege-bw.de/no_cache/service/presseoeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/pressemitteilungen/article/die-grabungen-am-marktplatz-in-ellwangen.html
Paderborn: "LWL-Archäologen graben in der Kleppergasse" (Pressemeldung LWL, 27.11.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?urlID=34795#.VH3bkGO3J8E
"Bathonea excavations shed light on Istanbul’s history" (Hürriyet Daily News, 27.11.): http://www.hurriyetdailynews.com/bathonea-excavations-shed-light-on-istanbuls-history-.aspx?pageID=238&nID=74836&NewsCatID=375
Neolithikum: "Ausgrabungen in Kirchheim unter Teck" (Pressemeldung Denkmalpflege Baden-Württemberg, 25.11.): http://www.denkmalpflege-bw.de/no_cache/service/presseoeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/pressemitteilungen/article/ausgrabungen-in-kirchheim-unter-teck.html
"Neolithic flint axe and preserved wooden handle discovered in Denmark" (Blog Irish Archaeology, 24.11.): http://irisharchaeology.ie/2014/11/neolithic-flint-axe-and-preserved-wooden-handle-discovered-in-denmark/

3.3.
Aktuelle Forschung in den Medien
"Jäger drängten Mammuts schon vor 30.000 Jahren zurück" (Pressemeldung Universität Tübingen, 16.12.): http://idw-online.de/pages/de/news618389
"Back to the Future with Roman Architectural Concrete" (Pressemeldeung Universität Berkeley, 15.12.): http://newscenter.lbl.gov/2014/12/15/roman-architectural-concrete/
"Mammut als Nahrungsergänzung bei Neandertalern. Bedeutung der „Megafauna“ für Ernährungsstrategien von Neandertalern" (Pressemeldung RGZM, 12.12.): http://web.rgzm.de/forschung/details-neues-aus-der-forschung/article/mammut-als-nahrungsergaenzung-bei-neandertalern-bedeutung-der-megafauna-fuer-ernaehrungsstrat-1.html
"Neue archäologische Forschungen schließen Mitteleuropa als Kontaktzone von Neandertalern und anatomisch modernen Menschen aus" (Pressemeldung RGZM, 8.12.): http://web.rgzm.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/pm/article/neue-archaeologische-forschungen-schliessen-mitteleuropa-als-kontaktzone-von-neandertalern-und-anato.html
"Insel Java: Älteste Gravuren menschlichen Ursprungs entdeckt" (Spiegel, 3.12.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/insel-java-aelteste-gravuren-menschlichen-ursprungs-entdeckt-a-1006467.html
"Wie vor 30.000 Jahren die Nahrung verteilt wurde" (Archäologie Online, 28.11.). http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/wie-vor-30000-jahren-die-nahrung-verteilt-wurde-32422/
"Prehistoric Conflict Hastened Human Brain's Capacity for Collaboration, Study Says" (Pressemeldung National Institute for Mathematical and Biological Synthesis, 26.11.): http://www.nimbios.org/press/FS_brain
Novosibirsk: "Could rare sword have belonged to Ivan the Terrible?" (The Siberian Times, 21.11.): http://siberiantimes.com/science/casestudy/features/f0013-could-rare-sword-have-belonged-to-ivan-the-terrible/

3.4.
Milchnutzung in der Urgeschichte
Mit Andrew Sherratts Aufsatz aus dem Jahr 1981 "Plough and pastoralism: aspects of the second product revolution" wurde die Milchnutzung als ein wesentliches Element einer Zweiten Neolithischen Revolution herausgearbeitet: Menschen nutzen Tiere nicht mehr (nur) als Fleischlieferanten, sondern nutzen ihre "Sekundärprodukte" wie z. B. Wolle, Milch und Arbeitskraft (vgl. auch Vosteen, M. [1996] und Arch. Inf. 19, 1996, 155 ff. und 173 ff.). Spätestens seitdem wird die Frage, ab wann innerhalb des Neolithikums Milch tatsächlich genutzt wurde, immer wieder neu diskutiert, z. B. anhand der Analyse von Rückständen in Keramikscherben. Einen unerwarteten Beitrag bot dann die neue DNA-Forschung (z. B. Burger et al. 2007), indem sie nachwies, dass die frühen Neolithiker in Europa Milch nicht verdauen konnten, was wiederum Jens Lüning in einem aktuellen Beitrag in den Archäologischen Informationen (2014) widerlegt hat: Zwar können Menschen mit der per DNA nachgewiesenen Laktose-Intoleranz rohe Milch nicht verdauen, aber eben verarbeitete Milch, wie z. B. Handkäse. Aber etwas können heißt noch nicht, dass es auch geschah. Daher sind die direkten Nachweise von Milchnutzung spannend, die nun ein Forschungsteam aus der Analyse von Zahnstein beibringen konnte (Warinner et al. 2014). Zwar handelt es sich vorerst nur um Zeugnisse aus der jüngeren Bronzezeit (20 Fundplätze aus ganz Europa, 84 Proben), für die die Milchnutzung nie umstritten war, aber die Methode ist ohne weiteres auf ältere Skelettfunde übertragbar. Für praktisch tätige Archäologen bedeutet das: Zahnstein ist kostbar, Knochen und insbesondere Schädel sollten bei ihrer Bergung nie allzu kräftig gereinigt werden.
Vosteen, M. (1996). Unter die Räder gekommen: Untersuchungen zu Sherratts "Secondary Products Revolution". Archäologische Berichte 7. Bonn: Holos. http://books.ub.uni-heidelberg.de/index.php/propylaeum/catalog/book/21
J. Burger, B. Bramanti: "Laktasepersistenz" (Website der Forschungsgruppe): http://www.uni-mainz.de/FB/Biologie/Anthropologie/MolA/Deutsch/Forschung/Laktasepersistenz.html
Lüning, J. (2014). Einiges passt, anderes nicht: Archäologischer Wissensstand und Ergebnisse der DNA-Anthropologie zum Frühneolithikum. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 16. Jan. 2014. http://www.dguf.de/index.php?id=9
Warinner, C., Hendy, J., Speller, C. et al. (2014). Direct evidence of milk consumption from ancient human dental calculus. Nature, Scientific Reports 4, Article no. 7104 (27.11.2014). doi: 10.1038/srep07107: http://www.nature.com/srep/2014/141127/srep07104/full/srep07104.html

3.5. Amiens: Venusstatuette entdeckt
Bei Amiens haben französische Kollegen bei einer Ausgrabung im Sommer 2014 eine Venusfigur entdeckt. Die aus etwa 20 Fragmenten zusammengesetzte, etwa zwölf Zentimeter hohe Kalksteinfigur wurde am 27.11. öffentlich vorgestellt. Die Figur wird nach 14C-Daten von Material aus dem gleichen Kontext auf 23.000 v. H. datiert und nach dem Fundort nun "Venus von Renancourt" genannt.
"23,000-year-old statuette found in France adds to mysterious collection of 'Venus figurines'" (Ancient Origins, 28.11.): http://www.ancient-origins.net/news-history-archaeology/23000-year-old-statuette-france-mysterious-collection-venus-020116
"Limestone 'Venus' 23,000 years old dug up in France" (Phys.Org, 27.11.): http://phys.org/news/2014-11-limestone-venus-years-dug-france.html"

3.6.
Neuer Text, vermutlich von Dexipp, aus der frühen Völkerwanderungszeit entdeckt
Das Schreibmaterial des Mittelalters, Pergament, war teuer und wurde deshalb gerne recycelt: Eine nicht mehr gebrauchte Schrift wurde durch Abkratzen des Blattes ausradiert und ein neuer Text darübergeschrieben. Systematische Nachsuche an Pergamenthandschriften hat in Kombination mit moderner Technik dazu geführt, dass in der Wiener Nationalbibliothek zwischen den Zeilen einer Handschrift des 13. Jahrhunderts ein älterer Text entdeckt und lesbar gemacht werden konnte: eine griechische Handschrift des 11. Jahrhunderts, die einen antiken Text aus dem 3. Jahrhundert wiedergibt. Er schildert eine Episode aus der frühen Völkerwanderungszeit, nämlich des sog. Heruler-Einfalls der Jahre 267/268, der von Thessaloniki über den Termopylenpass Richtung Athen zielte, der jedoch von Griechen abgewehrt konnte. Nach Zeitstellung und Art des Textes handelt es sich vermutlich um ein Fragment aus einem bislang unbekannten Text von Dexipp. Der 2003 entdeckte Text konnte seit 2007-08 und 2012 ff. lesbar gemacht werden und wurde nun von Gunther Martin (Bern) und Jana Grusková (Wien) ediert und näher vorgestellt.
"Zwischen den Zeilen gelesen" (Archäologie Online, 28.11.): http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/zwischen-den-zeilen-gelesen-32450/
Martin, G. & Grusková, J. (2014). „Dexippus Vindobonensis" (?) Ein neues Handschriftenfragment zum sog. Herulereinfall der Jahre 267/268. Wiener Studien 127, S. 101–120. http://www.academia.edu/7516936/_Dexippus_Vindobonensis_._Ein_neues_Handschriftenfragment_zum_sog._Herulereinfall_der_Jahre_267_268
Martin, G. & Grusková, J. (2014). "Scythica Vindobonensia" by Dexippus(?): New Fragments on Decius' Gothic Wars. Greek, Roman, and Byzantine Studies 54(4), S. 728-754. http://grbs.library.duke.edu/article/view/15071

