DGUF-Newsletter vom 18.2.2013

DGUF-Newsletter vom 18.2.2013

1.DGUF-Nachrichten
1.1. Noch bis 28.2. Vorschläge einreichen! Der Deutsche Studienpreis für Archäologie
1.2. Interessantes Zeitzeugnis jetzt auf DGUF.de online verfügbar: "Grube Messel: Prüfstein deutscher Kulturpolitik"
1.3. DGUF protestiert gegen Schließung Forschungsstelle Magdalensberg in Österreich
1.4. DGUF- Nachwuchsförderung 2013: Bewerben Sie sich bis zum 10. März

2.Tagungen
2.1. DGUF-Tagung "Archäologie und Paläogenetik (Erlangen, 9.-12.5.): Das Programm steht
2.2. DGUF-Session auf der 19. Jahrestagung der EAA (Pilsen, 4.-8.9.; CfP bis 15.3.)
2.3. "Antiquities under Attack: Cultural Heritage in Times of War" (Beirut/Byblos, 23.-26.10.; CfP bis 28.2.)
2.4. "museums and the internet": MAI-Tagung 2013, (Bonn, 23.-24.5.)
2.5. "Current trends in the archaeological heritage preservation: the national and the international perspectives" (Iaşi, Rumänien, 6.-10.11.; CfP bis 1.5.)
2.6. Erster Kongress der polnischen Archäologie (Warschau, 19.-21.9.; CfP bis 26.4.)
2.7. First Bioanthropological Meeting (Coimbra, Portugal, 31.5.-1.6.; CfP bis 28.2.)
2.8. 5th Annual Conference on Art Crime (22.-23.6., Amelia, Italien)
2.9. Euroscience Open Forum (ESOF) (Kopenhagen, 21.-26.6.2014; CfP für Sessions: 9.5.2013)
2.10. WSVA sagt Jahrestagung 2013 ab
2.11." Occupy Museum? Partizipative Museumsarbeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit" (Wolfenbüttel, 25.-27.4.)
2.12. DEGUWA-Jahrestagung "In Poseidons Reich XVIII" (Manching, 15.-17.3.)

3. Veranstaltungen
3.1. Archaeoskills 4 (Wien, 18.-20.10.)

4. Forschung
4.1. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
4.2. Aktuelle Forschung in den Medien
4.3. Video zum Dolmen von Oberbipp
4.4. Hype um Reliquien: Richard III.
4.5. Acht archäologie-relevante Projekte erhalten hoch dotierte EU-Forschungsförderung

5. Kulturgutschutz
5.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
5.2. "These Manuscripts Are Our Identity". Die Rettung von Timbuktus schriftlichem Erbe
5.3. Youtube-Video zu Kampagne gegen das Schatzregal
5.4. Schäden am Weltkulturerbe durch bewaffneten Konflikt
5.5. Drei wichtige Aufsätze von Michael Müller-Karpe zum Kulturgutschutz jetzt bei Academia.edu
5.6. Die USA diskutieren die Rückgabe von illegal erworbenen Kulturgütern
5.7. Rückgabe von Kulturgut an Nigeria
5.8. Hans Leisen (Köln): "Tempeldoktor" in Kambodscha, Thailand und Indonesien
5.9. Der Zerstörung archäologischen Erbes vorbeugen: Ideenansätze
5.10. Behördenschelte und indirekte Äußerungen gegen das Schatzregal via N-TV
5.11. Frankreich ratifiziert die UNESCO-Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser
5.12. Bedrohung für Ägyptens kulturelles Erbe: Eine Übersicht bei Archaeologik

6. Job-Themen und Personalia
6.1. Katja Sporn und Ortwin Dally leiten künftig die DAI-Abteilungen Athen und Rom
6.2. Katerina Douka erhält den Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
6.3. Koji Mizoguchi ist neuer Präsident des World Archaeological Congress (WAC)
6.4. Gabriele Elisabeth Zipf wird stellvertretende Landesarchäologin in Niedersachsen
6.5. Achim Leube erhält das Verdienstkreuz am Bande
6.6. RGK-Leitung gesucht
6.7. Kantonsarchäologie Aargau: Georg Matter ist Nachfolger von Elisabeth Bleuer

7. Und sonst …
7.1. Neu: RADON-B. Die Datenbank zu 14C-Daten der europäischen Bronzezeit und der frühen Eisenzeit
7.2. "Managing Archaeological Data in the Digital Age: Best Practices and Realities"
7.3. ARCHES heritage inventory & management system
7.4. Alte Publikationen online: Propyläum-Dok wächst
7.5. Neue Open-Access-Zeitschrift zur Geschichte und Archäologie des Balkans: HAEMUS Journal
7.6. Liechtenstein: Archäologie wird Teil des neuen Kulturamtes

8. Impressum und Redaktionshinweise


1.DGUF-Nachrichten
1.1.
Noch bis 28.2. Vorschläge einreichen! Der Deutsche Studienpreis für Archäologie
Mit dem Preis will die DGUF besondere Leistungen von Studierenden auszeichnen und damit den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Die ausgezeichnete Studienleistung kann in den Schriftenreihen der DGUF kostenfrei veröffentlicht werden. Ausgezeichnet werden können Studierende aller archäologischen Fachdisziplinen und ihrer Nachbarwissenschaften, die besondere Studienleistungen an einer deutschen Hochschule erbracht haben. Als preiswürdig werden herausragende archäologische Forschungsarbeiten zur Geschichte Mitteleuropas erachtet, oder zu Regionen der Welt, die auf die kulturellen Entwicklungen Mitteleuropas Einfluss ausgeübt haben oder zu deren Verständnis wichtig sind. Ebenso können innovative methodologische Arbeiten in der Archäologie oder ihren Nachbardisziplinen gewürdigt werden, die der archäologischen Wissenschaft, der archäologischen Denkmalpflege, dem Kulturgüter- und Kulturlandschaftsschutz oder den archäologierelevanten Rechts- und Umweltwissenschaften einen wichtigen Impuls geben. Bitte richten Sie Ihren schriftlichen Vorschlag bis spätestens 28. Februar an den DGUF-Beirat.
http://www.dguf.de/index.php?id=40

1.2.
Interessantes Zeitzeugnis jetzt auf DGUF.de online verfügbar: "Grube Messel: Prüfstein deutscher Kulturpolitik"
1987 gab die DGUF einen Sonderband der Archäologischen Informationen heraus, um zum Erhalt der Grube Messel aufzufordern, die damals als Mülldeponie genutzt werden sollte. Der seit langem vergriffene Band ist ein interessantes Zeitzeugnis für erfolgreiches bürgerliches Engagement für den Natur- und Kulturgutschutz. Er steht jetzt anlässlich einer Ausstellung in Bonn zur Grube Messel zum kostenlosen Download zur Verfügung.
http://www.dguf.de/index.php?id=276

1.3.
DGUF protestiert gegen Schließung Forschungsstelle Magdalensberg in Österreich
In einem Schreiben an die Kärntner Landesregierung hat die DGUF am 10.2. scharf gegen die Schließung der Forschungsstelle samt Museum auf dem Magdalensberg protestiert. Auf dem Magdalensberg werden bereits seit 1947 Forschungsgrabungen in einer exzeptionell gut erhaltenen römischen Stadt aus der Zeit um Christi Geburt durchgeführt, die in Form eines Freilichtmuseums dem Publikum präsentiert werden. Bereits im Sommer 2012 wurde die Bewachung des Areals nach den Öffnungszeiten abgeschafft, womit die Grabungsstätte durch Raubgrabungen gefährdet ist. Nach der Winterpause wird das gesamte Museum wohl geschlossen bleiben, das Personal würde bereits entlassen, heißt es auf mehreren Websites. Das Museum auf dem Magdalensberg gehört zum Landesmuseum für Kärnten, das jüngst wegen der desolaten Zustände im Haupthaus in Klagenfurt in die Schlagzeilen kam.
Stadt auf dem Magdalensberg bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Stadt_auf_dem_Magdalensberg
"Landesmuseum: Warnungen nicht gehört?" (ORF, 4.12.12): http://kaernten.orf.at/radio/stories/2561712/

1.4.
DGUF- Nachwuchsförderung 2013: Bewerben Sie sich bis zum 10. März
Die DGUF möchte Studierende und Doktoranden in ihrer Ausbildung und ihrem Weg in die Archäologie fördern. Für maximal zehn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten wir in diesem Jahr daher im Zusammenhang mit unserer Tagung "Archäologie und Paläogenetik" eine neue Form der DGUF-Nachwuchsförderung an. Sie richtet sich ausdrücklich an junge Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht DGUF-Mitglied sind. Die Förderung beinhaltet die Befreiung von der Teilnahmegebühr an der Tagung sowie die kostenfreie Mitgliedschaft in der DGUF bis Ende 2014. Die Förderung ist mit Bedacht an keine aufwendigen Bedingungen geknüpft, außer natürlich an die Teilnahme am wissenschaftlichen Programm unserer Tagung "Archäologie und Paläogenetik". Die Bewerbungsfrist endet am 10. März.
Weitere Informationen zur Bewerbung: http://www.dguf.de/index.php?id=277


2.Tagungen
2.1.
DGUF-Tagung "Archäologie und Paläogenetik (Erlangen, 9.-12.5.): Das Programm steht
Das Programm der DGUF-Tagung in Erlangen ist nach Sichtung aller eingegangenen Zusammenfassungen jetzt festgelegt, der Ablauf und alle Abstracts sind auf DGUF.de verfügbar. Bereits am Donnerstagnachmittag (9.5.) besteht für alle früh Anreisenden die Möglichkeit, mit der Erlanger Lehrsammlung eine der größten prähistorischen Universitätssammlungen Deutschlands unter fachkundiger Führung zu besichtigen. Am Freitag (10.5.) und Samstag (11.5.) wurden insgesamt 16 Vorträge angenommen, weitere sechs Redner führen grundlegend in unterschiedliche Themen ein. Neben dem interdisziplinären Dialog zu Fragen der Populationsdynamik, Humanevolution und Domestikation widmen sich die Vorträge auch der Suche nach biologischen und kulturell-sozialen Gruppenidentitäten. Über das Vortragsprogramm hinaus bietet die DGUF einen Kurs aktuellen und hochrelevanten Inhalts an: "Wie man mit Facebook, Wikipedia und Co. die Menschen erreicht: Social Media und Archäologie". Ein öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Thomas Junker befasst sich mit dem Thema "Evolution und Religion: Konfrontation, Kooperation oder Koexistenz". Der Sonntag (12.5.) bietet die Gelegenheit, die Hugenottenstadt Erlangen im Rahmen einer speziellen Stadtführung und durch einen geführten Besuch im Stadtmuseum kennen zu lernen. Schriftliche Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 26.4. möglich, danach können Sie sich noch vor Ort im Tagungsbüro anmelden.
Allgemeine Informationen zur Tagung: http://www.dguf.de/index.php?id=238
Tagungsprogramm: http://www.dguf.de/index.php?id=271
Informationen zu Organisatorischem und Anmeldung: http://www.dguf.de/?id=270
Allgemeine Informationen zur Tagung auf Englisch: http://www.dguf.de/?id=261

