DGUF-Newsletter vom 15.10.2018

DGUF-Newsletter vom 15.10.2018


1. DGUF-Nachrichten
1.1. Bis 8.11.: Session-Vorschläge für die EAA-Tagung 2019 "Beyond Paradigms" mit der DGUF verknüpfen
1.2. Für einen erfolgreichen Start ins Studium: DGUF‐Handreichung für Erstsemester

2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. Internat. DEGUWA-Tagung "Kontaktzonen: Archäologie zwischen Wasser und Land Küsten-, See- und Flussufer" (Bodrum, 10.-14.4.; CfP bis 31.10.)
2.2. ICOM-Tagung "The Connected Audience 2019. The Role of Emotions in Museum and Cultural Experiences" (Berlin, 4.-6.4.; CfP bis 22.10.)
2.3. Post-Medieval Archaeology Congress 2019 (Glasgow, 22.-24.3.; CfP bis 17.12.)
2.4. Workshop "Sporttaucher und Unterwasserkulturerbe" (Schleswig, 24.11.)
2.5. 85. Jahrestagung des WSVA (Würzburg, 1.-5.4.)
2.6. "Mensch – Körper – Tod: Der Umgang mit menschlichen Überresten im Neolithikum" (Würzburg, 1.-4.4.; CfP bis 15.11.)
2.7. 11th Experimental Archaeology Conference EAC11 (Trento, 2.-4.5.)
2.8. 1st Conference on Early Neolithic in Europe (Barcelona, 6.-8.11.2019; CfP bis 15.5.)

3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Kinderarbeit in Vorgeschichte und Geschichte (sowie heute)
3.5. Ungewöhnlicher Runenstein in Ostnorwegen entdeckt
3.6. Oslo-Fjord: Wikinger-Schiffsgrab, unbekannte Grabhügel und Spuren von Langhäusern entdeckt

4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
4.2. Kamerunische Bürgerinitiative bittet um Unterstützung beim Schutz deutschen Kulturerbes in Kamerun
4.3. Neues aus Rheinhausen (Duisburg): Schützen statt ausgraben
4.4. Schottlands kulturelles Erbe vor dem Klimawandel schützen

5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. Doreen Mölders wird Leiterin des LWL-Museums für Archäologie in Herne
5.2. Josef Mühlenbrock ist neuer Leiter des LWL-Römermuseum Haltern
5.3. Exzellenzcluster 2019-2025 ausgewählt: TOPOI (Berlin) nicht dabei, ROOTS (Kiel) bewilligt
5.4. No-Deal-Brexit hätte ernste Auswirkungen auf die Archäologie
5.5. Kognitionspsychologe und Psycholinguist Steven Pinker erhält Human Roots Award

6. Wissenschaftskommunikation
6.1. In den Medien vor der Fachpublikation: Neandertalerkind von Vogel verspeist
6.2. Seriöse Forschung, Fake News oder Fake Science? Große Aufregung um die Meldung, dass Invasoren vor 4.500 Jahren Spaniens männliche Bevölkerung ausgerottet haben sollen

7. Open Access & Open Data
7.1. Aufschlussreiche Debatten um "cOAlition S"
7.2. Springer erlaubt Grünen Weg für Monografien nach ein bzw. zwei Jahren
7.3. Fast ein Geistesblitz: OA2020de löst das drängende Problem "Wohin mit dem vielen gesparten Geld?"
7.4. Elsevier verklagt ResearchGate wegen mehr als 3.000 Copyright-Verstößen

8. Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1. Wissenschaftsbarometer 2018: Vertrauen der breiten Öffentlichkeit in Wissenschaft ist stabil hoch

9. Ausstellungen und Museen
9.1. Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland I: Dänisches Nationalmuseum Kopenhagen
9.2. Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland II: Wikingerschiffsmuseum und Stadtmuseum Roskilde
9.3. Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland III: Museum und Freilichtmuseum Lejre
9.4. Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland IV: Ein Fazit
9.5. Wirtschaftsmotor Museum - eine Studie über die Museen in Österreich

10. Die Bronzehand von Prêles
10.1. Sonderausstellung: im Neuen Museum Biel (18.9-17.10.)
10.2. Von der "archäologischen Sensation" zum Albtraum für die Archäologie

11. Und sonst …
11.1. Zunehmende Frustration im Ausstellungs- und Kulturbetrieb wegen unklarer und unhandlicher Bildrechte
11.2. Das Meghalayum: Streit zwischen Geologen und Archäologen um den Beginn eines geologischen Zeitalters
11.3. Erste zwei Bände des "European Harbour Data Repository" publiziert
11.4. Landesarchäologie Dr. Udo Recker im Interview mit "Kultur in Hessen"
11.5. EAA-Community für paläolithische und mesolithische Archäologie gegründet
11.6. "Guter Überblick über aktuelle Diskussionen": Torill Kornfeldt, "Wie klone ich ein Mammut?"
11.7. "crossing borders – building contacts": Neues Blog der RGK
11.8. Muss Wissenschaft nützlich sein? Zwei Betrachtungen

12. Impressum und Redaktionshinweise


1. DGUF-Nachrichten
1.1.
Bis 8.11.: Session-Vorschläge für die EAA-Tagung 2019 "Beyond Paradigms" mit der DGUF verknüpfen
Bis zum 8. November 2018 können Sie Sessions für die Jahrestagung der European Association of Archaeologists (EAA) anmelden, die vom 4.-7. September 2019 in Bern stattfinden wird. Zur Unterstützung Ihres Vorschlags können Sie dabei eine oder mehrere Körperschaften, darunter die DGUF, auswählen, mit der bzw. denen Ihre Session verknüpft sein soll. Sie müssen hierfür nicht zwingend Mitglied der DGUF sein. Im Folgenden skizzieren wir, welche Themen wir für eine solche Verknüpfung als relevant und sinnvoll erachten und was wir solchen mit uns verbundenen Sessions bieten.
http://www.dguf.de/eaa-bern.html

1.2.
Für einen erfolgreichen Start ins Studium: DGUF‐Handreichung für Erstsemester
Wie plane ich mein Semester realistisch? Welche einführende Literatur ist empfehlenswert? Woran er‐ kennt man einen guten Dozenten? Und was braucht es für ein gutes Referat? Für Erstis der Ur‐ und Frühgeschichte und weiterer archäologischer Studiengänge haben wir unsere Ersti-Handreichung. Sie richtet sich mit ihren zahlreichen Aspekten selbstverständlich auch an höhere Semester. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
http://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/Studierende/DGUF-Dok_Handreichung_fuer_Erstsemester.pdf


2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
Internat. DEGUWA-Tagung "Kontaktzonen: Archäologie zwischen Wasser und Land Küsten-, See- und Flussufer" (Bodrum, 10.-14.4.; CfP bis 31.10.)
An Meeresküsten, ebenso wie an Ufern von Seen und Flüssen wurden Häfen errichtet, um die Transportwege über Wasser und über Land miteinander zu verknüpfen. Die Menschen arbeiteten in Werften, der Fischzucht, bei der Herstellung von Produkten wie Purpur und Fischsauce, oder sie errichteten Pfahlbauten, Dämme und Deiche. Über die Jahrhunderte und Jahrtausende haben sich diese Kontaktzonen meist verschoben, z. B. infolge von Verlandung oder der Regulierung von Flüssen. Ihre Erforschung erfordert eine Zusammenarbeit von (Unterwasser-)Archäologen, physischer Geographie, Meeresbiologie und anderen Wissenschaften. Darüber zu debattieren, ist Schwerpunkt der kommenden DEGUWA-Tagung. Außerdem sind Vorträge zu neuen archäologischen Forschungen, Methoden und Techniken der Nautischen, der Unterwasser- und der Feuchtboden-Archäologie willkommen. Der CfP ist bis 31.10. geöffnet. Die Tagung findet in Zusammenarbeit mit der Academia Mediterranea Halicarnassensis im türkischen Bodrum statt.
http://deguwa.org/

2.2.
ICOM-Tagung "The Connected Audience 2019. The Role of Emotions in Museum and Cultural Experiences" (Berlin, 4.-6.4.; CfP bis 22.10.)
According to the organizers participants will have the opportunity to both contribute and learn about topics such as: Creating awe, wonder and empathy in museum and cultural experiences; The role of emotion in visitor engagement and visitor satisfaction; Emotion as the driver of decision-making and its potential for programming and marketing. The CfP is open until Oct. 22nd.
https://www.kulturagenda.at/wp-content/uploads/Call-for-Presentations.pdf

2.3.
Post-Medieval Archaeology Congress 2019 (Glasgow, 22.-24.3.; CfP bis 17.12.)
The conference is open to all researchers to report current and recent research on any aspect of post-medieval/later-historical archaeology. There is no geographical focus and the organizers welcome papers from around the world. The CfP is open until Dec. 17th.
http://www.spma.org.uk/events/pmac2019/

2.4.
Workshop "Sporttaucher und Unterwasserkulturerbe" (Schleswig, 24.11.)
Die meisten Fundmeldungen in Küstengewässern werden von Sporttauchern gemacht, oft sin sie es, die Plünderungen von Fundstellen melden. An alle archäologieinteressierten Sporttaucher richtet sich dieser kostenlose Workshop des Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein (ALSH). Der Workshop möchte Wissen zusammentragen, rechtliche Aspekte besprechen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Informationsaustausch erörtern. Um Anmeldung bis 12.11. wird gebeten. Mit dem Anmeldebogen ist ein Fragebogen verbunden – das ALSH bittet Sporttaucher auch dann herzlich um das Ausfüllen des Fragebogens, wenn sie nicht am Workshop teilnehmen können oder wollen. Der Workshop ist verknüpft mit dem im November 2017 gestarteten BalticRIM-Projekts. In dessen Rahmen soll nun erstmals das Unterwasserkulturerbe in die Maritime Raumordnungsplanung mit einbezogen werden
Informationen zum Workshop, Anmeldung und Fragebogen: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/ALSH/_startseite/artikel/balticRIM_Workshop_2018-11-24.html
Projekt-Website BalticRIM: https://www.submariner-network.eu/projects/balticrim

2.5.
85. Jahrestagung des WSVA (Würzburg, 1.-5.4.)
Im Jahr 2019 tagen WSVA und MOVA wiederum gemeinsam, und zwar in der Neuen Universität in Würzburg. Inhaltlich stehen die Sitzungen der AGs im Vordergrund: AG Neolithikum & AG Theorie (gemeinsam) und die AGs Bronzezeit, Eisenzeit, Römerzeit, die AG Genderforschung sowie das Forum "Archäologie in der Gesellschaft" (FAiG) und die AG "Freiberuflichen Osteoanthropologen". Die Sitzungen der AGs finden vom 1.-4. April statt, die genauere Verteilung steht u. W. noch nicht fest. Die Plenumsveranstaltung von WSVA und MOVA am 3.4. widmet sich dem Thema "Illegale Archäologie". Eine Anmeldung zur Tagung ist erforderlich, Anmeldeschluss ist der 24.3.
http://www.wsva.net

2.6.
"Mensch – Körper – Tod: Der Umgang mit menschlichen Überresten im Neolithikum" (Würzburg, 1.-4.4.; CfP bis 15.11.)
Die AG Neolithikum und die AG Theorien in der Archäologie (TidA) beschäftigen sich anlässlich der gemeinsamen Tagung von WSVA und MOVA in Würzburg (1.-4.4.) gemeinsam mit dem Umgang mit menschlichen Überresten im Neolithikum. Der CfP skizziert folgende neun Themenfelder: (1) Verschiedene Betrachtungsebenen: z. B. Grabort (Gräberfeld, Siedlung, abseitig), Grab (Bestattungsart wie Einzel- oder Mehrfachbestattung, Grabritus wie Körper- oder Brandbestattung, Beigaben), Körper (Totenhaltung, Modifikationen am Körper); (2) Transformationsprozesse von menschlichen Körpern: kulturell bedingte Praktiken im Umgang mit dem menschlichen Körper oder auch natürliche Transformationsprozesse des toten Körpers (Stichwort: "Archaeothanatology" nach Duday); (3) Primäre und sekundäre Bestattungspraktiken, z. B. ein Vergleich verschiedener, primärer und sekundärer Bestattungspraktiken in bestimmten Zeiten und Räumen; (4) Konzepte von Tod, Körper, Vergänglichkeit; (5) die Beziehung von Körper und Raum; (6) das Grab als Behältnis für tote Körper, Monument (Erinnerungsort) und dessen Weiter- bzw. Nachnutzung; (7) theoretische und wissenschaftsgeschichtliche Überlegungen zu "Körperpraktiken"; (8) (re-)konstruierte Körper: Figuren, Felsbilder, menschliche Darstellungen auf Gefäßen, dekorierte soziale Räume (z. B. weibliche Brüste als Wandverzierung aus Ludwigshafen); (9) Umgang mit Überresten menschlicher Körper von der Ausgrabung bis zur Ausstellung: Bergung, Lagerung, Ausstellung. Case Studys, also Vorträge, die sich auf die Beschreibung einzelner (außergewöhnlicher) Bestattungen fokussieren, sind ausdrücklich nicht erwünscht. Die AGs laden zur Anmeldung von Vorträgen ein: Vortragstitel plus Abstract (250 Wörter) und Kurzbiographie bis 15.11. an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

2.7.
11th Experimental Archaeology Conference EAC11 (Trento, 2.-4.5.)
The EAC11 conference, organized by EXARC and the University of Trento, intends to encourage the exchange and sharing of new work in experimental archaeology. It aims to join scholars from around the globe in order to promote discussions, to improve knowledge, and to increase awareness to the different trends developed by the research world. Day 1 and 2 of the conference consist of the scientific programme with papers and presentations; day 3 consist of three different excursions.
https://exarc.net/meetings/eac11

2.8.
1st Conference on Early Neolithic in Europe (Barcelona, 6.-8.11.2019; CfP bis 15.5.)
The conference aims to be a meeting of researchers studying the early Neolithic in Europe and surroundings areas, in relation with the neolithisation process in the continent. It is organised in nine thematic sessions: 1. Neolithic spread and supraregional interactions; 2. Chronology and modelling; 3. Human–environment interaction; 4. Population characteristics and dynamics; 5. Territory and settlement; 6. Subsistence; 7. Technological processes; 8. Funerary practices and 9. Symbolism. The organisers welcome multidisciplinary approaches, regional syntheses and/or contextualised case studies. The CfP closes on 15 May.
http://ene2019.org/


3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Voß, H.-U. (2018). Rezension zu: Schuster, J. (2016). Masse – Klasse – Seltenheiten. Kaiserzeitliche und völkerwanderungszeitliche Detektorfunde der Jahre 2006 - 2014 aus Schleswig-Holstein. Mit einem Beitrag von Claus von Carnap-Bornheim, Ulf Ickerodt und Eicke Siegloff. Schleswig: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 6. Okt. 2018.
Scherzler, D., Schauer, M., Hesse, St., Rauhaus, J., Rind, M. M. & Deutscher, L. (2018). Ein Berufsverband für die Archäologie? Zusammenfassung der Debatten beim World Café auf der DGUF-Tagung am 4. Juli 2017 in Mainz. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 5. Okt. 2018.
Platz, M. M. (2018). Rezension zu: Eggenberger, P., Ulrich-Bochsler, S., Bossert, M., Siegmund, F., Tremblay, L. (2016). Vom spätantiken Mausoleum zur Pfarrkirche. Die archäologische Untersuchung der Kirche von Biel-Mett. (Hefte zur Archäologie im Kanton Bern 1). Bern: Archäologischer Dienst. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 1. Okt. 2018.
Schreiber, St., Jauß, C., Merten, St., Renger, M., Cyrus, G., Egbers, V., Bochatz, D., Tollkühn Ph. & Karl, R. (2018). Archäologie braucht Ethik! Ein Werkstattbericht als Diskussionsaufruf. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 25. Sept. 2018.
Oswald, K. (2018). Rezension zu: Samida, S. (2018). Die archäologische Entdeckung als Medienereignis. Heinrich Schliemann und seine Ausgrabungen im öffentlichen Diskurs, 1870-1890 (Edition Historische Kulturwissenschaften Band 3). Münster: Waxmann. Archäologische Informationen 41, Early View, online publiziert 22. Sept. 2018.
Galega, Chr. N. (2018). The search for collaborative partners to document and promote German-Cameroon heritage by the "German Monuments and African Cultures Association" (GEMAC Ass.). Archäologische Informationen 41, Early View, published online 19 Sept 2018.
http://www.dguf.de/earlyview.html