3.7.
Grundlagenwerk zur Plünderung Roms im Jahr 410 n. Chr.
Die gerade im 19. Jahrhundert viel zitierte Plünderung Roms unter Alarich im Jahr 410 jährte sich 2010 zum 1.600sten Mal, was Anlass für einen vom DAI Rom organisierten Kongress und einen entsprechenden Tagungsband war. Das Ereignis, seine Folgen und auch seine Rezeption werden in dem voluminösen Tagungsband in dreißig Beiträgen umfassend beleuchtet, einschließlich der Tatsache, dass den Schriftquellen nur wenige archäologische Zeugnisse dieses Ereignisses an die Seite gestellt werden können. Eines Ereignisses, das realiter nur kurzfristig war, jedoch von Zeitgenossen und in der Rückschau stets als sehr bedeutend angesehen wurde. Tatsächlich hängt der Niedergang Roms (z. B. der Bevölkerungsrückgang) und seine allmähliche Umgestaltung in der Nachantike mehr mit der Krise im anschließenden 5. Jahrhundert denn mit der kurzen gotischen Eroberung 410 zusammen. Für eine Vertiefung in den weiteren Rahmen dieses Schlüsseljahrs und seine Einordnung bietet sich das Handbuch von A. D. Lee (2012) an, das den Übergang von Rom zu Byzanz bis ins 6. Jahrhundert verfolgt.
Lipps, J., Machado, C. & Rummel, Ph. von (eds.) (2013). The Sack of Rome in 410 AD. The Event, its Context and its Impact. Palilia 28. Wiesbaden: Reichert Verlag. ISBN 978-3-89500-944-0.
Weisweiler, J. (2014). Rezension zu: Johannes Lipps / Carlos Machado / Philipp von Rummel (eds.): The Sack of Rome in 410 AD. In Sehepunkte 14(11): http://www.sehepunkte.de/2014/11/24146.html
Lee, A. D. (2012). From Rome to Byzantium AD 363 to 565: The Transformation of Ancient Rome. Edinburgh: Edinburgh University Press. ISBN 978-0-7486-2790-5.
Frechette, J. (2014). Rezension zu: Alan Douglas Lee. From Rome to Byzantium AD 363 to 565: The Transformation of Ancient Rome. In H-War, Nov. 2014: http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=42131

3.8.
Grab von Amphipolis: Skelettreste entdeckt, die nun untersucht werden
Das hellenische Grab von Amphipolis, ca. 80 Kilometer nordöstlich von Thessaloniki im griechischen Mazedonien gelegen, wird vor allem in den griechischen Medien viel diskutiert und aufgrund seiner Monumentalität und Zeitstellung mit dem Umfeld Alexander des Großen in Verbindung gebracht (DGUF-Newsletter vom 13.9.2013 Punkt 4.4.; 28.8.2014 Punkt 3.5.). Der Grabhügel von fast 500 m Durchmesser und 33 m Höhe wird seit 2012 unter der Leitung von Katerina Peristeri archäologisch untersucht - wobei es sich mangels einschlägiger Gefährdung um eine Forschungs-, keine Rettungsgrabung handelt. Die umgebende Nekropole war seit langem bekannt, in ihr fanden schon in den 1950er Jahren Ausgrabungen statt. Doch nun wächst die Bekanntheit des großen Hügelgrabs rapide und mit ihm der für die Anwohner erfreuliche Tourismus. So sind die Besucherzahlen im Archäologischen Museum von üblicherweise 30 auf nunmehr 2.000 an einem Wochenende gestiegen. Nach der Freilegung des Eingangs in das Grab im Sommer 2014 wurden zwei Sphingen, vier Räume, zwei Karyatiden, Wandmalereien und ein Mosaik aufgedeckt, welches den Raub der Persephone zeigt. Im November wurde ein kistenförmiges Grab mit einem teilweise gestörten Skelett gefunden. In einer Pressekonferenz am 5. 12. gab Lina Mendoni, Generalsekretärin des griechischen Kulturministeriums, nun bekannt, dass das Skelett von einem Expertenteam anthropologisch untersucht werden soll. Während die Mehrheit der Kommentatoren unhinterfragt von einem männlichen Toten ausgeht, weist Andrew Chugg darauf hin, dass viele der bisher bekannt gewordenen archäologischen Befunde auch zu einer prominenten Frauenbestattung passen könnten.
"Antikes Grab versetzt Griechen in Aufregung" (Salzburger Nachrichten, 5.12.): http://www.salzburg.com/nachrichten/wissen/sn/artikel/antikes-grab-versetzt-griechen-in-aufregung-130346/
"Antikes Grab: Forscher finden Skelett in mysteriöser Gruft" (Spiegel, 12.11.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/grab-von-amphipolis-skelett-in-antikem-grab-entdeckt-a-1002547.html
"Photos, news and map of the great Tomb in Amphipolis, Greece": http://www.theamphipolistomb.com/
"Ancient Greece 3D - Tomb of Amphipolis The Revelation" (Youtube, 13.11.): https://www.youtube.com/watch?v=BM1_htRhZP0
Andrew Chugg: "Lingering Mysteries of the Amphipolis Tomb" (Greek Reporter, 4.12.): http://greece.greekreporter.com/2014/12/04/lingering-mysteries-of-the-amphipolis-tomb/


4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Making Sense of the AAAS Analysis of Damage to Historical Sites in Syria" (PACHI, 18.12.): http://paul-barford.blogspot.de/2014/12/making-sense-of-aaas-analysis-of-damage.html
"Peru to take legal action over Greenpeace stunt at ancient Nazca lines" (The Guardian, 10.12.): http://www.theguardian.com/world/2014/dec/10/peru-legal-action-greenpeace-stunt-nazca-lines
"Getty-Generaldirektor James Cuno: Keine Rückgabe von Funden" (Archaeologik, 8.12.): http://archaeologik.blogspot.de/2014/12/getty-generaldirektor-james-cuno-keine.html
"Parthenon marbles: Greece furious over British loan to Russia" (The Guardian, 5.12.): http://www.theguardian.com/artanddesign/2014/dec/05/parthenon-marbles-greece-furious-british-museum-loan-russia-elgin und "Comment: Elgin marbles are not political pawns" (The Scotsman, 6.12.): http://www.scotsman.com/mobile/news/comment-elgin-marbles-are-not-political-pawns-1-3626852 und "Turkey backs Greek fight for Elgin Marbles" (Hürriyet Daily News, 6.12.): http://www.hurriyetdailynews.com/turkey-backs-greek-fight-for-elgin-marbles.aspx?pageID=238&nID=75294&NewsCatID=375
Christos Tsirogiannis : "Greek Professor Chasing Antiquity Thieves Around the World" (Greek Reporter, 2.12.): http://eu.greekreporter.com/2014/12/02/greek-professor-chasing-antiquity-thieves-around-the-world/#sthash.0a30uXYV.dpuf
"Kampf gegen Terror und Raubgrabungen (Syrien und Irak im November 2014)" (Archaeologik, 1.12.): http://archaeologik.blogspot.de/2014/12/kampf-gegen-terror-und-raubgrabungen.html
"Gute Ansätze, schlechte Ausführung - das Denkmalschutzgesetz NRW" (Archaeologik, 29.11.): http://archaeologik.blogspot.de/2014/11/gute-ansatze-schlechte-ausfuhrung-das.html
"Sur les traces des antiquités pillées par l'Etat islamique" (Les Echos, 26.11.): http://www.lesechos.fr/journal20141126/lec1_enquete/0203959373634-sur-les-traces-des-antiquites-pillees-par-letat-islamique-1068227.php