2.2.
DGUF-Session auf der 19. Jahrestagung der EAA (Pilsen, 4.-8.9.; CfP bis 15.3.)
In diesem Jahr ist die DGUF Mitorganisatorin einer Session bei der 19. EAA-Jahrestagung in Pilsen: "Digital heritage: cross cultural conversations or nationally embedded soliloquies?" (Don Henson /UCL, Diane Scherzler /DGUF). Digitale Technik wird von Archäologen eingesetzt, um Wissen zu verbreiten und mit verschiedenen Teilgruppen der Öffentlichkeit zu diskutieren. Solche Technik - beispielsweise Social Media, Websites, online öffentlich zugängliche Daten etc. - kann ein weitaus größeres Publikum ansprechen als das in räumlicher Nähe eines Fundorts, und Fundorte können so leicht in kulturellen Kontexten rezipiert werden, die weit über Landesgrenzen hinausgehen. Wir wollen mit dieser Session untersuchen, wie weit das Potenzial digitaler Techniken derzeit ausgeschöpft wird, um den kulturübergreifenden Austausch von Ideen umzusetzen. Wächst wechselseitiges kulturelles Verständnis? Inwieweit kann die Interaktion mit "der" Öffentlichkeit über digitale Wege auch der Archäologie helfen, sich selbst konstruktiv zu hinterfragen? Wir glauben, dass der offene Zugang zu Wissen das Potenzial hat, sowohl Gesellschaft als auch Forschergemeinde zu stärken. Vorträge dieser Session können sich u. a. damit auseinandersetzen, ob nationale Traditionen archäologischer Praxis über digitale Technik einen trans-nationalen Kontext erhalten. Gibt es kulturelle Barrieren für das Verstehen kulturellen Erbes in anderen Ländern? Wir sind vor allem an der Fragestellung interessiert, ob das digitale Zeitalter wirklich grenzübergreifende und fachübergreifende Perspektiven ermöglicht, oder ob lediglich bereits existierende nationale Archäologie-Gemeinschaften digital weitergetragen werden. Die DGUF würde sich über rege Beteiligung an der Session freuen! Vortrags-Anmeldungen für diese und alle anderen Sessions sind bis zum 15. März möglich.
List of Sessions and Round-Tables: Public Archaeology: http://www.eaa2013.cz/programme/academic-programme/list-of-sessions-round-tables/#d
Die Tagungs-Website der EAA 2013: http://www.eaa2013.cz/

2.3. "Antiquities under Attack: Cultural Heritage in Times of War" (Beirut/Byblos, 23.-26.10.; CfP bis 28.2.)
This international conference aims to raise awareness of the importance of protecting cultural heritage in times of armed conflict. A central question is how international guidelines regarding the treatment of cultural property can be best implemented and maintained in current and future conflicts, taking into account recent archaeological, political and military developments. A primary focus is on the current situation in the Middle East, in particular recent events in Syria and Lebanon. Papers from both established and early career researchers of archaeology, history, classics, military history, political science, international affairs, journalism, law and other fields are invited. Topics may include: Damage reports of cultural heritage in areas currently subject to violence; international rules and regulation regarding cultural property, their ratification and maintenance; the use and importance of cultural heritage in the establishment of long-lasting peace in post-war situations; etc.
http://apaclassics.org/index.php/world_of_classics/calls_for_papers_full/cfp_antiquities_under_attack_cultural_heritage_in_times_of_war/

2.4.
"museums and the internet": MAI-Tagung 2013, (Bonn, 23.-24.5.)
Schwerpunkte der kommenden MAI-Tagung: Location Based Services und Game Based Learning für Museen und andere Kulturerbe-Einrichtungen; digitales Video als Medium im Online-Einsatz für Museen etc.; Länderschwerpunkt Niederlande: Was tut sich dort im Onlinebereich in den Kulturinstitutionen? Weitere Themen: Neue Projekte, Initiativen, Forschungsansätze und Internetpräsenzen: digitale Sammlungsrepräsentationen im Internet; Applikationen und Projekte zur medial-musealen Vermittlungsarbeit; neue technische und konzeptionelle Umsetzungen im Bereich "Web 2.0" und Social Media etc.
http://www.mai-tagung.de/

2.5.
"Current trends in the archaeological heritage preservation: the national and the international perspectives" (Iaşi, Rumänien, 6.-10.11.; CfP bis 1.5.)
One of the most important Acts for archaeological heritage preservation is the revised European Convention on the Protection of the Archaeological Heritage. The conference’s goal is to share the experience and to discuss actual situation on the field of archaeological heritage preservation in the European countries, a specific focus is the Valletta Convention (Malta, 1992). The participants are invited to discuss how different state bodies (or other level bodies) are implementing assumed the Valletta Convention content. Sessions topics are, amongst others: Legal framework and national Strategies on preservation archaeological heritage; archaeological heritage management and sustainable development; cultural tourism and archaeological heritage preservation; use and abuse the legislation: looting and trading antiquities. Papers can be submitted until May 1st.
http://archaeoheritage.ro/action-plan/conference/

2.6.
Erster Kongress der polnischen Archäologie (Warschau, 19.-21.9.; CfP bis 26.4.)
Die Konferenz befasst sich mit der polnischen und europäischen Archäologie, ebenso mit dem Mittelmeerraum. Die Organisatoren möchten außerdem relevante Themen für die Archäologie und die Zukunft des Fachs debattieren. Zu den geplanten Themenblöcken gehören: Neue Quellen, Theorien und Interpretationen der polnischen Archäologie, Techniken und Methoden archäologischer Forschung und das Management des archäologischen Erbes. Dem Kongress vorangestellt ist ein Forum der Polnischen Anthropologischen Gesellschaft, in dem die Behandlung menschlicher Überreste thematisiert werden soll. Vorschläge für Vorträge und Posters können bis 26.4. eingereicht werden. Vorrangige Kongresssprache ist Polnisch, es dürfen nach Absprache mit den Organisatoren aber auch anderssprachige Vorträge gehalten werden.
http://archeologiapolska.pl/

2.7.
First Bioanthropological Meeting (Coimbra, Portugal, 31.5.-1.6.; CfP bis 28.2.)
Von Studierenden organisiert ist die Tagung "I BAM: First Bioanthropological Meeting" vom 31.5.-1.6.in Coimbra (Portugal). Auf der Tagungs-Website sind bereits die Keynote-Speaker ersichtlich. Die Organisatoren schreiben: "The I BAM, the first event of international scope in the field of biological anthropology, fully organized by students, to be held in Portugal, is founding on the pillar of interdisciplinarity in which science, in general, is infused. The idea of this encounter arises from the urge to be closely involved in the practical applicability of this knowledge intersection, at the specific level of Biological Anthropology. This meeting aims to present the latest research that has been developed in several areas of this field, highlighting specific themes, such as: Forensic Anthropology, Population Genetics, Human Ecology, Primatology, Human Evolution, Anthropology of Past Populations." Vorträge können noch bis zum 28.2. eingereicht werden, Anmeldungen sind bis zum 30.4. möglich.
http://bioanthropmeeting.yolasite.com/

2.8.
5th Annual Conference on Art Crime (22.-23.6., Amelia, Italien)
Auf der Tagung sollen Experten aller Fachdisziplinen zusammenkommen, um Verbrechen gegen Kunst in allen Formen zu diskutieren: Plünderung, Diebstahl, Betrug, Zerstörung. Die Veranstalter - The Association for Research into Crimes against Art (ARCA) – laden Archäologen ein, Journalisten, Juristen, Kriminologen, Kunstgeschichtler etc. Vorschläge für 20-minütige Vorträge können eingereicht werden, eine Frist für den CfP ist nicht angegeben.
http://www.artcrimeresearch.org/2013/01/15/arcas-5th-annual-conference-will-be-held-june-21-23-2013/

2.9.
Euroscience Open Forum (ESOF) (Kopenhagen, 21.-26.6.2014; CfP für Sessions: 9.5.2013)
Das 6. Euroscience Open Forum (ESOF) findet 2014 in Kopenhagen statt. Vorschläge für Sessions müssen allerdings bereits bis 9. Mai 2013 eingereicht sein. Zu den acht Themenbereichen gehören u. a.: Globales Ressourcen-Management; Grüne Wirtschaft; materielle und virtuelle Welt; Urbanisierung, Gestaltung und Lebensmöglichkeit. ESOF ist die größte pan-europäische Wissenschaftskonferenz. Ihr Ziel ist, über die Disziplinen hinweg europäische Spitzenforschung zu zeigen, den Dialog über die Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft voranzubringen sowie die öffentliche Debatte über Wissenschaft zu fördern. Träger von ESOF ist die Graswurzel-Organisation Euroscience. Archäologen sollten sich von den nicht-archäologisch klingenden Themen keinesfalls abschrecken lassen: Geisteswissenschaftliches Denken und fachübergreifende Forschung sind bei ESOF ausdrücklich erwünscht.
http://esof2014.org/

2.10.
WSVA sagt Jahrestagung 2013 ab
Die ursprünglich für 21.-25. Mai 2013 vorgesehene Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung in Schwäbisch Gmünd fällt aus. Auf der Website des WSVA war dies schon im Januar kommuniziert worden, am 31.1. hat der Vorstand des WSVA mit einem Brief an all' seine Mitglieder diese Nachricht bekräftigt und begründet: Es hätten nur zwei kleinere Arbeitsgemeinschaften mit zusammen etwa 150 Mitgliedern Interesse an einer Teilnahme gezeigt, so dass für den WSVA angesichts einer zu erwartenden geringen Teilnehmerzahl der organisatorische und finanzielle Aufwand zu hoch sei. Der WSVA wolle nun zusammen mit den anderen Verbänden über eine Neuorganisation der Verbandstagungen nachdenken. Um die Kommunikation untereinander dennoch aufrecht zu erhalten, lädt der Vorstand seine Mitglieder an, die am 5. April 2012 geschaffene Facebook-Gruppe des Verbandes rege als Plattform der Information und des Austausches zu nutzen. Die Facebook-Seite des WSVA hat bis dato (12.2.) 77 Fans gewonnen.
Website des WSVA: http://www.wsva.net/tp2030202.htm
Facebook-Gruppe des WSVA: http://www.facebook.com/pages/West-und-S%C3%BCddeutscher-Verband-f%C3%BCr-Altertumsforschung-eV-WSVA/263902987033247

