DGUF-Newsletter vom 13.6.2012

DGUF-Newsletter vom 13.6.2012

1.DGUF-Nachrichten
1.1. DGUF-Kommentar: "Gute Aussichten für die Archäologie Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein"
1.2. Die Archäologischen Informationen werden renoviert

2.Tagungen
2.1. ICAHM international conference on archaeological heritage management (Cuzco, 27.-30.11.)

3. Forschung
3.1. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.2. Aktuelle Forschung in den Medien
3.3. "Forum Kritische Archäologie: 1. Online-Ausgabe
3.4. JOAD: Archäologische "Open Data"-Zeitschrift gegründet
3.5. M. Azéma, F. Rivère: "Animation in Palaeolithic art: a pre-echo of cinema" (Antiquity, Juni 2012)

4. Job-Themen und Personalia
4.1. Kontinuität in Köln: Dr. Marcus Trier
4.2. Plattform MyStipendium.de

5. Und sonst …
5.1. WikiLoot: Crowdsourcing gegen Antikenhehlerei
5.2. Blog Archaeologik: "Ungarische Regierung vernichtet systematisch das archäologische Erbe"
5.3. Norwegische Restauratoren wollen den Oseberg-Fund vor dem Verfall retten
5.4. Gorgo Gießen gewinnt Winckelmann-Cup 2012
5.5. Das Vorderasiatische Museum Berlin gegen die Nachfahren eines Holocaust-Überlebenden
5.6. Gute Idee: "Earthbook: Die Erde geht online"

6. Impressum und Redaktionshinweise


1.DGUF-Nachrichten
1.1.
DGUF-Kommentar: "Gute Aussichten für die Archäologie Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein"
Am 9. Juni 2012 wurde der Koalitionsvertrag zwischen SPD, SSW und Grünen für die neue Landesregierung in Schleswig-Holstein beschlossen. Dort heißt es unter III.2: "Wir wollen das Denkmalschutzgesetz im Sinne einer Sicherung der kulturellen Belange novellieren ..." Damit ist eine Revision des erst 2011 von der letzten Landesregierung (CDU und FDP) verabschiedeten Gesetzes beschlossen, das die Stellung der Archäologie erheblich geschwächt hatte. Noch deutlicher sind die Aussagen im Koalitionsvertrag 2012-2017 zwischen SPD und Grünen in Nordrhein-Westfalen, der am 12. Juni 2012 vorgestellt wurde. Die neue Landesregierung will in NRW das Verursacherprinzip und das Schatzregal einzuführen und zudem die Frage, ab wann ein Bodendenkmal rechtlich als Bodendenkmal gilt, zu Gunsten der archäologischen Alltagspraxis vereinfachen. - "Gute Aussichten für die Archäologie" schreibt Frank Siegmund in seinem DGUF-Kommentar.
http://www.dguf.de/index.php?id=247
Der Koalitionsvertrag 2012-2017 von SPD und Grünen in Nordrhein-Westfalen, dort Seite 94, Zeilen 4298-4304 : http://www.gruene-nrw.de/koalitionsvertag.html
Der Koalitionsvertrag 2012-2017 von SPD, SSW und Grünen in Schleswig-Holstein: http://www.sh.gruene.de/cms/default/dok/411/411583.buendnis_fuer_den_norden_neue_horizonte.htm
Wahlprüfsteine der DGUF zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai 2012: http://www.dguf.de/index.php?id=228
Stellungnahmen der DGUF 2011 zur Gesetzgebung in Schleswig-Holstein: http://www.dguf.de/index.php?id=246

1.2.
Die Archäologischen Informationen werden renoviert
Schriftleiter und Vorstand der DGUF haben eine Renovierung der Archäologischen Informationen beschlossen. Sie gilt ab dem Jahrgang 35, 2012. Die wesentlichen Neuerungen sind: Alle Beiträge werden einem externen Begutachtungsverfahren unterzogen (Peer-Review), und die Zitierweise wird auf einen dem bisherigen ähnlichen, aber international weit verbreiteten Standard umgestellt (APA 6). Ergänzend wird das inhaltliche Profil der Zeitschrift nun expliziter dargelegt, und die Redaktionsrichtlinien wurden modernisiert. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Website. Mit Jahrgang 35 wird auch das äußere Erscheinungsbild der Archäologischen Informationen dem neuen Corporate Design der DGUF etwas angepasst werden. Doch keine Sorge: das markante Gelb bleibt!
Profil, Redaktionsrichtlinien, Zitierweise u. a. der Archäologischen Informationen: http://www.dguf.de/index.php?id=37