4.2.
Privatsammler möchte, dass alle seine gemeldeten Funde auch vom Fachamt registriert werden
Mit einem Aufsatz von F. Siegmund und D. Scherzler zur Lage der Archäologie in Nordrhein-Westfalen haben die Herausgeber der Archäologischen Informationen ein Forum "Denkmalschutz in NRW" eröffnet. Einen ersten Beitrag zu der angestoßenen Debatte liefert nun der im Rheinland aktive Privatsammler Christian Fuchs. Er weist darauf hin, dass die neuen Ausführungsbestimmungen zum Denkmalschutzgesetz in Nordrhein-Westfalen es ins Ermessen der Fachämter stellen, ob sie von Privatsammlern oder Sondergängern gemeldete Funde registrieren oder nicht. Dies sei der wissenschaftlichen Erforschung abträglich und verstoße gegen die Konvention von La Valletta/Malta, zu der sich NRW explizit bekennt, so Chr. Fuchs. Er fordert den Gesetzgeber dazu auf, die Ausführungsführungsbestimmungen zu überarbeiten.
Siegmund, F. & Scherzler, D. (2014). Archäologie und Baudenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 2014 – ein Jahr nach dem Ringen gegen Mittelkürzungen und für eine bessere gesetzliche Grundlage. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 26. Nov. 2014.
Fuchs, Chr. (2014). Warum archäologische Gegenstände keine "Funde" sein dürfen – Die Verwaltungsvorschrift zu § 17 Schatzregal DSchG NRW. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 26. Nov. 2014.
http://www.dguf.de/index.php?id=9
"Steinzeit & Co" (Website von Christian Fuchs): http://www.steinzeitwissen.de/

4.3.
"Mehr als eine Million Objekte": Raubgräberei und Antikenhehlerei in Italien
Der Journalist Fabio Isman wird in einem Artikel im "Messagero Veneto" mit der Äußerung zitiert, Italien erleide seit den 1970er Jahren den größten Verlust an Kulturgütern nach Napoleon und den Nazis. Mehr als eine Million Objekte seien seitdem gestohlen worden, mehr als 10.000 Menschen seien in Italien in die Plünderungen involviert. Am stärksten betroffen seien Apulien, Sizilien und Latium. Die großen Museen spielten dabei wesentliche Rollen - in den USA, in Japan und in Europa. In den 70ern seien von ihnen riesige Summen für Antiken bezahlt und damit ein Markt befeuert worden, der heute eine Industrie darstelle. Der Autor des 2009 erschienenen Buchs "I predatori dell'arte perduta. Il saccheggio dell'archeologia in Italia" (Jäger der verlorenen Kunst. Die Plünderung der Archäologie in Italien) beklagt die Trägheit, die Langsamkeit der Justiz und Straffreiheit.
"Furti d’arte, il Friuli sfugge al saccheggio nazionale" (Messaggero Veneto, 26.11.): http://messaggeroveneto.gelocal.it/tempo-libero/2014/11/26/news/furti-d-arte-il-friuli-sfugge-al-saccheggio-nazionale-1.10387962

4.4.
Neues Kulturgüterschutzgesetz der Schweiz tritt am 1. Januar 2015 in Kraft
In der Schweiz regelt das Kulturgüterschutzgesetz insbes. den Umgang mit Kulturgütern im Katastrophen- und Kriegsfall und bestimmt auch die Vorkehrungen, die zum Schutz der Kulturgüter bereits vorab zu treffen sind. Dazu gehören z. B. die Bereitstellung geeigneter Schutzräume und die Erfassung aller besonders zu schützenden Kulturgüter und ihre Bewertung in drei Kategorien (nationale, regionale, lokale Bedeutung), um im Notfall Priorisierungen vornehmen zu können. Der Schweizer Bundesrat hat das umfassend modernisierte Gesetz am 29. Oktober beschlossen und die zugehörige Kulturgüterschutzverordnung genehmigt, die beide am 1. Januar in Kraft treten. Wesentliche Neuerung ist die Ausdehnung der Gesetzes auf Katastrophen und Notlagen, z. B. Überschwemmungen, Bergstürze und Brände. Zuvor galt das Gesetz nur für den Kriegsfall. Für Nicht-Schweizer relevant sind die neu in das Gesetz aufgenommenen Bestimmungen, nach denen die Schweiz sich als geschützter "Bergungsort" zur befristeten, treuhänderischen Lagerung von Kulturgütern von Dritt-Staaten anbieten kann, wenn dort in Konflikten wie z. B. einem Bürgerkrieg der Kulturgüterschutz nicht mehr gewährleistet werden kann.
"Neues Kulturgüterschutzgesetz tritt am 1. Januar 2015 in Kraft" (Pressemeldung Bundesrat, 29.10.): https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=54996
"Kulturgüterschutz: Parlament will Kulturgüter neu auch vor Feuer und Wasser schützen" (Blick, 4.6.): http://www.blick.ch/news/schweiz/kulturgueterschutz-parlament-will-kulturgueter-neu-auch-vor-feuer-und-wasser-schuetzen-id2891725.html

4.5.
Römische Münzen vom Discounter Teil 2 oder warum es wichtig ist, den Mund aufzumachen
Dass der Discounter "Norma" im November als kurzfristiges Angebot eine "Sammler-Wunderkiste Münzen" mit einer römischen Münze ins Sortiment nahm, thematisierten wir im vergangenen Newsletter (26.11., Punkt 4.3.). Die Hörfunkwelle SWR2 kam Anfang Dezember auf Dr. Rainer Schreg und Dr. Jutta Zerres (beide RGZM) zu. Weil sie und einzelne anderen Archäologen sich öffentlich gegen die Discounter-Münzen geäußert hatten, waren die Journalisten auf den Sachverhalt aufmerksam geworden. Resultat: ein Beitrag in SWR2 und auf SWR2.de und damit eine deutliche höhere Reichweite des problematischen Themas in die Gesellschaft hinein, der Druck auf Norma wächst. Auch auf der Berliner Tagung "Kulturgut in Gefahr" (vgl. Punkt 4.6.) wurde der Fall diskutiert. Ohne das Engagement der wenigen Kollegen wäre wohl rein gar nichts passiert, Norma und sein Lieferant, der Münzhändler Prophilia, hätten sich ganz ungestört über die Gewinne aus dem Sonderangebot freuen können: "Machen wir bald mal wieder!" Natürlich: nicht alle Aspekte, die Schreg und Zerres am Thema wichtig waren, fanden Eingang in den SWR2-Beitrag, sogar Zentrales wurde leider weggelassen und der angesehene Wissenschaftler Schreg recht hilflos als "Blogger" tituliert. Die entscheidende Lektion für uns alle aber ist: Mund aufmachen! Wer unter den Fachkollegen die Achseln zuckt und sagt: "da kann man doch eh nix tun", trägt letztlich dazu bei, dass der Antikenhandel weiter floriert. Mit "kleinen" Taten kann man es schaffen, Sensibilität aufzubauen und einen Wandel anzuschubsen. Man muss dafür nicht Direktor sein oder Professor, man braucht keine schriftliche Genehmigung vom Chef, man muss es einfach nur tun.
"Raubkunst im Supermarkt. Mainzer Archäologin und Blogger prangern Missstände rund um Handel mit römischen Münzen an" (SWR2, 10.12.): http://www.swr.de/swr2/kultur-info/kultur-regional-archaeologen-misstand-handel-roemische-muenzen-gaby-boehne/-/id=9597116/nid=9597116/did=14690454/fq0ygv/index.html
"Sonderangebot der Woche! Antike ‚Schrottmünzen‘ beim Lebensmitteldiscounter" (Archaeologik, 24.11.): http://archaeologik.blogspot.de/2014/11/sonderangebot-der-woche-antike.html