2.11.
"Occupy Museum? Partizipative Museumsarbeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit" (Wolfenbüttel, 25.-27.4.)
Wieder einmal erfindet sich das Museum neu, denn klar ist: die klassischen Kompetenzen Sammeln, Ausstellen und Vermitteln reichen nicht mehr aus. Wie erreichen Museen ein jüngeres Publikum? Wie können die so genannten bildungsfernen Schichten an der Leistung von Museen teilhaben? Was bedeuten diese Überlegungen für die Mitarbeiter von Museen? Und wie passt das neue Bild vom Museum als Labor oder als Open Space zu den bestehenden institutionellen Strukturen und Hierarchien? Diesen Fragen wird in Impuls- und Fachvorträgen, Projektvorstellungen, Open Spaces und im informellen Austausch nachgegangen. Veranstalter sind der Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) und der Bundeszentrale für politische Bildung. Anmeldeschluss ist der 1.4.
http://www.bundesakademie.de/mm13.htm?mm_content13.htm

2.12.
DEGUWA-Jahrestagung "In Poseidons Reich XVIII" (Manching, 15.-17.3.)
Die Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie (DEGUWA) hat in ihrer 18. Jahrestagung die Versorgung Roms und seiner Provinzen, die Logistik des Imperium Romanum und die römischen Flotten zum Thema. Die Sektionen sind chronologisch gegliedert: Frühzeit und Republikanische Zeit, Frühe und Mittlere Kaiserzeit sowie Späte Kaiserzeit und Spätantike. Zu den Vortragsthemen gehören u. a.: Die gallischen Schiffseigner und der römische Staat; das Pilotprojekt "Bedrohtes Bodenarchiv Nordsee"; Die überfluteten und an der Küste gelegenen Plätze frühgeschichtlicher Zeit nördlich Roms. Anmeldeschluss für die Tagung ist der 5.3.
http://www.deguwa.org/?id=193


3. Veranstaltungen
3.1.
Archaeoskills 4 (Wien, 18.-20.10.)
Workshops zu Forschungsanträgen, zu GIS/CAD, zur Bergung organischen Materials, zur Montanarchäologie, Anthropologie und Stratigraphie etc.: "Archaeoskills" ist als ist Projekt des Dachverbandes Archäologischer Studierendenvertretungen e.V. (DASV) eine Veranstaltung von Studierenden für Studierende. Sie ist fächerübergreifend angelegt und will möglichst unterschiedliche Aspekte der Archäologie abdecken. Neben Zusatzqualifikationen und der Weiterbildung in Spezialthemen sollen die Teilnehmer sich untereinander vernetzen.
http://www.archaeoskills-dasv.org/


4. Forschung
4.1.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Heiligenberg: Bodenproben liefern neue Erkenntnisse" (Weser-Kurier, 14.2.): http://www.weser-kurier.de/region/zeitungen_artikel,-Bodenproben-liefern-neue-Erkenntnisse-_arid,499892.html
Interlaken: "Vergessenes Frauenkloster für 360 Nonnen wiederentdeckt" (Berner Zeitung, 14.2.): http://www.bernerzeitung.ch/region/thun/Vergessenes-Frauenkloster-fuer-360-Nonnen-wiederentdeckt/story/16549120
"Peru: Archäologen entdecken 5000 Jahre alten Tempel" (Spiegel, 14.2.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/el-paraiso-5000-jahre-alter-tempel-in-peru-entdeckt-a-883178.html
Ägypten: "Collection of Graeco-Roman tombs uncovered in Alexandria" (Ahram Online, 14.2.): http://english.ahram.org.eg/NewsContent/9/41/64798/Heritage/GrecoRoman/Collection-of-GraecoRoman-tombs-uncovered-in-Alexa.aspx
"Den frühmittelalterlichen Bewohnern von Niederwangen auf der Spur" (Pressemitteilung Kanton Bern, 8.2.): http://www.erz.be.ch/erz/de/index/direktion/ueber-die-direktion/aktuell.meldungNeu.html/portal/de/meldungen/mm/2013/02/20130208_1030_den_fruehmittelalterlichenbewohnernvonniederwangenaufderspur
Reich von Kusch: "35 Ancient Pyramids Discovered in Sudan Necropolis" (LiveScience, 6.2.): http://www.livescience.com/26903-35-ancient-pyramids-sudan.html
"'Ein sensationeller Fund'. Archäologen stoßen in einem Neubaugebiet in Ettenheim auf drei rund 4500 Jahre alte Skelette." (Badische Zeitung, 6.2.): http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ein-sensationeller-fund--68887843.html
"Archäologen legen monumentalen Bau in Xanten frei" (Der Westen, 4.2.): http://www.derwesten.de/region/archaeologen-legen-monumentalen-bau-in-xanten-frei-id7568993.html
Landkreis Rottweil: "Archäologen erkunden die römische Straßenstation Aichhalden" (Archäologie Online, 25.1.): http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/archaeologen-erkunden-die-roemische-strassenstation-aichhalden-24522/
"Regensburger Pferdchen aus der Römerzeit" (BR, 24.1.): http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/fund-regensburg-pferd-100.html
Peru: "A French-Peruvian-Spanish Team Discovers a Chamber in Machu Picchu" (Heritage Daily, 23.1.): http://www.heritagedaily.com/2013/01/a-french-peruvian-spanish-team-discovers-a-chamber-in-machu-picchu/
Türkisch-italienisches Grabungsprojekt Karkemish an der türkisch/syrischen Grenze: "Sifting the Dust for Treasures While Trouble Swirls" (New York Times, 16.1.): http://www.nytimes.com/2013/01/17/arts/sifting-the-dust-for-treasures-while-trouble-swirls.html
"Ruins from Neolithic age found in Istanbul" (Hürriyet Daily News, 11.1.): http://www.hurriyetdailynews.com/ruins-from-neolithic-age-found-in-istanbul.aspx?pageID=238&nID=38775&NewsCatID=375
Aachen: "Elisengarten: 5000 Jahre Stadtgeschichte erneut ausgebuddelt" (Aachener Zeitung, 10.1.): http://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/elisengarten-5000-jahre-stadtgeschichte-erneut-ausgebuddelt-1.491834
Rom: "Forscher stießen tief unter dem Kolosseum auf leuchtend bunte Fresken" (Der Standard, 10.1.): http://derstandard.at/1356427376142/Forscher-stiessen-tief-unter-dem-Kolosseum-auf-leuchtend-bunte-Fresken

4.2.
Aktuelle Forschung in den Medien
Erdmagnetfeld-Messungen auf der Stubersheimer Alb: "Auftakt zur Messkampagne 2013" (Archaeologik, 17.2.): http://archaeologik.blogspot.de/2013/02/auftakt-zur-messkampagne-2013.html
"Computer rekonstruiert Wörter aus Ursprache" (Spiegel, 12.2.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/sprache-und-evolution-computer-rekonstruiert-ursprung-von-woertern-a-882958.html
"Isotopic Data Show Farming Arrived in Europe with Migrants" (Pressemitteilung Universität Wisconsin-Madison, 11.2.): http://www.news.wisc.edu/21486
"Ancient wolf DNA to show how predator became man's best friend" (The Telegraph, 11.2.): http://www.telegraph.co.uk/science/science-news/9861852/Ancient-wolf-DNA-to-show-how-predator-became-mans-best-friend.html
Großbritannien: "Mittelalter-Graffiti: Flüsternde Kathedralenwände" (Spiegel, 11.2.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mittelalterliches-graffiti-an-kirchen-in-england-a-882355.html
"Wie 3-D-Drucker der Geschichte ein Gesicht geben" (Welt, 9.2.): http://www.welt.de/wissenschaft/article113486748/Wie-3-D-Drucker-der-Geschichte-ein-Gesicht-geben.html
Geomagnetische Messungen: "Bremer Hafengeschichte" (Radio Bremen, 7.2., Video, 4:35 Min.): http://www.ardmediathek.de/radio-bremen-tv/buten-un-binnen-magazin/bremer-hafengeschichte?documentId=13335058
"Half-million-year-old human jawbone found in Serbian cave. Oldest hominin fossil from that region of Europe, it may have come from Neanderthal precursor" (NBC News, 6.2.): http://www.nbcnews.com/id/50724252/ns/technology_and_science-science/#.UROEVfKRh8E und William J. Rink et al.: "New Radiometric Ages for the BH-1 Hominin from Balanica (Serbia): Implications for Understanding the Role of the Balkans in Middle Pleistocene Human Evolution" (PLoS ONE 8(2): e54608. doi:10.1371/journal.pone.0054608): http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0054608
"Ein Leben für menschliche Fossilienfunde: Vor 100 Jahren wurde die britische Paläoanthropologin Mary Douglas Leakey geboren" (Deutschlandradio, 6.2.): http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/1995926/
"Überraschende Datierung: Neandertaler-Knochen deutlich älter als angenommen" (Spiegel, 6.2.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/falsche-altersbestimmung-neandertaler-verschwand-frueher-als-gedacht-a-881640.html
Paläoklima: "Snails signal a humid Mediterranean" (Pressemitteilung Universität York, 5.2.): http://www.york.ac.uk/archaeology/news-and-events/news/external/news2013/snails/
Langzeitprojekt: "Ein neues Wörterbuch der alten Keilschriftsprachen" (Pressemitteilung Universität Jena, 30.1.): http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM130130_Akkadischlexikon.html
"Aerial snow photos help archaeologists explore Wales' landscape" (BBC-Bildergalerie, 23.1.): http://www.bbc.co.uk/news/uk-wales-21158565
"Erbgut-Vergleich: Frühe Chinesen verwandt mit amerikanischen Ureinwohnern" (Spiegel, 22.1.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fruehe-menschen-aus-china-eng-verwandt-mit-ur-amerikanern-a-878937.html
"Clues to Prehistoric Human Exploration Found in Sweet Potato Genome" (ScienceNow, 21.1.): http://news.sciencemag.org/sciencenow/2013/01/clues-to-prehistoric-human-explo.html
Spanien: "Toothy Tumor Found in 1,600-Year-Old Roman Corpse" (LiveScience, 21.1.): http://www.livescience.com/26446-toothy-tumor-ancient-roman-corpse.html
"Arabisch-deutsche Tontafel-Edition mit bislang unbekannten Passagen des Gilgamesch-Epos" (Pressemitteilung Universität Heidelberg, 16.1.): http://www.uni-heidelberg.de/presse/news2013/pm20130116_gilgamesch.html
Kreta: "War was central to Europe’s first civilisation - contrary to popular belief" (Pressemitteilung Universität Sheffield, 15.1.): http://www.shef.ac.uk/news/nr/war-central-minoans-ancient-crete-1.235205
"DNA-Analyse verrät Haar- und Augenfarbe" (Spiegel, 14.1.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archaeologie-dna-analyse-verraet-haar-und-augenfarbe-a-877336.html
"Genfluss von Indien nach Australien vor 4.000 Jahren" (Pressemitteilung Max-Planck-Gesellschaft, 14.1.): http://www.mpg.de/6816021/genfluss-indien-australien
"Ancient Pompeians Could Go Upstairs to Pee" (LiveScience, 11.1.): http://www.livescience.com/26205-ancient-pompeians-upstairs-latrines.html
"Abandoned Colony in Greenland: Archaeologists Find Clues to Viking Mystery" (Spiegel, 10.1.): http://www.spiegel.de/international/zeitgeist/archaeologists-uncover-clues-to-why-vikings-abandoned-greenland-a-876626.html

