DGUF-Newsletter vom 11.8.2017

DGUF-Newsletter vom 11.8.2017


1. DGUF-Nachrichten
1.1. DGUF mit neuer Geschäftsführung und Schatzmeisterei, Zuwachs beim Beirat
1.2. Die DGUF bittet um Unterstützung: Erstellung einer Formatvorlage für die DGUF-Schriften
1.3. Archäologische Berichte 27: Tünde Kaszab-Olschewski & Ingrid Tamerl (Hrsg.): Wald- und Holznutzung in der römischen Antike
1.4. Autorenregister der "Archäologischen Informationen"

2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1. Theoretical Archaeology Group Conference (Cardiff, 18.-20.12.; CfP bis 25.8.)
2.2. Erste Fachtagung des Verbands für Grabungstechnik und Feldarchäologie (Ulm, 25.-28.4.2018; CfP bis 1.10.)
2.3. "Odin mit uns!" – Fachtagung zu Wikingerkult und Rechtsextremismus (Flensburg, 9.-10.10.)
2.4. 11. Open-Access-Tage (Dresden, 11.-13.9.)

3. Forschung
3.1. Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2. Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
3.3. Aktuelle Forschung in den Medien
3.4. Römisches Töpfereizentrum 30 km nördlich von Trier entdeckt
3.5. Indirekter Nachweis von Malaria auf Sardinien zur Römerzeit gelungen
3.6. Neue Details zur Keltenfürstin von Bettenbühl (Lkr. Sigmaringen)
3.7. PAGES2k veröffentlicht gesammelte Klimadaten seit Christi Geburt im Open Access
3.8. Sainte-Colombe (Dept. Rhône): Ausgewöhnlich gut erhaltene römische Siedlung entdeckt
3.9. Seit mindestens 45.000 Jahren verändert der Mensch die Tropenwälder
3.10. Die Kammergräber von Züschen und Saint-Martin-du-Tertre (Dép. Val d´Oise)

4. Kulturgutschutz
4.1. Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
4.2. Ein Jahr Kulturgutschutzgesetz: Erfahrungen

5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1. Ehem. DGUF-Vorsitzender Dr. Gerhard Ermischer wird Vizepräsident im Komitee für Demokratie an der Konferenz der Internationalen Nichtregierungsorganisationen des Europarats
5.2. Klaus Haller neuer Leiter des Freilichtmuseums Heuneburg
5.3. Erfolgskonzepte für Gegenwart und Zukunft: Der hessische Firmenarchäologe Sascha Piffko
5.4. Aushalten, bis man fristgerecht vor die Tür gekehrt wird: Hannah Laurenz zu Promotionsstipendien in der deutschen Archäologie
5.5. Verband der Restauratoren schließt Unterlaufen des Mindestlohns nicht aus
5.6. "‘Digitale Denkmaltechnologien‘: Neuer Masterstudiengang der Universität Bamberg und der Hochschule Coburg"
5.7. Äußerungen Klassischer Archäologinnen zu ethnischer Vielfalt im Römischen Reich führen in Sozialen Netzwerken zu Wellen heftiger Beleidigungen und Hasskomentaren
5.8. 21 Optionen, zusätzliche Volontariatsstellen zu schaffen, werden an Museen verschenkt – jetzt bewerben
5.9. Harrison Ford alias Indiana Jones wurde 75

6. Berufsverband
6.1. Start-Up-Prozess CIfA Deutschland hat begonnen
6.2. DArV kündigt Positionspapier zur Gründung von CIfA Deutschland an

7. Open Access & Open Data
7.1. Open Access ist in der deutschen Archäologie auf breiter Front gesetzt: Bericht vom Workshop: "Open Access Publizieren in der Archäologie" (Mainz, 27.-28.7.)
7.2. Weitere Open-Access-Angebote vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege
7.3. Deutsche Universitäten kündigen Verträge mit Elsevier

8. Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1. Blog zu Citizen Science und Ehrenamt in Kultur und Geisteswissenschaften
8.2. Engagement und Erfolge ehrenamtlicher Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern
8.3. Selten gezeigter Alltag: Ehrenamtliche Sondengänger im Grabungseinsatz
8.4. Nicht falsch, aber auch nicht anwendbar: Neue Stellungnahme zu digitaler Wissenschaftskommunikation
8.5. Von Citizen Science profitieren auch die Geisteswissenschaften

9. Ausstellungen und Museen
9.1. Braucht auch unser Museum endlich eine eigene App?
9.2. Es knirscht am Humboldt-Forum in Berlin
9.3. Petition gegen die Schließung des Historischen Museums Luzern

10. Und sonst …
10.1. Erster Trailer zu "Der Mann aus dem Eis" mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle veröffentlicht
10.2. Fall Sennhauser: Schweizer Stiftungsaufsicht entscheidet ... nicht
10.3. Zu zweit geht alles besser – TanDEM-X-Höhendaten für Wissenschaftler weltweit kostenfrei verfügbar
10.4. Das kulturelle Erbe Japans und die UNESCO
10.5. Europäisches Kulturerbejahr 2018: Kulturstaatsministerin nennt geförderte Projekte
10.6. "graben & auswerten" - Amt für Städtebau der Stadt Zürich lanciert neue E-Publikationsreihe

11. Impressum und Redaktionshinweise


1. DGUF-Nachrichten
1.1.
DGUF mit neuer Geschäftsführung und Schatzmeisterei, Zuwachs beim Beirat
Auf der DGUF-Mitgliederversammlung am 5.7. in Mainz wurden mehrere Ämter in DGUF-Vorstand und -Beirat neu besetzt. Neue Geschäftsführerin der DGUF ist Birgit Anzenberger M. A.; sie ist Inhaberin und Geschäftsführerin einer bayerischen Grabungsfirma. Als Schatzmeisterin beginnt Patricia Arlt. Sie ist Bankfachwirtin und arbeitete lange Jahre als Kreditanalystin und Firmenkunden-Betreuerin für ein Bankhaus; seit 2016 studiert sie u. a. Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie. In den DGUF-Beirat gewählt wurden Jasmin Rauhaus M. A., Jochen Reinhard M. A., Sophie Rotermund und Michaela Schauer M. A. Die DGUF dankt ihrem scheidenden Geschäftsführer Dr. Christoph Streb für sein Engagement und für all seine Arbeit. Großer Dank gebührt dem scheidenden Schatzmeister der DGUF, Dr. Guido Nockemann. Er hatte der DGUF nach einer absolvierten ersten Amtszeit aus einer personell schwierigen Situation herausgeholfen und danach eine zweite Amtszeit auf sich genommen. Aus dem Beirat scheidet László-Matthias Simon-Nanko aus, dem wir für seine Arbeit danken!
Birgit Anzenberger M. A., Geschäftsführerin: http://www.dguf.de/372.html
Patricia Arlt, Schatzmeisterin: http://www.dguf.de/244.html
Jasmin Rauhaus, Beirätin: http://www.dguf.de/343.html
Jochen Reinhard, Beirat: http://www.dguf.de/121.html
Sophie Rotermund, Beirätin: http://www.dguf.de/434.html
Michaela Schauer, Beirätin: http://www.dguf.de/122.html