3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Die Lokjäger - historische Archäologie als Abenteuer" (Archaeologik, 15.10.): http://archaeologik.blogspot.com/2018/10/die-lokjager-historische-archaologie.html
"Niederrhein: Spätrömischer Münzschatz auf Acker entdeckt. Mehr als 1200 Münzen aus dem 4. und 5. Jahrhundert: Es ist ein spannender Fund, den Schatzsucher mit Metalldetektoren entdeckt haben. Die beiden Männer wurden von den Behörden explizit gelobt" (Spiegel, 12.10.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/niederrhein-spaetroemischer-muenzschatz-auf-acker-entdeckt-a-1232898.html und "Spätrömischer Münzschatz auf Acker am Niederrhein entdeckt" (Aachener Nachrichten, 12.10.): https://www.aachener-nachrichten.de/nrw-region/spaetroemischer-muenzschatz-auf-acker-am-niederrhein-entdeckt_aid-33629619
"Archaeologists from Kraków discovered a Neolithic settlement in Jordan" (Science in Poland, 12.10.): http://scienceinpoland.pap.pl/en/news/news%2C31354%2Carchaeologists-krakow-discovered-neolithic-settlement-jordan.html
"58 Schiffswracks in der Ägäis entdeckt. Forscher haben in der Ägäis jede Menge alte Schiffe gefunden. Die meisten stammen aus der Antike und waren reich beladen" (Spiegel, 11.10.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fourni-griechenland-mindestens-58-schiffswracks-in-den-aegaeis-entdeckt-a-1232757.html
Schweden: "Achtjährige findet 1500 Jahre altes Schwert im See" (Spiegel, 5.10.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/schweden-achtjaehrige-findet-1500-jahre-altes-schwert-im-vidoestern-see-a-1231654.html
Kr. Höxter: "1.000 Quadratmeter Stadtkernarchäologie in Steinheim" (LWL, 4.10.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=46199
"Iron Age horse and chariot discovered in East Yorkshire town" (Yorkshire Post, 2.10.): https://www.yorkshirepost.co.uk/news/iron-age-horse-and-chariot-discovered-in-east-yorkshire-town-1-9376726 und "Iron Age Chariot Burial Site Found – Complete with Horse and Rider" (The Vintage News, 9.10.): https://www.thevintagenews.com/2018/10/09/iron-age-chariot-burial/
Ägypten: "Und wieder Kom Ombo: Bemalte Reliefs entdeckt" (Selket's Blog, 2.10.): https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/und-wieder-kom-ombo-bemalte-reliefs-entdeckt
Unterwasserarchäologie: "Spuren der Steinzeit auf dem Grund der Ostsee" (NDR, 30.9.; Video, 3:14 Min.): https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Spuren-der-Steinzeit-auf-dem-Grund-der-Ostsee,shmag57148.html
Lampertswalde: "Archäologen finden Elbgermanen-Spange" (Sächsische Zeitung, 29.9.): https://www.sz-online.de/nachrichten/archaeologen-finden-elbgermanen-spange-4022736.html
"Thousands of medieval trinkets discovered underneath Scandinavian churches" (Science Nordic, 28.9.): http://sciencenordic.com/thousands-medieval-trinkets-discovered-underneath-scandinavian-churches
"Ältester Knochen eines Hundes in Westfalen. Eiszeit-Ausgrabungen an der Blätterhöhle gehen weiter" (LWL, 24.9.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=46112
Grotte Mandrin: "A la recherche des derniers néandertaliens de France" (Le Monde, 24.9.): https://www.lemonde.fr/sciences/article/2018/09/24/a-la-recherche-des-derniers-neandertaliens-de-france_5359386_1650684.html
Lkr. Ravensburg: "Endneolithische Fußböden in der Siedlung Schreckensee ausgegraben" (Archäologie Online, 21.9.): https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/endneolithische-fussboeden-in-der-siedlung-schreckensee-ausgegraben-4060/
An Iconographic Treasure Unearthed in Jordan (CNRS News, 21.9.): https://news.cnrs.fr/articles/an-iconographic-treasure-unearthed-in-jordan
"Sarkophag mit Mumie in Assuan entdeckt" (Selket’s Blog, 18.9.): https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/sarkophag-mit-mumie-in-assuan-entdeckt
Dänemark/6. Jh.: "There’s gold in them thar hills – or at least on Hjarnø Island. An amateur archaeologist has made what could prove to be the find of a lifetime" (The Copenhagen Post, 17.9.): http://cphpost.dk/news/theres-gold-in-them-thar-hills-or-at-least-on-hjarno-island.html
Saudi-Arabien: "Joint Saudi-French expedition uncovers new archaeological sites in southern Riyadh" (Arab news, 17.9.): http://www.arabnews.com/node/1373651/saudi-arabia
Ägypten: "A new sphinx uncovered in Aswan" (Ahram Online, 16.9.): http://english.ahram.org.eg/NewsContent/9/40/311655/Heritage/Ancient-Egypt/A-new-sphinx-uncovered-in-Aswan.aspx
"Archäologen entdecken 5.000 Jahre altes Großsteingrab bei Büren" (LWL, 10.9.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=45981

3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
"Ägypten: Forscher entschlüsseln uraltes Strickmuster für Ringelsocken" (Spiegel, 9.10.):
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/aegypten-forscher-entschluesseln-uraltes-strickmuster-fuer-ringelsocken-a-1232326.html
"Dryer, less predictable environment may have spurred human evolution. Evidence of a variable but progressively drying climate coincides with a major shift in stone-tool-making abilities and the appearance of modern Homo sapiens" (University of Arizona, 8.10.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/uoa-dlp100318.php
"Salt: Mover and shaker in ancient Maya society" (Louisiana State University, 8.10.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/lsu-sma100318.php
"Die älteste Schrift der Schweiz. Die Schrift taucht auf dem Gebiet der heutigen Schweiz erstmals vor 2500 Jahren südlich der Alpen auf. Im Tessin und im Misox wurden einige der ältesten Schriftzeugnisse einer keltischen Sprache in Europa gefunden" (Blog Schweizerisches Nationalmuseum, 6.10.): http://blog.nationalmuseum.ch/2018/10/die-aelteste-schrift-der-schweiz/
Jordanien: "Antiker Comic in römischem Grab entdeckt" (Süddeutsche, 5.10.): https://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-antiker-comic-in-roemischem-grab-entdeckt-1.4155895
"Researchers reveal ancient thyroid disease using science and art" (Phys.org, 4.10.): https://phys.org/news/2018-10-reveal-ancient-thyroid-disease-science.html
"Modern humans inherited viral defenses from Neanderthals, Stanford scientists find. Neanderthals passed along genetic defenses against viral diseases to modern humans when the two species interbred 50,000 years ago" (University of Stanford, 4.10.): https://news.stanford.edu/2018/10/04/modern-humans-inherited-viral-defenses-neanderthals/
"Neanderthal healthcare practices crucial to survival" (University of York, 4.10.): https://www.york.ac.uk/news-and-events/news/2018/research/neanderthal-healthcare-practices-key-to-survival/
Skythen: "Broad genetic variation on the Pontic-Caspian Steppe" (Stockholm University, 4.10.): https://www.su.se/english/research/profile-areas/cultural-heritage-historical-artefacts-processes/broad-genetic-variation-on-the-pontic-caspian-steppe-1.404477
"Traces of opiates found in ancient Cypriot vessel" (University of York, 3.10.): https://www.york.ac.uk/news-and-events/news/2018/research/traces-of-opiates-found-in-ancient-cypriot-vessel/
"Neanderthal-like features in 450,000-year-old fossil teeth from the Italian Peninsula. These teeth add to an emerging picture of complex human evolution in Middle Pleistocene Eurasia" (PLOS, 3.10.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/p-nfi092618.php
"Teeth of Homo antecessor shed light on trends in Pleistocene hominin dental evolution. Early Pleistocene hominins already exhibit features that would later be characteristic of Neanderthals" (PLOS, 3.10.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/p-toh092618.php
"Bone knife from Morocco is oldest specialized tool associated with Aterian culture. This find indicates the appearance of a unique technological complex in North Africa around 90,000 years ago" (PLOS, 3.10.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-10/p-bkf092618.php
"Analyse von Proteinrückständen in prähistorischen Keramikscherben aus Çatalhöyük zeigt Einzelheiten der Ernährung früher Bauern" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 3.10.): http://www.shh.mpg.de/1081587/catalhoyuk-proteins-cuisine
Morgantina (Sizilien): "Fernkontakte einer antiken Stadt" (RGZM, 2.10.): https://web.rgzm.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/pm/article/im-team-erforscht-fernkontakte-einer-antiken-stadt/
"Hidden Kingdoms of the Ancient Maya Revealed in a 3-D Laser Map. Using technology known as lidar, a team of archaeologists found evidence beneath the jungle canopy in Guatemala of how the Mesoamerican civilization altered its landscape" (The New York Times, 27.9.): https://www.nytimes.com/2018/09/27/science/maya-ruins-lidar.html
"Intensiver Fischhandel zwischen Ägypten und Israel schon vor 3500 Jahren. Doraden wurden in der Bardawil-Lagune in großem Maßstab gefischt und als Trockenfisch in das heutige Israel transportiert" (Universität Mainz, 27.9.): http://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/6256_DEU_HTML.php
Neanderthaler setzten "Präzisionsgriffe" ein: "Urmenschen mit Fingerspitzengefühl" (Senckenberg, 26.9.): http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=5206&PHPSESSID=lh7ukb8pst2ifrtp899dcfg385&kid=2&id=4930
"CT Technique Expands Possibilities of Imaging Ancient Remains" (Radiological Society of North America, 25.9.): http://press.rsna.org/timssnet/media/pressreleases/14_pr_target.cfm?ID=2031
"Denisovan hybrid cave yields four more hominin bones. The ancient human remains were found using a method that can scan thousands of bones relatively quickly" (Nature news, 20.9.): https://www.nature.com/articles/d41586-018-06763-w
"Exploring the human propensity to cooperate. Working with a nomadic group in Tanzania, one of the last remaining nomadic hunter-gatherer populations, Penn psychologists show that cooperation is flexible, not fixed" (University of Pennsylvania, 20.9.): https://penntoday.upenn.edu/news/exploring-human-propensity-share
"Aboriginal people lived in Australia’s desert interior 50,000 years ago, earlier than first thought" (The Conversation, 20.9.): https://theconversation.com/aboriginal-people-lived-in-australias-desert-interior-50-000-years-ago-earlier-than-first-thought-102111
"International Study Suggests Ancient Globalization" (University of Central Florida, 18.9.): https://today.ucf.edu/international-study-suggests-ancient-globalization/
Kälteeinbruch der Jüngeren Dryas: "Spurensuche eines extremen Klimawandels" (Deutsches Geoforschungszentrum, 18.9.): https://www.gfz-potsdam.de/medien-kommunikation/meldungen/detailansicht/article/spurensuche-eines-extremen-klimawandels/
"‘Bird basin’ is unique find, could change ideas about Romans in NL" (Dutch News, 4.9.): https://www.dutchnews.nl/news/2018/09/bird-basin-is-unique-find-could-change-ideas-about-romans-in-nl/

3.4.
Kinderarbeit in Vorgeschichte und Geschichte (sowie heute)
Neuere archäologische Forschungen legen nahe, dass in der Vorgeschichte aber auch in historischer Zeit Kinder hart arbeiten mussten. Belegt ist dies laut Nature News für die Salzminen von Hallstatt, bei der Verarbeitung von Sehnen oder der Herstellung von Gefäßen. Übrigens: Laut UNICEF sind heute 152 Mio. Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 17 Jahren Kinderarbeiter. Fast die Hälfte von ihnen leide "unter Arbeitsbedingungen, die gefährlich oder ausbeuterisch sind – zum Beispiel in Goldminen in Burkina Faso, als Textilarbeiter in Bangladesch, auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste oder auf Farmen in Lateinamerika. 48 % der Kinderarbeiter sind unter 12 Jahre alt".
"Prehistoric children as young as eight worked as brickmakers and miners" (Nature News, 18.9.): https://www.nature.com/articles/d41586-018-06747-w
"Kinderarbeit weltweit: Die wichtigsten Fragen und Antworten" (UNICEF, 8.6.2018): https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/kinderarbeit-fragen-und-antworten/166982

3.5.
Ungewöhnlicher Runenstein in Ostnorwegen entdeckt
In Øverby (Norwegen, Region Olsofjord) ist im Winter 2017/18 ein ungewöhnlicher Runenstein von etwa 2,5 x 1,2 m Größe entdeckt worden, der in die Zeit um 400 n. Chr. datiert wird. Der Stein wurde am 9.10. der Öffentlichkeit vorgestellt. Derzeit versuchen Experten, die Inschrift zu lesen und genauer einzuordnen. Eine Seite zeigt 18 Runen, die Rückseite ist noch unausgewertet. Die verwendete Sprache ist "urnordisch", ein Vorgänger des Norwegischen. Der ursprüngliche Aufstellungsort des Steines ist unbekannt, er wurde wohl um 1905 an den jetzigen Fundort disloziert und dann lange unerkannt als Sitzbank genutzt.
"Fant 1600 år gammel runestein i Rakkestad" (Fylkeskommune Østfold, 9.10.): https://www.ostfoldfk.no/nyheter/fant-1600-ar-gammel-runestein-i-rakkestad.103539.aspx

3.6.
Oslo-Fjord: Wikinger-Schiffsgrab, unbekannte Grabhügel und Spuren von Langhäusern entdeckt
Bei einer Prospektion mit hochauflösendem Georadar wurde bei Halden (Provinz Østfold) südlich von Oslo und nahe der Grenze zu Schweden zu einem obertägig gut sichtbaren Grabhügel neu eine etwa 20 m lange Struktur ausgemacht, die sich 50 cm unter der Bodenoberfläche befindet und der Form nach auf ein Wikingerschiff hindeutet. Die digitalen Visualisierungen der Radardaten zeigen laut Pressemeldung eine klar erkennbare schiffsförmige Struktur mit einer Länge von 20 m. Die Daten deuten darauf hin, dass der Kiel und der untere Teil des Schiffes bis heute gut konserviert sind. Darüber hinaus wurden in der nahen Umgebung dieses Hügels weitere acht, bislang unbekannte Grabhügel sowie Spuren von fünf Langhäusern identifiziert. Der Fundort liegt etwa 30 km vom bekannten Tune-Schiff (19 m lg.) und etwa 60 - 70 km von den Wikingerschiff-Fundorten Oseberg (21 m lg.) und Gokstad (23 m lg.) entfernt. "Dieser Befund ist ausgesprochen aufregend, da wir bisher nur drei gut erhaltene Wikingerschiffe in Norwegen kennen, alle vor über 100 Jahren ausgegraben", sagte Knut Paasche, Leiter der Abteilung für digitale Archäologie vom norwegischen Institut für Kulturgüterforschung (NIKU) und ausgewiesener Wikingerschiff-Experte. Weitere zerstörungsfreie Untersuchungen des Befundes sind geplant.
"Arkeologer har funnet spor av et vikingskip i Halden" (NRK, 15.10.): https://www.nrk.no/ostfold/arkeologer-har-funnet-spor-av-et-vikingskip-i-halden-1.14248882?fbclid=IwAR0hTip6NpG8uDJXRz9aPcW0ZAS2eik_k9CPiyBke1nHV7vDuMZL8PR971E
"Bodenradar entdeckt Wikingerschiff in Norwegen" (Ludwig Boltzmann Gesellschaft, 15.10.): https://idw-online.de/de/news704017