4.6.
Tagungsbericht "Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel", Berlin, 11.-12. Dezember 2014
Zu dieser u. a. von DAI und DVA organisierten Tagung kam eine brisante Mischung aus internationalen Politikern, Juristen, Polizisten (BKA, Zoll, Interpol), UNESCO-Mitarbeitern, Wissenschaftlern, Verbandsvertretern, Kunsthändlern und Journalisten im Auswärtigen Amt (Berlin) zusammen. Die Vorträge beleuchteten Raubgrabungen und Antikenschmuggel in Krisenregionen, Provenienz-Verschleierungen durch den illegalen Kunsthandel, Zerstörungen von Antiken aus ideologischen Gründen, Diebstähle auf Bestellung aus Museen oder Tempeln, das Angebot von archäologischen Objekten über Ebay, Zoll-Auktionen, Sotheby’s oder, wie kürzlich, sogar über den Discounter Norma (vgl. Punkt 4.5.). Wiederholt wurde die Notwendigkeit, Kulturgut umfassend zu schützen und Raubgrabungen zu verhindern, von erschütternden Luftbildern aus dem Vorderen Orient und durch Fotos von Beschlagnahmungen untermauert. Sowohl von politischer wie juristischer Seite wurde die gegenwärtige Gesetzeslage auf nationaler und internationaler Ebene eingehend diskutiert, wobei die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, auf eine 2015 geplante Gesetzesnovelle hinwies. Sie forderte, dass Deutschland nicht zu einer Drehscheibe für den illegalen Handel mit Kunstgegenständen werden dürfe. Das zweite Diskussionsfeld betraf die Frage, inwieweit archäologische Funde überhaupt legal gehandelt werden können. Einem der vehementesten Verfechter des Kulturgutschutzes in Deutschland, Michael Müller-Karpe, waren kritische Äußerungen im Vorfeld der Tagung durch eine von einem deutschen Antikenhändler ausgehende einstweilige Verfügung gerichtlich untersagt worden. Die im Abendvortrag von Neil Brodie (Glasgow) anschaulich aufgezeigten Hehlerwege und Vermarktungsketten für geraubte Kunstschätze, die hohen Gewinnspannen und die in Auktionen und Katalogen angewandten Taktiken zur Verschleierung der Herkunft verdeutlichten die global wachsenden, mafia-artigen Strukturen, entlang derer u. a. Kunstobjekte auf Bestellung gestohlen und an Privatsammlungen wie Museen weiterverkauft werden. Die Lösungsansätze der Vortragenden changierten zwischen der vehementen Forderung, seitens der Museen und Denkmalämter überhaupt keine archäologischen Objekte aus dem Kunsthandel anzukaufen, die bestehenden Gesetze konsequenter anzuwenden, oder neu Objektpässe einzuführen, die helfen würden, einzelne Antiquitäten unabhängig von national geführten Listen oder Roten Listen gefährdeter Kulturgüter zu identifizieren. In Deutschland, so bemerkte Andreas Scholl (Berlin), wäre die Provenienz von jedem Ei im Supermarkt leichter nachzuvollziehen als die von Kulturgütern in Auktionen oder Handelskatalogen. In diesem Zusammenhang wurde an antike afghanische Münzschätze erinnert, die bereits in den 1990er Jahren zum Großteil aus dem Museum Kabul gestohlen und ins Ausland verhandelt worden waren. Nachdem die Münzen, teils geprägt von historisch unbekannten Herrschern, weder von der UNESCO noch von gefragten Museen angekauft werden konnten, wurden sie aufgrund ihres Silberwertes in Chicago eingeschmolzen. Nach weiteren verstörenden Berichten über Zerstörungen und Raubgrabungen in Mali, Namibia, Mozambique, Mexiko, Syrien, Griechenland und dem Irak konnte zumindest Maamoun Abdulkarim, der syrische Generaldirektor der Staatlichen Verwaltung für Antiken und Museen in Syrien, eine gute Nachricht überbringen: Aus vielen Museen der syrischen Krisenregion, u. a. dem Museum von Deir az Zor, konnten kistenweise Objekte nach Damaskus ausgelagert werden, bevor die Bestände durch den IS hätten zerstört werden können. Der Erfolg der Tagung besteht u. a. in einem erheblichen Presseecho, wodurch das Ziel "awareness rising" in der Öffentlichkeit näher rückt. Ein ausführlicher Tagungsbericht wird demnächst in den Archäologischen Informationen erscheinen.
Weiterer Bericht und Pressespiegel: Jutta Zerres: "‘Don’t buy this stuff!‘ – Zur Berliner Tagung ‚Kulturgut in Gefahr-Raubgrabungen und illegaler Handel‘" (Archaeologik, 15.12.): http://archaeologik.blogspot.de/2014/12/dont-buy-this-stuff-zur-berliner-tagung.html

4.7.
Sakdrissi (Georgien): Eine der ältesten weltweit bekannten Goldminen – bald zerstört?
In Sakdrissi (Georgien) befindet sich nach heutigem Wissensstand der älteste bekannte Nachweis für ein prähistorisches Berggoldbergwerk. Bereits vor gut 5.000 Jahren haben die Menschen dort mit Hilfe von frühem technischen Wissen und komplexen logistischen Fähigkeiten das Edelmetall in Stollen abgebaut. Damit ist dieses herausragende kulturhistorische Denkmal nicht nur für die georgische Archäologie und Identität von Bedeutung, sondern auch international ein außergewöhnlicher Fundplatz für die Menschheitsgeschichte. Ausgrabungen begannen 2006 und wurden von georgischen sowie deutschen Archäologen durchgeführt. Aufgrund der Bedeutung erhielt die Stätte 2006 zum Schutz den Status eines nationalen Kulturdenkmals durch das georgische Ministerium für Kultur und Denkmalpflege. Jedoch wurde der Denkmalstatus 2013 zunächst aufgrund eines Formfehlers bei der Unterschutzstellung vom Ministerium für Kultur und Denkmalpflege sowie dem Präsidenten Georgiens wieder aufgehoben und damit in einen geringeren Status abgestuft; später wurde auch dieser Status aberkannt. Wissenschaftliche Aussagen wurden bei Entscheidungsprozessen von einer von der Regierung eingesetzten Kommission nicht beachtet. Im März 2014 erhielt die russische Firma "Bergbaugesellschaft RMG Gold Ltd" die Erlaubnis für einen großflächigen Goldabbau. Ein Gericht hob das Urteil auf. Am 13. Dezember setzte die Firma den modernen Goldabbau fort, obwohl die endgültige Gerichtsentscheidung noch aussteht. Damit sind der Erhalt und die zukünftige wissenschaftliche Erforschung der archäologischen Fundstätte erheblich gefährdet.
"Mining resumes at controversial Sakdrisi Gold Mine" (agenda.ge, 15.12.): http://agenda.ge/news/26482/eng
"Salt, copper, gold: Early mining in the Caucasus" (Deutsches Bergbau-Museum Bochum): http://www.bergbaumuseum.de/index.php/en/research/projects/early-mining-landscapes/salt-copper-gold


5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
"So will doch keiner arbeiten!" Verheerende Berufsperspektiven drängen die besten Nachwuchswissenschaftler aus Forschung und Lehre
Ist ein exzellenter Archäologe einer, der in der Forschung bleibt? Wer das Fach verlässt, war nicht gut genug? Zeit-Online-Autor Martin Spiewak hat da eine andere Perspektive: Viele, wenn nicht die meisten der besten Nachwuchswissenschaftler kehren der Forschung nach ihrer Dissertation den Rücken. Eine Stelle mit Perspektive – das ist es, was viele junge Forscher in der Wissenschaft vergeblich suchen, schreibt Spiewak in einem Kommentar: "Einen Job mit sozialer Mindestabsicherung, einen Beruf, in man nicht alle paar Jahre um Geld betteln muss." Also wandern sie ab – nicht die Verlierer, sondern die Top-Leute. Beispiel: die Historikerin Sabine Donauer, die nach exzellenter Ausbildung, ihrer Promotion und dem Erhalt des Körber-Preises der Wissenschaft den Rücken kehrt. Alle Diskussionen sind nicht neu, schreibt Spiewak. Die Kritiker, die regelmäßig die Zustände in der Wissenschaft bemängeln, sollen jetzt aber endlich aufhören, sich zu beschweren, und stattdessen handeln. Namentlich adressiert der Autor "Wissenschaftsrat und Hochschulrektorenkonferenz, Gewerkschaften wie Professorenlobby".
Martin Spiewak: "So will doch keiner arbeiten! Warum der beste Nachwuchs die Wissenschaft verlässt" (ZEIT, 4.12.): http://www.zeit.de/2014/50/forschung-nachwuchs-stellenangebot-wissenschaft

5.2.
Kanton Aargau entfristet Vindonissa-Professur für die Universität Basel
Die 2009 durch den Kanton Aargau finanzierte und an die Universität Basel gestiftete Professur für Provinzialrömische Archäologie ("Vindonissa-Professur") war zuletzt bis auf Ende 2015 befristet. Die Stelle ist mit Prof. Dr. Peter-Andrew Schwarz besetzt, der zuvor u. a. Kantonsarchäologe in Basel war. Ende November hat der Grosse Rat des Kantons Aargau die Finanzierung für eine Entfristung dieser Stelle beschlossen, womit eine eigenständige Provinzialrömische Archäologie an der Universität Basel verstetigt werden kann.
Schwarz, P.-A. (2013). Die Aargauer Vindonissa-Professur im Spannungsfeld zwischen Lehre und Forschung. Schweizerischer Altphilologenverband, Bulletin 81/2013: http://www.philologia.ch/Bulletin/Bulletin12013.php#vindonissa