2.Tagungen
2.1.
ICAHM international conference on archaeological heritage management (Cuzco, 27.-30.11.)
2012 marks the 40th anniversary of the UNESCO World Heritage Convention. This seems to be an appropriate moment in which to reflect on that Convention. Among the worldwide issues for consideration are local stakeholder claims on archaeological heritage; sustainable development and community sustainability; tourism pressures and site preservation; heritage and rights; challenges to the validity and value of the World Heritage List as it quickly approaches 1,000 inscribed sites; the World Heritage List decision-making process; impacts of war, civil disorder, and natural disasters on archaeological sites; technical advances in archaeological heritage management, etc. ICAHM’s Paper Selection Committee will choose the talks to be presented, seeking a balance in geographical and thematic coverage. Deadline for submitting an abstract is 15 September.
http://www.icomos.org/icahm/cuzco_home.html


3. Forschung
3.1.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
"Seltener Fund von Leiche eines Soldaten der Schlacht von Waterloo" (Liechtensteiner Vaterland, 12.6.): http://www.vaterland.li/index.cfm?id=109416&source=sda&ressort=home. "Intact remains of 'British' soldier found at Waterloo site" (Video der BBC, 12.6.): http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-18417009
China: "Archäologen graben hundert weitere Tonkrieger aus" (Spiegel, 11.6.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/china-mehr-als-hundert-terrakotta-krieger-ausgegraben-a-838129.html, siehe auch "Unearthing warriors' colorful past" (China Daily, 11.6.): http://europe.chinadaily.com.cn/culture/2012-06/11/content_15492194.htm. Dazu auch ein Video der BBC ("China reveals more than 100 new Terracotta Warriors", 11.6.): http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-china-18402413
Insheim, Südl. Weinstraße: "Merowinger-Friedhof im Neubaugebiet entdeckt" (Die Rheinpfalz, 8.6.): http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=rhpMsg_thickbox.html&path=/rhp/lokal/lan/suw&id=9067369"Wallburg in Dolberg gibt Blick auf die Karolingerzeit frei (Archäologie Online, 7.6.): http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/wallburg-in-dolberg-gibt-blick-auf-die-karolingerzeit-frei-22040/
"Bulgarien: Archäologen graben 'Vampir' aus" (Spiegel, 6.6.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/skelett-in-sozopol-vampir-in-totenstadt-in-bulgarien-ausgegraben-a-837300.html
"Fossilfunde in Myanmar: Ferne Vorfahren des Menschen kamen aus Asien: (Spiegel, 6.6.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/primaten-fossilien-vorfahren-von-menschen-und-affen-kamen-aus-asien-a-837243.html

3.2.
Aktuelle Forschung in den Medien
München: "Griechische Predigten des Origenes entdeckt" (Handelsblatt, 12.6.): http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/forschung-innovation/spektakulaerer-fund-griechische-predigten-des-origenes-entdeckt/6738876.html

3.3.
"Forum Kritische Archäologie: 1. Online-Ausgabe
Die Forderungen, Kulturgüter zurückzuführen; die Frage, wer über die Vergangenheit Anderer forschen, reden oder schreiben darf: Die politischen Dimensionen der Archäologie sind aus dem Fach schon lange nicht mehr wegzudenken. Die Open-Access-Zeitschrift "Forum Kritische Archäologie" macht sich zum Ziel, die Auseinandersetzung mit solchen Fragen im deutschsprachigen Raum zu fördern. Die Herausgeber schreiben: "Dem Namen gemäß wollen wir ein Forum für Diskussionen und Debatten rund um Fragen einer kritischen Archäologie bieten, einem Denkansatz, der in der englischsprachigen Archäologie seit den 1980er Jahren diskutiert wird. Unser Ziel ist es, mit diesem Forum einen Raum zu schaffen, in dem sich vor allem auch innerhalb der deutschsprachigen Archäologie, Diskussionen in neue Richtungen entwickeln können." Nun ist die 1. Ausgabe erschienen.
http://www.kritischearchaeologie.de/fka/index