4.3.
Video zum Dolmen von Oberbipp
Im Jahr 2012 untersuchte ein Team des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern in Oberbipp ein neolithisches Kollektivgrab aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends. Das Besondere: Es ist das erste Kollektivgrab in der Schweiz, das bei Beginn der archäologischen Untersuchungen ungestört vorgefunden wurde. Nun hat es der "Dolmen von Oberbipp" auch in das Schweizer Fernsehen geschafft. Ein kleines Caveat zur informativen Video-Dokumentation: Schweizerdeutsch ohne Untertitel.
"Die Steinzeit-Menschen von Oberbipp" (SRF Einstein, 10.1., 7:18 min): http://www.srf.ch/player/tv/einstein/video/die-steinzeit-menschen-von-oberbipp?id=db549790-d866-4306-be2f-d37bb30a69a6
Oberbipp: "Swiss dolmen reveals rituals of the Neolithic" (Past Horizons, 10.2.): http://www.pasthorizonspr.com/index.php/archives/02/2013/swiss-dolmen-reveals-rituals-of-the-neolithic

4.4.
Hype um Reliquien: Richard III.
Im Mittelalter verschaffte der Besitz von Knochen bedeutender Toter Prestige und in der Folge materielle und immaterielle Vorteile. Doch später schwand der kirchliche Kult um die Reliquien dahin, und Spötter bezweifelten chronisch die Echtheit der Objekte. Aktuell beleben die neuen Möglichkeiten der Forensik und der DNA-Untersuchung weltweit einen irritierenden neuen Reliquienkult. Ob Pharaonen oder der Schweizer Nationalheld Jürg Jenatsch: Man birgt und untersucht Knochen und erhofft naturwissenschaftliche Beweise für deren Identität mit berühmten Persönlichkeiten. Ganz im Trend der Zeit also vermeldet Anfang Februar die Universität Leicester, man habe ein im Sommer 2012 gefundenes Skelett nun als den englischen König Richard III. (1452-1485) identifiziert. Wieder mal "muss die Geschichte umgeschrieben werden", weil das gefundene Skelett unerwartete Spuren des Todes und der Totenbehandlung aufweist. Eine aufregende spannende Geschichte mit gruseligen Fotos und Praktiken - zu schön, um die leisen Zweifel an der Identifizierung noch wahrzunehmen, die u.a. der in der DNA-Forschung renommierte Genetiker Prof. Mark Thomas (UCL) gegenüber dem New Scientist äußerte.
"England: Knochen unter Parkplatz stammen von König Richard III." (Spiegel Online, 4.2.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archaeologen-bestaetigen-das-entdeckte-skelett-gehoert-richard-iii-a-881311.html
"Richard III.: Erniedrigungsrituale, an nackter Leiche statuiert" (Die Welt, 4.2.): http://www.welt.de/kultur/article113372446/Erniedrigungsrituale-an-nackter-Leiche-statuiert.html
"Richard III.: Und das Pferd? Das Königreich? Wer gräbt sie aus?" (FAZ, 4.2.): http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/richard-iii-und-das-pferd-das-koenigreich-wer-graebt-sie-aus-12050938.html
"Skelett von Richard III. identifiziert" (DW, 5.2., 1:37 Min): http://mediacenter.dw.de/german/video/item/838477/Skelett_von_Richard_III_identifiziert/
"Doubts remain that the Leicester body is Richard III" (New Scientist, 4.2.):
http://www.newscientist.com/blogs/shortsharpscience/2013/02/leicester-body-richard-iii.html

4.5.
Acht archäologie-relevante Projekte erhalten hoch dotierte EU-Forschungsförderung
Erfolgreich hat sich Prof. Ernst Pernicka (Universität Tübingen) um den "Advanced Grant" des Europäischen Forschungsrates (ERC) beworben. Er ist damit einer der Preisträger der höchst dotierten Auszeichnung, welche die EU als Forschungsförderung verleiht. Das Preisgeld soll europäischen Forschern, die herausragende Leistungen erbracht haben, Freiräume für innovative Forschungsvorhaben geben. Pernickas Projekt "Tin Isotopes and the Sources of Bronze Age Tin in the Old World" umfasst die Fachbereiche Archäologie, Geschichte, Geochemie und Geologie. Neben Pernicka erhalten im Bereich "The study of the Human Past" folgende Wissenschaftler "Advanced Grants": Barbara Bramanti (Universität Oslo): "The medieval plagues: ecology, transmission modalities and routes of the infections"; Lukas De Ligt (Universität Leiden): "An empire of 2000 cities: urban networks and economic integration in the Roman empire"; Richard Evershed (Universität Bristol): "The Milking Revolution in Temperate Neolithic Europe"; Dorian Fuller (University College, London): "Comparative Pathways to Agriculture: the archaeobotany of parallel and divergent plant domestications across world regions"; Tom Higham (Universität Oxford): "Precision dating of the Palaeolithic: chronological mapping of the Middle and Upper Palaeolithic of Eurasia"; Caroline Malone (Universität Belfast): "Fragility and sustainability in restricted island environments: adaptation, cultural change and collapse in prehistory"; Sacha Stern (University College, London): "Calendars in late Antiquity and the Middle Ages: standardization and fixation". Insgesamt werden Fördermittel in Höhe von 680 Millionen Euro an 302 Wissenschaftler in 24 EU-Ländern vergeben.
"ERC funding of €680 million to 302 top researchers" (Pressemitteilung Europäischer Forschungsrat, 22.1.): http://erc.europa.eu/sites/default/files/press_release/files/press_release_adg2012_results.pdf
"ERC 'Advanced Grants' für drei Wissenschaftler der Universität Tübingen" (Pressemeldung Universität Tübingen, 30.1.): http://www.uni-tuebingen.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/erc-advanced-grants-fuer-drei-wissenschaftler-der-universitaet-tuebingen.html


5. Kulturgutschutz
5.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Balkans join in cultural heritage preservation" (SETimes, 11.2.): http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/features/setimes/features/2013/02/11/feature-04
"Bosnian Culture Heritage Survived the War but will it Survive the Nation's Peace?" (ARCA-Blog, 8.2.): http://art-crime.blogspot.de/2013/02/bosnian-culture-heritage-survived-war.html
"Mexican drug smugglers profit from illegal trade in archaeological artifacts" (WFAA-TV, 8.2., Video, 2:20 Min.): http://www.youtube.com/watch?v=iMmCC6WOQg0
"New steps recommended to preserve China’s famous Terracotta Warriors and other relics" (Pressemitteilung der American Chemical Society, 6.2.): http://portal.acs.org/portal/PublicWebSite/pressroom/presspacs/CNBP_032095 und: ZhaoLin Gu et al: "Primitive Environment Control for Preservation of Pit Relics in Archeology Museums of China", Environ. Sci. Technol., 2013, 47 (3), pp 1504–1509, DOI: 10.1021/es303981m: http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/es303981m
"Verfallende Ruinen: EU-Millionen sollen Pompeji retten" (Spiegel, 6.2.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/eu-investiert-105-millionen-euro-in-restaurierung-von-pompeji-a-881892.html und: "Die Rettung von Pompeji beginnt" (Der Standard, 12.2.): http://derstandard.at/1360161512979/Die-Rettung-von-Pompeji-beginnt
"Bedrohtes Kulturerbe: Attacken auf das ideelle Herz" (Stuttgarter Zeitung, 2.2.): http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bedrohtes-kulturerbe-attacken-auf-das-ideelle-herz.cbb2bd8b-550b-4ff1-9c81-2919ef4cb393.html
"Armed group attacks museum and palace in Suez, Egypt" (The Heritagist, 27.1.): http://www.theheritagist.com/2013/01/armed-group-attacks-museum-and-palace.html
"How to Save the Arts in Times of War" (Around the Mall – Smithsonian-Blog, 24.1.):
http://blogs.smithsonianmag.com/aroundthemall/2013/01/qa-how-to-save-the-arts-in-times-of-war/
Italien: "Entombing the Tomb of the Gladiator: Who Will Save the Roman Ruins?" (Time Magazine, 23.1.): http://world.time.com/2013/01/23/entombing-the-tomb-of-the-gladiator-who-will-save-the-roman-ruins/#ixzz2JNHO9xbo
"Turkey wages 'cultural war' in pursuit of its archaeological treasures. Ankara accused of blackmailing museums into returning artefacts while allowing excavation sites to be destroyed" (The Guardian, 21.1.): http://www.guardian.co.uk/world/2013/jan/21/turkey-cultural-war-archaeological-treasure
Kambodscha: "Khmer heritage plundered" (Phnom Penh Post, 18.1.): http://www.phnompenhpost.com/7days/2936-khmer-heritage-plundered
"Turkish court comes to the rescue: Hasankeyf and the Ilisu Dam Project" (The Heritagist, 16.1.): http://www.theheritagist.com/2013/01/turkish-court-comes-to-rescue-hasankeyf.html
"Seizure of archeological objects from Iraq featured in the ICOM Red List" (ICOM-Mitteilung, 15.1.): http://icom.museum/news/news/article/seizure-of-archeological-objects-from-iraq-featured-in-the-icom-red-list/L/0/
Tunesien: "Inauguration de l'exposition des antiquités volées par Ben Ali" (Tuniscope, 15.1.): http://www.tuniscope.com/index.php/article/20270/culture/evenements/expositon-193520#.UP06FqyWT0d
Ausstellung in Bagdad: "Iraq trying to bring back its artefact stolen during the US invasion" (Press TV, 14.1.): http://www.presstv.ir/detail/2013/01/14/283554/iraq-trying-to-bring-back-its-artefact-stolen-during-the-us-invasion/
"Pakistan: Schatzjäger mit Detektoren und Traktoren" (Archaeologik, 14.1.): http://archaeologik.blogspot.de/2013/01/pakistan-schatzjager-mit-detektoren-und.html
"Yemen’s antiques threatened by corruption, looters and smugglers" (Yemen Times, 14.1.): http://www.yementimes.com/en/1641/culture/1847/Yemen%E2%80%99s-antiques-threatened-by-corruption-looters-and-smugglers.htm
"Deutsche Archäologen am Weltwunder von Olympia" (Die Welt, 12.1.): http://www.welt.de/geschichte/article112708745/Deutsche-Archaeologen-am-Weltwunder-von-Olympia.html
"Zerstörtes Römer-Erbe: Passauer Bürgermeister fordert Mega-Bußgeld" (Wochenblatt, 10.1.): http://www.wochenblatt.de/nachrichten/passau/regionales/Zerstoertes-Roemer-Erbe-Passauer-Buergermeister-fordert-Mega-Bussgeld;art1173,156307