5.3.
Prof. Willem J. H. Willems verstorben
Am 14.12. berichtete die EAA, dass ihr Gründungsmitglied und Altpräsident Prof. Willem J. H. Willems nach kurzer Krankheit verstorben sei. Willem J. H. Willems, geb. 1950, war ein weithin bekannter niederländischer Archäologe, der nach einem Studium der Archäologie und Anthropologie in Amsterdam und Michigan 1986 promoviert wurde. Fachlich wurde er zunächst durch innovative Studien zur provinzialrömischen Archäologie und zur Interaktion von Römern und Indigenen bekannt. 1987 wurde er Professor an der Universität Leiden. 1989-1999 war er Direktor der staatlichen Denkmalpflege in den Niederlanden ("ROB"). Zugleich hat er sich auf internationaler Ebene stark für den Themenbereich Denkmalschutz und Kulturgüterschutz engagiert; das später als Konvention von La Valletta/Malta bezeichnete Abkommen hat er wesentlich mitgestaltet.
http://www.willemwillems.com/index.html


6. Open Access & Open Data
6.1.
Archäologische Informationen 18, 1995, neu im Open Access
Beide Bände des Jahrgangs 1995 der Archäologischen Informationen sind jetzt retrodigitalisiert und im Open Access verfügbar. Der erste Band hat den Themenschwerpunkt "Archäologie in Namibia". Im Vordergrund steht ein nicht zustande gekommenes Forum: Der namibische Archäologe John Kinahan, damals Kurator am staatlichen Museum in Windhoek (Namibia), kritisierte in einem ambitionierten Aufsatz die s. E. unangemessene Darstellung namibischer Felsbilder in einer Bonner Ausstellung und den Empirismus der deutschen (Kölner) Felsbildforschung in Namibia. Wie das Editorial von Birgit Gehlen ausweist, wollte die Schriftleitung der Archäologischen Informationen damals eine breite Diskussion dieses Beitrags von Kinahan anstoßen, hatte Autoren angesprochen und eingeworben, musste jedoch erleben, wie der Redaktion Beiträge verweigert oder auch zurückgezogen wurden und wie auch gänzlich Unpublizierbares als Entgegnung eingereicht wurde. Übrig blieb ein Aufsatz von Jürgen Richter, der immerhin die reichen Früchte des von Kinahan kritisierten Empirismus der deutschen Forschungen in Namibia in einer gelungenen Synthese darstellte. Der zweite Band des Jahrgangs 1995 publiziert die Vorträge der DGUF-Jahrestagung 1995 in Gelnhausen, die dem Thema "Kelten - Germanen - Römer" gewidmet war. Mehrere Aufsätze beleuchten den Kulturkontakt von Kelten und Germanen mit der überlegenen römischen Zivilisation am Beginn der römischen Zeit insbesondere im Rheinland und der Mittelgebirgsregion.
http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/issue/archive

6.2.
Rückschau auf die DGUF-Session auf der EAA 2014 in Istanbul
Die Aufsätze von der Session "Barriers and Opportunities: Open Access and Open Data in Archaeology" auf der Jahrestagung der EAA 2014 in Istanbul werden in diesen Wochen bei den Herausgebern der Archäologischen Informationen zur Publikation eingereicht. So schnell wie möglich werden sie dann als Early Views online und später im Jahrgang 2015 gedruckt publiziert werden. Wer sich vorab einen Eindruck von den Istanbuler Vorträgen verschaffen möchte, findet viele der gehaltenen Powerpoint- Präsentationen jetzt auf der Website von "Ariadne".
http://www.ariadne-infrastructure.eu/Events/EAA-2014-Open-Access-Session?utm_source=Ariadne&utm_campaign=2734a4f860-ARIADNE6_19_2013&utm_medium=email&utm_term=0_e6babea0a2-2734a4f860-278731525

6.3.
Gates-Stiftung fordert Open Access ohne Wenn und Aber
Die Bill & Melinda Gates-Stiftung, die derzeit größte private Stiftung, die medizinische Forschung fördert, hat im November ihre neue Open-Access-Strategie veröffentlicht: Alle von der Stiftung geförderten Projekte müssen ab 1. Januar 2015 ihre Ergebnisse im Open Access publizieren. Zunächst darf dies noch mit einer zwölfmonatigen Sperrfrist erfolgen (sog. "moving wall"), ab 1. Januar 2017 entfällt jede Sperrfrist. Die zwingend erwartete Lizensierung ist Creative Commons, und zwar CC BY 4.0, d. h. der Text kann bei Nennung des Autors / Urhebers gänzlich frei weiterverbreitet und -verwendet werden, also auch kommerziell und auch mit Veränderungen. Angesichts der aktuell großen Bedeutung der Gates-Stiftung in einem weltweit zentralen Forschungsfeld, für das sie derzeit jährlich 900 Millionen US-Dollar einsetzt, ist dies eine Entscheidung, die kaum ohne Folgewirkungen auch jenseits der Gates-Stiftung bleiben kann. Vielmehr wird damit ein starker Druck auf die großen Wissenschaftsverlage ausgeübt, unterzugehen oder ihre bisherigen Geschäftsmodelle zu überdenken.
"How We Work: Bill & Melinda Gates Foundation Open Access Policy" (Bill & Melinda Gates foundation, 20.11.): http://www.gatesfoundation.org/How-We-Work/General-Information/Open-Access-Policy
"Gates Foundation announces world’s strongest policy on open access research" (Nature News Blog, 21.11.): http://blogs.nature.com/news/2014/11/gates-foundation-announces-worlds-strongest-policy-on-open-access-research.html
Jocelyn Kaiser: "Gates Foundation to require immediate free access for journal articles" (Science News, 21.11.): http://news.sciencemag.org/funding/2014/11/gates-foundation-require-immediate-free-access-journal-articles

6.4.
Wichtige Zeitschrift zur deutschen Mittelalterarchäologie neu im Open Access
Die Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit e. V. stellt ihre jährlichen "Mitteilungen ..." in den Open Access, und zwar technisch und organisatorisch nach dem Modell der Archäologischen Informationen, d. h. in Kooperation mit der UB Heidelberg auf der Plattform OJS. Für die Archäologie bedeutet das, das sich in der UB Heidelberg ein Knoten formiert, wo mehr und mehr archäologische Zeitschriften - bei aller Individualität des Layouts - an ähnlicher Adresse unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche verfügbar sind. Nutzer müssen sich nicht ständig umgewöhnen, sondern verbleiben in einer ihnen vertrauten Umgebung. Die 1991 begründeten Mitteilungsblätter geben vor allem die Vorträge der Jahrestagungen der Gesellschaft wieder, die sich jeweils klar auf ein spezielles Thema fokussieren. In den zurückliegenden Jahren standen oft bestimmte Befundgattungen oder auch Fragestellungen im Vordergrund. So geht es im jüngsten Band (27, 2014) um das Thema "Gründung im archäologischen Befund". In Summe bieten diese Bände jeweils eine gehaltvolle und aktuelle Forschungsbilanz, die man sich anderweitig nur mühsam selbst erarbeiten könnte. Beim Start des neuen Auftritts standen bereits die Jahrgänge 23, 2011 bis 27, 2014 online. Nach wie vor sind die Mitteilungsblätter auch im Druck erhältlich.
http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/mitt-dgamn/issue/view/1808

6.5.
Open-Access-Datenarchive ordnen sich und schaffen Transparenz über ihre Qualität
Die deutsche Initiative "2014 Open Access Repository Ranking" (OARR) hat sich zum Ziel gesetzt, die bestehenden Archive für elektronische Daten (Repositorien) für Open Access und Open Data nach definierten Kriterien zu erfassen und einem qualitativen Ranking zuzuführen. Ziel ist es, potenziellen Nutzern einen Überblick über geeignete Partner zu bieten. Das erst im Aufbau befindliche Verzeichnis führt den Kooperationspartner der DGUF für die Open Data ihrer Publikationen, den Dokumentenserver HeiDok der UB Heidelberg, aktuell unter den zehn bestgerankten von 152 Repositorien in Deutschland.
2014 Open Access Repository Ranking: http://repositoryranking.org/
"Eine kurze Geschichte der Open-Access-Repositorien-Landschaft in Deutschland von 1991-2013" (Libreas, 1.12.): http://libreas.wordpress.com/2014/12/01/eine-kurze-geschichte-der-open-access-repositorien-landschaft-in-deutschland-von-1991-2013/