1.2.
Die DGUF bittet um Unterstützung: Erstellung einer Formatvorlage für die DGUF-Schriften
Für die DGUF-Monografien "Archäologische Berichte" und "Archäologische Quellen" möchten die Herausgeber den Autoren künftig Formatvorlagen an die Hand geben. Ziel ist es, die Manuskripteinreichung zu standardisieren und den Autorensatz zu erleichtern. Dafür wird ein sehr versierter MS-Word-Anwender gesucht, der diese Formatvorlagen nach den Vorgaben der Herausgeber schafft, der DGUF zur Nutzung überlässt und zu den Vorlagen eine kurze, anwenderorientierte Dokumentation verfasst. Es handelt sich um ein Projekt ohne langfristige Verpflichtung, wiewohl die Bereitschaft, die Vorlagen gelegentlich zu renovieren, sehr willkommen wäre. Die Tätigkeit erfolgt bequem am heimischen Schreibtisch und kann frei eingeteilt werden. Wir freuen uns, wenn Sie DGUF-Mitglied sind oder werden möchten, dies ist aber keine Bedingung. Wie alle Arbeit in der DGUF erfolgt auch diese ehrenamtlich. Wenn Sie Interesse haben, freut sich auf Ihr E-Mail: Dr. Frank Siegmund, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..
Die "Archäologischen Berichte": http://www.archaeologische-berichte.de
Die "Archäologischen Quellen": http://www.archaeologische-quellen.de
Mehr zu den DGUF-Auxiliaren und den derzeit ausgeschriebenen Projekten: http://www.dguf.de/index.php?id=289

1.3.
Archäologische Berichte 27: Tünde Kaszab-Olschewski & Ingrid Tamerl (Hrsg.): Wald- und Holznutzung in der römischen Antike
Der aktuelle Stand der Forschungen zum Holz wird dessen wirklichen Bedeutung in der antiken Lebenswelt immer noch nicht gerecht. Dies ist leicht erklärlich: Holz hat sich nur in den wenigsten Fällen im Boden erhalten und wurde in den schriftlichen Quellen wegen seiner Selbstverständlichkeit im täglichen Leben nur nebenbei genannt. Jutta Meurers-Balke, der dieser Band gewidmet ist, und ihr Team vom Labor für Archäobotanik der Universität zu Köln haben sich in zahlreichen Arbeiten um die Rekonstruktion der Waldgeschichte zur Römerzeit sowie die Dokumentation und Interpretation von Pflanzen- und Holzfunden aus der römischen Antike verdient gemacht. Der Band enthält u. a. Beiträge zu neuen Erkenntnissen in der Holzforschung im niederländischen Leidsche Rijn, zu archäobotanischen Betrachtungen zur Romanisierung des Niederrheingebietes und zur Verwendung von Holz beim Bau römischer Wasserleitungen. 17 Aufsätze beleuchten das immense Potenzial römischer Holzfunde und botanischer Reste. Erhältlich sind die Archäologischen Berichte 27 als Download im Open Access sowie als gedruckte Ausgabe.
http://www.dguf.de/441.html

1.4.
Autorenregister der "Archäologischen Informationen"
Nun, da mit Abschluss der Retrodigitalisierung knapp 90 % aller je in den Archäologischen Informationen publizierten Aufsätze in unserem Langzeitarchiv bei der UB Heidelberg online stehen, macht die Funktionalität "Autorenregister" von OJS auch Freude: eine alphabetisch geordnete Liste aller Autoren, und bei Klick auf den Autor sieht man alle seine Aufsätze in der Zeitschrift. Was im Übrigen auch bei den anderen dort archivierten Zeitschriften funktioniert, wie beispielsweise dem Archäologischen Korrespondenzblatt, der Germania oder den Fundberichten aus Baden-Württemberg, nur, dass dort die Vollständigkeit einstweilen geringer ist. Die Oberfläche OJS zeigt in der Navigationsleiste rechts unter den beiden Eingabefeldern zur Suche die Überschrift "Durchblättern", darunter die Optionen "Nach Ausgabe", "Nach Autor" und "Nach Titel". Ein Klick auf "Nach Autor" führt zum Autorenregister. Die Funktion "Nach Stichwörtern" fehlt derzeit noch, sie soll im Laufe des Jahres 2018 hinzugefügt werden.
http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/search/authors


2. Tagungen und Veranstaltungen
2.1.
Theoretical Archaeology Group Conference (Cardiff, 18.-20.12.; CfP bis 25.8.)
Die Zeit, "Time", ist das Thema der diesjährigen TAG, die kurz vor Weihnachten im britischen Cardiff stattfindet. Die Sessions liegen nun fest und der Call for Papers ist eröffnet. Vortragsvorschläge können bis zum 25.8. eingereicht werden.
http://tag2017cardiff.org/

2.2.
Erste Fachtagung des Verbands für Grabungstechnik und Feldarchäologie (Ulm, 25.-28.4.2018; CfP bis 1.10.)
Der Verband für Grabungstechnik und Feldarchäologie (VGFA) ruft zu seiner ersten Fachtagung auf, die im April 2018 in Zusammenarbeit mit dem LAD Baden-Württemberg in Ulm stattfinden wird. Neben Führungen und Vorträgen aus der Region sollen aktuelle Themen mit feldarchäologischem Schwerpunkt intensiv behandelt werden. Ein Empfang, ein Abendvortrag und Exkursionen in Ulm bzw. das Umland von Ulm runden das Programm ab. Der VGFA bittet um Einreichung bis spätestens 1.10. von Vorträgen (und Postern) von 20 Minuten Dauer zu grabungstechnischen und restauratorischen Themen. Beiträge von Studierenden und Fortzubildenden sind ausdrücklich erwünscht. Für Referenten entfällt die Tagungsgebühr.
http://feldarchaeologie.de/tagungen/

2.3.
"Odin mit uns!" – Fachtagung zu Wikingerkult und Rechtsextremismus (Flensburg, 9.-10.10.)
Die Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus thematisiert in einer Fachtagung den Gebrauch der Wikinger zur Stützung und Attraktivitätssteigerung rechtsextremer Ideologie. Konkreter Auslöser sind Entwicklungen in Schleswig, die im Jahr 2016 sogar bundesweit Aufsehen erregten. Wobei der Begriff "Wikinger" nur ein Ansatzpunkt ist, denn viele strukturelle Elemente dieses Gebrauchs von Vergangenheit lassen sich z. B. auch bei Themen wie Germanen oder Slawen beobachten. Die zweitägige Veranstaltung findet in der Akademie in Sankelmark nahe Flensburg statt. Die Teilnahme kostet 30 Euro (mit hinzubuchbaren Übernachtungen mehr), eine Anmeldung ist nötig.
http://wikingerkult-und-rechtsextremismus.de/