4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"'Not everything was looted': British Museum to fight critics" (The Guardian, 12.10.): https://www.theguardian.com/culture/2018/oct/12/collected-histories-not-everything-was-looted-british-museum-defends-collections
"U.S. And Kazakhstan Sign Agreement On Cultural Heritage" (U.S. Commission for the Preservation of America’s Heritage Abroad, 11.10.): https://www.prnewswire.com/news-releases/us-and-kazakhstan-sign-agreement-on-cultural-heritage-300729991.html
"British Army starts recruiting for revived Monuments Men unit to protect art and archaeology in war" (The Telegraph, 11.10.): https://www.telegraph.co.uk/news/2018/10/11/british-army-starts-recruiting-revived-monuments-men-unit-protect/
Attersee und Mondsee (Österreich): "Schäden durch Ankerketten. Kuratorium Pfahlbauten überprüft den Zustand der Welterbestätten" (Mein Bezirk, 10.10.): https://www.meinbezirk.at/voecklabruck/c-lokales/kuratorium-pfahlbauten-ueberprueft-den-zustand-der-welterbestaetten_a2955744
"Konferenz 'Das kulturelle Erbe in der Krise'. Kulturgüter in Gefahr. Friederike Fless im Gespräch mit Andrea Gerk" (Deutschlandfunk, 8.10.): https://www.deutschlandfunkkultur.de/konferenz-das-kulturelle-erbe-in-der-krise-kulturgueter-in.1013.de.html?dram:article_id=430032
"Palmyra priest statue among haul of recovered Syrian relics" (Reuters, 4.10.): https://www.reuters.com/article/us-mideast-crisis-syria-antiquities/palmyra-priest-statue-among-haul-of-recovered-syrian-relics-idUSKCN1ME137
"EPP: Stop the black market of cultural goods" (European Interest, 27.9.): https://www.europeaninterest.eu/article/epp-stop-black-market-cultural-goods/
Pfahlbausiedlungen: "Ankerverbotszonen Attersee - Ein Treffen zum Pilotprojekt in Attersee" (Pfahlbauten-Blog, 26.9.): https://www.pfahlbauten.at/blog/ankerverbotszonen-attersee-ein-treffen-zum-pilotprojekt-attersee
"Ministry of Antiquities takes advanced steps to protect heritage" (Egypt Today, 26.9.): http://www.egypttoday.com/Article/4/58160/Ministry-of-Antiquities-takes-advanced-steps-to-protect-heritage
"How Corrupt is the Antiques Trade?" (BBC, 18.9.; Audio, 17:29 Min.): https://www.bbc.co.uk/programmes/w3cswgw0
"Protecting heritage is a human right" (The Conversation, 9.9.): https://theconversation.com/protecting-heritage-is-a-human-right-99501

4.2.
Kamerunische Bürgerinitiative bittet um Unterstützung beim Schutz deutschen Kulturerbes in Kamerun
Im Early View der "Archäologischen Informationen" findet sich derzeit ein ungewöhnlicher Bericht in der Rubrik "Tagungen und Arbeitsgemeinschaften": Der Kameruner Geschäftsmann Christopher N. Galega, ein Ur-Urenkel von König Galega I., berichtet über die Bemühungen der Bürgerinitiative "German Monuments and African Cultures Association" (GEMAC), deutsches Kulturerbe aus der Kolonialzeit Kameruns (1884-1919) zu bewahren. Die in Douala beheimatete GEMAC sichert verfallene und von Zerstörung bedrohte Gebäude oder auch Grabsteine von Deutschen und erinnert an wichtige Leistungen dieser Zeit für die heutige Entwicklung Kameruns, etwa im Schulwesen oder beim Plantagen-Landbau. Aktuell beispielsweise gehe es darum, zahlreiche stark gefährdete Grabsteine zu sichern und an einen dafür bereits gefundenen, dauerhaft sicheren Ort im berühmten Botanischen Garten von Limbe zu translozieren. Die Herausgeber der Archäologischen Informationen haben sich diesem ungewöhnlichen Publikationsprojekt gestellt und bei der - so viel sei verraten - recht komplizierten und aufwändigen Aufbereitung zugelieferter Inhalte zu einem publikationsfähigen Artikel geholfen. Zum einen, weil ihnen die Umkehrung der Stoßrichtung modellhaft wichtig erscheint: Nicht ausschließlich Europäer kümmern sich um Kulturerbe außerhalb Europas, sondern genauso kümmern sich Nicht-Europäer um europäisches Kulturerbe. Wichtiger ist den Arch.-Inf.-Herausgebern jedoch der ganz praktische Aspekt, dass die in Deutschland nach Kooperation und Unterstützung suchende Kameruner Bürgerinitiative geeignete Partner finde und nicht - in Unkenntnis deutscher Binnenverhältnisse - in politisch fragwürdige Bündnisse hineingezogen und instrumentalisiert werde. "Solch' ein Vorhaben in Deutschland dauerhaft und intensiv zu unterstützen, kann leider nicht Aufgabe der DGUF sein. Wir sind keine Historiker, nicht auf Kolonialgeschichte oder Neuzeitarchäologie spezialisiert", kommentierte die DGUF-Vorsitzende Diane Scherzler den Aufsatz. "Aber in unseren Augen konnte es nicht angehen, dass die Anfragen der GEMAC an seriöse deutsche Institutionen um Hilfe bei diesem speziellen Projekt allesamt unbeantwortet geblieben wären." Die DGUF hat daher mit der Hilfestellung für die Publikation jenes Artikels geholfen, dass das Engagement und das Desiderat der GEMAC in Deutschland sichtbar werden können. Die DGUF wird in den nächsten Wochen die Anfrage auch an Personen und Institutionen weiterleiten, welche evtl. mit der GEMAC zusammenarbeiten möchten.
Galega, Chr. N. (2018). The search for collaborative partners to document and promote German-Cameroon heritage by the "German Monuments and African Cultures Association" (GEMAC Ass.) Archäologische Informationen 41, online publiziert 19. Sept. 2018: http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Galega.pdf

4.3.
Neues aus Rheinhausen (Duisburg): Schützen statt ausgraben
Ein spätantikes Gräberfeld im linksrheinischen Duisburg-Rheinhausen und die Wohnungsbauabsichten eines Investors lagen im Clinch, die Denkmalbehörde hat das Gelände unter Denkmalschutz gestellt. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf - derzeit in Sachen Hambacher Forst nicht wenig beschäftigt - gab nun dem Denkmalamt Recht: Der Antrag des Investors auf eine Grabungsgenehmigung wurde abgelehnt und die in Frage gestellte Eintragung des Gräberfeldes als Bodendenkmal ist rechtens und gültig. Ein offenbar gänzlich gesetzeskonformes, normales Denkmalschutzverfahren also. Auffallend aber, dass es so "durchgezogen" wurde, denn meist wählt die rheinischen Denkmalpflege die Option Ausgrabung vulgo Denkmalentsorgung an Stelle eines rigorosen Schutzes. Ein neuer Trend in NRW also?
"Spätrömisches Gräberfeld stoppt Baupläne in Rheinhausen" (WAZ, 10.10.): https://www.waz.de/staedte/duisburg/west/spaetroemisches-graeberfeld-stoppt-bauplaene-in-rheinhausen-id215525341.html
"Spätrömisches Gräberfeld - Gericht stoppt Bauwünsche eines Investors" (Verwaltungsgericht Düsseldorf, 10.10.): https://www.justiz.nrw/JM/Presse/dpa_ticker/DPA_1010/index.php

4.4.
Schottlands kulturelles Erbe vor dem Klimawandel schützen
Die Hälfte der mehr als 3.000 archäologischen Stätten der Orkney-Inseln sind infolge des Klimawandels bedroht: die Küsten erodieren, zunehmende Regenfälle und Stürme lockern die Böden, Fundstellen gehen unwiederbringlich verloren. Archäologen und Bürger dokumentieren nun das Kulturgut im gemeinsamen Wettlauf gegen die Zeit. Eine eindrückliche Multimedia-Reportage der New York Times verdeutlicht die Thematik.
"Saving Scotland’s Heritage From the Rising Seas" (The New York Times, 25.9.):
https://www.nytimes.com/interactive/2018/09/25/climate/scotland-orkney-islands-sea-level.html
Stephanie Ostrich, "CITIZAN’s digital toolkit: allowing citizen scientists to monitor England’s at-risk coastal heritage" (Vortragsvideo EAA 2018; 15:48 Min.): https://youtu.be/fTfNw3TtjCI


5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
Doreen Mölders wird Leiterin des LWL-Museums für Archäologie in Herne
Zum 1.1. übernimmt Dr. Doreen Mölders die Leitung des des LWL-Museums für Archäologie in Herne. "Ich freue mich, dass wir mit Doreen Mölders eine ausgewiesene Ausstellungsmacherin für die Leitung gewinnen konnten. Als Archäologin und fortgebildete Museumsmanagerin ist sie die richtige Fachfrau, um unser Museum in Herne weiter voranzubringen", sagte die LWL-Kulturdezernentin, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger über die Personalentscheidung. Mölders folgt auf Dr. Josef Mühlenbrock; bis Jahresende führt Dr. Susanne Jülich das Museum in Herne kommissarisch. Nach ihrem Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie sowie Alten Geschichte an den Universitäten Leipzig und Freiburg promovierte Doreen Mölders 2013 über das Thema prähistorische Wirtschaft im Fachdiskurs. Seit 2013 ist die 42-Jährige wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac), wo sie mehrere Sonderausstellungen sowie eine virtuelle Ausstellung realisiert hat.
"Neue Museumsleiterin im LWL-Museum für Archäologie in Herne" (LWL, 19.9.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=46083
Doreen Mölders auf Twitter: @DoreenMoelders
Doreen Mölders bei Academia.edu: https://sachsen.academia.edu/DoreenMoelders

5.2.
Josef Mühlenbrock ist neuer Leiter des LWL-Römermuseum Haltern
Im September übernahm Dr. Josef Mühlenbrock von Dr. Rudolf Aßkamp die Leitung des LWL-Römermuseum Haltern. Zuvor hatte er zehn Jahre lang das LWL-Museum für Archäologie in Herne geführt. Mühelnbrock studierte in Münster Archäologie, Alte Geschichte, Latein und Kunstgeschichte und wurde 1997 im Fach Archäologie über römische Architektur promoviert. Als gebürtiger Halterner war er schon während seiner Studienzeit und später als Projektleiter für das LWL-Römermuseum tätig. Vor allem in der Römerbaustelle Aliso sieht der neue Museumschef Potenzial: "Meine Vision ist, dass bald Reenactment-Römer einer Baustelle des römischen Hauptlagers Leben einhauchen."
"Schlüsselübergabe im LWL-Römermuseum. Dr. Josef Mühlenbrock ist neuer Museumsleiter" (LWL, 12.9.): https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=46007
"Abschied von Josef Mühlenbrock. 10 Jahre lang hat Josef Mühlenbrock das Museum in Herne geleitet – nun verlässt er es" (Blog des LWL-Museums für Archäologie, 30.5.2018): https://www.lwl-landesmuseum-herne.de/blog/neu-im-team-/abschied-von-josef-muehlenbrock
"Museumsleiter Josef Mühlenbrock kehrt zurück nach Haltern" (WAZ, 20.12.2017): https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/museumsleiter-josef-muehlenbrock-kehrt-zurueck-nach-haltern-id212900221.html

5.3.
Exzellenzcluster 2019-2025 ausgewählt: TOPOI (Berlin) nicht dabei, ROOTS (Kiel) bewilligt
Am 27.9. gab die DFG das Ergebnis der Bewerbungen um die Exzellenzcluster der siebenjährigen Förderperiode 2019-2025 bekannt. Es gibt, wenig überraschend, Enttäuschte und Jubelnde samt der einschlägigen individuellen Pressemeldungen; es gibt Bundesländer oder einzelne Unis wie Bonn, die besonders erfolgreich waren - die übliche und zu erwartende quantitative Betrachtung. Insgesamt deutet sich eine Tendenz an, nach der bisher erfolgreiche Unis eher verloren haben und bislang eher im Schatten stehende gewonnen. Etwas tiefer blickt der offensichtlich gut informierte Journalist und Politikwissenschaftler Jan-Martin Wiarda: Er macht darauf aufmerksam, dass nun 57 Cluster statt der vorgesehenen 45 bis maximal 50 bewilligt wurden, bei unverändert großem Gesamtvolumen, d. h. die ausgewählten Cluster erhalten spürbar stärkere Kürzungen ihrer Antragsvolumina als in vorangehenden Runden. Wiarda berichtet von Spannungen zwischen dem Gremium der Forscher / Universitäten, die eher 46 Cluster ausgewählt hätten, und den Politikern / Wissenschaftspolitikern, nach deren Eingreifen die nun kommunizierte Entscheidung zustande kam. Freiheit der Wissenschaft? Deutschland, das Land der selbst bestimmten Wissenschaftsförderung? - eben doch nicht. Blicken wir auf die Archäologie: TOPOI, das von 2007 bis 2018 geförderte, DAI-nahe altertumswissenschaftliche Exzellenzcluster in Berlin, ist mit seinem Fortsetzungsantrag "Stabilität und Instabilität in den Gesellschaften des Altertums" gescheitert - wiewohl die Berliner Wissenschaftslandschaft insgesamt mit sieben gewonnenen Clustern nicht unerfolgreich war. Friederike Fless, die Präsidentin des DAI, twitterte dazu am 27.9.: "Es ist wirklich traurig, dass die Ära von Topoi endet. Die heutige Entscheidung sollte Anlass sein, etwas Neues aufzubauen. Die gewonnene Qualität der Kooperation der Berliner Altertumswissenschaft ist ein gutes Fundament!". Ob solche Durchhalteparolen helfen, wie man sie auch im "Tagesspiegel" vom 30.9. findet? Für das DAI und die Archäologien in Berlin ist es jedenfalls der zweite gravierende Rückschlag in kurzer Zeit, nachdem unlängst erst die DFG die beantragte Fortsetzung des Vorzeigeprojektes IANUS, dessen Finanzierung Ende 2017 auslief, nicht bewilligte. Bewilligt wurde jetzt hingegen der Kieler Exzellenzcluster-Antrag "ROOTS – Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten", der (mit dem DAI als einem Partner) bisherige Linien der Kieler Archäologie, insbes. die Engführung von Archäologie und umweltbezogenen Naturwissenschaften, konsequent fortführt und weiterentwickelt. So entsteht in Kiel ein neues Gravitationszentrum der deutschen Archäologie.
"Entscheidungen in der Exzellenzstrategie: Exzellenzkommission wählt 57 Exzellenzcluster aus" (DFG, 27.9.): http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2018/pressemitteilung_nr_43/index.html
"57 Exzellenzcluster prämiert: Entscheidung fällt nach heftigem politischen Streit. Berlin, Hamburg und Bonn stark, Bayern durchwachsen. Göttingen enttäuscht" (Blog JMWiarda, 4.10.): https://www.jmwiarda.de/2018/09/27/57-exzellenzcluster-pr%C3%A4miert/
"Exzellenzstrategie: 34 Unis bekommen 2,7 Milliarden Euro zusätzlich" (Spiegel, 27.9.): http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/forschungspolitik-2-7-milliarden-fuer-exzellente-universitaeten-a-1230025.html
"Exzellencluster 'TOPOI': Berliner Antikenforschung ohne Flagschiff" (Tagesspiegel, 30.9.): https://www.tagesspiegel.de/wissen/exzellenzcluster-topoi-berliner-antikenforschung-ohne-flaggschiff/23132486.html
"Grünes Licht für ROOTS" (CAU Kiel, 2.10.): https://www.uni-kiel.de/de/forschung/detailansicht/news/gruenes-licht-fuer-roots/