6.6.
"Nature" im Open Access? Keinesfalls!
"Fachverlag: 'Nature' macht Artikel frei lesbar" titelte Spiegel Online am 3. Dezember. Gemäß dem inzwischen inhaltlich überarbeiteten Text seien Fachaufsätze in Nature via Link nunmehr frei zugänglich. Doch so einfach und so offen ist das nicht. Zunächst einmal kann man die Artikel nur über einen speziellen Viewer lesen, also weder drucken noch speichern. Vor allem aber bedarf es eines Links, der über einen von etwa 100 ausgewählten Lizenznehmern/Abonnenten von Nature läuft. Das ermöglicht es beispielsweise einem Wissenschaftsjournalisten, dessen Redaktion zu diesen Abonnenten gehört, via Link seinen Lesern den referenzierten Beitrag zu zeigen. Mehr nicht, aber immerhin. Weitaus exakter als der Spiegel skizziert der Blogger Heinz Pampel das von Nature gestaltete Verfahren und ordnet es zu Recht vor allem als eine geschickte Marketingmaßnahme des Verlages ein, die vom Open-Access-Gedanken sehr weit entfernt ist. Andere Kommentatoren halten das Vorgehen für ein Experiment, dem sie keine lange Lebensdauer einräumen, insbesondere angesichts des Drucks in Richtung auf echten Open Access, den die Bill & Melinda Gates Stiftung nun macht (vgl. Punkt 6.3.).
"Fachverlag: "Nature" macht Artikel frei lesbar" (Spiegel, 3,12.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fachverlag-nature-macht-alle-fachartikel-frei-lesbar-a-1006419.html
Heinz Pampel: "Nature - lesen ja, drucken nein" (wisspub.net, 4.12.): http://wisspub.net/2014/12/04/nature-lesen-ja-drucken-nein/
"Nature's fauxpen access leaves me very sad and very angry" (petermr's blog, 3.12.): http://blogs.ch.cam.ac.uk/pmr/2014/12/03/natures-fauxpen-access-leaves-me-very-sad-and-very-angry/
Jon Tennat: "One small step for Nature" (EGU BLOGS, 3.12.): http://blogs.egu.eu/network/palaeoblog/2014/12/03/one-small-step-for-nature/

6.7.
Diskussion um das Urheberrecht im Bereich von Forschung und Lehre hält an
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen Deutschlands hat sich am 1.12. mit einer Pressemeldung an die Öffentlichkeit gewandt. Sie fordert eine umfassendere Reform des Urheberrechts, als es die Bundesregierung vorgenommen hat und weiterhin diskutiert. Die jüngste Novellierung des Paragrafen 52a UrhG, der die begrenzte Nutzung von Fragmenten urheberrechtlich geschützten Materials in Schule und Universitäten / Forschung regelt, genüge nicht. Die Wissenschaft brauche eine breitere und unbürokratische freie Verfügbarkeit, die gerne auch eine pauschale Entschädigungsregelung für die Urheber beinhalten könne. In ähnlichem Sinne äußerte sich am gleichen Tag das "Aktionsbündnis 'Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft'". Als grundlegende aktuelle Studie zum Thema gilt das vom BMBF geförderte Werk der Berliner Juristin Prof. Katharina de la Durantaye, die in ihrer Analyse und Kritik des geltenden Rechts auch konstruktive Lösungsvorschläge macht, mit denen die Bedürfnisse der Wissenschaft wie der Urheber ausgeglichen werden könnten. Die Diskussion zeigt, wie schwer sich die Bedürfnisse von Schulen und Forschung bei Werken im Closed Access regeln lassen und wie kompliziert das Finden fairer und bedarfsgerechter Lösungen ohne Open Access ist.
"Allianz der Wissenschaftsorganisationen zum Urheberrecht: Entfristung von Paragraf 52a UrhG nur ein Zwischenschritt – Allgemeine Bildungs- und Wissenschaftsschranke muss kommen" (Pressemitteilung 1.12.): http://www.dfg.de/download/pdf/presse/das_neueste/das_neueste_2014/141201_pm_allianz_bildungs_wissenschaftsschranke.pdf
Website "Aktionsbündnis 'Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft'": http://www.urheberrechtsbuendnis.de/
"Neue Vorschläge – alter Streit: 'Wissenschaftsschranke' in der Diskussion" (iRIGHTSinfo, 21.5.): http://irights.info/artikel/neue-vorschlaege-alter-streit-wissenschaftsschranke-in-der-diskussion/23148
Durantaye, K. de la (2014). Allgemeine Bildungs- und Wissenschaftsschranke. Münster: Monsenstein und Vannerdat. http://durantaye.rewi.hu/doc/Wissenschaftsschranke.pdf

6.8.
"Vorträge und Forschungen" im Open Access
Die im Kreise von (Früh-)Mittelalterarchäologen und -historikern berühmte Reihe "Vorträge und Forschungen" wird vom Jan Thorbecke-Verlag in den Open Access gegeben. Ab sofort sind die Bände 1, 1952 bis 30, 1986 über das Portal der UB Heidelberg erreichbar. Die Reihe publiziert die Tagungen des 1951 gegründeten "Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte e. V." - Tagungen, an denen man nur auf Einladung teilnehmen kann und bei denen - ungewöhnlich für deutsche Tagungen - auch die Diskussion unter den Teilnehmern protokolliert und (redaktionell überarbeitet) publiziert wurde. Gerade in den Anfangsjahren dieses Arbeitskreises spielten das Frühe Mittelalter und archäologierelevante Themen auf den Tagungen eine große Rolle.
https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/vuf/index

6.9.
Open Access in den Geisteswissenschaften: eine Analyse
Geisteswissenschaften publizieren tendenziell anders als Naturwissenschaften, so ist z. B. die Bedeutung von Monografien im Verhältnis zu Aufsätzen völlig anders, und in der Archäologie spielt z. B. das Thema Bildrechte eine erheblich größere Rolle als in vielen naturwissenschaftlichen Forschungen. In der hier angezeigten, im November erschienenen Monografie beleuchtet Martin Paul Eve, Lecturer für Englisch an der Universität Lincoln und zusammen mit Caroline Edwards Gründer der "Open Library of Humanities", das Thema Open Access speziell für die Geisteswissenschaften. Lesern wird erklärt, was OA ist und worin die allgemeinen und die speziellen Vorteile auch für Geisteswissenschaften bestehen. Er thematisiert aber auch, weshalb es gerade im Bereich der Monografien Vorbehalte gegen Open-Access-Lösungen gibt. Unter dem Schlagwort Open-Access-Ökonomie geht es nicht nur um die wirtschaftlichen Aspekte strictu sensu wie z. B. die Publikationsgebühren, sondern auch Themen wie "cultural and symbolic capital in academic publishing" und um die Besonderheiten des Open Access in diesem Feld. Ausführlich erläutert Eve die Lizensierungsmodelle, d. h. die für Open Access geeigneten rechtlichen Bedingungen, und die Probleme, die dabei bestehen. Ein erster Rezensent, Jonathan Gray, ordnete das Buch als Pflichtlektüre für jeden ein, der sich mit dem wissenschaftlichen Publikationswesen und der Wissenschaftskommunikation im Bereich Geisteswissenschaften beschäftigt.
Eve, Martin Paul (2014). Open Access and the Humanities: Contexts, Controversies and the Future. Cambridge: Cambridge University Press. 209 Seiten. Print und Open Access: http://dx.doi.org/10.1017/CBO9781316161012
"Martin Paul Eve on Open Access and the Humanities". Interview zum Buch mit dem Autor (Blog fifteen eighty four, 27.11. Video, 5:18 Min.): http://www.cambridgeblog.org/2014/11/martin-paul-eve-on-open-access-and-the-humanities/
Jonathan Gray: "Book Review: Open Access and the Humanities: Contexts, Controversies and the Future by Martin Eve" (LSE, 7.11.): http://blogs.lse.ac.uk/lsereviewofbooks/2014/11/07/book-review-open-access-and-the-humanities-contexts-controversies-and-the-future-by-martin-eve/

6.10.
Tolans Sprechstunde: Open Access und die Verlage
Der Physiker Metin Tolan, Professor und Prorektor Studium an der TU Dortmund, erklärt mit Hilfe des Stifterverbands auf einem Youtube-Kanal immer wieder Uni-Themen, wie z. B. "Promotion und Karriere" oder "Universitäten und die Wirtschaft". Ein Video gilt dem Thema Open Access. Unaufgeregt erklärt Tolan, worum es geht und warum bisher Closed Access in vielen Wissenschaftsbereichen so prestigeträchtig und daher wichtig war. Eine schöne Einführung ins Thema.
Tolans Sprechstunde: Open Access und die Verlage (Stifterverband, 26.5.; 6:06 min): https://www.youtube.com/watch?v=RXxLo8kLjUk#t=85


7. Und sonst …
7.1.
Crowdsourcing: "Pleiades" dokumentiert und lokalisiert antike Stätten
Wo liegt noch mal ...? - diese Frage kann sich beim Lesen von Forschungsliteratur oder antiken Quellen immer mal wieder einstellen. Wenn man in der Wikipedia nicht fündig wird, gibt das Crowdsourcing-Projekt "Pleiades" möglicherweise Auskunft. Hier stellen Freiwillige ein Verzeichnis antiker Orte rund ums Mittelmeer zusammen. Derzeit umfasst die Datenbank mehr als 38.000 Einträge. Besonders attraktiv ist die schnelle und gut bedienbare interaktive Karte, die von Pleiades zu einer Orts-Anfrage ausgespielt wird. Wer den Datenschatz im eigenen GIS-System nutzen will, kann auch dies tun, denn jeden Morgen wird der gesamte Datensatz zum CSV-File aktualisiert und zum Herunterladen angeboten.
http://pleiades.stoa.org/home