2.4.
11. Open-Access-Tage (Dresden, 11.-13.9.)
Die Veranstaltung ist der "Hotspot" für Open-Access-Entwicklungen im deutschsprachigen Raum. Sue richtet sich an Experten aus dem Open-Access-Bereich, an Wissenschaftler aller Disziplinen, Mitarbeiter von Verlagen und an Unterstützer des wissenschaftlichen Forschungs- und Kommunikationsprozesses an Bibliotheken sowie in Forschungsinstituten und Fördereinrichtungen. Unter den Vorträgen: "Open Access in Deutschland – Die Strategie der Bundesregierung im föderalen Wissenschaftsgefüge" und "Sichtbarkeit und Open Access in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) – Ergebnisse einer Befragung an der Universität Wien"; bei den Workshops ist u. a. angeboten: "Train-the-trainer: Open Access und Forschungsdatenmanagement".
https://open-access.net/community/open-access-tage/open-access-tage-2017-dresden/


3. Forschung
3.1.
Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
Löw, L. (2017). Rezension zu: Kristiansen, M. S., Roesdahl, E. & Graham-Campbell, J. (eds.) (2015). Medieval Archaeology in Scandinavia and beyond: History, trends and tomorrow. Aarhus: Aarhus University Press. Archäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 9. Aug. 2017.
Nikulka, F. (2017). Denkmalmanagement und Kulturgüterschutz in der universitären Lehre und Forschung: Das Beispiel Hamburg. Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 8. Aug. 2017.
Meyer-Christian, W. (2017). Die Kammergräber von Züschen und Saint-Martin-du-Tertre (Dép. Val d´Oise). Rekonstruktion der Planung. Archäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 29.7.2017.
Atzbach, R. (2017). Rezension zu: Kenzler, H., Scholkmann, B. & Schreg, R. (Hrsg.) (2016). Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Grundwissen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Archäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 17. Juli 2017.
Burmeister, St. (2017). Rezension zu: Fitzenreiter, M., Willer, F. & Auenmüller, J. (2016). Materialien einer Gusswerkstatt von der Qubett el-Hawa (Bonner Aegyptiaca 1). Berlin: EB-Verlag. Arhäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 15. Juli 2017.
Krakor, J. (2017). Stellenwert durch Masse – Ehrenamtliche als Bindeglied zur Öffentlichkeit. Archäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 12. Juli 2017.
Czerniak, L. (2017). Review of: Kabaciński, J., Hartz, S., Raemaekers, D. C. M., & Terberger, Th. (Hrsg.) (2015). Der Fundplatz Dąbki in Pommern und die Neolithisierung der nordeuropäischen Tiefebene (ca. 5000 - 3000 cal B.C.). The Dąbki Site in Pomerania and the Neolithisation of the North European Lowlands (c. 5000 - 3000 cal B.C.). (Archäologie und Geschichte im Ostseeraum 8). Rahden/Westf.: M. Leidorf. Archäologische Informationen 40, Early View, published online 10 July 2017.
http://www.dguf.de/9.html

3.2.
Aktuelle Ausgrabungen in den Medien
Der "Vater der Himmelsscheibe": "Archäologie im Saalekreis: Neue Funde im Grab des Fürsten" (Mitteldeutsche Zeitung, 10.8.): http://www.mz-web.de/28141636
Yeha: "Archäologen machen spektakuläre Entdeckung in Äthiopien" (Welt, 10.8.): https://www.welt.de/geschichte/article167474382/Archaeologen-machen-spektakulaere-Entdeckung-in-Aethiopien.html
"Nordengland: 2.000 Jahre alte Schreibtafeln in antikem römischem Militärlager entdeckt" (Der Standard, 5.8.): http://www.derstandard.at/2000062147074/Nordengland-2-000-Jahre-alte-Schreibtafeln-in-antikem-roemischem-Militaerlager
Omsk: "Ancient warrior unearthed marching to afterlife with his dagger drawn, wearing stylish earrings" (The Siberian Times, 5.8.): http://siberiantimes.com/other/others/features/ancient-warrior-unearthed-marching-to-afterlife-with-his-dagger-drawn-wearing-stylish-earrings/
"Meet the mummified Polar beauty, her long eyelashes and hair still intact after 900 years" (The Siberian Times, 4.8.): http://siberiantimes.com/science/casestudy/news/meet-the-mummified-polar-beauty-her-long-eyelashes-and-hair-still-intact-after-900-years/
"Slawische und eisenzeitliche Siedlung bei Theißen entdeckt" (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, 3.8.): http://www.lda-lsa.de/aktuelles/meldung/datum/2017/08/03/slawische_und_eisenzeitliche_siedlung_bei_theissen_entdeckt/
Neufundland: "Uncovering a 2000-year-old settlement. Port au Choix archaeology project delves deep at Groswater site" (Northern Pen, 31.7.): http://www.northernpen.ca/community/2017/7/31/uncovering-a-2000-year-old-settlement.html
"Archaeology: More than 80 medieval tombs found at Bulgaria’s Perperikon" (The Sofia Globe, 29.7.): http://sofiaglobe.com/2017/07/29/archaeology-more-than-80-mediaeval-tombs-found-at-bulgarias-perperikon/
Dominikanische Republik: "Has the tomb of the first historian of the Americas been discovered?" (El País, 28.7.): https://elpais.com/elpais/2017/07/27/inenglish/1501149491_780251.html
"Skull of 1,000 year old Arctic chieftain's infant heir found encased in Persian bronze bowl" (The Siberian Times, 27.7.): http://siberiantimes.com/science/casestudy/news/skull-of-1000-year-old-arctic-chieftains-infant-heir-found-encased-in-persian-bronze-cup/
"Medieval Coptic wall-paintings uncovered at Egyptian monastery" (Ahram Online, 27.7.): http://english.ahram.org.eg/NewsContent/9/42/274317/Heritage/Coptic/Medieval-Coptic-wallpaintings-uncovered-at-Egyptia.aspx
Innsbruck: "Spektakulärer Fund hoch über Thaur. Am Thaurer Schlossbichl könnte der erste Nachweis einer spätantiken Höhensiedlung in Nordtirol gelungen sein" (Tiroler Tageszeitung, 24.7.): http://www.tt.com/panorama/13242800-91/spektakul%C3%A4rer-fund-hoch-%C3%BCber-thaur.csp
Ness of Brodgar: "Orkney archaeologists excited by incense pot discovery" (BBC, 22.7.): http://www.bbc.com/news/uk-scotland-north-east-orkney-shetland-40681085
Westfalen: "LWL-Archäologen finden über 2.000 Jahre alte Siedlung in Schwerte" (LWL, 21.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=42514
Sena: "In Spain, an ancient cemetery buried under a cemetery" (El País, 21.7.): https://elpais.com/elpais/2017/07/19/inenglish/1500485443_757250.html und "3,000-year-old necropolis discovered in Spain contains clues about Urnfield culture" (International Business Times, 18.7.): http://www.ibtimes.co.uk/3000-year-old-necropolis-discovered-spain-contains-clues-about-urnfield-culture-1630822
"Kakadu find confirms earliest Australian occupation" (The University of Queensland, 20.7.): https://www.uq.edu.au/news/article/2017/07/kakadu-find-confirms-earliest-australian-occupation
Ness of Brodgar: "Orkney Neolithic 'butterfly-like' motifs found by chance" (BBC, 19.7.): http://www.bbc.com/news/uk-scotland-north-east-orkney-shetland-40653877
"Roman coin find in Orkney thrills archaeologists" (BBC, 17.7.): http://www.bbc.com/news/uk-scotland-north-east-orkney-shetland-40606908
"Wracks aus dem Mittelalter: Ein Sensationsfund vor Wismar" (SVZ, 17.7.) https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/ein-sensationsfund-vor-wismar-id17318136.html
"Easter Island not victim of ‘ecocide’, analysis of remains show" (University of Binghamton, 14.7.): https://www.binghamton.edu/news/story/697/easter-island-not-victim-of-ecocide-analysis-of-remains-show
Thüringen: "Die archäologischen Ausgrabungen in Arnstadt, Karl-Marien-Straße" (TLDA; 13.7.): http://www.thueringen.de/th1/tsk/kultur/denkmalpflege/landesamt/archaeologischedenkmalpflege/aktuelles/grabungen/data/99570/
Jordanien: "Hundreds of Stone Tombs Discovered in Land of 'Dead Fire'" (Livescience, 13.7.): https://www.livescience.com/59785-hundreds-of-tombs-discovered-jordan-desert.html
"Tintagel excavations reveal refined tastes of medieval settlers" (The Guardian, 13.7.): https://www.theguardian.com/science/2017/jul/13/tintagel-excavations-reveal-refined-tastes-of-medieval-settlers
"Sachsen-Anhalt: Sechs Gräber aus der Jungsteinzeit gefunden" (Spiegel, 12.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/sachsen-anhalt-4400-jahre-alte-graeber-aus-der-jungsteinzeit-entdeckt-a-1157402.html
"'Incredible' burial mound near Stonehenge to be excavated" (BBC, 12.7.): http://www.bbc.com/news/uk-england-wiltshire-40567819
Mexiko: "Azteken-Opfer: Archäologen finden Wolf mit üppigem Goldschmuck" (Spiegel, 12.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gold-der-azteken-archaeologen-finden-wolf-mit-ueppigem-schmuck-a-1157140.html
Paläolithikum: "New rock-art masterpieces found in Aitzbitarte IV cave (Basque Country)" (Arkeobasque, 11.7.): https://arkeobasque.wordpress.com/2017/07/11/new-rock-art-masterpieces-found-in-aitzbitarte-iv-cave-basque-country/
Westfalen: "Archäologen des LWL entdecken mittelalterliches Hundegrab in Aschenberg" (LWL, 10.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=42357
Brandenburg: "Exzellent erhaltener Bohlenweg in Jüterbog entdeckt" (Archäologie Online, 7.7.): https://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/exzellent-erhaltener-bohlenweg-in-jueterbog-entdeckt-41347/
Hochsauerlandkreis: "Ausgrabungen geben Aufschluss über Besiedlungsgeschichte Brilons" (LWL, 7.7.): http://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=42346
"Gewölbekeller, Seifensiederei und Ofenkacheln - Erste Grabungsergebnisse von der Oberen Gasse in Rottenburg a. N. liegen vor" (Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, 5.7.): https://www.denkmalpflege-bw.de/service/presseoeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/pressemitteilungen/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=733&cHash=6d0bdcba77986a48b8cd353adb75a4be