5.4.
No-Deal-Brexit hätte ernste Auswirkungen auf die Archäologie
Wenn Großbritannien in einem No-Deal-Szenario, d. h. ohne Regelung des künftigen Verhältnisses, aus der EU austritt, wären die Folgen für die Archäologie sehr ernst. Davor haben jetzt zahlreiche Wissenschaftspolitiker und Sachverständige gewarnt. Bereits jetzt habe der Brexit Auswirkungen: Der zu erwartende Verlust von EU-Fördergeldern nach März 2019 führe bereits zum Abwandern von Wissenschaftlern. Projekte und Forschung rund um kulturelles Erbe seien nicht nur in hohem Maße auf Mitarbeiter aus der EU angewiesen, sie hätten außerdem zwischen 2007 und 2016 mind. 450 Mio. Brit. Pfund (entspr. 500 Mio. Euro) aus der EU erhalten, sagte Loyd Grossman, Vorsitzender der Organisation "Heritage Alliance". Bernard Donoghue, Direktor der "Association of Leading Visitor Attractions" geht davon aus, dass die britische Regierung die dann fehlenden EU-Fördergelder für Museen und Kunst nicht tragen wird. Seit sechs Monaten sei bereits erkennbar, dass die EU britische Kulturorganisationen in Erwartung des Prexit immer mehr von Förderungen ausschließe. Kate Geary, Leiterin für berufliche Entwicklung und Praxis beim Archäologie-Berufsverband CIfA, wies darauf hin, dass nicht-britische EU-Angehörige bei manchen Projekten 60% der Mitarbeiter ausmachten. Geary hält es sogar für denkbar, dass die Ausgrabungspflicht in Zukunft wegen chronischen Personalmangels gekippt werden könnte.
"Archaeologists and curators leaving UK over Brexit fears. Visa uncertainty and expected loss of EU funding affecting culture industry, leaders say" (The Guardian, 22.9.): https://www.theguardian.com/culture/2018/sep/22/archaeologists-and-curators-leaving-uk-over-brexit-fears?CMP=share_btn_tw

5.5.
Kognitionspsychologe und Psycholinguist Steven Pinker erhält Human Roots Award
Am 9.10. erhielt Steven Arthur Pinker den Archäologiepreis "Human Roots Award". Der US-amerikanisch-kanadische Experimentalpsychologe, Kognitionswissenschaftler, Linguist und Autor populärwissenschaftlicher Bücher ist Professor an der Harvard-Universität. "Pinkers Arbeiten sind Inspiration und Referenzrahmen für unsere verhaltensarchäologischen Forschungen und die museale Vermittlung an die Öffentlichkeit", sagt Dr. Olaf Jöris, einer der Initiatoren des mit 10.000 Euro dotierten Preises. Der Human Roots Award ehrt Archäologen oder Wissenschaftler aus Nachbardisziplinen für Leistungen, die außerordentlichen Einfluss auf das Verständnis der Verhaltensevolution des Menschen genommen haben.
"Evolutionspsychologe wird mit Archäologiepreis ausgezeichnet: Vergabe des Human Roots Awards auf Schloss Monrepos" (RGZM, 17.9.): https://web.rgzm.de/a/article/evolutionspsychologe-wird-mit-archaeologiepreis-ausgezeichnet-vergabe-des-human-roots-awards-auf-sch-1/


6. Wissenschaftskommunikation
6.1.
In den Medien vor der Fachpublikation: Neandertalerkind von Vogel verspeist
Weltweit schafft es diese Story gerade in die Schlagzeilen: Die ältesten menschlichen Knochen, die auf dem Gebiet des heutigen Polen gefunden wurden (genauer: in der Ciemna-Höhle im kleinpolnischen Nationalpark Ojców), sind zwei ca. 115.000 Jahre alte Phalangen. Sie stammen von einem Neandertaler-Kind, und das arme Ding wurde von einem Vogel aufgefressen. Ob das Kind noch lebte oder ob sich der gigantische Vogel über den Leichnam hermachte, ist offen. So weit, so spannend. Ein mehr als schales Gefühl hinterlässt allerdings die Tatsache, dass die zugrunde liegende Forschung noch nicht publiziert ist! Angekündigt ist in der Pressemeldung lediglich eine Publikation im Laufe dieses Jahres im Journal of Paleolithic Archaeology des Springer-Verlags. Warum ist dies trotz jener Offenlegung problematisch? Forschung, welche die innerwissenschaftliche Qualitätssicherung eines Peer Review noch nicht bestanden hat, aber schon per Pressemeldung verbreitet wird (hier am 5.10. durch das polnische Wissenschaftsministerium), setzt mediale Popularität höher als fachliche Reputation. Sie ist so selbstgewiss, dass sie einen Irrtum – der im Lauf des innerwissenschaftlichen Qualitätssicherungsprozesses entdeckt werden könnte – völlig ausschließt oder achselzuckend die Konsequenzen ignoriert. Beides ist nicht eben eine wissenschaftliche Haltung. Dem Publikum ist, das zeigt die wissenschaftsjournalistische Forschung, vielfach der qualitative Unterschied zwischen publizierter Forschung und, beispielsweise, den Postulaten eines Tagungsvortrags unklar. Ist doch alles Wissenschaft!, denken viele Nichtwissenschaftler. Beim Kampf um öffentliche Aufmerksamkeit spielt mediale Präsenz eine Rolle. Politiker können geneigt sein, der Institution mehr Ressourcen zur Verfügung zu stellen, welche für positive Schlagzeilen sorgt und die ihnen dadurch ständig auffällt. Man mag das mögen oder nicht – hier ist jedoch die Frage: Wie weit geht man für solche massenmediale Popularität? Die polnischen Kollegen haben das hier klar beantwortet. Macht das Schule, nähme die Schlagzahl ungeprüft ältester, wichtigster und schönster Funde schnell zu, und archäologische Wissenschaftsmeldungen träten in einen nichtwissenschaftlichen Überbietungswettbewerb ein, in dem Pressestellen immer früher immer waghalsigere "Forschungsergebnisse" zu Pressemeldungen verarbeiteten. Erwartbar wird davon nicht alles einer Überprüfung standhalten, sondern sich als vermeidbarer Irrtum herausstellen -die Wissenschaft verlöre ihr kostbarstes Gut: ihre Glaubwürdigkeit. Sogar wenn jedes Detail an der Geschichte vom Neandertalerkind und dem Vogel sich als zutreffend erweisen wird, ist der hier gewählte Weg, in die Öffentlichkeit zu gehen, von Wissenschaftlern mit aller Deutlichkeit abzulehnen.
"Scientists discover the oldest human remains in Poland; they are over 100,000 years old" (Science in Poland/Poln. Wissenschaftsministerium, 5.10.): http://scienceinpoland.pap.pl/en/news/news,31287,scientists-discover-oldest-human-remains-poland-they-are-over-100000-years-old.html
"Oldest Hominid Bones Found In Poland Belonged To Neanderthal Child Whose Fingers Were Chewed By Giant Bird" (Inquisitr, 6.10.): https://www.inquisitr.com/5104748/oldest-hominid-bones-poland-neanderthal-child-fingers-chewed/
"Giant, Prehistoric Bird Chowed Down on This Neanderthal Child's Bones" (LiveScience, 10.10.): https://www.livescience.com/63801-giant-bird-ate-neanderthal-child.html
"You Thought Modern Life Was Bad. This Neanderthal Child Was Eaten By a Giant Bird" (Smithsonian Magazine, 11.10.): https://www.smithsonianmag.com/smart-news/poor-neanderthal-child-was-eaten-giant-bird-180970524
"Bones reveal Neanderthal child was eaten by a giant bird" (CNN, 13.10.): https://edition.cnn.com/2018/10/10/health/neanderthal-child-eaten-by-giant-bird/

6.2.
Seriöse Forschung, Fake News oder Fake Science? Große Aufregung um die Meldung, dass Invasoren vor 4.500 Jahren Spaniens männliche Bevölkerung ausgerottet haben sollen
Vor 4.500 Jahren sah es auf dem Gebiet, das heute Spanien heißt, düster aus. Das behauptet jedenfalls der Genetiker David Reich (Hardvard-Universität) auf der Basis der genetischen Untersuchung von 153 menschlichen Skeletten: Bewaffnete nomadische Invasoren, die Yamnaya, hätten mehr oder minder alle einheimischen Männer getötet und dann mit den verbleibenden Frauen eine neue Population gezeugt. Publiziert habe Reich das, so Ö24 in kaum zu überbietender Naivität, im "New Scientist". Der ist allerdings keine Fachzeitschrift, sondern ein populärwissenschaftliches Wochenblatt mit Wissenschaftsmeldungen. Die eigentliche Ankündigung ist im Wortlaut nur gegen Bezahlung zugänglich. "El País" wird präziser: Reich habe seine Ankündigung bei einem Event von "New Scientist" gemacht, auch beim 8. Internationalen Symposium für Biomolekulare Archäologie (Jena, 18.-21.9.) habe es erste Informationen seitens Reichs Kollegen Íñigo Olalde gegeben. Die Publikation solle später folgen, schreibt El País, und zwar "in einer der wichtigsten wissenschaftlichen Fachzeitschriften der Welt" - mehr hätten Reich und Olalde nicht verraten wollen. Dass es auch heute noch keine Fachpublikation gibt, zeigt der Blick zum Redaktionsschluss auf Reichs Website "Reich Lab" und sein ResearchGate-Profil. Zwei Tage nach Erscheinen des El-País-Artikels distanzierten sich gut 100 portugiesische und spanische Archäologen, viele von ihnen Spezialisten für die Vorgeschichte der iberischen Halbinsel, einzelne seien sogar Co-Autoren der angekündigten Studie, von der Tonalität des Zeitungsbeitrags und zeigen sich bestürzt ob dessen Mangel an journalistischer Sorgfalt. In einer Auf Facebook veröffentlichen und dann an El País zugesandten Stellungnahme weisen sie darauf hin, dass Begrifflichkeiten wie "Invasion", "Eroberung" und "auslöschen" auf Basis der empirischen Daten nicht gerechtfertigt seien. Archäogenetik sei immer im Zusammenspiel mit der Archäologie und ihren Daten zu sehen! Ja, Marketing sei für die Wissenschaft wichtig, aber hier habe der Autor des El-País-Artikels viele Fakten übertrieben! Unterzeichnet haben die Stellungnahme u. a. Felipe Criado-Boado (Präsident der EAA) und Martin Bartelheim (Universität Tübingen). War's das? Die übliche Geschichte vom schlampigen Journalisten, der mal wieder nicht blickt, worum es in der Forschung geht? Nein, so einfach ist das nicht. Hier werfen die Fachkollegen Ursache und Folge munter durcheinander: Der El-País-Beitrag mag voller wissenschaftlicher Fehler und Spekulationen sein – und mit ihm weitere Artikel wie der von Ö24 und vom "Stern". Aber es war Reich, der vor der Fachpublikation den großen Auftritt auf einem großen Wissenschafts-Event wählte und sicherlich wusste, dass es auf der New-Scientist-Website einen Beitrag geben würde. Olalde äußerte sich immerhin auf einer Wissenschaftstagung, und das mündet – jedenfalls wenn man anwesende Journalisten darauf hinweist – in keine Titelzeilen. In einer Stellungnahme zum Protest der Archäologen schreibt El País am 14.10., Reich und die beiden Mitautoren der noch unveröffentlichten Studie hätten sich Anfang Oktober geweigert, der Zeitung weitere Details preiszugeben, so dass El País auf die wenigen Informationen des "New Scientist" angewiesen gewesen sei. Zwei weitere Wissenschaftler, welche die Zeitung angerufen hatte, hätten die wenigen Fakten plausibel gefunden, und es habe frühere, ähnliche Studien von Reich in renommierten Journals gegeben; also habe man den Beitrag veröffentlicht. - Dies ist kein Plädoyer pro übertreibenden Wissenschaftsjournalimus und contra "Populärwissenschaft" durch Forschende, sondern eines für die angemessene Reihenfolge: Erst erfolge doch bitte die Fachpublikation mit ihren Debatten während des Peer Reviews, dann die Pressemeldung. Die, übrigens, bei einem so wichtigen und sensiblen Thema wie diesem unbedingt begleitet sein sollte von einem FAQ und "Fact Sheets", welche die Aussagekraft und die Grenzen einer Studie ganz unmissverständlich darlegen und mit genau derselben Sorgfalt wie die Fachpublikation verfasst zu sein haben! Nur wenn solche Informationen verfügbar sind, können Journalisten solide Beiträge machen. Wenn es dann im Nachklapp Zweifel von Fachkollegen gibt und Archäologen die Aussagen der Paläogenetiker unterstützen oder bestreiten wollen, kann dies wissenschaftsintern und genauso im öffentlichen Diskurs geschehen, aber die Daten der Studie liegen dann allen Interessierten vor. Wir sehen hier die unglücklichen Auswirkungen einer, nennen wir es, massenmedial ausgerichteten Kommunikationsstrategie seitens eines Wissenschaftlers (vielleicht auch zweier). Ein gutes Licht auf die Erforschung der Vorgeschichte wirft das nicht. Oder wie es "El País" in seiner Erwiderung klar formuliert: Man verstehe zwar die Irritation der Archäologen, dass die Ergebnisse einer noch unveröffentlichten Studie in den Medien Schlagzeilen machen, aber die öffentlichen Äußerungen von Reich und Olalde hätten doch genau dieses Ziel gehabt: dass Journalisten auf das Thema aufmerksam würden und die verfügbaren Informationen veröffentlichen.
"Every man in Spain was wiped out 4500 years ago by hostile invaders" (New Scientist, 28.9.; nur für angemeldete Benutzer): https://www.newscientist.com/article/2180923-every-man-in-spain-was-wiped-out-4500-years-ago-by-hostile-invaders/
"Una invasión borró del mapa a los hombres de la península Ibérica hace 4.500 años" (El País, 2.10.): https://elpais.com/elpais/2018/10/01/ciencia/1538416630_736638.html (englische Fassung "The invasion that wiped out every man from Spain 4,500 years ago" am 4.10.: https://elpais.com/elpais/2018/10/03/inenglish/1538568010_930565.html)
"Defensora del lector: Enigmas de la prehistoria. Decenas de arqueólogos protestan por los 'errores' de un artículo sobre una investigación de genetistas aún inédita" (El País, 14.10.): https://elpais.com/elpais/2018/10/12/opinion/1539345411_768224.html
"Einwanderung brutal – vor 4500 Jahren wurde jeder Mann in Spanien getötet" (Stern,
"Alle Männer wurden sofort ermordet" (Ö24, 13.10.): https://www.oe24.at/welt/Alle-Maenner-wurden-sofort-ermordet/352074559
"No, nadie exterminó a los hombres de la península hace 4.500 años" (Vozpópuli, 5.10.): https://www.vozpopuli.com/altavoz/next/nadie-extermino-hombres-peninsula-hace_0_1178883504.html
"Grupo de investigadores diz que estudo sobre genética dos homens da península ibérica é 'fake news'" (Observador, 4.10.): https://observador.pt/2018/10/04/grupo-de-investigadores-diz-que-estudo-sobre-genetica-dos-homens-da-peninsula-iberica-e-fake-news/