3.4.
JOAD: Archäologische "Open Data"-Zeitschrift gegründet
"Open Access" meint den freien Zugriff zu wissenschaftlicher Literatur über das Internet. Der Partnerbegriff ist "Open Data": der freie Zugriff zu wissenschaftlichen Daten über das Internet. Die neue Zeitschrift JOAD Journal of Open Archaeological Data (ISSN: 2049-1565) schafft nun eine Open-Data-Plattform für die Archäologie. Ihr Ziel ist es, archäologische Daten für eine Weiternutzung durch Dritte verfügbar zu machen. Der Begriff "Daten" wird beim JOAD recht weit gefasst: bei mehreren der bislang publizierten Beiträge handelt es sich um PDF-Files von textbasierten Informationen, d.h. nicht um unmittelbar weiter analysierbare Daten im engeren Sinne. Die Publikation macht die Beiträge zitierfähig und -pflichtig und fixiert sie in einem eindeutigen Zustand, wodurch sich diese Art der Weitergabe von dem unter Kollegen üblichen Weiterreichen von Daten auf persönliche Nachfrage unterscheidet. Die neue Zeitschrift wurde Ende März 2012 auf der Tagung der CCA (Computer Applications & Quantitative Methods in Archaeology) in Southhampton erstmals öffentlich vorgestellt. Sie steht im Open Access, d.h. ist für die Leser frei und kostenlos nutzbar. Das Publizieren im JOAD ist in der noch laufenden Beta-Phase für die Autoren kostenfrei, später sollen sie pro Aufsatz 25 Brit. Pfund (z.Zt. ca. 31 Euro) für eine Publikation bezahlen. Soweit das freundliche Selbstmarketing. Fasst man jedoch genauer nach, enthüllt sich die Möglichkeit höherer Kosten. Denn das JOAD verlangt, dass die Daten bereits vorher in einem Open Access Repositorium deponiert wurden, und dafür können - je nach Fall und Repositorium - weitere Kosten anfallen. Da bei diesen Repositorien in der Regel ebenfalls eine seriöse Beschreibung der Daten erforderlich ist und durch die Vergabe von DOIs (Digital Object Identifier) eine gute Zitierfähigkeit gegeben ist, stellt sich die Frage, was am JOAD außer seinem Marketing und dem Editorial Board eigentlich neu ist.
Journal of Open Archaeological Data http://openarchaeologydata.metajnl.com/
Wikipedia zu Open Data: http://de.wikipedia.org/wiki/Open_data
"Let’s make science open!" Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, äußert sich anlässlich der Konferenz "Structural frameworks for open, digital research" (Kopenhagen, 11.-13.6.) zur Bedeutung des offenen Zugangs zu Textpublikationen und Forschungsdaten: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=6sJbi2eaPXc#

3.5.
Marc Azéma, Florent Rivère: "Animation in Palaeolithic art: a pre-echo of cinema" (Antiquity, Juni 2012)
Der Filmemacher Marc Azéma erforscht an der Universität von Toulouse-Le Mirail das Paläolithikum. Seit mehr als 20 Jahren befasst er sich mit Tierabbildungen in Höhlen, welche die Tiere in Bewegung zeigen. In der Juniausgabe von Antiquity beschreiben er und sein Co-Autor, der Künstler Florent Rivere, nun an Beispielen aus der Grotte Chauvet und La Baume Latrone, wie die Künstler des Paläolithikums die Bewegung der abgebildeten Tiere systematisch in grafische Narrative übertrugen. In diesen Bildern, die im flackernden Licht angeschaut wurden, liegen nach Ansicht der Autoren die ersten Wurzeln des Kinos.
Marc Azéma and Florent Rivère: Animation in Palaeolithic art: a pre-echo of cinema. Antiquity, vol. 86, no. 332, June 2012, pp. 316–324. http://antiquity.ac.uk/ant/086/ant0860316.htm
Video, das die Vorgehensweise der Künstler des Paläolithikums bei der Übertragung von Bewegung in Sequenzen verdeutlicht: http://antiquity.ac.uk/projgall/azema332/
"Stoneage Artists Created Prehistoric Movies" – Ein kurzer, verständlicher Artikel zum Antiquity-Aufsatz beim Discovery Channel (8.6.): http://news.discovery.com/history/prehistoric-movies-120608.html


4. Job-Themen und Personalia
4.1.
Kontinuität in Köln: Dr. Marcus Trier
Dr. Marcus Trier (geb. 1962) ist der neue Leiter des Römisch-Germanischen Museums und der Archäologischen Denkmalpflege. Seit dem Ausscheiden von Hansgerd Hellenkemper aus dem aktiven Dienst im Oktober 2010 hatte Trier diese Funktion bereits kommissarisch inne. Der gebürtige Kölner hatte in Bonn und München Vor- und Frühgeschichte studiert und wurde 1989 bei V. Bierbrauer mit einer Arbeit zum frühmittelalterlichen Bayern promoviert. Trier war bereits seit 2000 in der Kölner Bodendenkmalpflege tätig. Er war von Hellenkemper auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet worden und war 2008 dessen Stellvertreter.
Die Pressemitteilung der Stadt Köln (6.6.): http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2012/07054/
"Trier wird neuer Chef" (Kölner Stadtanzeiger, 8.6.): http://www.ksta.de/html/artikel/1338997247242.shtml