3.3.
Aktuelle Forschung in den Medien
"Ancient pottery reveals insights on Iroquoian population's power in 16th century" (Phys.org, 9.8.): https://phys.org/news/2017-08-ancient-pottery-reveals-insights-iroquoian.html
"In Haithabu kam Lofoten-Dorsch auf den Tisch. Internationales Wissenschaftsteam weist frühen Lebensmittel-Fernhandel nach" (Geomar, 7.8.): http://www.geomar.de/news/article/in-haithabu-kam-lofoten-dorsch-auf-den-tisch/
"Researcher's paper challenges the claim that the genus Homo originated in response to environmental changes" (Phys.org, 4.8.): https://phys.org/news/2017-08-paper-genus-homo-response-environmental.html
"Alte DNA enthült Herkunft von Minoern and Mykenern" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 3.8.): http://www.shh.mpg.de/538946/minoean-genetics
"46 Prehistoric Sites with Paleolakes Discovered in 'Green Arabia'" (Livescience, 1.8.): https://www.livescience.com/59998-46-prehistoric-sites-saudi-arabia.html
"Perlen der Eiszeitkunst aus dem Hohle Fels bei Schelklingen" (SWR, 28.7.): https://www.swr.de/swraktuell/bw/ulm/urgeschichtliches-museum-blaubeuren-perlen-der-eiszeitkunst/-/id=1612/did=19989406/nid=1612/347tjn/index.html
"Ancient DNA offers clues to the Canaanites’ fate. Modern Lebanese people descended from this ancient Levant group" (Science news, 27.7.): https://www.sciencenews.org/article/ancient-dna-offers-clues-canaanites-fate
"Bronze Age Iberia received fewer steppe invaders than the rest of Europe. An analysis of ancient DNA recreates the genetic history of Portugal and Spain" (PLOS, 27.7.): https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-07/p-bai072117.php
"Algorithms identify the dynamics of prehistoric social networks in the Balkans" (Science Daily, 27.7.): https://www.sciencedaily.com/releases/2017/07/170727103006.htm
"Identifying major transitions in human cultural evolution. Advances in methods and data reveal the broad patterns of cultural evolution" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 26.7.): http://www.shh.mpg.de/512976/identifying-major-transitions-in-human-cultural-evolution
"Cultural flexibility was key for early humans to survive extreme dry periods in southern Africa" (University of the Witwatersrand, 26.7.): https://www.wits.ac.za/news/latest-news/research-news/2017/2017-07/cultural-flexibility-was-key-for-early-humans-to-survive-extreme-dry-periods-in-southern-africa.html
"Scientists Find Traces of Adaptation and Cultural Diversification Among Early North American Stone Tools. Innovative 3-D Analysis of Projectile Points in Museum Collections Yield Insights Into Changing Hunter-Gatherer Social Interactions 12,500 Years Ago" (Smithsonian, 26.7.): http://newsdesk.si.edu/releases/scientists-find-traces-adaptation-and-cultural-diversification-among-early-north-american-s
"Humans hunted freshwater turtles in Israel 60,000 years ago" (The Jerusalem Post, 26.7.): http://www.jpost.com/Israel-News/Humans-hunted-freshwater-turtles-in-Israel-60000-years-ago-500757
"Seltener Weizenfund in bronzezeitlicher Lunch-Box. Gefäß aus dem Schweizer Hochgebirge bringt Forscher auf neue Analysemethode" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 26.7.): http://www.shh.mpg.de/510167/Tracing_ancient_grains_Hendy
"Late Neandertal shell fishers in the Cantabrian coast. El Cuco (Castro Urdiales, Cantabria) sequence revisited" (Arkeobasque, 24.7.): https://arkeobasque.wordpress.com/2017/07/24/late-neandertal-shell-fishers-in-the-cantabrian-coast-el-cuco-castro-urdiales-cantabria-sequence-revisited/
"Spätantiker Kriminalfall in der Pfalz: Mann starb qualvollen Tod" (SWR, 23.7.): https://www.swr.de/swraktuell/rp/spaetantiker-kriminalfall-in-der-pfalz-mann-starb-qualvollen-tod/-/id=1682/did=19952912/nid=1682/13q8enj/index.html
"In saliva, clues to a ‘ghost’ species of ancient human. The evolutionary history of a salivary protein may point to interbreeding between humans and an enigmatic ancient relative" (University at Buffalo, 21.7.): http://www.buffalo.edu/news/releases/2017/07/028.html
"Hunde haben nur einen geografischen Ursprung. Neue Studie widerlegt früheres Forschungsergebnis, wonach der moderne Hund aus zwei unabhängigen Domestikationsprozessen hervorging" (Universität Mainz, 18.7.): http://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/2216_DEU_HTML.php
Grünkern hat Tradition: Forscher rekonstruieren Speiseplan des Hochdorfer Keltenfürsten" (Universität Hohenheim, 11.7.): https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%5Btt_news%5D=36474&cHash=bb1ceceb9496e00618f82224a8feb9c2
Spanien: "Mittelalter-Archäologie. Das Rätsel der toten Katzen" (Spiegel, 10.7.): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mittelalter-archaeologie-das-raetsel-der-toten-katzen-a-1152540.html
Mittelalter / Finnland: "The Ii Hamina cemetery reveals adaptation to the environment" (University of Helsinki, 9.6.): https://www.helsinki.fi/en/news/the-ii-hamina-cemetery-reveals-adaptation-to-the-environment
"Copper axe owned by Neolithic hunter Ötzi the Iceman came all the way from Tuscany" (The Telegraph, 7.7.): http://www.telegraph.co.uk/news/2017/07/07/copper-axe-owned-neolithic-hunter-otzi-iceman-came-way-tuscany/
"Aryan Invasion May Have Transformed India's Bronze-Age Population" (Live Science, 6.7.): https://www.livescience.com/59703-north-india-populated-by-central-asian-invaders.html