7. Open Access & Open Data
7.1.
Aufschlussreiche Debatten um "cOAlition S"
Der am 4.9. veröffentlichte Plan "cOAlition S" (salopp auch "Plan S" genannt) der EU und elf bedeutender nationaler Forschungsförderer, der für alle von ihnen geförderten Forschungsprojekte die Publikation im Open Access ab 1.1.2020 verpflichtend macht (DGUF-Newsletter vom 17.9.2018 Punkt 7.1.), wirft vielerlei Debatten auf, die - wenn auch nicht immer von Sachkenntnis geprägt - in Summe anzeigen, dass viele Interessierte und Entscheider diese Initiative sehr ernst nehmen. Sogar in der jüngsten Ausgabe von "Forschung & Lehre", der Zeitschrift des Berufsverbands der deutschen Hochschullehrer, findet sich ein zweiseitiger Artikel. Bemerkenswert neutral berichtet er u. a. über die Zurückhaltung von DFG und SNF, sich an cOAlition S zu beteiligen. Die Kunsthistoriker Hubertus Kohle und Johannes Grave machen sich Sorgen um ihr Fach: Es fehle an renommierten Open-Access-Zeitschriften, ggf. müsse man diese nun gründen bzw. vorhandene Premium-Zeitschriften in den Open Access wandeln; der Zwang zum Open Access werfe allerdings erhebliche Probleme auf bis hin zu einem de-fakto-Publikationsverbot, wenn nämlich die Bildrechte für eine Open-Access-Publikation nicht gewährt würden - denn Bilder seien für die Kunstgeschichte essenziell. Reaktionen wie die von Thomas König sind eher selten: Er nimmt cOAlition S als gesetzt und per 1.1.2020 geschehend und fragt nach den Konsequenzen, d. h. danach, was man in der Wissenschaft bis dahin noch leisten müsse - z. B. welche Organisations- und Rechtsformen die neuen Aufgaben gut lösen könnten, und wie es um die Einrichtung geeigneter bibliometrischer Indikatoren und Werkzeuge stehe, die nicht von den bekannten Closed-Access-Playern abhängen. Doch natürlich fehlen in der aktuellen Debatte auch die zu erwartenden Weltuntergangsszenarien nicht, was geschehe, wenn cOAlition S realisiert werde. Der Untergang des Abendlandes oder zumindest des wissenschaftlichen Publikationswesens (Blogger Leonid Schneider) stehe bevor, samt Verschwörungstheorien, wer sich das wohl ausgedacht habe: Die Wissenschaftsfreiheit sei in Gefahr; die bisherigen, hoch renommierten Closed-Access-Zeitschriften oder Hybriden Zeitschriften seien dem Aussterben geweiht; die Qualitätssicherung sei in cOAlition S nicht thematisiert; Autorengebühren (APCs) würden Wissenschaftler aus dem Publizieren ausschließen, usw. usf. Schneider schlägt Lösungen vor, wie man am bisherigen Modell festhalten könne und zugleich dem Wunsch nach Open Access nachkommen könne: allen Verlage von Closed-Access-Zeitschriften nahelegen, die Selbstarchivierung nach einem Jahr Embargo zu erlauben (ist das nicht längst geschehen & gescheitert?); das Veröffentlichen von Pre-Prints in öffentlichen Repositorien - also wie arXiv - rundum zu erlauben (wo bitte ist das derzeit wirksam verboten?); und am besten wäre es doch, Platinum Open Access zu haben. Gerade dieser ausführliche, wertkonservative Blogbeitrag von Leonid Schneider, der faktisch in dem Vorschlag gipfelt, "Freibier für alle" (seine Lösung 4) sei doch die beste Lösung, unterstreicht, wie weltfremd die Lösungsansätze jener sind, die sich nicht auf cOAlition S einlassen wollen. All das war bei der Erfindung der Dampfmaschine und des Automobils (womöglich bereits bei der Erfindung von Faustkeil und Rad) nicht anders: Um die Innovatoren und Macher herum versammelten sich alle Bedenkenträger dieser Welt und wussten genau, warum Faustkeile, Räder, Dampfmaschinen und Motorfahrzeuge erstens nicht funktionieren können und zweitens schädlich sind. Derweil versucht oa2020de, die quasi offiziell für die Open-Access-Transformation beauftragte Institution in Deutschland, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen, wie weit es mit der Transformation steht: Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten doch bitte einen Fragebogen ausfüllen ... (auf den Sie, liebe Leserin und lieber Leser, längst gestoßen waren, oder?). Außerdem veröffentlicht oa2020de eine (von wem eigentlich autorisierte?) Liste von "High-impact Open-Access-Journals", die - mit Verlaub - schlichtweg lächerlich ist. Nina Schönfelder (UB Bielefeld) reüssiert mit der statistisch aufwändig untermauerten Erkenntnis, dass (Überraschung!) die Höhe der APCs mit der Bedeutung einer Zeitschrift korreliere, sprich: Gutes kostet Geld, Besseres mehr Geld. Bei den Open-Access-Tagen in Graz (24.-26.9.) wurde über diese bedeutende ;-) Erkenntnis eifrig getwittert. Übrigens: die Präsentationen der Grazer Open-Access-Tage 2018 stehen jetzt bei Zenodo online. Herausheben aus der Fülle möchten wir drei Vorträge, weil unmittelbar zum Thema gehörend: Die breitschultrige Selbstvorstellung von DEAL durch Hildegard Schäffler, das seine Gestrigkeit und sein Scheitern immer noch nicht verstanden hat. Das zupackend-aktive Mitwirken des FWF (i. e. die DFG Österreichs) an cOAlition S (Vortrag Katharina Rieck), wo man ein klares Ziel hat und die richtigen Schritte zur Erreichung auslotet und tut. Der mutige und gerade für die Geisteswissenschaften wichtige Vortrag von Anne Kempen und Sven Fund "Besser als DEAL", der über cOAlition S hinausdenkend gute und realistisch umsetzbare Vorschläge macht, wie man auch das Monografienwesen in den "Plan S" integrieren könne - Modelle, die nah am Vorgehen der DGUF sind, dem engen Zusammenwirken von Fachgesellschaft und Profi-Bibliothek.
Katrin Schmermund: "Open Access soll verpflichtend werden. 'cOAlition S' will Veröffentlichungspraxis revolutionieren" (Forschung & Lehre 10/18, 880-881): https://www.forschung-und-lehre.de/open-access-soll-verpflichtend-werden-996/
Hubertus Kohle: "Open Access rückt näher" (arthistoricum.net, 21.9.): https://dahblog.arthistoricum.net/beitrag/2018/09/21/open-access-rueckt-naeher/
Johannes Grave: "Open Access und der 'Plan S': Offene Fragen mit potenziell schwerwiegenden Folgen" (arthistoricum.net, 21.9.): https://dahblog.arthistoricum.net/beitrag/2018/09/21/open-access-und-der-plan-s-offene-fragen-mit-potenziell-schwerwiegenden-folgen/
Thomas König: "Open Access als moralische Ökonomie" (Der Standard, 21.9.): https://derstandard.at/2000087803073/Open-Access-als-moralische-Oekonomie
Leonid Schneider: "Response to Plan S from Academic Researchers: Unethical, Too Risky!" (Blog For better Science, 11.9.): https://forbetterscience.com/2018/09/11/response-to-plan-s-from-academic-researchers-unethical-too-risky/
oa2020: "transformationindex" (Sept. 2018): https://gitlab.ub.uni-bielefeld.de/oa2020-de/transformationsindex
Nina Schönfelder: "APCs - Mirroring the impact factor or legacy of the subscription-based model?" (UB Bielefeld, Sept. 2018): https://pub.uni-bielefeld.de/record/2931061
"Open-Access-Tage 2018" (zenodo.org, Sept. 2018): https://zenodo.org/communities/oat2018/?page=1&size=20
Hildegard Schäffler: "Projekt DEAL: Open-Access-Transformation im Publish & Read-Modell" (#oat18, Zenodo; 3.10.): https://zenodo.org/record/1443167
Katharina Rieck: "Plan S und die Open Access Policy des FWF" (#oat18, Zenodo; 3.10.): https://zenodo.org/record/1443185
Anne Kempen & Sven Fund: "Besser als DEAL: Wie eine institutionelle Förderstruktur zu einem offenen Publikationsmarkt für OA Bücher führen kann. Drei Beispiele." #oat18, Zenodo; 1.10.): https://zenodo.org/record/1441211

7.2.
Springer erlaubt Grünen Weg für Monografien nach ein bzw. zwei Jahren
Der Springer-Verlag, kein unbedeutender Player im archäologie-relevanten Publikationswesen, hat im September seine Regeln ("policy") zur Zweitveröffentlichung überarbeitet veröffentlicht. Danach dürfen Autoren ihre Beiträge zu ganzen Büchern nach 2 Jahren und einzelne Buchkapitel aus Tagungsberichten nach 1 Jahr selbst archivieren, z. B. auf der Website ihrer Heimatinstitution, des Drittmittelgebers oder ihrer persönlichen Website. Eine Archivierung bei kommerziellen Selbstarchivierungsplattformen wie z. B. ResearchGate oder Academia.edu wird explizit untersagt. Grundlage soll stets die "AAM-Version" des Manuskripts sein: "accepted for publication after peer review, but prior to copyediting and typesetting", also nicht das PDF des gedruckten Werks. Bei Zeitschriftenaufsätzen gelten ähnliche Regeln, hier liegt die Embargofrist bei einem Jahr.
SpringerNature: "Self-archiving policy" (Sept. 2018): https://www.springer.com/gp/open-access/authors-rights/self-archiving-policy/2124

7.3.
Fast ein Geistesblitz: OA2020de löst das drängende Problem "Wohin mit dem vielen gesparten Geld?"
Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben! Nein, lieber Leser, das ist kein Schreibfehler, sondern ein dezent zynischer Eingangsspruch, der dank DEAL und OA2020 leider hochaktuell und allzu treffend ist. Was ist geschehen? Nun, es ist - völlig überraschend ;-) - Geld da, ziemlich viel zu viel Geld sogar, weil nämlich der DEAL mit Elsevier geplatzt ist, Elsevier für Deutschland die Zugänge abgeriegelt hat und alle am Konsortium DEAL Beteiligten tatsächlich keine Abonnementskosten mehr an Elsevier zahlen (zuletzt DGUF-Newsletter vom 9.7.2018 Punkt 7.7.) und genau diese Mittel nun frei sind. Konsumentenstreik, Lysistrata, Sie wissen schon. Was tun? Nun, man könnte jetzt z. B. wenigstens einen Teil des Geldes dafür verwenden, endlich all jene insbes. geistes- und sozialwissenschaftlichen Monografien nachkaufen, deren Beschaffung man in den vergangenen Jahren ob der allzu sehr steigenden Abonnementskosten für die vorwiegend medizinisch-naturwissenschaftlichen Elsevier-Zeitschriften immer mehr hat "zurückstellen" müssen. Um mal als DGUF einen konstruktiven Vorschlag zu machen. Aber unsere DEAL- und OA2020-Experten haben schon eine eigene Idee, die zum 9.10. (noch vor der Pressemeldung von OA2020!) per E-Mail an zahlreiche Empfänger (u. a. die DGUF) im BCC versandt wurde: Journalflipping, auch "BigFlip 2018" getauft. "Der Kern des Modells sieht eine nachhaltige Transformation von Zeitschriften vor, die auf den Parametern Verlagseinnahmen pro Zeitschrift sowie deren Artikelanzahl beruht. Ziel des Modells ist es, Zeitschriften sofort (ab 2019) und komplett in den Open Access zu flippen, die Finanzierung der Einnahmen für 3 Jahre sicherzustellen und ab dem 4. Jahr die Zeitschriften in einem APC-Modell Open Access durch den Verlag weiter zu betreiben." Okay, Vergleichbares gibt's schon seit wenigen Jahren auch bei der DFG, aber warum nicht noch etwas drauflegen? Bevor wir Open-Access-Engagierte nun erwägen, uns zu interessieren, weil wir uns noch nicht ausgeschlossen fühlen, lesen wir erst einmal weiter: "Die Verlage AIP, Benjamins, Berghahn, Brill, De Gruyter, Emerald, IOP, Karger, Portland Press, Sage, Taylor & Francis haben rd. 50 Titel [i. e. Zeitschriften; Anm. d. Redaktion] vorgeschlagen, davon könnten nach aktuellem Stand mindesten 25 Titel zu APC-Preisen geflippt werden, die deutlich unter den offiziellen APC-Listenpreisen der Verlage liegen. Das Modell wird jetzt ausgerollt und zu verschiedenen Gelegenheiten präsentiert. Die Pressemitteilung dazu finden Sie anbei." Nun, nicht vom Open-Access-Fach-Chinesisch blenden lassen, sondern in Klartext übersetzen: Das viele übrige Geld ist schon vertickt, es geht an (weder unbekannte, noch kleine, noch notleidende) Wissenschaftsverlage, die auch bislang mit ihren Zeitschriften gut Geld verdient haben. Die DGUF, und mit ihr alle anderen ähnlich gelagerten Herausgeber und wissenschaftlichen Fachgesellschaften, dürfen verstimmt sein: Als Open-Access-Pioniere haben wir (wie manch andere auch!) den Wandel 1. früh, 2. konsequent und 3. ohne staatliche Förderung vollzogen, weil's nämlich "damals" (i. e. im Falle DGUF 2012/13) dafür noch keine realistisch erreichbaren Fördermittel gab. Nun, ein halbes Jahrzehnt später, gibt es Geld, und zwar ziemlich viel, und man reicht es den bislang Lahmen und Zögernden, die mit ihrem ganzen Geld keinen Grund zum Zögern gehabt hätten. Ja, jetzt haben Sie unseren Eingangsspruch verstanden! Die Wissenschaftsförderung in Deutschland setzt ihr Publikationsgeld weiterhin konsequent für ein Verlagswesen ein, von dem sich Europa mit cOAlition S (DGUF-Newsletter vom 17.9.2018 Punkt 7.1.) soeben deutlich - und nachvollziehbar - zu verabschieden beschlossen hat. Doch unsere deutschen Wissenschaftsförderer mögen's eben retro, und die wirklichen Pioniere des Wandels gehen dabei leer aus. So will man Mutige bestärken, so soll Innovation gehen? Verstehe das, wer will.
"Open Access zum 3. - Neuer Anlauf Abo-Zeitschriften in den Open Access zu Flippen" (oa2020de. 10.10.): https://oa2020-de.org/blog/2018/10/10/flipping-journals-inoa/
"OA2020-DE and Knowledge Unlatched planning large-scale conversion of journals to Open Access" (Knowledge Unlatched, 9.10.): http://www.knowledgeunlatched.org/2018/10/open-funding-2/

7.4.
Elsevier verklagt ResearchGate wegen mehr als 3.000 Copyright-Verstößen
Der Streit zwischen dem deutschen Konsortium DEAL und dem großen Wissenschaftsverlag Elsevier führt aktuell zu einem Abriegeln Deutschlands von allen Elsevier-Zeitschriften. Klar, Wissenschaftler sind klug und findig: man behilft sich eben anderweitig, um an die dringend benötigte Literatur zu kommen (z. B. mit dem Tool "Unpaywall", DGUF-Newsletter vom 31.1.2018 Punkt 10.1.). Der klassische Weg ist ein Blick in die großen Online-Archive, in denen Wissenschaftler selbst ihre "Sonderdrucke" deponiert haben, z. B. Academia.edu und ResearchGate.net mit ihren - nach eigenen Angaben - 67 Mio. bzw. 15 Mio. registrierten Nutzern. Klar doch, was Elsevier nun tut! Nach der ersten Klage gegen ResearchGate (DGUF-Newsletter vom 13.10.2017 Punkt 7.1.) wurde aktuell ein weiteres Verfahren eröffnet, bei dem Elsevier gemeinsam mit einer US-amerikanischen Fachgesellschaft gegen ResearchGate klagt. Es geht um 3.143 Artikel, die - aus Sicht der Kläger - illegal bei ResearchGate gehostet sind und gegen das (US-amerikanische) Copyright verstoßen. Interessant zu beobachten, dass gegen das in Deutschland mit Firmensitz in Berlin beheimatete, vergleichsweise kleine ResearchGate energisch vorgegangen wird wie auch gegen Sci-Hub (DGUF-Newsletter vom 24.11.2017 Punkt 7.5.), während uns ähnliche Klagen gegen den US-amerikanischen Riesen Academia.edu mit Sitz in San Francisco nicht bekannt sind ;-) So erlebt das wissenschaftliche Publikationswesen derzeit hautnah einen großen Wirtschaftskrieg.
"Online-Veröffentlichungen: Weitere Klage gegen ResearchGate" (Forschung & Lehre, 11.10.): https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/weitere-klage-gegen-researchgate-1096/


8. Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1.
Wissenschaftsbarometer 2018: Vertrauen der breiten Öffentlichkeit in Wissenschaft ist stabil hoch
Ende September wurde das "Wissenschaftsbarometer 2018" veröffentlicht, eine seit 2014 jährlich erfolgende, von der Robert-Bosch-Stiftung und Wissenschaft im Dialog gGmbH (WiD) finanzierte Studie, mit der die Einstellung der deutschen Bevölkerung zur Wissenschaft ermittelt wird. Die Studie auf Basis von gut 1.000 Telefoninterviews zeigt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung (seit Jahren) stabil hoch ist (52 % "sehr groß" und "eher groß"). Sehr viele Menschen beschäftigen sich mit Wissenschaft, weil sie hier Antworten auf konkrete Fragen suchen (64 %) oder Forschung einfach spannend finden (58 %). Als Informationsquelle über Wissenschaft nutzen "sehr häufig" und "häufig" 37 % der Befragten das Fernsehen, 35 % das Internet und 28 % Printmedien, während der direkte Kontakt u. a. auf Veranstaltungen nur von 10 % genannt wird. Interaktionen auf sozialen Netzwerken zu Wissenschaftsthemen geben nur 15 - 19 % als häufig oder sehr häufig an. Ihr Vertrauen in wissenschaftliche Ergebnisse geben 54 % als hoch oder sehr hoch an. Als Gründe für ein mögliches Misstrauen wird vor allem die Abhängigkeit der Wissenschaft von Geldgebern genannt (67 %), deutlich weniger Menschen nennen das mögliche Fehler-Machen (18 %) oder das denkbare Anpassen von Ergebnissen an die eigenen Erwartungen der Wissenschaftler (38 %) als Misstrauensgründe an. Im Interview mit dem Deutschlandfunk betont die Projektleiterin Ricarda Ziegler, dass diese Zahlen seit Jahren ziemlich stabil sind. Neu sei die zunehmende Meinung, dass sich Wissenschaft nicht immer am Gemeinwohl orientiere; so geben 69 % an, der Einfluss der Wirtschaft auf die Wissenschaft sei zu hoch. In ihrer tiefergehenden Analyse der Ergebnisse bedauert die Archäologin und Wissenschaftskommunikatorin Kristin Oswald zunächst einmal, dass der Fragenkanon wechsle und daher für viele wichtige Aspekte - insbes. hinsichtlich der Geisteswissenschaften - eine Vergleichbarkeit über die Jahre nicht gegeben sei. Ihres Erachtens zeigen die Detailinformationen jenseits der von WiD in den Vordergrund gerückten Schlagzeilen eher ungemütliche Entwicklungen an: Für viele Menschen steht der Anwendungsbezug von Wissenschaft vornan, und einem anhaltend hohen Interesse an Wissenschaft stünde eine jährlich sinkende tatsächliche Beschäftigung mit Wissenschaft gegenüber. Eine Aufgabe für die Wissenschaftskommunikation! - die es schwerer denn je habe, denn die Menschen informierten sich auf gruppenspezifisch unterschiedlichen Kanälen. Es reiche heute nicht mehr, eine einzige Kommunikationsstrecke zu bedienen. Auch der renommierte Wissenschaftsjournalist Alexander Mäder identifiziert handwerkliche Fehler bei der Befragung. In seiner Analyse hebt er einen anderen Aspekt der Befragung hervor: Offenbar sei es breit toleriert, dass Wissenschaft auch Fehler machen könne, aber die Bevölkerung wolle sehen, dass es wirksame Kontrollen und Korrektive gebe. Zentral sei den Befragten, dass Wissenschaft unabhängig vom Einfluss ihrer Geldgeber arbeite, die Abhängigkeit von Geldgebern ist ein oft genannter Grund für Misstrauen gegen Forschungsergebnisse. Mäders Schlussfolgerung: "Die Öffentlichkeit ist bereit, der Wissenschaft zu vertrauen. Eine Voraussetzung ist, dass sich die Wissenschaft um die Interessen der Öffentlichkeit kümmert." Man könnte all dies - so meinen wir in der DGUF-Newsletter-Redaktion - auch als Kommentar zur jüngsten Exzellenzinitiative und zur Forschungsfinanzierung verstehen: Im Grunde plädieren die Befragten gegen die derzeitige Betonung der kompetitiven Drittmittelakquise und für eine Forschung via Grundausstattung der Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Wissenschaft im Dialog: "Wissenschaftsbarometer 2018" (WiD, 27.9.): https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wissenschaftsbarometer/wissenschaftsbarometer-2018/
"Wissenschaftsbarometer 2018: Zweifel an Gemeinwohlorientierung der Forschung" (Deutschlandfunk, 27.9.): https://www.deutschlandfunk.de/wissenschaftsbarometer-2018-zweifel-an.680.de.html?dram:article_id=429200
Kristin Oswald: "Warum Interesse allein nicht reicht. Das Wissenschaftsbarometer 2018" (Krosworldia, 29.9.): https://kristinoswald.hypotheses.org/2213
Alexander Mäder: "Mäders Moralfragen: Der wunde Punkt der Wissenschaft" (Spektrum, 1.10.): https://www.spektrum.de/kolumne/der-wunde-punkt-der-wissenschaft/1594852


9. Ausstellungen und Museen
9.1.
Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland I: Dänisches Nationalmuseum Kopenhagen
Das Dänische Nationalmuseum in Kopenhagen bietet den kleineren Regional- und Lokalmuseen des weiten Umlands einen festen Ankerpunkt in Sachen Inszenierung und Didaktik. Seine 2008 neu eingerichtete Dauerausstellung löste die umfassende, stilbildende Renovierung der 1980er Jahre ab, die damals mit großen, chronologisch geordneten Räumen mit dunkelbraunen Wänden arbeitete, in denen die einzelnen Funde in Wand- und Glasvitrinen mit Punktstrahlern erhellt wurden – was den oft an transparenten Fäden aufgehängten Objekten durchgängig etwas Magisches, auch Schatzhaftes gab. Information und Beschriftung waren auf das Nötigste beschränkt. Die Erneuerung der Dauerausstellung vor zehn Jahren löst sich dezent von diesem Vorbild: Die Raumorganisation ist wieder strenger, der Besucher wird stärker linear entlang der Zeitachse geführt, vielen Räumen ist wieder gedämmtes Tageslicht gegeben – wiewohl im Vergleich zur üblichen Helligkeit und dem cleanen Weiß moderner Kunstmuseen eine gewisse, "Archäologie" signalisierende Dunkelheit erhalten blieb. Die Beschriftung an den Objekten selbst ist weiterhin sparsam mit Nummer, Fundort und Objektbezeichnung (weiße Schrift auf schwarzem Grund), doch jeder Raum hat nun ein klar benanntes Thema mit zumeist vier großen, informierenden Wandtafeln. Die erste Tafel nennt und entwickelt das übergreifende Thema des Raumes, die folgenden Tafeln – meist drei – bieten jeweils ein Thema als Vertiefungsebene an. Die i. d. R. kurzen Texte folgen dem üblichen journalistischen Aufbau: Überschrift, Lead und Vertiefungstext. Elektronische Hilfsmittel sind kaum vorhanden, allein hie und da laufen Filme in Dauerschleife, doch sie dominieren die Räume nicht, sondern fungieren eher als eine dritte, noch weiter vertiefende Informationsebene. Einzige Ausnahme ist das kurze donnernde Licht-Spektakel mit bewegtem Bronzezeit-Comic an den Wänden beim Sonnenwagen von Trundholm – wenn man denn den unscheinbaren roten Knopf neben seiner Vitrine drückt … Kopenhagen: das ist ein Nationalmuseum mit vielen Funden und "Klassikern", wer sich hier durcharbeitet und alle Tafeln liest, kann durchaus sechs Stunden oder einen ganzen Tag verweilen und hat dann ausschließlich die Archäologie gesehen ohne Blick auf die jüngere dänische Geschichte (d. h. zwei weitere Stockwerke). So bietet das aktuelle Konzept einerseits eine gelungene Ausstellung für Fachkollegen, die in der Fülle der dänischen Archäologie baden wollen, ist aber andererseits ebenfalls "genießbar" für alle anderen Besucher, die – gut geführt durch die physisch vorhandene Zeitleiste – einen ersten allgemeinen Überblick gewinnen und in vielleicht eineinhalb Stunden nur einzelne Highlights anschauen möchten.
Dänisches Nationalmuseum Kopenhagen: https://en.natmus.dk/

9.2.
Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland II: Wikingerschiffsmuseum und Stadtmuseum Roskilde
Einen gestalterischen Kontrapunkt zum Nationalmuseum bildet die 1969 eröffnete Schiffshalle in Roskilde, die ihr Hauptthema, fünf große Schiffe, bewusst nah ans Wasser und ins wechselnde Licht des Roskilde-Fjords setzt. Aus der Halle geht es nahtlos heraus in das Freilichtmuseum am Fjord mit seinen derb hölzernen Werkstätten und ebenso eindrücklichen wie beliebten, fahrtüchtigen Schiffsnachbauten, von denen eine zweistellige Anzahl besichtigt werden kann. Das größte Exemplar, der "Seehengst von Glendalough" (i .e. der hochseeerprobte Nachbau eines wikingerzeitlichen Kriegsschiffs), kann sogar betreten und probegesessen werden. Ein trotz des genannten Alters sehr frisch und lebendig wirkendes Museum, niedrigschwellig und vielbesucht. Auch hier stehen die Originale im Vordergrund, Elektronik findet sich allenfalls als Kasse des an Angeboten wie Besuchern stets übervollen Shops. - Wie anders das 2017 neu eingerichtete kleine Stadtmuseum in Roskilde! Es greift die erdfarbene "Kopenhagener Dunkelheit" und das Inszenieren der Objekte als durch Punktstrahler erhellte Schätze auf, aber Wandtafeln u. ä. werden nur sehr sparsam eingesetzt. Vielmehr liegen – dezent, ordentlich und vollständig – an allen Objekten kleine Zahlen, und neben den Vitrinen ist jeweils fest ein Tablet mit einem Zahlenbild montiert. Hier tippt man die Zahl auf der Vitrine ein und erhält in ein bis zwei Tablet-Seiten in Wort und Bild vertiefende Informationen zum Objekt. Wer will, kann die ganze Vitrine auf diese Weise durcharbeiten. Übrigens wie in Dänemark üblich: Alle Informationen gibt es stets und gleichwertig auch in englischer Sprache.
Wikingerschiffsmuseum Roskilde: https://www.vikingeskibsmuseet.dk/de/
Roskilde Museum (Stadtmuseum): https://www.visitdenmark.co.uk/en-gb/denmark/roskilde-museum-gdk619486

9.3.
Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland III: Museum und Freilichtmuseum Lejre
Ähnlich, aber etwas verspielter und interaktiver das neue, kleine Museum in Gammel Lejre /Alt-Lejre - eine unbedingte Besuchs-Empfehlung, unweit des berühmten, 1964 gegründeten Freilichtmuseums von Lejre. In Gammel Lejre waren vor allem in den 1990er und 2000er Jahren nah am heutigen Ortsrand mehrere "große Hallen" entdeckt und ergraben worden, die in Summe Lejre heute neu als einen wichtigen frühmittelalterlichen Herrschaftssitz, ein frühes (bei Saxo Grammaticus erwähntes) Machtzentrum erkennen lassen. Auf den Äckern und Wiesen am Ortsrand sind die Grundrisse dieser Hallen aus Grassoden ca. 30 cm hoch nachgebildet und können so – ebenso wie die umliegenden Grabhügel – auf einem gut ausgeschilderten Wanderweg erlebt werden. Das kleine Museum gleich nebenan wurde vor wenigen Jahren grundlegend neugestaltet. Ähnlich wie im Stadtmuseum Roskilde eher dunkel, in der die oft kleinen Funde wie z. B. Goldgubber und Fibelfragmente gülden leuchten. Sehr geschickt sind in zwei sich über die ganze Längswand erstreckenden, aus Holz gezimmerten Stufen kleine Vitrinen eingelassen: ermattete Besucher können sich setzen und in Ruhe die Objekte aus der Nähe studieren, das Ganze in kinderfreundlichem Niveau. Diese robusten Bänke bzw. Vitrinen bieten zugleich Platz genug für Gruppen, die einer Führung lauschen. Dort die große Wandvitrine mit all den kleinen, güldenen Kostbarkeiten, und gleich nebenan die Stellwand mit stark vergrößerten Fotos und Zeichnungen derselben plus QR-Codes anbei. Greift man zu dem bereitliegenden Hand-Scanner, wie man ihn von der Supermarkt-Kasse kennt, und zielt auf einen dieser Codes, erscheint am großen Bildschirm eine vertiefende Information zum betreffenden Stück. Nach etwas Ausprobieren ein zum Lesen anregendes Gadget, mit dem man sich Stück für Stück die Originale erschließen kann – oder es eben beim Bestaunen des Glitzerns belässt. Dass die neue "Vikingeborgen" auf Seeland noch einen Schritt weitergeht und eine eigene App mit 3D-Funktionalitäten anbietet, berichtete schon der zurückliegende DGUF-Newsletter (vom 17.9.2018 Punkt 9.2.).
Lejre Museum (Gammel Lejre): http://lejremuseum.dk/
Freilichtmuseum "Sagnlandet" Lejre: https://www.sagnlandet.dk/en/research-and-reconstructions/

9.4.
Inszenierung & Didaktik archäologischer Museen auf Seeland IV: Ein Fazit
In Summe bleibt es auch in den jüngeren Museumseinrichtungen auf Seeland bei einer Betonung der Funde als kostbare Originale und bei der Tendenz zu bräunlichen Erdfarben und Dunkelheit, in der sich die Funde hinter Glas punktbestrahlt inszenieren lassen. Sachen zum Anfassen und Mitmachen gibt es ja "nebenan" in den vielen Freilichtmuseen genug, bis hin zur Option, dort einige Wochen selbst zu wohnen. Doch in die Information zu den "Schätzen" ziehen zunehmend geschickt eingesetzte elektronische Hilfsmittel ein. Dadurch werden unterschiedliche Informationstiefen geschaffen, die einerseits dem flüchtigen, eiligen Besucher etwas mitgeben, aber über Apps und Tablets eine erhebliche Vertiefung zulassen, ohne dass es allzu vieler statischer Wandtafeln bedürfte. Soweit gesehen, funktionierten die Geräte meist, und die elektronisch angebotenen Informationen waren aktuell – werden also nach der Ersteinrichtung weiterhin gut gepflegt. Im Falle der "Vikingeborgen" läuft die vor Ort heruntergeladene App nach acht Wochen immer noch stabil, ein wenig kann man den Fundplatz und die Ausstellung also mit nach Hause nehmen und nacherleben. Und die Ära der reinen Audioguides – im Nationalmuseum gibt es sie noch – scheint in Dänemark irgendwie zu enden; und wenn es sie gibt, dann sind sie zumindest per Nummerncodes sehr exakt steuerbar.