4.2.
Plattform MyStipendium.de
Stipendienangebote schnell zu überblicken, eine Bewerbung dadurch zielgerichtet und erfolgreich zu verfassen: Das wollen die Initiatoren der Plattform allen Schülern, Studenten und Doktoranden kostenlos ermöglichen. Sie haben rund 1.200 Stipendienangebote erfasst, darunter natürlich auch solche aus dem Bereich Archäologie. Der Stifterverband wertet das als vorbildliches Engagement für eine funktionierende Stipendienkultur und stellt MyStipendium.de als "Hochschulperle" des Monats Juni vor.
http://www.stifterverband.info/wissenschaft_und_hochschule/hochschulperle/2012/2012-06/index.html


5. Und sonst …
5.1.
WikiLoot: Crowdsourcing gegen Antikenhehlerei
Jason Felch, Journalist und Autor von "Chasing Aphrodite: The Hunt for Looted Antiquities at the World’s Richest Museum" startet das Crowdsourcing-Projekt "WikiLoot". Damit will der US-Amerikaner den illegalen Handel mit Antiken bekämpfen. Auf einer Open-Source-Plattform sollen tausende zuvor unveröffentlichter Fotos gestohlener Objekte sowie Daten zum Antikenhandel publiziert werden. Experten und viele Helfer sollen Objekte dann identifizieren und aufspüren. Gegenwärtig sucht Felch Unterstützer und Geldgeber. "Once WikiLoot gets seed funding I'm hoping to establish partnerships with several universities and other orgs engaged in this issue", schreibt Felch auf der WikiLoot-Facebook-Seite.
"WikiLoot aims to use crowdsourcing to track down stolen ancient artefacts" (The Guardian, 6.6.): http://www.guardian.co.uk/science/2012/jun/06/wikiloot-crowdsourcing-stolen-artifacts
Jason Felch: "Introducing WikiLoot: Your Chance to Fight the Illicit Antiquities Trade": http://chasingaphrodite.com/2012/03/12/introducing-wikiloot-your-chance-to-fight-the-illicit-antiquities-trade/

5.2.
Blog Archaeologik: "Ungarische Regierung vernichtet systematisch das archäologische Erbe"
Im April wurde in Ungarn eine neue Gesetzesänderung durchgebracht, die zusätzliche Mittelkürzungen und weitere Einschränkungen für Rettungsgrabungen bedeutet. Darüber informierte der ungarische Archäologenverband in einer Pressemeldung.
Archaeologik, 6.6.: http://archaeologik.blogspot.de/2012/06/ungarische-regierung-vernichtet.html

5.3.
Norwegische Restauratoren wollen den Oseberg-Fund vor dem Verfall retten
In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin versuchen Chemiker und Restauratoren derzeit, eine Strategie zur Rettung der vom Zerfall bedrohten Holzgegenstände aus der Wikingerzeit zu entwickeln. Mit zerstörungsfreien Messungen an der Synchrotronquelle BESSY II am Helmholtz-Zentrum wurde der Zustand des Holzes untersucht. Ursache für den Zerfall der Holzfasern ist die vor 100 Jahren in Skandinavien übliche Konservierungstechnik unter Verwendung von Alaun. "Teile des Wikinger-Schatzes vom Oseberg sind in einem sehr schlechten Zustand. Sie werden teilweise nur noch von den äußeren Lackschichten zusammengehalten", sagt der Chemiker Dr. Hartmut Kutzke vom Kulturhistorischen Museum Oslo. Erste Ergebnisse bestätigen nun, dass in den betroffenen Objekten keine Zellulose mehr übrig ist und sich das Lignin stark verändert hat. Ziel ist jetzt, ein künstliches Holz zu entwickeln. Wie die Restaurierung finanziert werden soll, wird allerdings nicht erläutert - im März hatten norwegische Zeitungen berichtet, dass das norwegische Bildungsministerium finanzielle Unterstützung zur Rettung des Fundes abgelehnt hat. Der Fund von Oseberg, dendrochronologisch auf 834 n. Chr. datiert, ist einer der wichtigsten wikingerzeitlichen Grabfunde.
"Kraftanstrengung für den bedrohten Wikingerschatz vom Oseberg" (Helmholtz-Zentrum Berlin, 1.6.): http://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=13507&sprache=de&typoid=1
"Kein Geld: Oseberg-Fund verrottet" (Blog Archaeologik, 17.4.): http://archaeologik.blogspot.de/2012/04/kein-geld-oseberg-fund-verrottet.html