3.4.
Römisches Töpfereizentrum 30 km nördlich von Trier entdeckt
Nach einer ausgedehnten geophysikalischen Prospektion hat ein Team des RGZM unter Leitung von Holger Schaaff bei Grabungen innerhalb eines etwa 20 Hektar großen Areals nahe Herforst (Kr. Bitburg-Prüm) Reste römischer Töpferwerkstätten aufgedeckt. Richtiger: einer ausgedehnten Töpfersiedlung mit Wohnungen, Werkstätten und Töpferöfen. Die bisherigen Funde datieren vor allem ins 3. Jahrh. n. Chr.
"Römisches Töpferzentrum bei Herforst: Ungewöhnlicher Fund für die Archäologie" (SWR Aktuell, 10.7.): https://www.swr.de/swraktuell/rp/trier/roemisches-toepferzentrum-bei-herforst-ungewoehnlicher-fund-fuer-die-archaeologie/-/id=1672/did=19859426/nid=1672/1fy16uv/index.html

3.5.
Indirekter Nachweis von Malaria auf Sardinien zur Römerzeit gelungen
Einem Forschungsteam an der Uni Zürich ist anhand von aDNA-Untersuchungen ein indirekter Nachweis für die Anwesenheit der Malaria im römerzeitlichen Sardinien gelungen. Da Malaria-DNA selbst kaum direkt zu gewinnen ist, untersuchten sie menschliche Skelettreste auf die Anwesenheit einer genetischen Veränderung, die eine Adaption an das Vorhandensein von Malaria darstellt und zu einer beträchtlich höheren Überlebensrate führt - und wiesen diese nun an einem römerzeitlichen (ca. 300 v.Chr. - 100 n.Chr.) Sarden nach.
"Malaria verseuchte Mittelmeerraum schon zu Römer Zeiten" (Pressemeldung Uni Zürich, 27.7.): http://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2017/Malaria_Sardinien.html
Vigano, Cl., Haas, C., Rühli, Fr. J. & Bouwman, A. (2017).: 2,000 Year old b-thalassemia case in Sardinia suggests malaria was endemic by the Roman period. American Journal of Physical Anthropology. Doi: 10.1002/ajpa.23278; http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ajpa.23278/abstract

3.6.
Neue Details zur Keltenfürstin von Bettenbühl (Lkr. Sigmaringen)
Das große, reich ausgestattete Kammergrab einer "Keltenfürstin" bei Bettenbühl nahe der Heuneburg war 2010 im Block geborgen worden. Im damaligen Präparationszustand war es 2012 eine der Attraktionen der großen Landesausstellung "Die Welt der Kelten: Zentren der Macht, Kostbarkeiten der Kunst" in Stuttgart. Seitdem war es still um die weiterhin in Freilegung und Konservierung befindliche Bestattung. Ein Beitrag im aktuellen Heft von "Bild der Wissenschaft" orientiert nun zusammenfassend über den aktuellen Stand der Freilegung und Erforschung. Die Hauptbestattung, eine etwa 30-jährige Frau, war begleitet von der Bestattung eines Kindes und einer älteren Frau. Das relativchronologisch nach Hallstatt D1 gehörende Inventar kam, so belegen es die Hölzer der Grabkammer, im Jahr 583 v. Chr. in die Erde. Zur reichen Beigabenausstattung gehören u. a. ca. 150 Bernsteinperlen und 50 Goldobjekte. Überraschend für ein Grab dieser Qualität: es fehlt die übliche Ausstattung mit einem vierrädrigen Wagen. Ungewöhnlicherweise war der Frau hingegen ein geschirrtes (Reit-) Pferd mit ins Grab gegeben worden.
"Kultur und Gesellschaft - Archäologie: Archäologen lüften Geheimnis der Keltenfürstin" (Bild der Wissenschaft, 1.8.): http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/archaeologie/-/journal_content/56/12054/18963056/Arch%C3%A4ologen-l%C3%BCften-Geheimnis-der-Keltenf%C3%BCrstin/