5.2.
"These Manuscripts Are Our Identity". Die Rettung von Timbuktus schriftlichem Erbe
Abba Alhadi ist ein 72-jähriger Mann, und er ist Analphabet. Die Islamisten, die Timbuktu besetzt hielten, trauten ihm nicht zu, dass er irgendetwas mit den Jahrhunderte alten Manuskripten zu tun haben könnte, die sie seit Monaten suchen. Sie irrten gewaltig: Seit dem Sommer 2012 packte Alhadi so viele kostbare Bücher, wie er konnte, in leere Reissäcke und transportierte sie mit Sackkarren, dem Motorrad, per Boot und schließlich mit dem Auto über 1.000 Kilometer nach Bamako – in Sicherheit. "I have spent my life protecting these manuscripts", sagt Alhadi. Wie er haben sich die rund 30 Familien verhalten, in deren Besitz sich die Manuskripte mit dem geistigen Erbe des subsaharischen Afrikas seit Jahrhunderten befinden. Die in den internationalen Medien geschilderten Geschichten von großem Mut begleiten Warnungen und große Besorgnis bei der UNESCO, der British Library und Interpol: Es muss jetzt alles getan werden, um die Plünderung des malischen kulturellen Erbes zu verhindern. Heute tagen Entscheider und Experten im UNESCO-Hauptquartier, um Pläne zum Wideraufbau der zerstörten Bauten und zum Schutz der Manuskripte zu formulieren.
"These Manuscripts Are Our Identity": The Salvation of Timbuktu's Written Heritage (Diane Scherzler, 17.2.): http://storify.com/scherzler/these-manuscripts-are-our-identity
"Monday for Mali, Monday for hope" (UNESCO-Information zum Treffen am 18.2.): http://www.unesco.org/new/en/unesco/resources/monday-for-mali/

5.3.
Youtube-Video zu Kampagne gegen das Schatzregal
Auf Youtube war ab dem 4.2. für wenige Tage ein Video mit dem Titel "Die Rechtswiedrigkeit des Schatzregals in Deutschland ! Rettung unseres Ahnenerbes :)" (sic!) online, in dem der Sondengänger/Schatzsucher "Sondelpowerbenny" ein als "Brandbrief oder blauen Brief" bezeichnetes Schreiben verliest, mit dem die "Ausschüsse für Wissenschaft und Kunst" von der Rechtswidrigkeit der Schatzregalregelungen in den deutschen Denkmalschutzgesetzen überzeugt werden sollen. Hinter dem blauen Brief steht eine Kampagne von Mitgliedern des Detektorforums, Autor des Texts ist laut " Sondelpowerbenny" Walter Franke. Gefordert wird entweder die Abschaffung des Schatzregals oder doch zumindest eine monetäre Entschädigung der Finder. Zwei Gründe werden dabei ins Feld geführt: Erstens, dass durch das Schatzregal Funde verheimlicht oder gar vernichtet werden, weil die Finder sie nicht abliefern oder melden. Wer weiß, wie wenige Funde selbst ohne Schatzregal z. B. in Bayern gemeldet werden, kann diesem Argument kaum folgen. Dabei wird auch verschwiegen, welcher Schaden bei der unsachgemäßen Bergung von "Schätzen" entsteht. Der Verlust der für die wissenschaftliche Einordnung so wichtigen Befunde kann da nicht darüber hinweg trösten, dass etwa in Großbritannien ohne Schatzregal eine große Zunahme an bekannten Münzschätzen zu vermelden ist. Es geht hier eben nicht um den Zuwachs an Wissen und die Sicherung des kulturellen Erbes sondern um den Kick des Findens, um ein Hobby oder schlicht um wirtschaftliche Interessen. Viel ernster zu nehmen ist das zweite Argument, in dem das Schatzregal als feudalistisch und obrigkeitsstaatlich bezeichnet wird. Wer, wie im Abspann des Videos vom "Ahnenerbe" spricht, sollte sich zwar nicht über Obrigkeitsstaatlichkeit erregen, aber dies zeigt nur den Mangel an historischem Bewusstsein. Tatsächlich ist das Schatzregal durchaus ein obrigkeitsstaatlicher Ansatz. Er entspricht damit etwa den staatlichen Eingriffen bei Bodenschätzen. Er lässt sich durch das übergeordnete Interesse der Allgemeinheit an der Erhaltung des kulturellen Erbes für alle begründen. Mit solchen Instrumenten sollte vorsichtig und maßvoll umgegangen werden, die enorme Gefährdung des kulturellen Erbes, dessen Zerstörung unwiederbringlich ist, rechtfertigt aber Schutzmaßnahmen, die jenen im Natur- und Artenschutz an Strenge und Wirksamkeit entsprechen müssen, weil das Gefährdungspotenzial vergleichbar und die Konsequenzen identisch sind: Ausgerottete Arten sind für die gesamte Menschheit verloren, zerstörtes Kulturgut ebenso. Damit wird z. B. das generelle Handelsverbot für Elfenbein oder das generelle Jagdverbot auf Wale begründet. Das sind massive Eingriffe in Eigentumsrechte, in den freien Handel und die Grundsätze der freien Marktwirtschaft. Sie werden aber als unerlässlich zum Schutz der gefährdeten Arten angesehen und daher (weltweit) durchgesetzt. Die Schatzjagd sollte genau so gesehen werden wie die Jagd auf wilde Tiere um der Trophäen willen.
"Die Rechtswiedrigkeit des Schatzregals in Deutschland ! Rettung unseres Ahnenerbes :)" (Video, 4.2.; 10:58 Min., offline): http://www.youtube.com/watch?v=xFMyoZ2J-Ok
"Raubgräber, Schatzsucher und illegale Sondengänger: Die leichtfertige Vernichtung unserer Vergangenheit." (DGUF-Handreichung, August 2012): http://www.dguf.de/index.php?id=256

5.4.
Schäden am Weltkulturerbe durch bewaffneten Konflikt
Der Krak des Chévaliers, Samarra, Timbuktu: Die Zerstörungen von UNESCO-Weltkulturerbe während bewaffneter Konflikte rückte in den vergangenen Monaten etwas mehr ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die UNESCO zeigt jetzt in einer eindrücklichen Bildergalerie Orte vor und – wenn Fotos verfügbar sind – nach den Beschädigungen.
http://www.issuu.com/unesconow/docs/unesco_protect_culture_in_times_of_war

5.5.
Drei wichtige Aufsätze von Michael Müller-Karpe zum Kulturgutschutz jetzt bei Academia.edu
Drei Fälle, die auch 2011 in der vom RGZM initiierten Ausstellung "Kriminalarchäologie" thematisiert worden waren, hat Michael Müller-Karpe in der unter Archäologen wenig bekannten Zeitschrift "Kunst und Recht: Journal für Kunstrecht, Urheberrecht und Kulturpolitik" umfassend dokumentiert. In einer Folge von drei Aufsätzen behandelt er den Fall des 2005 aus dem Kunsthandel beschlagnahmten antiken Goldgefäßes aus dem Irak, der fünf 2009 sichergestellten Bronzegefäße aus der Türkei und des 2007 aufgefallenen Silberbechers mit elamitischer Inschrift. Es werden jeweils die Objekte, die Rechtslage, Prozesse und Urteile dargestellt, aber auch "das Drumherum" sorgfältig beleuchtet, d. h. die Berichterstattung der Presse und die Aktivitäten verschiedener Interessengruppen. Die drei Artikel stehen jetzt zum Lesen und (für Mitglieder des Archivs Academia.edu) zum Herunterladen bereit.
Teil 1: http://www.academia.edu/2480006/Antikenhandel_._._Kulturguterschutz._Zur_Missachtung_des_bestehenden_Handelsverbots_fur_archaologisches_Kulturgut_ungeklarter_Provenienz_an_einem_Beispiel._Kunst_und_Recht_12_2010_91-94
Teil 2: http://www.academia.edu/2473487/Antikenhandel_._._Kulturguterschutz_-_Fortsetzung_von_KUR_2010_91_ff._Zur_Forderung_der_Antikenhehlerei_in_Deutschland_an_einem_weiteren_Beispiel._Kunst_und_Recht_13_2011_61-67
Teil 3: http://www.academia.edu/2460058/Antikenhandel_._._Kulturguterschutz_-_Fortsetzung_von_KUR_2011_61_ff._Antikenmarkt_als_Geldwasche_Der_Silberbecher_des_Konigs_Ebarat._Kunst_und_Recht_14_2012_195-202