5.4.
Gorgo Gießen gewinnt Winckelmann-Cup 2012
Der 22. Winckelmann-Cup, das traditionsreiche Fußballturnier der Archäologien und Altertumswissenschaften, wurde mit 48 Mannschaften und insgesamt 700 Teilnehmern am 8. - 10. Juni in Kleinlinden bei Gießen ausgetragen. Sieger wurde der Hausherr, das Team "Gorgo Gießen", das sich im Finale mit 1 : 0 gegen "Festung Tübingen" durchsetzte. Den dritten Platz belegte das Team "Nikator Jena". Fast alle altertumswissenschaftlichen Institute Deutschlands waren mit einer Mannschaft vertreten, darüber hinaus beteiligten sich Teams aus Frankreich, den Niederlanden, England, Tschechien und Rumänien. Der 23. Cup wird 2013 in München ausgetragen werden.
Ein Turnierbericht im Gießener Anzeiger (11.6.): http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/hochschule/12071552.htm
Die Facebook-Gruppe "Winckelmann Cup 2012": http://www.facebook.com/events/174715869287495/

5.5.
Das Vorderasiatische Museum Berlin gegen die Nachfahren eines Holocaust-Überlebenden
Ein mehr als 3.200 Jahre altes assyrisches Goldtäfelchen erhitzt seit Jahren die Gemüter: Von deutschen Archäologen im Irak ausgegraben, gelangte es 1926 in den Besitz des Vorderasiatischen Museums Berlin. Nach Kriegsende war das Täfelchen verschwunden. Es tauchte wieder in den USA auf: bei Riven Flamenbaum, der Auschwitz überlebte und 1949 auswanderte. Nach Flamenbaums Tod im Jahr 2003 befasste man sich erst mit Alter und Herkunft des Täfelchens, identifizierte es als gestohlen. Wie Flamenbaum in den Besitz des Artefakts gelangte, ist nicht mehr vollständig zu klären. Ein New Yorker Gericht sprach nun in zweiter Instanz das Täfelchen wieder dem Vorderasiatischen Museum Berlin zu. Die Gegenseite hat Einspruch angekündigt. Die Tochter Flamenbaums sagte, ihr Vater habe die Tafel als Erinnerung an die Verbrechen gegen Mitglieder seiner Familie durch die Nazis an seine Nachfahren weitergeben wollen. - Das Vorderasiatische Museum erwähnt auf seiner Website den Vorfall mit keinem Wort. Diskutiert wird er in der deutschen und internationalen Presse.
"Holocaust-Überlebende müssen Artefakt zurückgeben" (Welt, 2.6.): http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article106407488/Holocaust-Ueberlebende-muessen-Artefakt-zurueckgeben.html
"Nazi Victim’s Family Told to Return Artifact" (New York Times, 1.6.): http://www.nytimes.com/2012/06/01/arts/court-tells-holocaust-survivors-family-to-return-gold-tablet.html
"Court Rules Survivor's Family Must Return Artifact to Berlin" (Arutz Scheva, Israel National News, 5.6.): http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/156543
"Vorderasiatisches Museum Artefact in US a Reminder of Brutality? Or Simply Stolen?" (Blogger Paul Barford, 10.6.): http://paul-barford.blogspot.de/2012/06/vorderasiatisches-museum-artefact-in-us.html

5.6.
Gute Idee: "Earthbook: Die Erde geht online"
Kein Archäologie-Thema, aber eine schöne Idee, sehr professionell gemacht, dazu erfolgreich und damit allemal eine wertvolle Inspiration: Was würde wohl die Erde auf ihrem Facebook-Profil über uns Menschen posten, wenn sie könnte? Das 3:50 min. lange Video "Earthbook" im Youtube-Channel von "Wissenschaftsjahr Zukunftsprojekt Erde" zeigt im Zeitraffer, wie die Erde eine virtuelle Beziehung zum Menschen aufbaut. Spielerisch werden aktuelle Probleme angerissen, wer Facebook nutzt, wird auch einige Male lachen. Das schwer zu vermittelnde Thema Klimawandel gewinnt über den Bezug zur Lebenswirklichkeit der allermeisten jüngeren Menschen an Eindrücklichkeit. Der Erfolg ist respektabel: Zwischen 4. und 13. Juni sind 170.000 Views verzeichnet sowie 4.440 positive (und 42 negative) Bewertungen. Genau so funktioniert Social-Media-Kommunikation!
http://www.youtube.com/watch?v=YNSNulqBqhE&feature=share


6. Impressum und Redaktionshinweise
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Der Newsletter wird herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF). Verantwortlich für den Inhalt des Newsletters: Diane Scherzler.

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