3.7.
PAGES2k veröffentlicht gesammelte Klimadaten seit Christi Geburt im Open Access
Nachdem die Untersuchungen an Eisbohrkernen auf Grönland seit den 1970er Jahren (GISP-Projekt, später GRIP und NGRIP) und dann seit Mitte der 1990er Jahre (EPICA) auch in der Antarktis in tiefreichenden Datenserien die starken und teilweise periodischen Schwankungen des Klimas im Quartär quantifizierbar machten, wuchs der Wunsch, die relativen Veränderungen in den diversen an den Eisbohrkernen gemessenen Parametern an exakten absoluten Temperaturdaten (Instrumentendaten) eichen und die relativen Bedeutung der Effekte in Grad Celsius ausdrücken zu können. Daher wurden weltweit seit circa 1990 Bemühen verstärkt, die Klimadaten und Klimaaufzeichnungen der jüngsten Vergangenheit exakter zu sammeln und zu analysieren, weil nur so die Grundlagen für eine Eichung gewonnen werden können. Viele Publikationen galten daher der Klimageschichte des zurückliegenden Jahrtausends, also der Zeit ca. 1.000-2.000 n. Chr. Als Archäologe hat man stets die hohe Bedeutung dieser Grundlagenforschungen zu schätzen gewusst, doch zugleich das enge Zeitfenster bedauert. Nach dem Netzwerk PAGES (Past Global Changes), finanziert von der US-amerikanischen National Science Foundation und der Schweizerischen Akademie des Wissenschaften, weitete man mit dem 2006 gestarteten Projekt PAGES2k dieses "traditionelle" Zeitfenster auf die Zeit Christi Geburt bis heute aus und setzte sich zum Ziel, alle global verfügbaren klimarelevanten Daten zu sammeln und zu analysieren. Am 11.7. hat PAGES2k nun alle bis dato gesammelten Daten in einer Online-Datenbank zusammengestellt und für weitere Forschungen frei verfügbar gemacht - knapp 700 Datensätze von knapp 650 Stationen. Ein Schatz! - an man nun auch ablesen kann, dass die mittlere globale Temperatur im Zeitraum Christi Geburt bis circa 600 n. Chr. nah an den Werten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag.
"Umfassendste Datenbank zu Klimawandel in der Vergangenheit ist online" (Medienmitteilung Uni Bern, 11.7.): http://www.unibe.ch/aktuell/medien/media_relations/medienmitteilungen/2017/medienmitteilungen_2017/umfassendste_datenbank_zu_klimawandel_in_der_vergangenheit_ist_online/index_ger.html
PAGES2k Consortium (2017). A global multiproxy database for temperature reconstructions of the Common Era. Nature, Scientific Data 4, Article number 170088 (11.7.): https://www.nature.com/articles/sdata201788
Wanner, Heinz (2016). Klima und Mensch: Eine 12.000-jährige Geschichte. Bern: Haupt.

3.8.
Sainte-Colombe (Dept. Rhône): Ausgewöhnlich gut erhaltene römische Siedlung entdeckt
In einem geplanten Neubaugebiet in Sainte-Colombe 30 Kilometer südlich von Lyon und nur von der Isère von der für ihre römischen Bauten berühmten Stadt Vienne getrennt wird seit April eine römische Siedlung erforscht. Grabungsleiter Benjamin Clement spricht von der bedeutendsten römischen Ausgrabung der zurückliegenden 40, 50 Jahre; auch das französische Kultusministerium bezeichnet den Fund als außergewöhnlich. Die Siedlung war vermutlich ca. 300 Jahre bewohnt, bevor sie nach mehreren Feuern im 2. Und 3. Jh. verlassen wurde. Der Erhaltungszustand ist außergewöhnlich gut – freigelegt wurden bereits u. a. mehrere prachtvolle Mosaike, Mobiliar und mehrere Stockwerke eines Gebäudes. Da einige Areale tatsächlich den Moment des Verlassen-Werdens angesichts eines Brandes wiedergeben, sprechen die Archäologen von einem "kleinen Pompeji". Die einst sehr wohlhabende Siedlung hat eine Fläche von mehr als 7.000 Quadratmetern und lag einst an der Route von Lyon nach Arles. Die Ausgrabung war ursprünglich bis September anberaumt, wurde aber auf Betreiben der französischen Regierung bis Dezember verlängert.
"'Little Pompeii' discovered near Lyon in France" (The Washington Post, 5.8.; Video, 1:06 Min.): https://www.washingtonpost.com/video/world/little-pompeii-discovered-near-lyon-in-france/2017/08/04/c2f8fb1e-791d-11e7-8c17-533c52b2f014_video.html?utm_term=.f50745953679
France: archaeologists uncover 'little Pompeii' south of Lyon (The Guardian, 2.8.): https://www.theguardian.com/world/2017/aug/02/france-archaeologists-uncover-little-pompeii-south-of-lyon
"Roman Ruins Found in France Are Called ‘Exceptional’" (The New York Times, 2.8.): https://www.nytimes.com/2017/08/02/world/europe/france-roman-neighborhood-sainte-colombe-vienne.html

3.9.
Seit mindestens 45.000 Jahren verändert der Mensch die Tropenwälder
Gemäß der landläufigen Vorstellung waren Tropenwälder bis zum Aufkommen der modernen Landwirtschaft und der Industrialisierung unberührte Naturgebiete. Das dem nicht so wahr, belegten bereits zu Jahresbeginn Hinweise auf bis zu 3.000 Jahre alte Bewirtschaftung des Amazonasgebiets (DGUF-Newsletter vom 28.2.12017, Punkt 3.6.). Nach einer Studie, die Anfang August in "Nature Plants" publiziert wurde, üben Menschen aber bereits seit Zehntausenden von Jahren einen dramatischen Einfluss auf Tropenwälder aus, und das weltweit. Zur Anwendung kamen dabei Techniken, die von der Brandrodung einzelner Waldabschnitte über Pflanzen- und Tiermanagement bis hin zum Kahlschlag reichen. Erstmals werden mit der Studie nun Daten aus aller Welt zusammengeführt. Offenkundig haben bereits vor 45.000 Jahren die ersten modernen Menschen insbesondere in Südostasien ganze Tropenwaldgebiete brandgerodet. Als dort vor ca. 4.000 Jahren der Reis- und Hirseanbau begann, wurden riesige Waldflächen abgebrannt und kahlgeschlagen. Siedlungsnetzwerke in den Tropenwäldern von Amazonien, Südostasien und Mesoamerika bestanden wohl ausnehmend lange. Naturbelassene, unberührte Tropenwald-Ökosystem gibt es also seit zehntausenden von Jahren nicht mehr. Die Studie möchte auch hilfreiche Informationen für moderne Waldschutzmethoden liefern. Dafür empfehlen die Autoren auch, das Wissen von in Tropenwäldern lebenden indigenen Völkern zu nutzen und eine Zusammenarbeit mit ihnen anzustreben.
"Menschen verändern seit mindestens 45.000 Jahren die Tropenwälder" (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, 4.8.): http://www.shh.mpg.de/540430/tropical_forest_45000

3.10.
Die Kammergräber von Züschen und Saint-Martin-du-Tertre (Dép. Val d´Oise)
Die Steinkiste (Galeriegrab) von Züschen in Nordhessen, weithin bekannt wegen ihrer Gravierungen u.a. von Ochsenpaaren mit Pflug und von vierrädrigen Wagen, wird unter neuen Aspekten betrachtet, nämlich der Frage ihrer Planung. Wolf Meyer-Christian versucht darzulegen, dass diese Anlage, wie viele andere auch, nach einem heute in Vergessenheit geratenen geometrischen Regelwerk konstruiert wurde, das noch lange Zeit später Anwendung fand.
Meyer-Christian, W. (2017). Die Kammergräber von Züschen und Saint-Martin-du-Tertre (Dép. Val d´Oise). Rekonstruktion der Planung. Archäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 29.7.2017.
http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Meyer-Christian.pdf