5.6.
Die USA diskutieren die Rückgabe von illegal erworbenen Kulturgütern
Im Januar erklärte das J. Paul Getty-Museum, dass es einen Terrakotta-Kopf an ein Museum in Sizilien zurückgeben werde. Der 1985 für mehr als 500.000 US-Dollar aus dem Kunsthandel erworbene Kopf wird einer Hadesstatue zugeschrieben und stammt nach neueren Abklärungen aus einer Raubgrabung der 1970erJahre in Morgantina (Sizilien). Zuvor hatte das Museum bereits eine 1988 für 18 Millionen US-Dollar erworbene Statue der Persephone zurückgegeben, die ebenfalls aus Morgantina stammt. Nach mehreren Skandalen um illegal erworbene Kulturgüter bemüht sich das Getty-Museum nunmehr systematisch um Abklärungen der Herkunft seiner etwa 45.000 Objekte. Im Herbst 2012 hatte es u. a. einen Online-Katalog von 56 griechisch-etrurischen Bernsteinobjekten publiziert, für die es um Hilfe bei den Herkunftsnachweisen suchte. Zusammen mit anderen US-amerikanischen Museen und der Association of Art Museum Directors (AAMD) vollzieht das Getty-Museum damit einen bemerkenswerten Wandel in seiner Haltung: Nicht mehr warten, bis eine konkrete Rückgabeforderung aus einem Herkunftsland erfolgt, sondern aktiv die eigenen Bestände überprüfen und ggf. Rückgaben einleiten. In einem ausführlichen Kommentar in der New York Times vom 26.1. stellt Hugh Eakin diese aktuellen Rückgaben in einen größeren Zusammenhang und skizziert, wie umfangreich auch andere US-amerikanische Museen betroffen und aktiv sind. Er beklagt diese neue Politik: Der Zugang der USA zur Kultur der Antike sei gefährdet; Sammeln und Bewahren seien die vordringliche Aufgabe der Museen, und nicht das "Herschenken" ihrer Bestände. Ein viel gelesener Kommentar, der wiederum zahlreiche Kommentare ausgelöst hat, die u. a. von Paul Barford und Derek Fincham zusammengestellt wurden.
David Ng, Jason Felch: "Getty Museum to return Hades terracotta head to Sicily" (Los Angeles Times, 10.1.): http://www.latimes.com/entertainment/arts/culture/la-et-cm-getty-museum-hades-sculpture-sicily-20130110,0,2715069.story
Jason Felch: "Getty Museum review targets its antiquities collection" (Los Angeles Times, 18.1.): http://www.latimes.com/entertainment/arts/culture/la-et-getty-ambers-20130119,0,1165994.story
"The Getty’s Looted Amber: A Window into the Museum's Deepening Dilemma" (Jason Felchs Blog Chasing Aphrodite, 19.1.): http://chasingaphrodite.com/2013/01/19/the-gettys-looted-amber-a-window-into-the-museums-dilemma/
Online-Datenbank der AAMD mit 579 Objekten aus 16 Institutionen, für die Herkunftsnachweise gesucht werden: http://aamdobjectregistry.org/Institutions
"Museum Leaders Toughen Artifact Acquisition Guidelines" (The New York Times, 30.1.): http://artsbeat.blogs.nytimes.com/2013/01/30/museum-leaders-toughen-artifact-acquisition-guidelines/
"Amended AAMD Guidelines on acquisition of antiquities by museums: A step backwards or forwards?" (The Heritagist, 15.2.): http://www.theheritagist.com/2013/02/amended-aamd-guidlines-on-acquisition.html
Hugh Eakin: "The Great Giveback" (The New York Times, 26.1.): http://www.nytimes.com/2013/01/27/sunday-review/the-great-giveback.html?smid=pl-share&_r=0
Rick St. Hilaire: "The Law of Repatriation under 'The Great Giveback'" (28.1.): http://culturalheritagelawyer.blogspot.de/2013/01/the-law-of-repatriation-under-great.html
Paul Barford: "The Discussion of 'the Great Giveback' by Hugh Eakin' (29.1.): http://paul-barford.blogspot.de/2013/01/the-discussion-of-great-giveback-by.html
Derek Fincham: "Reactions to Hugh Eakin’s Anti-repatriation NYT Op-Ed" (29.1.): http://illicit-cultural-property.blogspot.de/2013/01/reactions-to-hugh-eakins-anti.html

5.7.
Rückgabe von Kulturgut an Nigeria
Die Bundesrepublik Nigeria gehört mit ihrer großen kulturellen Vielfalt zu den Ländern Afrikas, denen Kulturgutraub und Antikenhehlerei schwer zu schaffen machen. Der International Council of Museums (ICOM) gibt als unmittelbar bedroht die Terrakotten der Nok-Kultur an, die Terrakotten und Bronzen aus Ile-Ife, der heiligen Stadt der Yoruba, und die steinerne Statuen aus Esie (s. DGUF-Newsletter vom 12.11.2012, Punkt 4.6.). Vor diesem Hintergrund verfolgt Nigeria aufmerksam die internationalen Debatten um die Rückgabe von Kulturgut. Nun hat die Aushändigung von fünf Artefakten der Nok-Kultur, die 2010 in Paris im Gepäcke eines aus Afrika einreisenden Franzosen entdeckt worden waren, in der nigerianischen Presse für Jubel gesorgt. Französische Experten hatten nach der Beschlagnahmung die Jahrtausende alten Objekte untersucht und als Nok-Artefakte bestätigt. Sie kehrten jetzt also in ihr Heimatland zurück. Der Generaldirektor der nigerianischen Nationalkommission für Museen und Monumente (NCMM), Yusuf Abdallah Usman, sagte dem französischen Botschafter bei der Übergabe der Artefakte in Nigerias Haupstadt Abuja: "While assuring you of our continued cooperation and collaboration, we look forward to the day when you will facilitate the return of all Nigeria artefacts held by public institutions in France for the mutual enjoyment of both Nigerians and French citizens." Gleichzeitig appellierte Usman an die traditionellen Oberhäupter und Gemeinschaften Nigerias, ihr Kulturgut besser vor Plünderung und Zerstörung zu schützen. Ein Treffen in der zweiten Februarhälfte bringt Mitglieder von NCMM und europäischen Museen, die im Besitz nigerianischen Kulturguts sind, an einen Tisch.
"Jubilation As France Returns Intercepted Nok Artefacts To Nigeria" (Leadership, 3.2.): http://leadership.ng/nga/articles/46754/2013/02/03/jubilation_france_returns_intercepted_nok_artefacts_nigeria.html
"Commission appeals to communities to protect antiquities" (Nigerian Tribune, 28.1.): http://tribune.com.ng/news2013/index.php/en/community-news/item/4011-commission-appeals-to-communities-to-protect-antiquities
"Nigeria’s antiquities abroad must return" (NCMM, 22.9.2012): http://www.ncmmnigeria.com/nigerias-antiquities-abroad-must-return-dg/
"Amid hope of restitution, Nigeria hosts foreign museums" (The Guardian Nigeria, 15.2.): http://www.ngrguardiannews.com/index.php?option=com_content&view=article&id=113411:amid-hope-of-restitution-nigeria-hosts-foreign-museums-&catid=74:arts&Itemid=683

5.8.
Hans Leisen (Köln): "Tempeldoktor" in Kambodscha, Thailand und Indonesien
1.850 Tempeltänzerinnen gibt es in Angkor Wat. 1.300 sind akut bedroht und weitere 360 nur noch sehr schwer zu retten. Der Geologe Prof. Dr. Hans Leisen von der FH Köln versucht sie zu schützen. "Ich bin zum Tempeldoktor geworden" sagt er in einem Artikel des "Spiegel" über sich. Außer um Angkor Wat kümmern er und seine Mitarbeiter sich um die Tempel und Paläste von Ayutthaya, einst die Hauptstadt des Königreichs Siam, und um die Tempelpyramide von Borobudur. Leisen wirft sich nur dann in Schale, wenn er Vorträge über seine Projekte halten muss, sonst arbeitet er lieber in Latzhose vor Ort. Und natürlich weiß er um die Vergänglichkeit seiner Arbeit: "Ziel ist es, den natürlichen Verfall so lange wie möglich hinauszuzögern, um die Lebenszeit der Tempel zu verlängern", sagt Leisen. "Aber eines Tages werden sie ganz verfallen sein." "Spiegel"-Autor Michael Lenz porträtiert Hans Leisen und dessen Lebenswerk - das ohne Leisens Ehefrau Esther von Plehwe-Leisen und Leisens Studenten undenkbar wäre.
Michael Lenz: "Aus Köln nach Kambodscha: Der Tempeldoktor von Angkor Wat" (Spiegel, 24.1.). http://www.spiegel.de/reise/fernweh/hans-leisen-aus-koeln-der-tempeldoktor-von-angkor-wat-a-878184.html
Das German Apsara Conservation Project (GACP): http://www.gacp-angkor.de/
Das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/KulturDialog/Kulturerhalt/Uebersicht_node.html

5.9.
Der Zerstörung archäologischen Erbes vorbeugen: Ideenansätze
Im Januar erschien ein 18-seitiges Heft von English Heritage, das sich mit der Vorbeugung von kriminellen Handlungen an kulturellem Erbe befasst. 25 Vorgehensweisen werden in kurzer, klarer Sprache erläutert, mit denen Eigentümer und Manager kulturellen Erbes mutwilliger Beschädigung und Zerstörung vorbeugen können. Ein gutes Rezeptbuch! Die Publikation ist online zum kostenlosen Download verfügbar. - Jason Felch schreibt am 13.2. in seinem Blog "Chasing Aphrodite" von der "Sustainable Preservation Initiative" (SPI). Die SPI nennt ein Grundproblem für Kulturgutschutz in wirtschaftlich armen Regionen: "How can someone tell an underprivileged person not to economically exploit a site, even if that exploitation is destroying the site, without providing a viable economic alternative?" Mit ihrem Programm "People. Not Stones" will SPI gefährdete archäologische Stätten schützen: Die Menschen vor Ort werden nach dem Motto "Saving Sites by Transforming Lives" zu Kleinunternehmern - beispielsweise zu Kunsthandwerkern - weitergebildet, deren Erfolg mit der Erhaltung der archäologischen Stätten verbunden ist. Finanziert wird der Start durch Spenden. Bemerkenswert!
"Heritage Crime Prevention" (English Heritage, Januar 2013): http://www.english-heritage.org.uk/publications/heritage-crime-prevention-guide/
"People Not Stones: Fighting Looting With Local Development" (Chasing Aphrodite, 13.2.): http://chasingaphrodite.com/2013/02/13/people-not-stones-fighting-looting-with-local-development/
Website der Sustainable Preservation Initiative: http://sustainablepreservation.org/