7.2.
Baden-Württemberg: Außenstellen wieder an die Zentrale angebunden
Ende November hat der Landtag von Baden-Württemberg das Denkmalschutzgesetz novelliert. Zentrales Element der Änderung ist die Wiederherstellung der Funktion des Landesdenkmalamtes als übergeordnete Zentrale der Außenstellen, nachdem dieser Zustand im Jahr 2005 zu Gunsten der Regierungsbezirke geändert worden war. Die dezentrale Organisation sei - so das zuständige Ministerium in seiner Pressemitteilung - in der Baudenkmalpflege für Bürger und Investoren verwirrend gewesen und in der Archäologie gerade bei Großgrabungen nachteilig. Die archäologischen Außenstellen sind jetzt also wieder einer auch fachlich kompetenten Zentrale zugeordnet, so dass ein synergetisches Zusammenwirken zwischen Zentrum und Peripherie befördert wird, während sie zuvor eher bürokratisch agierenden Behörden unterstellt waren. Die weit überwiegende Mehrheit der Archäologen in Baden-Württemberg begrüßt die Veränderung und bewertet sie als Stärkung des Fachs.
"Landtag beschließt Änderung des Denkmalschutzgesetzes" (Pressemeldung Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, 26.11.): http://mfw.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/landtag-beschliesst-aenderung-des-denkmalschutzgesetzes/

7.3.
Buchproduktion zum 1.200sten Todestag von Karl dem Großen im Überblick
Die Zeitschrift Literaturkritik.de (Open Access) macht in ihrer Novemberausgabe die reiche Buchproduktion des Jahres 2014 zu Karl dem Großen, welche die Sonderausstellung in Aachen umrahmt (DGUF-Newsletter vom 24.10.2014 Punkt 7.3.), zum Themenschwerpunkt und hat mehrere Rezensionen zu einschlägigen Monografien veröffentlicht. Die durchwegs positiven Besprechungen im Grunde sehr unterschiedlicher Werke helfen dem Interessierten, entsprechend seiner persönlichen Bedürfnisse sein ideales Karl-Werk zu finden. Für die Newsletter-Redaktion ist es weiterhin die Karl-Biographie von Johannes Fried (2014).
Literaturkritik.de 11(2014): http://www.literaturkritik.de/public/inhalt.php?ausgabe=201411#19892
Johannes Fried: "Ein Leben erzählen" (Die Zeit, 14.1.): http://www.zeit.de/2014/02/karl-der-grosse-biografie-johannes-friedhttp://www.zeit.de/2014/02/karl-der-grosse-biografie-johannes-fried
Alexander Cammann: "Karl der Moderne. Zum 1.200. Todestag Karls des Großen rücken uns vier Bücher den Kaiser ganz nahe." (Die Zeit, 1.2.): http://www.zeit.de/2014/05/karl-der-grosse-buecher

7.4.
Juristischer Kommentar zum neuen Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen erschienen
Die Novellierung des Denkmalschutzgesetzes in NRW im Jahr 2013 hat den erst 2010 erschienenen Kommentarband von Dimitrij Davydov in einigen wesentlichen Teilen veralten lassen. Umso erfreulicher, dass der Kommentar in nunmehr vierter Auflage erschienen ist und die aktuelle Gesetzeslage berücksichtigt. Das hochkarätige Autorenteam ist mit der Gesetzeslage in NRW und all ihren Hintergründen bestens vertraut, haben die Autoren doch z. T. den Gesetzgeber im Vorfeld der Gesetzesnovellierung beraten und teilweise auch aktuell beruflich mit dem DSchG in NRW und seinem Vollzug zu tun. Der Kommentar, der über die Gesetze und Ausführungsbestimmungen in NRW hinaus auch das einschlägige europäische Recht und die Rechtsprechung mit einbezieht, d. h. auch die relevanten Urteile nennt, ist trotz des trocken juristischen Sprachstils und der komplexen Sachverhalte klar geschrieben und gut verständlich. Wem der Gesetzestext und die Ausführungsbestimmungen zu kryptisch sind, findet in diesem Kommentar die gesuchte Orientierung.
Davydov, D., Hönes, E.-R., Otten, Th. & Ringbeck, B. (2014). Denkschmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen: Kommentar. 4. Auflage. Wiesbaden: Kommunal- und Schul-Verlag. ISBN 9783829311076.

7.5.
"Knasterkopf" und Arbeitskreis Tonpfeifen auf neuer Website
Der 1989 gegründete Arbeitskreis Tonpfeifen mit zuletzt ca. 300 Mitgliedern hat auf seiner Jahrestagung 2013 in Raeren beschlossen, eine Auszeit zu nehmen und einstweilen keine weitere Treffen zu veranstalten und auch die Fachzeitschrift "Knasterkopf" ruhen zu lassen, so M. Hermann und R. Kluttig-Altmann in ihrem in den Archäologischen Informationen veröffentlichten Tagungsbericht. Nun hat Gerald Volker Grimm (Bonn) die Initiative ergriffen und dem Arbeitskreis sowie der Zeitschrift eine neue Website eingerichtet, die u.a. in einem News-Bereich auch über Aktuelles zum Thema Tonpfeifen und Tabak berichten will. Der DGUF-Newsletter wünscht gutes Gelingen und Durchhaltevermögen für diese fachlich wichtige Nische.
Hermann, M. & Kluttig-Altmann, R. (2014). Bericht über die 25. Tagung des Arbeitskreises Tonpfeifen vom 25. bis 27. April 2013 in Raeren (Belgien). Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 16. Juli 2014. http://www.dguf.de/index.php?id=9
Neue Website des Arbeitskreises und der Zeitschrift Knasterkopf: http://helene-bonn.info/AK/index.htm

7.6.
Neues Denkmalschutzgesetz in Schleswig-Holstein
Der Landtag von Schleswig-Holstein hat am 12.12. nach kontroversen Debatten ein neues Denkmalschutzgesetz beschlossen. Im Kern der Gesetzesnovelle stehen Veränderungen vor allem für Baudenkmalpflege. Hier entfällt die Unterscheidung in zwei Klassen unterschiedlich bedeutender Baudenkmäler, und das Verfahren zur Eintragung von Denkmälern wird wesentlich vereinfacht. Privatgebäude können neu von den Denkmalbehörden ohne vorherige Benachrichtigung der Eigentümer in die Denkmalliste eingetragen werden, die Eigentümer haben erst nach der Aufnahme eines Gebäudes in die Liste Gelegenheit, Einspruch zu erheben. Ziel dieser Verfahrensänderung ist es, den erheblichen Rückstau bei der Eintragung in die Denkmälerliste zu beseitigen. Für die Archäologie ist von Relevanz, dass neu auch bewegliche Kulturdenkmale in ähnlicher Weise in die Denkmalliste eingetragen und somit geschützt werden können. Das Suchen nach Kulturdenkmälern z. B. mit Hilfe von Metallsonden bedarf nun einer amtlichen Genehmigung. Das im Gesetz verankerte Verursacherprinzip (§ 14) geht in der Kostentragunsgtragungspflicht richtigerweise deutlich etwa über die Bestimmungen in NRW hinaus und inkludiert auch die unabwendbaren Grabungsfolgekosten bis hin zur "Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse".
"Reform des Denkmalschutz-Gesetzes gegen den Protest von CDU und FDP beschlossen" (Der Landtag Schleswig-Holstein, 12.12.): https://www.landtag.ltsh.de/opencms/plenumonline/debatten/top08.html
"Kieler Landtag: Neues Denkmalschutzgesetz im Norden" (Kieler Nachrichten, 12.12.): http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Landtag-in-Kiel-beschliesst-neues-Denkmalschutzgesetz-Massive-Kritik
"Massive Kritik: Neues Denkmalschutzgesetz: Besitzer bleiben außen vor" (Lübecker Nachrichten, 13.12.): http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Neues-Denkmalschutzgesetz-Besitzer-bleiben-aussen-vor