4. Kulturgutschutz
4.1.
Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
"Aleppo's Old City can be rebuilt, UNESCO official says" (Reuters, 3.8.): http://www.reuters.com/article/us-mideast-crisis-aleppo-antiquities-idUSKBN1AJ1V0
"Kulturgut in Syrien und Irak im Juli 2017" (Archaeologik, 2.8.): http://archaeologik.blogspot.de/2017/08/kulturgut-in-syrien-und-irak-im-juli.html
"Raubgrabungsfunde für ein biblisches Disneyland - Der Fall ‚Hobby Lobby‘" (Archaeologik, 18.7.): http://archaeologik.blogspot.de/2017/07/raubgrabungsfunde-fur-ein-biblisches.html
"Tomb Robbing, Perilous but Alluring, Makes Comeback in China" (The New York Times, 15.7.): https://www.nytimes.com/2017/07/15/world/asia/china-tomb-robbing-qin-dynasty.html
Seuso-Schatz: "Hungary Buys 2nd Half of Roman-Era Silver Treasure" (US News, 12.7.): https://www.usnews.com/news/world/articles/2017-07-12/hungary-buys-2nd-half-of-roman-era-silver-treasure, dazu auch: "Seuso-Schatz" (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Seuso-Schatz

4.2.
Ein Jahr Kulturgutschutzgesetz: Erfahrungen
Das "neue" Kulturgutschutzgesetz wurde im Juli ein Jahr alt. Sein Werden war mit heftigen und kontroversen Debatten verbunden (zuletzt: DGUF-Newsletter vom 29.6.2016 Punkt 4.2.; vom 18.7.2016 Punkt 4.2.). Die zuständige Ministerin ließ das Gesetz unlängst in einer umfangreichen Broschüre feiern (dazu u. a. J. Zerres, in: Archäologische Informationen, Early View, online publiziert 27.5.2017). Prof. Hermann Parzinger twittert, das Einfuhrverbot für Antiken ohne offiziellen Herkunftsnachweis sei ein Erfolg. Das Thema ist Anlass für den Deutschlandfunk zu einer nachdenklichen Rückschau: Wie stellt sich die Lage ein Jahr später dar? Der Beitrag erinnert an die Kontroversen beim Gesetzgebungsprozess und lässt die verschiedenen Interessengruppen eine vorläufige Bilanz ziehen. Diese fallen - nicht unerwartet - sehr unterschiedlich aus: Der Kunsthandel beschreibt den befürchteten und nunmehr eingetretenen Niedergang und Schaden sowie die Verunsicherung der Kunden, die Kulturstaatsministerin betont das Funktionieren des Gesetzes und die entgegen ursprünglicher Vermutungen tatsächlich weitaus geringeren Antragszahlen für Ex- und Importe, während der Archäologe Andreas Müller-Karpe die Stichtagsregelung und diverse Ausnahmetatbestände als Scheunentore zum Missbrauch der Schutzbestimmungen darstellt. Ein konkreter Fall aus jüngster Vergangenheit zeigt auf: Auch staatlichen Behörden mangelt es an Wissen und Sensibilität für die Problematik. In Summe: an den kontroversen Konstellationen des Gesetzgebungsprozesses hat sich wenig geändert. An ein nunmehr auch international breit debattiertes Motiv für schärfere Schutzbestimmungen erinnert ein Beitrag in der "Süddeutschen": Terrorfinanzierung durch Antikenhandel. Doch während die Debatte um das Gesetz letztlich immerhin mit sehr handfesten Argumenten, Zahlen und Fakten aufwarten kann, bleibt die These, der IS finanziere sich maßgeblich auch durch Antikenhandel, weiterhin häufiger angeführt denn hart belegt. Über nationale Maßnahmen wie das Kulturgutschutzgesetz in Deutschland hinaus sind nun auch EU-weite Maßnahmen geplant, um den Handel mit illegalen Antiken zu erschweren.
"Ein Jahr Kulturgutschutzgesetz: Ausnahmeregelungen verhindern die Wirksamkeit" (Deutschlandfunk, 19.7.): http://www.deutschlandfunk.de/ein-jahr-kulturgutschutzgesetz-ausnahmeregelungen.724.de.html?dram%3Aarticle_id=391526
"Kunstschmuggel: Wie der IS seinen Terror mit Raubkunst finanziert" (Süddeutsche Zeitung, 13.7.): http://www.sueddeutsche.de/kultur/kunstmarkt-kultur-als-perfekte-waffe-1.3586696
"Gegensätzliche Bilanzen: 1 Jahr Kulturgutschutzgesetz" (Archaeologik, 7.8.): http://archaeologik.blogspot.de/2017/08/gegensatzliche-bilanzen-1-jahr.html


5. Ausbildung, Job-Themen und Personalia
5.1.
Ehem. DGUF-Vorsitzender Dr. Gerhard Ermischer wird Vizepräsident im Komitee für Demokratie an der Konferenz der Internationalen Nichtregierungsorganisationen des Europarats
Bei der halbjährlichen Konferenz der Internationalen Nichtregierungsorganisationen (engl. INGOs) des Europarats wurde am 29.6. Dr. Gerhard Ermischer, ehemaliger Vorsitzender der DGUF und heute stellvertretender Vorsitzender von "Civilscape", zusammen mit der rumänischen Bürgerrechtsaktivistin Alexandra Luminata Petrescu zum Co-Vorsitzenden des "Komitees für Demokratie, sozialen Zusammenhalt und globale Herausforderungen" gewählt. Unter dem Vorsitz von Thierry Mathieu wird das Komitee in den folgenden drei Jahren an Konventionen des Europarats mitwirken. Das Demokratie-Komitee ist eines von drei thematischen Komitees der Konferenz der INGOs in Strasburg, in ihm sind die Belange Landschaft und kulturelles Erbe angesiedelt. Dem Archäologen Gerhard Ermischer und Civilscape liegt besonders die konsequente Umsetzung der Landschaftskonvention von Florenz am Herzen. Ermischer arbeitet mit dem Europarat seit 2001 zum Thema Landschaftskonvention, als Vertreter von Civilscape in der Konferenz der INGOs seit Januar 2010. Der DGUF-Vorstand gratuliert Gerhard Ermischer ganz herzlich!
Komitee für Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt und weltweite Herausforderungen der Konferenz der Internationalen Nicht-Regierungsorganisationen des Europarats: http://www.coe.int/en/web/ingo/democracy-committee
Gerhard Ermischers Kandidatenstatement für die Wahl vom 29.6.: https://rm.coe.int/election-june-2017-presentation-g-ermischer-website-en/168071d2f0
Civilscape: http://www.civilscape.eu/civilscape/content/en/articles/index-teaser.php