5.10.
Behördenschelte und indirekte Äußerungen gegen das Schatzregal via N-TV
In einem Fernsehbeitrag vom 22.1. bei n-tv mit dem Titel "Was tun mit Fundstücken?" wurden als Aufhänger zwei Schatzfund-Geschichten aus Bayern behandelt. Beide skizzierten Fälle sind der DGUF bekannt. Im Film werden sie unseres Erachtens im falschen Kontext dargestellt und insgesamt unzureichend differenziert geschildert: Archäologische Funde genauso als "Schätze" zu bezeichnen und genauso behandeln zu wollen wie z. B. Fahrräder und Plüschtiere, heißt, die Thematik des angemessenen Umgangs mit diesen nicht erfasst zu haben. Wir meinen, bei n-tv werden in beiden Fällen die Behörden zu Unrecht an den Pranger gestellt. Wir können die Details der beiden Fälle hier nicht ausführen, uns ist aber folgendes bekannt: Im ersten Fall hat der Grundstückseigentümer mit einer "starren", aber vielleicht nachvollziehbaren Haltung gegenüber dem verurteilten Finder und seiner Forderung auf 100% am Schatz dessen Herausgabe bis heute verhindert. Im zweiten Fall hat der Erstentdecker den Fund bereits veräußert, und im Beitrag tritt lediglich die Gier der Sondengänger untereinander zu Tage, die einen "Mitfinder" leer ausgehen ließ. Die beiden Fälle werden zur öffentlichen Schelte der zuständigen Behörden genutzt - der "Aufreger" ist ein beliebtes Motiv in Massenmedien. Leider dient das auch der Lobby der illegalen Sondengänger und Schatzsucher, Stimmung gegen die Einführung eines Schatzregals zu machen. Außerdem werden gerade solche Beiträge in der Szene gerne zum Anlass genommen, das Unterlassen von Fundmeldungen an die zuständigen Landesämter zu rechtfertigen. Entgegen den Regeln guten journalistischen Handwerks hat es n-tv versäumt, die zuständigen Behörden hinsichtlich deren Sichtweise anzufragen. Dann hätte die Chance bestanden, einen sauber recherchierten Filmbeitrag zu produzieren.
"Was tun mit Fundstücken?" (n-tv, 22.1., Video, 3:22 Min.): http://www.n-tv.de/mediathek/videos/ratgeber/Was-tun-mit-Fundstuecken-article9991301.html

5.11.
Frankreich ratifiziert die UNESCO-Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser
Am 8. Februar hat Frankreich die Instrumente zur Ratifizierung der UNESCO-Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser vorgelegt. Die Konvention aus dem Jahr 2001 trat zum 2. Januar 2009 in Kraft. Sie soll verhindern, dass Kulturgüter in den Weltmeeren geplündert und zerstört werden. Zum Unterwasserkulturerbe gehören der Konvention zufolge alle Spuren menschlicher Existenz, die mehr als 100 Jahre unter Wasser liegen und von historischer und kultureller Bedeutung sind. Frankreich ist das 42. Land, das die Konvention ratifiziert. Die Deutsche Gesellschaft für Unterwasserarchäologie (DEGUWA) bemüht sich seit Jahren darum, dass auch Deutschland die Konvention ratifiziert. Sie verfasste bei ihrer vergangenen Jahrestagung ein entsprechendes Memorandum, das im April 2012 an die Fraktionen des Deutschen Bundestages übermittelt wurde. Bislang hat Deutschland die Konvention jedoch nicht ratifiziert.
"France ratifies the UNESCO 2001 Convention on the Protection of the Underwater Cultural Heritage" (UNESCO-Meldung, 8.2.): http://www.unesco.org/new/en/culture/themes/underwater-cultural-heritage/dynamic-content-single-view/news/france_ratifies_the_unesco_2001_convention_on_the_protection_of_the_underwater_cultural_heritage/
"Schutz des Kulturerbes unter Wasser" (Deutsche UNESCO-Kommission): http://www.unesco.de/unterwasserkulturerbe.html
"Safeguarding the Underwater Cultural Heritage" (UNESCO): http://www.unesco.org/new/en/culture/themes/underwater-cultural-heritage/

5.12.
Bedrohung für Ägyptens kulturelles Erbe: Eine Übersicht bei Archaeologik
"Mehr als zwei Jahre nach den Zerstörungen im Ägyptischen Museum in Kairo bedroht die andauernde Unsicherheit in Ägypten das kulturelle Erbe auf vielfältige Weise und in zunehmendem Maß", schreibt Rainer Schreg in seinem Blog "Archaeologik". Er bietet in seinem Blogpost Links zu diversen Aspekten der Bedrohung von Kulturgut an: zu Raubgrabungen und Plünderungen, zur schwachen ägyptischen Denkmalpflege und zu Religionsfanatikern.
"Ägypten - andauernde Bedrohungen" (Archaeologik, 14.2.): http://archaeologik.blogspot.de/2013/02/agypten-bedrohungen.html


6. Job-Themen und Personalia
6.1.
Katja Sporn und Ortwin Dally leiten künftig die DAI-Abteilungen Athen und Rom
Im Januar wurden für die Abteilungen Athen und Roma des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) neue Leitungen bestimmt. Für Athen und als Nachfolgerin von Prof. Dr. Wolf-Dietrich Niemeier wurde Prof. Dr. Katja Sporn gewählt. Ihr Forschungsinteresse gilt vor allem Fragestellungen zu griechischen Heiligtümern und Nekropolen. Sporn ist seit 2010 Professorin für Klassische Archäologie am Fachbereich Altertumswissenschaften der Paris-Lodron-Universität in Salzburg leitet die Grabung Kolonna auf Aegina. Als Nachfolger Prof. Dr. Henner von Hesberg in Paris wurde Prof. Dr. Ortwin Dally gewählt. Seit 2004 ist Dally Generalsekretär des DAI, er leitet die Wissenschaftliche Abteilung der DAI-Zentrale in Berlin. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten und Interessen zählen der Einsatz der IT in der Archäologie sowie die Beziehungen zwischen Griechen, Römern und Einheimischen in Unteritalien, Sizilien und Südrussland.
http://www.dainst.org/de/story/neue-direktoren

6.2.
Katerina Douka erhält den Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
Am 24.1. hat Dr. Katerina Douka den Tübinger Förderpreis für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie für ihre Oxforder Dissertation erhalten: "Investigating the Chronology of the Middle to Upper Paleolithic Transition in Mediterranean Europe by Improved Radiocarbon Dating of Shell Ornaments". In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der Datierung von paläolithischem Muschelschmuck, einer Fundgattung die als typisch für das erste Auftreten des modernen Menschen angesehen wird. Dazu entwickelte sie eine Methode, um auch Meeresmuscheln direkt mittels der 14C-Methode zu datieren, was bislang als äußerst schwierig galt. Durch den so genannten Hartwassereffekt (engl. reservoir effect), den die Aufnahme von im Meereswasser gelösten Karbonaten verursacht, fallen diese Daten bisher immer deutlich zu alt aus. Durch die Trennung einzelner Mineralien aus der Muschelschale ist es jetzt möglich, zuverlässige Datierungen vorzunehmen. Das ist speziell für Gebiete mit feuchtwarmem Klima wichtig, weil dort häufig die Konservierung von anderen Materialien, die für 14C-Datierungen verwendet werden können (z. B. Knochen), sehr schlecht ist. Ob jedoch die Herstellung von Muschelschmuck immer auf das Konto des Homo sapiens geht, ist eine Frage, die noch kontrovers diskutiert wird.
http://www.uni-tuebingen.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/dr-katerina-douka-erhaelt-den-tuebinger-foerderpreis-fuer-aeltere-urgeschichte-und-quartaeroekologi.html

6.3.
Koji Mizoguchi ist neuer Präsident des World Archaeological Congress (WAC)
Der japanische Archäologe Prof. Dr. Koji Mizoguchi ist im Januar zum neuen Präsidenten des World Archaeological Congress (WAC) gewählt worden. Er folgt Prof. Dr. Claire Smith, Australien. Der nächste World Archaeological Congress wird in Kyoto stattfinden. Mizoguchi ist an der Universität Kyushu tätig. Er befasst sich mit japanischer und europäischer, vor allem britischer, Archäologie und mit archäologischen Theorien. Im April erscheint von ihm mit "The Archaeology of Japan: From the Earliest Rice Farming Villages to the Rise of the State" die erste ausführliche Beschreibung der Yayoi-Epoche und der Kofun-Zeit Japans (ca. 600 BC–AD 700).
Koji Mizoguchi auf der Website der Universität Kyushu: http://hyoka.ofc.kyushu-u.ac.jp/search/details/K001760/english.html
Koji Mizoguchi bei Academia.edu: http://kyushu-u.academia.edu/KojiMizoguchi
Koji Mizoguchí bei Twitter: @mizog88

6.4.
Gabriele Elisabeth Zipf wird stellvertretende Landesarchäologin in Niedersachsen
Am Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege wurden im Januar zwei Schlüsselpositionen in der Archäologie neu besetzt: Dr. Gabriele Elisabeth Zipf, zuletzt am Paläon in Schöningen tätig, tritt die Nachfolge des unlängst verstorbenen Dr. Hans-Wilhelm Heine an und wird stellvertretende Landesarchäologin und Schriftleiterin der archäologischen Publikationen. Prof. Dr. Thomas Terberger, zuletzt Universität Greifswald, übernimmt in der Nachfolge von Dr. Hartmut Thieme die Querschnittsaufgabe Paläolithikum, die auch die wissenschaftliche Betreuung der Fundstelle Schöningen einschließt.