9.5.
Wirtschaftsmotor Museum - eine Studie über die Museen in Österreich
Der Museumsbund Österreich hat eine umfassende Studie beauftragt und nunmehr publiziert, die auch den Museen in Deutschland gut anstünde: Was geschieht mit 1 Euro öffentlicher Mittel, den man als Subvention in ein Museum steckt? Eine Wirkungsanalyse zeigt, dass via Museum aus 1 Euro 1,8 Euro werden und 61 % der geleisteten Subventionen an Abgaben und Steuern wieder direkt an die öffentliche Hand zurückfließen. Um das Thema etwas weiter aufzuspannen: Es gibt in Österreich circa 742 Museen. Das "mittlere Museum" hat 1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, beschäftigt 12 Mitarbeiter, zeigt 2 bis 3 Sonderausstellungen pro Jahr und hat rund 5.000 Follower auf seinen Social-Media-Kanälen. Die genannte Untersuchung beruht auf 429 dieser 742 Museen, darf also als sehr solide abgestützt gelten. Insgesamt erhalten die österreichischen Museen 281 Mio. Euro an Subventionen seitens der öffentlichen Hand, stehen für 7.700 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente), zugleich ergeben sich aber aus den 19,1 Mio. Besuchern jährlich in Summe Einnahmen von 500 Mio. Euro. Schließe man die gesamte Wertschöpfungskette mit ein, also z. B. auch die Ausgaben der Besucher jenseits des Museumsbesuchs z. B. für Übernachtung, Fahrten, Essen etc., läge die von den Museumsbesuchern angestoßene Wertschöpfungskette bei einem Umsatz von sogar 1,7 Mrd. Euro. Lesenswert! - und die knapp 60-seitige Studie enthält weitaus mehr Themen als die hier zitierten Zahlen.
"Zum Mehrwert der österreichischen Museen. Wirkungsanalyse aller registrierten österreichischen Museen" (Museumsbund Österreich, 8.10.): https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20181008_OTS0031/zum-mehrwert-der-oesterreichischen-museen-wirkungsanalyse-aller-registrierten-oesterreichischen-museen
"Kultur: Jeder Euro Subvention an Museen wird (fast) verdoppelt" (Kurier, 5.10.): https://kurier.at/kultur/jeder-euro-subvention-an-museen-wird-fast-verdoppelt/400137845
"Zur Lage der österreichischen Museen - Eine Bestandsaufnahme (Museumsbund Österreich, 5.10.): http://www.museen-in-oesterreich.at/_docs/_statistiken/de/Museumsbund_Oesterreich_Zur_Lage_der_oesterreichischen_Museen.pdf


10. Die Bronzehand von Prêles
10.1.
Sonderausstellung: im Neuen Museum Biel (18.9-17.10.)
Das 2012 gegründete "Neue Museum Biel" in Biel (oder, französisch, Bienne) im schweizerischen Kanton Bern, in das u. a. das 1873 gegründete Musée Schwab mit seinen Pfahlbaufunden aufgegangen ist, bietet dem interessierten Besucher neben einem detaillierten Einblick in die örtliche Industriegeschichte (insbesondere zu den sprichwörtlichen Schweizer Uhren) auch eine kleine archäologische Ausstellung. Diese präsentiert die Archäologie rund um die Stadt Biel und den Bieler See. Aktuell wirbt das Museum mit einer Sonderausstellung zur "Bronzehand von Prêles". Dabei handelt es sich um einen "sensationellen" Neufund, den Metalldetektorgänger 2017 unweit Biels entdeckt haben: eine nicht ganz lebensgroße Bronzehand mit goldener Manschette, daneben ein Bronzedolch und ein menschliches Rippenfragment. Die älteste Bronzeplastik eines menschlichen Körperteils, nicht einmal in Ägypten gäbe es Vergleichbares! Eine Nachgrabung des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern im Juni 2018 erbrachte das Grab eines Mannes mit weiteren Bronzefunden, ein abgebrochener Finger der Bronzehand bestätigt ihre ursprüngliche Fundlage. Durch die Einzigartigkeit des Fundes (Sensation!) und der Berichterstattung in der Presse (Skandal?) neugierig geworden, musste ein sonniger Nachmittag daran glauben und wurde folglich in einen Museumsbesuch investiert: Der Empfang im Museum war sehr freundlich, der Besucher wurde sofort fachkundig auf den noch bis zum 17.10. anwesenden Star der Sonderausstellung hingewiesen. Wobei: "Sonderausstellung" ist etwas übertrieben – "Sondervitrine" trifft es besser. Das Museum ist sich dessen aber bewusst und lädt die Besucher ein, auch ausschließlich die Hand von Prêles zu besuchen (und dies dann gratis!). In der Vitrine, die schon von der Kasse aus gut zu sehen ist, befinden sich neben der Hand auch noch die vier geborgenen Finger. Die Hand ist auf einem Ständer montiert; der Besucher kann sie von allen Seiten betrachten, was spannende Details und bisher nicht publizierte Ansichten offenbart. Im Größenvergleich mit der eigenen Hand lässt sich die Hand von Prêles inklusive der Finger auf 13-15 cm schätzen. Neben der Vitrine werden die Besucher kurz über die Auffindung der Hand und die nur im Foto präsenten Beifunde aus der Nachgrabung informiert, darunter insbesondere der Griffplattendolch mit trapezförmiger Griffplatte und vier Hutnieten, der den Komplex zuverlässig in die ältere Hügelgräberbronzezeit (Reinecke B1) datiert. Die heftig debattierten Fundumstände (siehe den folgenden Beitrag) werden dem Besucher nicht en détail mitgeteilt, aber das ist ja auch weniger die Aufgabe des Museums, sondern eher die der Berner Kantonsarchäologie. Kurzum: ein lohnender Besuch eines einzigartigen Fundstücks!
"Die Bronzehand von Prêles: Die älteste Bronzeplastik Mitteleuropas" (Neues Museum Biel): http://www.nmbiel.ch/index.php?lang=de&id=4&eid=60
"Archäologische Sensation entdeckt" (SRF, 18.9.): https://www.srf.ch/news/panorama/grab-aus-der-bronzezeit-archaeologische-sensation-entdeckt
"Waren wir gar nie richtige Barbaren?" (Der Bund, 20.9.): https://www.derbund.ch/meinungen/waren-wir-gar-nie-richtige-barbaren/story/24702974
"Schweiz aktuell: Archäologische Sensation entdeckt" (SRF1, 18.9.; Video, 9:40 Min.): https://tp.srgssr.ch/p/portal?urn=urn%3Asrf%3Avideo%3A3ee83384-174f-49f8-af04-738ba5e08b42&autoplay=true&legacy=true&width=640&height=360&playerType
"Einzigartiger Fund in Europa: 3.500 Jahre alte Hand aus Metall. Das seltene Artefakt aus einem bronzezeitlichen Grab könnte einen rituellen Zweck erfüllt haben." (National Geographic, 26.9.): https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2018/09/einzigartiger-fund-europa-3500-jahre-alte-hand-aus-metall

10.2.
Von der "archäologischen Sensation" zum Albtraum für die Archäologie
Zeitgleich mit der amtlichen Meldung zum "Sensationsfund" berichtete der Wissenschaftsredakteur Mario Nottaris in "Schweiz Aktuell" von eigenen Recherchen zu einer hochproblematischen Geschichte, die kein gutes Licht auf mehrere Beteiligte wirft. Was hat es damit auf sich? Am Anfang war der Fund. Ein ganz außergewöhnlicher Fund, ohne Zweifel (siehe den vorhergehenden Beitrag). Und: ein Fund zweier Metalldetektorgänger, die ohne Bewilligung unterwegs waren. Illegale, sozusagen. Trotz rechtlicher Dunkelgrau-Zone: Die Funde wurden dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern binnen weniger Tage gemeldet und (Achtung: Wortspiel!) ausgehändigt. In der Folgezeit wurden zunächst einmal die Reste einer organischen Klebmasse, mit der die Goldmanschette an der Hand befestigt war, radiokarbondatiert. Das Datum weist, wie die typologische Datierung des Dolches auch, in die mittlere Bronzezeit. Ein anfänglicher Fälschungsverdacht war damit ausgeräumt – und der Archäologische Dienst entschloss sich laut Medienberichten Anfang 2018 zunächst zu einer kurzen Begehung der Fundstelle. Im April habe der Archäologische Dienst Strafanzeige wegen frischer Raubgräberei gestellt; eine Nachgrabung habe im Frühsommer begonnen. Also – glaubt man den Medienberichten – rund ein Dreivierteljahr nach der Fundmeldung und wohl mindestens fünf, sechs Wochen, nachdem die Kantonsarchäologie Spuren der Raubgräber ausgemacht hatte. Die Störungen im Befund waren gewaltig und wiesen sogar noch Bronzereste auf. Unklar ist, ob der Befund, der inmitten eines Ackers liegt, im Lauf all dieser Monate, spätestens jedoch ab April, gesichert war. Im Fokus der Ermittlungen: einer der Bronzehand-Finder höchstselbst. Doch von all dem kein Wort in der Pressemeldung der Archäologen zum Fund: es wird lediglich erwähnt, dass die Bestattung "durch jüngere Bodeneingriffe leider massiv gestört" gewesen sei. Am gleichen Tag strahlte das Schweizer Fernsehen SRF eine Sendung mit den oben erwähnten Recherchen von Mario Nottaris aus, in der der Fund erstmals öffentlich präsentiert wurde. Und in der der raubgrabungsverdächtigte Bronzehandfinder sich als ehrlicher Bürger darstellte, der, zum Dank dafür, "seinen" Fund abgegeben zu haben, strafrechtlich verfolgt und kriminalisiert werde. In der Folge berichteten diverse Schweizer Medien, u. a. das Boulevardblatt "Blick", das die Sicht des Detektorgängers in den Mittelpunkt rückt. Die Kommentarspalten quellen wenig überraschend über. Tenor: Typisch Staat, man sollte solche Funde gar nicht erst abgeben! Dem Archäologischen Dienst sind aufgrund des laufenden Verfahrens die Hände weitgehend gebunden: Er kann seine Sicht der Dinge nicht uneingeschränkt darstellen und sich so nicht vollumfänglich verteidigen. Allerdings klingen die öffentlichen Erklärungen zur ebenso drängenden Frage, nämlich warum der Archäologische Dienst Bern den Fundplatz so lange hatte links liegen lassen, ausgesprochen lahm: Man habe die Situation "nicht als dringend eingestuft", zitiert die "Zeit" den Kantonsarchäologen Adriano Boschetti. Es sei natürlich schade, dass man nicht früher nachgesehen habe. Anfang Oktober, als der Fund gemeldet wurde, sei es schon spät im Jahr gewesen, und im Winter sei der Boden erfahrungsgemäß manchmal gefroren. Und man habe außerdem erst ein Team zusammenstellen müssen. "Wegen der vielen Fundstellen kommen wir kaum nach mit der Arbeit", erklärt Boschetti dem "Berner Oberländer". Ein eigenes Versäumnis einzuräumen, klingt anders! Weitere Archäologen springen kollegial in die Bresche, aber ob ein Radiointerview, das teilweise auch noch von oben herab klingt, noch etwas retten kann? Da ist der Beitrag über einen langjährigen Detektorgänger im Dienst verschiedener Kantonsarchäologien im Lokalfernsehen vielleicht nachhaltiger. Aber der Schaden ist bereits angerichtet. Was ist hier falsch gelaufen? Kann man den Medien den Vorwurf machen, dass sie dem "Underdog" eine zu große Plattform gegeben haben? Kaum, denn auch Boschetti und andere Archäologen kommen ausführlich zu Wort. Kann man den Behörden Naivität vorwerfen, weil sie vielleicht annahmen, es werde schon in ihrem Sinne berichtet werden und sich daher mit Erklärungen zurückhielten? Muss man den Behörden vorwerfen, dass sie nicht nur zu langsam agiert und damit womöglich der Raubgräberei Vorschub geleistet haben, sondern dies auch nicht öffentlich in aller Deutlichkeit einräumen und nur auf journalistische Recherchen reagieren? Wie auch immer: wahrlich ein kommunikativer GAU der Archäologie! Sie steht jetzt nicht nur ausgesprochen schlecht da, sondern hat sich mutmaßlich auch für die Zukunft Konsequenzen eingehandelt. Denn es dürfte fast egal sein, ob tatsächlich einer der Bronzehandfinder als der Raubgräber identifiziert wird und ob fehlende Funde womöglich noch auftauchen – bei den Menschen wird hängen bleiben: Melde keine Funde, das gibt nur Ärger. Doch an diese Konsequenz glaubt die Kantonsarchäologie nicht: Adriano Boschetti und sein Zuger Kollege Stefan Hochuli hoffen vielmehr, dass dieser Fall die Menschen sensibilisieren werde und sich künftig mehr Metallsucher um Bewilligungen bemühen …
"Grabfund in Prêles: Eine Hand mit Goldarmband – die älteste Bronzeplastik Europas" (Erziehungsdirektion Kanton Bern, 18.9.): https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.html/portal/de/meldungen/mm/2018/09/20180913_1638_eine_hand_mit_goldarmbanddieaeltestebronzeplastikeuropas
"Spektakulärer Fund im Bernbiet - Strafverfahren wegen Grabräuberei eröffnet" (Schweiz Aktuell, 18.9.): https://www.srf.ch/news/schweiz/spektakulaerer-fund-im-bernbiet-strafverfahren-wegen-grabraeuberei-eroeffnet
"Sensationeller Bronzehand-Fund: Wurde das Grab geplündert? Im Berner Jura wurde ein spektakulärer Fund gemacht, doch war da noch mehr? Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Grabräuberei" (Tagesanzeiger, 18.9.): https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/sensationeller-bronzehandfund-wurde-das-grab-gepluendert/story/19510516
"Sensationsfund wird zum Albtraum" (Blick, 19.9.): https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/massimo-beck-47-entdeckte-die-bronzehand-sensationsfund-wird-zum-albtraum-id8876739.html
"Archéologues du dimanche, la plaie des pros? Interview de Reto Blumer" (RTS1, 20.9.; Audio, 5:44 Min.): https://www.rts.ch/play/radio/forum/audio/archeologues-du-dimanche-la-plaie-des-pros-interview-de-reto-blumer?id=9839553&station=a9e7621504c6959e35c3ecbe7f6bed0446cdf8da
"Après la découverte à Prêles, faut-il interdire la détection de loisir?" (RTS Culture, 20.9.): https://www.rts.ch/info/culture/9860152-apres-la-decouverte-a-preles-fautil-interdire-la-detection-de-loisir.html
"Ein Fund, der jetzt die Gerichte beschäftigt" (NZZ am Sonntag, 23.9.): https://nzzas.nzz.ch/wissen/ein-fund-der-jetzt-die-gerichte-beschaeftigt-ld.1422269
"Archäologen vs. Hobbyschatzsucher" (TeleBärn, 25.9.; Video, 3:01 Min.): https://www.telebaern.tv/telebaern-news/archaeologen-vs-hobbyschatzsucher-133505175#video=1_9cv8p0y8
"Die Hand Gottes. Ein Bronzefund erfreut Schweizer Archäologen. Wer aber raubte, was fehlt?" (Die Zeit, 26.9.): https://www.zeit.de/2018/40/archaeologischer-fund-skulptur-bronze-raub-schweiz
"Das Ganze ist ein Albtraum für mich" (Berner Oberländer, 3.10.): https://www.berneroberlaender.ch/region/bern/das-ganze-ist-ein-albtraum-fuer-mich/story/23036873