7.7.
Rainer Schregs Blog "Archaeologik" als "Wissenschaftsblog des Jahres 2014" nominiert
Im Reiner Korbmanns Blog "Wissenschaft kommuniziert" wurde das Blog von Rainer Schreg, Archaeologik, in die Liste der Nominierungen zum "Wissenschaftsblog des Jahres" aufgenommen, die nun zur Wahl stehen. Eine Besonderheit der diesjährigen Wahl ist die Bildung von zwei Rubriken: "Wissenschaftblog des Jahres 2014" und "Blogs zur Wissenschaftskritik". Sowohl die Auswahl der Nominierungen als auch die Teilung in zwei Kategorien sind allerdings in der deutschen Blogger-Szene umstritten, wie z. B. ein Blogbeitrag von P. Heller zeigt. Gleichwie: Archaeologik hat einen Wahlklick gewiss verdient.
"Wählen Sie den Wissenschafts-Blog des Jahres 2014!" (Wissenschaft kommuniziert, 15.12.): http://wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2014/12/15/wahlen-sie-den-wissenschafts-blog-des-jahres-2014/
Peter Heller: "Wahl zum Wissenschaftsblog des Jahres 2014" (Die Freie Welt, 17.12.): http://www.freiewelt.net/wahl-zum-wissenschaftsblog-des-jahres-2014-10050181/

7.8.
Neun archäologische Museen für den Europäischen Museumspreis nominiert
Einmal im Jahr verleiht der Europarat den "European Museum of the Year Award" (EYMA). Der Preis geht an Museen, die einzigartige Atmosphäre und phantasievolle Präsentation mit einem kreativen Konzept für die Vermittlung sowie sozialer Verantwortung verbinden. Bisherige Preisträger sind sowohl große als auch kleine Museen, die eines gemeinsam haben: Sie entwickelten ein besonderes Konzept und veränderten die Qualitätsstandards in europäischen Museen. Für den EYMA 2015 sind 42 Museen aus 21 europäischen Ländern nominiert, darunter neun archäologische Museen bzw. Museen mit archäologischen Bereichen: aus Deutschland das Limeseum Ruffenhofen und das Ägyptische Museum in München. Weitere archäologische Museen sind: Aus Frankreich das Musée de civilisations de l'Europe et de la Méditerranée (MUCEM), Marseille; aus Griechenland das Byzantine and Christian Museum, Athen; aus Großbritannien das Mary Rose Museum, Portsmouth; aus Polen das Nationale Maritime Museum, Gdansk; aus Russland das Staatliche Historische Museum, Moskau: aus Serbien das Nationamuseum Zrenjanin und aus der Türkei das Archäologische Museum in Aydın. Die Verleihung des Preises findet im Rahmen der Jahreshauptversammlung des/ European Museum Forum/ (13. - 16. Mai 2015, Glasgow) statt.
Die nominierten Museen: http://www.europeanmuseumforum.info/component/content/article/132-emya-2015-nominee.html

7.9.
"Deutschland-Saga" (ZDF) in der Kritik
Auf dem Sendeplatz von Terra-X strahlt das ZDF aktuell den Sechsteiler "Deutschland-Saga" aus, in dem der britische Neuzeithistoriker Christopher Clark als fiktiv reisender Moderator vom Neandertaler bis zur Gegenwart durch die deutsche Geschichte führt. Nach den ersten beiden Folgen, die hohe Zuschauerquoten erreichten, regt sich heftige Kritik. In einer gründlichen Besprechung der ersten Folge haben die Prähistorikerin Stefanie Samida und der Reenactment-Experte Georg Koch auf die kaum erträgliche Fülle platter Klischees verwiesen, mit denen hier Geschichte erzählt werde. Untermalt werde der Text mit bereits allzu oft gesehenen Bildern, wobei reale Stätten und Landschaften undifferenziert vermischt würden mit recyceltem Reenactment-Material, unterlegt mit Musik, die unpassenderweise z. B. dem "Herrn der Ringe" entliehen sei, d. h. fiktiven Formaten. So entstehe eine für den Zuschauer kaum entwirrbare Gemengelage von Facts und Fiction, alles andere eben als eine kritische und angemessene Darstellung deutscher Geschichte. Vernichtendes Resümee der Autoren: "Fakt ist, dass Geschichtssendungen – wie sich leider immer wieder aufs Neue zeigt – herzlich wenig mit der Vergangenheit zu tun haben." Ähnlich die Bewertung der zweiten Folge durch die Historiker Moritz Hofmann und Charlotte Jahnz: Auch sie kritisieren die Aneinanderreihung von Klischees, die unpassende Musikauswahl und die Fülle fiktiven Bildmaterials. Und warum sind die Neandertaler und die Jungpaläolithiker auf der schwäbischen Alb Deutsche resp. Schwaben? Die Frage, was das Thema der Serie - nämlich "die Deutschen" - eigentlich ausmacht, umreißt und abgrenzt, werde viel zu spät, erst in der dritten Staffel, reflektiert. Die Kritiken in den einschlägigen Feuilletons der Tageszeitungen fallen ähnlich unfreundlich aus. Bleibt die Frage, wo man denn gute Beispiele von Darstellungen deutscher Geschichte im Fernsehen finden kann.
Stefanie Samida, Georg Koch: "Wir sind Schwaben! Teil I. - Kritische Betrachtungen zur ‚Deutschland-Saga‘" (zeitgeschichte online, 9.12.): http://www.zeitgeschichte-online.de/film/wir-sind-schwaben
Moritz Hoffmann und Charlotte Jahnz: "Abenteuerreise durch Deutschland Teil II. - Kritische Betrachtungen zur ‚Deutschland-Saga‘ im ZDF" (zeitgeschichte online, 9.12.): http://www.zeitgeschichte-online.de/film/abenteuerreise-durch-deutschland
ZDF Terra-X "Deutschland-Saga": http://www.zdf.de/terra-x/die-deutschland-saga-35926204.html
Daland Segler: "Geschichte für Klippschüler" (Frankfurter Rundschau, 30.11.): http://www.fr-online.de/tv-kritik/tv-kritik---terra-x---deutschland-saga--geschichte-fuer-klippschueler,1473344,29194852.html
Andreas Kilb: "'Deutschland-Saga' im ZDF Mit Christopher Clark am Klischee entlang" (FAZ, 30.11.): http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/deutschland-saga-im-zdf-mit-christopher-clark-am-klischee-entlang-13292155.html
Sonja Vogel: "Die Deutschlandsaga mit Christopher Clark und Guido Knopp: Oh, diese Germans" (TAZ, 11.12.): http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2014%2F12%2F11%2Fa0181&cHash=7e7c14d0be5db474126af31fb39632ff

7.10.
Filmfundstück: "Münzen der Antike" (1937) - "Heute noch erstaunlich anregender Spielfilm"
Der Film ist einer von ca. 15 Kulturtonfilmen, die zwischen 1934 und 1939 von privaten Filmunternehmen in Kooperation mit den Staatlichen Museen in Berlin produziert wurden. "Münzen der Antike" verbindet mit Schauspielern, gestellten Szenen und synchronisierten Dialogen fiktionale mit dokumentarischen Filmelementen. Innovativ an diesem Museumsfilm sei der Einsatz von Schauspielern, schreibt Rezensentin Prof. Dr. Bénédicte Savoy von der TU Berlin. Die Handlung fokussiert sich auf ein junges Besucherpaar, das im Pergamonmuseum einem exklusiven Dialog mit dem geschminkten Museumsdirektor führt. In einem ständigen Frage-und-Antwort-Spiel leistet der Film numismatische Wissensvermittlung für ein breites Publikum. Anders als in anderen Filmen archäologischen Inhalts aus der NS-Zeit gleite der Text an keiner Stelle in nationales Pathos ab, vielmehr entwerfe er ein unpolitisches Bild der Antike als hohes kulturelles und ästhetisches Ideal.
http://www.uni-kiel.de/cinarchea/text/muenzen-der-antike-d.htm

7.11.
Olfener Römerlager: In NRW fehlt das Geld für Grabungen
Sensationsfund hin oder her: Die Ausgrabungen in Olfen ruhen, durch landwirtschaftliche Aktivitäten drohen Funde verloren zu gehen. Für das Projekt seien derzeit einfach keine Kapazitäten da, weder finanziell, noch personell. Das sagt Dr. Bettina Tremmel, wissenschaftliche Referentin beim LWL, gegenüber den Ruhr Nachrichten. Der stv. DGUF-Vorsitzende PD Dr. Frank Siegmund resümiert im Zeitungsartikel: "Die Archäologie in NRW ist weit unterfinanziert." Der damalige LWL-Direktor Wolfgang Kirsch sprach bei der Entdeckung 2011 von einem "Sensationsfund für die Römerforschung in Westfalen". Die Erforschung des Lagers werde wahrscheinlich einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen, hieß es damals.
"Zwangspause am Olfener Römerlager: Nach Sensationsfund fehlt das Geld für Grabungen" (Ruhr Nachrichten, 6.12.): http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/olfen/Zwangspause-am-Olfener-Roemerlager-Nach-Sensationsfund-fehlt-das-Geld-fuer-Grabungen;art1051,2560117#plx1780466829


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