6.5.
Achim Leube erhält das Verdienstkreuz am Bande
Prof. Dr. Achim Leube, Jahrgang 1936, erhielt das Bundesverdienstkreuz für seine Arbeiten zur Ur- und Frühgeschichte und zur Wissenschaftsgeschichte ("Prähistorie und Nationalsozialismus") sowie für sein Engagement für die Studierenden an der Humboldt-Universität zu Berlin. Leube, der 1971 in die SED eintrat, ist im Fach vor allem mit wichtigen Arbeiten zum germanischen Raum während der Römischen Kaiserzeit bekannt geworden und hatte vor der Wende zuletzt am staatsnahen "Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie an der Akademie der Wissenschaften der DDR" gearbeitet. Bemerkenswert (richtiger: peinlich) der Selbststolz, mit dem die HU Berlin diese Ehrung vermeldet, ohne dabei zu erwähnen, dass sie ihr traditionsreiches Institut für Ur- und Frühgeschichte, an dem Leube 1992-2001 lehrte, im Sommersemester 2010 geschlossen hat.
"Prof. Dr. Achim Leube erhält Verdienstkreuz am Bande - Ur- und Frühgeschichtler für wissenschaftliche Leistungen gewürdigt" (Pressemitteilung Stadt Berlin, 11.1.): http://www.berlin.de/sen/bjw/presse/archiv/20130111.1515.380134.html
"Bundesverdienstkreuz am Bande für Achim Leube" (Pressemitteilung der HU Berlin, 21.1.): http://www.hu-berlin.de/pr/nachrichten/nr1301/nr_130121_00
Achim Leube (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Achim_Leube

6.6.
RGK-Leitung gesucht
Deutschland besetzt eine zentrale Führungsposition in der nationalen Archäologie: eine neue RGK-Leitung wird gesucht. Richtig gelesen: statt ehedem "Direktor/in" heißt es nun "Leiter/in". Gespannt lesen wir die Stellenanzeige (41 Textzeilen), die per E-Mail-Verteiler herumging, aber nicht - z. B. in der ZEIT oder FAZ - als Anzeige erschien. Am Anfang - da, wo bekanntermaßen das Wichtigste steht - wird detailliert erläutert, unter welchen Umständen eine höhere Gehaltsklasse möglich ist und unter welchen Umständen nicht; auf 6 Zeilen (15% der Textmenge) geht es also um die Frage eines Gehalts von eher ca. 4.650 oder eher ca. 4.850 Euro netto. Die folgenden acht Zeilen nennen die erwarteten Qualifikationen, die ausnehmend allgemein gehalten und formal gefasst sind und - nicht überraschend - auf ein Multitalent zielen. Aufmerken lässt die anschließende Passage, nach der auch eine befristete Besetzung, z. B. auf Grundlage einer Beurlaubung aus anderer Position, ausdrücklich als möglich benannt wird; eine Leitung ad interim also. Danach folgen die Formalien (50% der Textmenge). Man erfährt, dass ausschließlich Bewerbungen per Postbrief möglich sind und dass sich das DAI ohne Beigabe eines frankierten Rückumschlages außer Stande sieht, die Unterlagen zurückzusenden. Als Unterlagen werden u. a. beglaubigte Zeugniskopien, Staatsangehörigkeitsnachweis und Führungszeugnis erwartet. Nicht zuletzt ist der "Bewerbungsbogen Wissenschaft" beizufügen: kein ausfüllbares PDF, sondern ein handschriftlich auszufüllendes PDF-Formular, dessen vorgesehene Textmengen möglicherweise bei 30-jährigen frisch Promovierten hinreichend sein mögen. Eine Stellenausschreibung ist immer auch eine Visitenkarte des Arbeitgebers, heißt es. Wie wahr!
Ausschreibung Leiter/in RGK: http://www.darv.de/index.php?id=302
DAI-Bewerbungsbogen Wissenschaft: http://www.dainst.org/sites/default/files/medien/de/II2_bew_mitarbeiter_07.pdf?ft=all

6.7.
Kantonsarchäologie Aargau: Georg Matter ist Nachfolger von Elisabeth Bleuer
Zum 1.2. hat die Kantonsarchäologie Aargau eine neue Leitung: Georg Matter ist Nachfolger von Elisabeth Bleuer, die in Pension geht. Der 42-Jährige hat an den Universitäten Basel und Freiburg i. Br. Ur- und Frühgeschichte, Mittelalter-Archäologie und klassische Archäologie studiert. 2008 promovierte er in Lausanne über das römische Theater von Avenches. Im Aargau war Matter in den vergangenen Jahren u. a. an der Neugestaltung des Vindonissa-Museums und an der Sanierung des Amphitheaters in Windisch beteiligt.
Über Elisabeth Bleuer: "Der Aargau ist ein Schlaraffenland für Archäologen" (SRF, 18.1.): http://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/der-aargau-ist-ein-schlaraffenland-fuer-archaeologen
"Wechsel an der Spitze der Kantonsarchäologie Aargau" (Pressemittelung Kanton Aargau, 3.9.2012): https://www.ag.ch/de/weiteres/aktuelles/medienportal/medienmitteilung/medienmitteilungen/mediendetails_27417.jsp


7. Und sonst …
7.1.
Neu: RADON-B. Die Datenbank zu 14C-Daten der europäischen Bronzezeit und der frühen Eisenzeit
Die jetzt zugängliche Online-Datenbank RADON-B umfasst derzeit 2015 14C-Daten, überwiegend geokodiert. Recherchiert werden kann nach unterschiedlichen Kriterien. Dank eines implementierten Mini-GIS können sogar räumliche Abfragen realisiert werden. Die ausgewählten Daten können online kalibriert und die Ergebnisse als Vektor- oder Pixelgrafiken heruntergeladen werden. An der Realisierung der Datenbank ist auch der DGUF-Beirat Dr. Christoph Rinne vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Kiel beteiligt. RADON-B ist die Ergänzung zu RADON, der Datenbank für 14C-Daten zum europäischen Neolithikum.
RADON-B: http://radon-b.ufg.uni-kiel.de/
RADON: http://radon.ufg.uni-kiel.de/

7.2.
"Managing Archaeological Data in the Digital Age: Best Practices and Realities"
Das "Ur Digitization Project", "The Archaeological Resource Cataloging System" etc.: Die Inhalte eines Panels der Jahrestagung des Archaeological Institute of America über digitale archäologische Daten sind jetzt online zu finden. Die Videos der Tagung vom Januar sind gut eingeordnet und präsentiert von Bill Caraher in dessen Blog.
"Managing Archaeological Data in the Digital Age: Best Practices and Realities" (Blog "The New Archaeology of the Mediterranean World", 31.1.): http://mediterraneanworld.wordpress.com/2013/01/31/managing-archaeological-data-in-the-digital-age-best-practices-and-realities/

7.3.
ARCHES heritage inventory & management system
Das Getty Conservation Institute und der World Monument Fund präsentieren aktuell ein nun frei erhältliches Informations- und Managmentsystem für Denkmale. Es basiert auf gängigen Komponenten wie z.B. PostGIS, OpenLayers und CIDOC CRM. Eine Umsetzung dieses Projektes stellt das Web-GIS "MEGA-Jordan" der Antikenbehörde von Jordanien dar. Dieses GIS ist vom Datenbestand der Antikenbehörde von Jordanien aus seit den 1990er Jahren und ab 2007 mit der Unterstützung des Getty Conservation Institute und dem World Monument Fund entwickelt worden. Die mehr als 12.500 Fundplätze liegen als Punkte, Linien, und Flächen mit einer Vielzahl an recherchierbaren Informationen vor. Es bestehen zudem diverse Export- und Importfunktionen, so dass dieses GIS eine ausgezeichneten Informationsquelle im Sinne des Web 2.0 und des Open Access darstellt. Entsprechend ist dieses GIS ganz offensichtlich auf Mitarbeit hin ausgelegt, um Daten zu bereinigen und zu ergänzen. Mit Blick auf Open Access und Creative Commons Licence bleibt ein Wermutstropfen: die hinterlegten Karten von Google. Hier hätte man zumindest auch Alternativen, z. B. OpenStreetMap oder OpenCycleMap anbieten können. Eine Nutzung der Daten durch Raubgräber ist stets gegeben, doch sind die Informationen selbst nicht neu und werden wohl weder lokalen Kriminellen noch gut organisierten Hehlern wesentlich Neues bieten.
http://archesproject.org/
http://www.megajordan.org

7.4.
Alte Publikationen online: Propyläum-Dok wächst
"Propylaeum", die virtuelle Bibliothek der Altertumswissenschaften, wächst. Außer dem gebündelten themenzentrierten Zugriff auf Bibliothekskataloge, Fachdatenbanken u.a. nimmt die Zahl der verfügbaren Digitalisate zu. Aus Sicht der Ur- und Frühgeschichte ist das Portal klassisch-archäologisch und altertumswissenschaftlich dominiert, doch es enthält zunehmend auch fachrelevante Informationen. Hinzuweisen wäre z. B. auf die hinter einem "Themenportal" nun online verfügbaren wissenschaftlichen Nachlässe von Georg Kossack (1923-2004) und Ernst Wahle (1889-1981). Es wächst auch die Liste der Zeitschriften, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert erschienen sind und die nun in bemerkenswerter Qualität und mit hohem Nutzerkomfort als Bild und OCR-Text verfügbar sind.
Startseite Propylaeum: http://www.propylaeum.de/altertumswissenschaften/themenportale/ Themenportal: http://www.propylaeum.de/vor-und-fruehgeschichte/themenportale.html Zeitschriften-Digitalisate: http://www.propylaeum.de/klassische-archaeologie/themenportale/rezeptionderantike/zeitschriften/

7.5.
Neue Open-Access-Zeitschrift zur Geschichte und Archäologie des Balkans: HAEMUS Journal
Seit dem 11.2. ist die erste Ausgabe des HAEMUS Journal online, einer Zeitschrift zur Geschichte und Archäologie des Balkans. Dahinter steht das "HAEMUS - Center for scientific research and promotion of culture" in Skopje, Mazedonien. Die Zeitschrift erscheint komplett im Open Access und nach Creative-Commons-Regelungen, wonach die Inhalte unbeschränkt unter Autoren- und Quellenangabe genutzt, verteilt und reproduziert werden dürfen. Zu den Artikeln der ersten Ausgabe gehören u. a. ein Beitrag über die Typologie der römischen Glasgefäße aus dem in Kroatien liegenden Teil der Provinz Pannonia und ein Text über Cultural Resource Management in Mazedonien.
http://haemus.mk/

7.6.
Liechtenstein: Archäologie wird Teil des neuen Kulturamtes
Am 27.1. vermeldete die liechtensteinische Kulturministerin Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, die zugleich als Außenministerin Liechtensteins fungiert, das im Sommer 2012 im Zuge einer Verwaltungsreform beschlossene neue "Amt für Kultur" habe seine Arbeit aufgenommen. Hinter der Neubildung stecken vor allem ein neues Austarieren der Ministerien und ein Stühle-Rücken, in dem die Archäologie als bewegliche Masse diente. Die zuvor getrennten Ämter für Hochbau und Tiefbau wurden neu zum Bauamt zusammengefügt. Um das neue Amt im Vergleich zu anderen Ressorts nicht zu allzu groß werden zu lassen, wurden Bau- und Bodendenkmalpflege aus dem Hochbauamt ausgegliedert und neu ressortiert. Die alltägliche Arbeit und die Stellen sind einstweilen davon unberührt. Inwiefern Stellen und Finanzen sich ändern, wird man erst absehen können, wenn nach den Wahlen vom 3.2. die Regierungsbildung abgeschlossen ist.
Aurelia Frick: "Das neue Amt für Kultur hat seine Tätigkeit aufgenommen" (27.1.): http://www.regierung.li/index.php?id=141&uid=734
Website des neuen Amts für Kultur: http://www.llv.li/amtsstellen/llv-aku-home.htm


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