11. Und sonst …
11.1.
Zunehmende Frustration im Ausstellungs- und Kulturbetrieb wegen unklarer und unhandlicher Bildrechte
Am 14.-15.9. fand im "Marta Herford", dem Museum für zeitgenössische Kunst in Herford (Ostwestfalen), ein Symposium statt, das sich mit dem Thema Bildrechte befasste. Aus seinem Anlass sind mehrere lesenswerte Blogbeiträge erschienen. Denn für alle Beteiligten, Urheber wie Veranstalter wie Nutzer, ist die derzeitige Situation unbefriedigend, wenn man einen untertreibenden Begriff verwenden will. In einem sehr lesenswerten Essay, zugleich Vortrag in Herford, legt Wolfgang Ulrich anschaulich dar, wie sehr die aktuelle Lage einen sachgerechten Umgang mit Bildern behindert. Im Behördenmikado zwischen dem Nachlassverwalter eines bedeutenden bildenden Künstlers, der VG Bild und der bildbesitzenden Galerie wurde es dem Wissenschaftler verunmöglicht, eine reproduzierbare Bildvorlage zwecks wiss. Publikation zu erhalten resp. diese rechtssicher verwenden zu können. Der Tagungsbericht von Damian Kaufmann bereichert um weitere Unmöglichkeiten des Ist-Zustandes. Letztlich liegt es für Wissenschaftler und Katalogmacher derzeit nahe, auf den Abdruck von Bildern und deren Verwendung in den Social Media generell zu verzichten - was in unserer bildorientierten Zeit gewiss keine Lösung ist. Kultur und Kultureinrichtungen ohne Bilder, die unter zumutbaren Bedingungen und Kosten rechtssicher verwendet werden können, würden medial an den sozialen Rand unserer Gesellschaft gedrängt. Sollen die Bürger wieder zurückgetrieben werden in den Zustand des 16.-19. Jh., in dem Objekte eben nur Auserwählten in fürstlichen Raritätenkabinetten zugänglich waren resp. teure Reisen in die wenigen öffentlichen Museen erforderten? Leider gilt bei diesem Thema nicht "Problem erkannt, Problem gelöst". Denn die in Herford versammelte Expertise kann die Nöte und vernünftige Lösungen sowie Best-practice-Beispiele aus dem Ausland, die allen Interessen Rechnung tragen, gut darstellen, z. B. Ellen Euler in ihrem nützlichen Vortrag. Indes: es geschieht nichts, vielmehr hat sich die Politik nunmehr sogar auf europäischer Ebene in einer unseligen Urheberrechtsreform verheddert, bei der die Interessen der Zeitungsverleger steuern, worunter der Rest der Welt leiden soll. Die Teilnehmer des Herforder Symposiums lassen sich dennoch nicht entmutigen und schlagen vor: Ernennung eines Beauftragten für Gemeinfreiheit; Erweiterung bzw. Schärfung des Zitatrechts; Paradigmenwechsel: Gemeinfreiheit als Regel; Vereinfachung und Pauschalisierung beim Vertragswerk mit den Verwertungsgesellschaften; rechtliche Rahmenbedingungen, die dem Interessenausgleich aller beteiligter Parteien dienlich sind. Eine Videodokumentation der Tagung soll demnächst verfügbar sein.
Website "Wem gehören die Bilder? Wege aus dem Streit um das Urheberrecht": https://marta-herford.de/symposion2018/
Roland Nachtigäller: "Schluss mit dem Lamentieren – Zur Zukunft des Bildrechts" (Marta Blog, 7.9.): https://marta-blog.de/schluss-mit-dem-lamentieren-zur-zukunft-des-bildrechts/
Wolfgang Ulrich: Gegen die Instrumentalisierung des Urheberrechts" (Perlentaucher, 17.9.): https://www.perlentaucher.de/essay/gegen-die-instrumentalisierung-des-urheberrechts.html
Damian Kaufmann: "Das Urheberrecht in Kunst, Kultur und Wissenschaft" (Zeilenabstand, 19.9.): https://www.zeilenabstand.net/das-urheberrecht-in-kunst-kultur-und-wissenschaft/
Ellen Euler: "Visionen und Hoffnungen - Neue Formen der Gemeinfreiheit", Zusammenfassung und Präsentationsfolien: https://zenodo.org/record/1420039#.W6E0N_akI-U

11.2.
Das Meghalayum: Streit zwischen Geologen und Archäologen um den Beginn eines geologischen Zeitalters
Wir alle leben im Meghalayum – dem jüngsten von drei Unterabschnitten des Holozäns. Doch wann dieser Zeitabschnitt begonnen hat, darüber sind Geologen und Archäologen uneins. Die International Commission on Stratigraphy hatte im Juli den Beginn des Meghalayums nach einer Trockenheitsphase vor 4.000 Jahren definiert, während derer in globalem Ausmaß blühende Zivilisationen wie das Akkadische Reich und die Harappa-Zivilisation untergingen. Archäologen halten das für Nonsens: Einen solchen globalen, vom Klima ausgelösten Zusammenbruch habe es nie gegeben. Vielmehr hätten sich Gesellschaften über unterschiedliche Zeiträume in komplexer Weise verändert.
"Archäologen gegen Geologen: Streit um neues Zeitalter" (Spektrum, 24.9.): https://www.spektrum.de/news/streit-um-neues-zeitalter/1593362
"Ancient Megadrought Causes Present-Day Drama" (National Geographic, 21.9.): https://www.nationalgeographic.com/science/2018/09/news-meghalayan-holocene-megadrought-archaeology/
Guy D. Middleton: "Bang or whimper?" (Science Magazine, 21.9.): http://science.sciencemag.org/content/361/6408/1204

11.3.
Erste zwei Bände des "European Harbour Data Repository" publiziert
Die beiden Anfang Oktober erschienen Bände umfassen mehr als 3.400 archäologisch nachgewiesene Wasserfahrzeuge im Binnenland von den Anfängen der Schifffahrt bis in die Neuzeit (Band 1) bzw. beinhalten bildliche Darstellungen römischer Hafenanlagen (Band 2). Das Europäische Hafen-Datenrepositorium umfasst Häfen, hafenrelevante Infrastruktur und Wasserfahrzeuge in Europa und angrenzenden Regionen. Der chronologische Fokus liegt auf der römischen Kaiserzeit, dem Früh- und Hochmittelalter; einzelne thematische Bände umfassen allerdings auch die Vorgeschichte und jüngere Perioden. Das gesamte Repositorium mit diversen Begleitinformationen ist Open Source zugänglich, über spezifische DOIs zitierbar und für unterschiedlichste Forschungsfragen nutzbar. Insgesamt sollen in den nächsten Monaten etwa 20 Bände unterschiedlicher Autoren und Arbeitsgruppen erscheinen. Die Themen dieser Bände umfassen u. a. Häfen im byzantinischen Reich, an den Küsten Italiens, an mitteleuropäischen Binnengewässern, den Küsten von Nord- und Ostsee sowie dem Nordatlantik, aber auch Kanäle und andere künstliche Wasserwege. Das von Lukas Werther, Hartmut Müller und Marion Foucher herausgegebene Repositorium wird im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogrammes 1630 "Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter" erarbeitet; es ist Teil der Digitalen Bibliothek Thüringen.
European Harbour Data Repository: https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00035239
Lars Kröger: Within The Network Of Fluvial Ports (Band 1): https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00035240
Torsten Bendschus, Stefan Feuser: Images And Imaginations Of Roman Ports (Band 2): https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00035243

11.4.
Landesarchäologie Dr. Udo Recker im Interview mit "Kultur in Hessen"
Im Jahr 2017 hat das Bundesland Hessen eine Dachmarke "Kultur in Hessen" kreiert, die vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst verantwortet wird und den vielen Kultureinrichtungen als Bündel dienen soll. "Kultur in Hessen" hat eine eigene Internetpräsenz und postet in den Social Media (Facebook, YouTube, Instagram). Dr. Udo Recker, seit 2013 vertretungsweise und seit 2016 förmlich als Landesarchäologe von Hessen tätig, hat der Dachmarke ein Interview gegeben, das Februar - August 2018 in drei Teilen veröffentlicht wurde. Darin betont er, wie reich an Archäologie Hessen sei. Aktuell schaffe die Energiewende einen besonderen Druck für die Landesarchäologie, neben Trassenplanungen müssten die zuständigen sieben Bezirksarchäologien derzeit etwa 80 bis 100 Bauanträge pro Jahr bewältigen und ggf. archäologisch begleiten. Auf eine skeptische Frage hin betont er die Wichtigkeit der Mittelalterarchäologie - es stehe eben nicht alles in den Schriftquellen. Archäologie sei heute weniger ein Abenteuer. Heute sei gute Planung und schnelle, effektive Arbeit gefordert, so dass die Investoren mit Einhaltung der ihnen zugesicherten Termine rechnen könnten. Das berühmte "die Geschichte neu schreiben" finde dabei eher unspektakulär im Kleinen statt, aber fortwährend ergebe sich aus der Arbeit der Landesarchäologie neues Wissen.
Vom Schutz verborgener Kulturdenkmäler - Interview mit Dr. Udo Recker (Teil 1). (Kultur in Hessen, 8.2.): https://www.kultur-in-hessen.de/geschichten/vom-schutz-verborgener-kulturdenkmaeler-interview-mit-dr-udo-recker-teil-1
Vom Schutz verborgener Kulturdenkmäler - Interview mit Dr. Udo Recker (Teil 2). (Kultur in Hessen, 28.6.) : https://www.kultur-in-hessen.de/geschichten/vom-schutz-verborgener-kulturdenkmaeler-interview-mit-dr-udo-recker-teil-2
Vom Schutz verborgener Kulturdenkmäler - Interview mit Dr. Udo Recker (Teil 3) :(Kultur in Hessen, 31.8.) https://www.kultur-in-hessen.de/geschichten/vom-schutz-verborgener-kulturdenkmaeler-interview-mit-dr-udo-recker-teil-3

11.5.
EAA-Community für paläolithische und mesolithische Archäologie gegründet
Während der Jahrestagung der European Association of Archaeologists (EAA) im September 2018 in Barcelona wurde eine "Community for Palaeolithic and Mesolithic Archaeology" (PaM) für zunächst drei Jahre ins Leben gerufen. In der konstituierenden Sitzung wurden die Gründerinnen, Natasha Reynolds (Universität Bordeaux) und Sonja B. Grimm (Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, Schleswig), für das kommende Jahr als Interim-Vorsitzende gewählt. Nächstes Jahr soll dann eine Online-Abstimmung über den Vorsitz durchgeführt werden, was ein Novum für EAA-Communitys ist. Die PaM-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die paläolithische und mesolithische Archäologie innerhalb der EAA zu stärken und Archäologen, die sich für diese Epochen interessieren, vermehrt in die EAA einzubinden. Dazu soll der Austausch unter den interessierten Kollegen bei der Planung von relevanten Sessions unterstützt und diese Session verstärkt beworben werden; so soll mehr Sichtbarkeit dieser Gruppe in der EAA und ein Anlaufpunkt für Interessierte geschaffen werden. Für die kommende Jahrestagung der EAA in Bern im September 2019 läuft bereits der Call for Sessions; bis zum 8.11. ist noch Zeit, eine Session vorzuschlagen. Interessierte werden gebeten, sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. sobald wie möglich an die PaM-Community zu wenden. Dorthin kann man sich auch gerne mit weiteren Anregungen, Vorschlägen oder Fragen wenden. Wer Mitglied der Gruppe werden möchte, kann sich über verschiedene Kanäle auf einen E-Mail-Verteiler setzen lassen, über den etwa viermal im Jahr die neusten Informationen zu PaM verbreitet werden. Stimmberechtigt und wählbar werden allerdings nur diejenigen PaM-Mitglieder sein, die über die EAA angemeldet sind und für das Jahr 2019 ihren Jahresbeitrag gezahlt haben. Alle Anderen können allein am Informationsaustausch teilhaben.
Twitter-Account der PaM Community: @EAAPaM
Anmeldemöglichkeit für EAA-Mitglieder: https://www.e-a-a.org/EAA/Navigation_Communities/Palaeolithic_and_Mesolithic_Community.aspx
Anmeldemöglichkeit für Nicht-EAA-Mitglieder: https://eaapalaeomesocommunity.wordpress.com/get-involved/

11.6.
"Guter Überblick über aktuelle Diskussionen": Torill Kornfeldt, "Wie klone ich ein Mammut?"
Die schwedische Wissenschaftsjournalistin Torill Kornfeldt ist fasziniert von der Idee, ausgestorbene Arten wieder zum Leben zu erwecken. Für ihr Buch "Wie klone ich ein Mammut? Die Rückkehr der Eiszeitgiganten" besuchte sie mögliche Lebensräume der Mammuts im heutigen Sibirien, traf ambitionierte Genforscher und stellte auch die Grundsatzfrage: Wäre es nicht wichtiger, bedrohte Arten zu retten, als viel Geld und Energie in die Rückkehr von Arten zu investieren, die der Mensch bereits vom Planeten getilgt hat? Michael Lange hat für den Deutschlandfunk Kornfeldts Buch rezensiert.
Michael Lange, "Eiszeit. Wie klone ich ein Mammut?" (Deutschlandfunk, 14.10.): https://www.deutschlandfunk.de/eiszeit-wie-klone-ich-ein-mammut.740.de.html?dram:article_id=430494
"The Re-Origin of Species by Torill Kornfeldt review – bringing extinct animals back to life. The ‘de-extinction’ of vanished wild animals, from the woolly mammoth to the Pyrenean ibex, raises deep questions about our relationship to nature" (The Guardian, 28.7.): https://www.theguardian.com/books/2018/jul/28/re-origin-species-torill-kornfeldt-review
"De-extinction: If we can save the white rhino, can we bring back the T-rex?" (ABC News, 5.7.): http://www.abc.net.au/news/2018-07-06/de-extinction-science-tries-bringing-animals-back-from-the-dead/9940348

11.7.
"crossing borders – building contacts": Neues Blog der RGK
Das Ende September gestartete Blog möchte über Feldeinsätze von RGK-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeitern informieren. Eröffnet wird es mit Posts von Ruth Beusing und Nina Dworschak, die von einer Prospektion in Schottland berichten. Sehr erfreulich: Die Kommentarfunktion ist eingeschaltet, das Blog will also als solches funktionieren (und nicht etwa als Sammelkiste für irgendwelche Kurzberichte).
http://www.dainst.blog/crossing-borders/

11.8.
Muss Wissenschaft nützlich sein? Zwei Betrachtungen
Milliarden an Steuergeldern fließen in die Forschung. Menschen nehmen, beispielsweise für ie Erforschung der Vorgeschichte, allerlei Umstände und Regelungen auf sich. Muss daher die Wissenschaft den Menschen auch nützlich sein? Oder sollte sie rein von Neugier getrieben sein? Wissenschaftliche Neugier darf nicht auf ökonomische Kategorien reduziert wertden, sagt der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar: "Die Übersetzung altägyptischer Hieroglyphen wird wohl kaum das Bruttosozialprodukt steigern. Aber ist diese Wissenschaft nicht dennoch großartig? Sie versucht das Puzzle einer einstigen Hochkultur zu lösen und erweitert unser Verständnis der Vergangenheit." Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, stellt Fragen: "Liefern wir das, was die Gesellschaft von uns erwartet, wofür wir aus Steuermitteln finanziert werden? Forschen wir in ausreichendem Maße auch an dem, was gesellschaftlich relevant ist? Und tun wir genug, um das, was Wissenschaft leistet, und das, was sie nicht leisten kann, ausreichend zu kommunizieren?"
"Blickwinkel: Muss Wissenschaft den Menschen nutzen?" (Helmholtz, 10.10.): https://www.helmholtz.de/wissenschaft_und_gesellschaft/muss_wissenschaft_den_menschen_nutzen/


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