5.2.
Klaus Haller neuer Leiter des Freilichtmuseums Heuneburg
Das Freilichtmuseum Heuneburg in Herbertingen (Lkr. Sigmaringen) hat seit dem 1.7. mit Klaus Haller eine neue Leitung. Der Osnabrücker Archäologe studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Mittelalterliche Geschichte in Münster und schrieb seine Magisterarbeit über ein experimentalarchäologisches Thema bei Eva Stauch. Seine Expertise beruht auf langjährigen Erfahrungen innerhalb der Experimentalarchäologie und Museumspädagogik, die er in nahezu ganz Europa erwarb. Als selbstständiger Unternehmer konzipierte er seit seinem Studium zahlreiche Living-History-Veranstaltungen im Bereich Steinzeit, Bronzezeit und Mittelalter. Für die Heuneburg sieht Haller eine lebendige Vermittlung archäologischer Inhalte vor, darunter auch Living History und den praktischen Bezug zu alten Handwerkstechniken durch Hands-on-Angebote. Ziel ist die nachhaltige Erhöhung der Besucherzahlen, die in den vergangenen Jahren bei 25.000 Besuchern pro Jahr lag, mittels ansprechender Vermittlungskonzepte und Events gegenüber einem breit gefächerten Publikum.
"Klaus Haller will Archäologie lebendig vermitteln" (Schwäbische, 17.7.): http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Klaus-Haller-will-Archaeologie-lebendig-vermitteln-_arid,10703626_toid,944.html
"Klaus Haller neuer Leiter des Freilichtmuseums Heuneburg - Pyrene in Herbertingen" (Pressemitteilung Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, 20.7.): https://www.denkmalpflege-bw.de/service/presseoeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/pressemitteilungen/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=737&cHash=58e8e9f6c7dd7ca2916aa11bc41f937e

5.3.
Erfolgskonzepte für Gegenwart und Zukunft: Der hessische Firmenarchäologe Sascha Piffko
Sascha Piffko arbeitet in einer Branche, in der "Millionen umgesetzt werden, ohne dass auch nur ein Arbeitsplatz entsteht". Der Gründer und Chef der Grabungsfirma SPAU will mit Dumpingpreisen nicht mithalten, die soziale Absicherung seiner Mitarbeiter liegt ihm zutiefst am Herzen. Keine Chance? Oh doch. Piffkos Auftragsbücher sind voll, seine Firma beschäftigte im März 2015 drei Mitarbeiter, heute sind es 27 - 16 davon haben eine unbefristete Festanstellung. Sie erhalten ein festes Gehalt, eine betriebliche Altersversorgung wurde eingerichtet, und Sascha Piffko investiert in die Fortbildung seiner Mitarbeiter. SPAU ist heute der größte private Arbeitgeber in der hessischen Archäologie. Die Wetterauer Zeitung porträtiert den erfolgreichen Geschäftsmann und seine Firma.
"Buddeln ohne Zukunftsängste" (Wetterauer Zeitung, 24.7.): http://www.wetterauer-zeitung.de/regional/wetteraukreis/friedbergbadnauheim/art472,288153

5.4.
Aushalten, bis man fristgerecht vor die Tür gekehrt wird: Hannah Laurenz zu Promotionsstipendien in der deutschen Archäologie
Ein Promotions-Stipendium in der Archäologie ist mit bis zu 1.300 Euro monatlich dotiert. Das klinge zunächst ausgesprochen verlockend, schreibt Hannah Laurenz im Archäologie-Blog, aber: "Keine Krankenversicherung, keine Sozialversicherung, kein Krankengeld, kein Anspruch auf Urlaub." Arbeitsrechtlich ist hier übrigens alles in bester Ordnung. Die Haltung des Nachwuchses (sowie bekanntermaßen auch mancher Kollegen, die Stipendien vergeben): ein Doktorand muss froh sein, dass man überhaupt etwas bezahlt! Da sollte man nicht auch noch Forderungen stellen. "Wir halten aus", schreibt Laurenz, "bis die Arbeit getan ist und wir samt unserem Abschlussbericht fristgerecht vor die Tür gekehrt werden."
Hannah Laurenz, "Ich war jung und brauchte das Geld! Stipendien als Möglichkeit der Umgehung des Arbeitsrechts in der Archäologie" (Archäologie-Blog, 30.7.): http://archaeologieblog.de/ich-war-jung-und-brauchte-das-geld-stipendien-als-moeglichkeit-der-umgehung-des-arbeitsrechts-in-der-archaeologie/

5.5.
Verband der Restauratoren schließt Unterlaufen des Mindestlohns nicht aus
Das Mindestlohngesetzt gilt auch für Praktika, jedenfalls dann, wenn diese länger als drei Monate dauern. Dann erhält der Praktikant (derzeit) mindestens 8,84 Euro pro Stunde. Es gibt allerdings eine Ausnahme, nämlich dann, wenn dieses länger als drei Monate dauernde Praktikum verpflichtender Teil einer Hochschulausbildung ist, also laut Studienordnung erforderlich ist. Für solche Pflichtpraktika gilt der Mindestlohn nicht. Das ist die rechtliche Basis für einjährige (!) Praktika, die beispielsweise das LVR-Römermuseum Xanten immer wieder ausschreibt (dazu DGUF-Newsletter vom 22.2.2016, Punkt 5.4.), deren Entlohnung auf einen Stundenlohn von 2,25 Euro hinausläuft. Das Praktikum ist ausdrücklich als "Vorpraktikum" benannt, das im Rahmen der Studienordnung an der FH Berlin verpflichtend sei. Am 14.7. hat der Verband der Restauratoren (VdR) berichtet, dass er einen neuen Mustervertrag für Vorpraktikanten in der Konservierung und Restaurierung mit den Beteiligten ausgehandelt habe. Er sei rechtlich geprüft und vom VdR-Vorstand freigegeben. Der Mustervertrag, der zum freien Download bereit steht, wäre eine gute Gelegenheit gewesen, diese Praxis der Ausbeutung Abhängiger zu beenden resp. auf ein zuträgliches Maß zu reduzieren, also auch hier nach drei Monaten wenigstens den Mindestlohn vorzusehen. Schließlich handelt es sich ja um einen Mustervertrag, also einen Vorschlag des VdR, kein Gesetz. Aber leider geschieht genau dies nicht. Der Mustervertrag definiert weder die Dauer eines Vorpraktikums (§ 2), d. h. er setzt keine Obergrenze, noch legt er verbindlich eine Vergütung fest (§ 7). Zugleich schreibt aber z. B. fest, dass der Praktikant gerade über alle geschäftlichen Angelegenheiten der Schweigepflicht unterliegt (§ 11) und ggf. bestehende Urheberrechte (sic! Es sind vermutlich Verwertungsrechte gemeint) an die Praktikums-Institution abtritt (§ 13). Auf Nachfrage der DGUF zu diesen Punkten antwortete der VdR bis Redaktionsschluss nicht.
Verband der Restauratoren: "Neuer Mustervertrag für Praktikanten" (14.7.): https://www.restauratoren.de/neuer-mustervertrag-fuer-praktika/

5.6.
"‘Digitale Denkmaltechnologien‘: Neuer Masterstudiengang der Universität Bamberg und der Hochschule Coburg"
Im kommenden Wintersemester beginnt der interdisziplinäre Masterstudiengang "M. Sc. Digitale Denkmaltechnologien", den die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg gemeinsam anbieten. Der Studiengang richtet sich an Bachelor-Absolventinnen und –Absolventen von Studiengängen wie Ingenieurwissenschaften und Informatik, Digital Humanities, Restaurierungswesen, Archäologie und Kulturmanagement. Vermittelt werden insbesondere Fachwissen in Bauphysik am Baudenkmal, Informatik in der Denkmalpflege, Signalanalyse, Messtechnik und digitaler Archivierung.
https://www.uni-bamberg.de/presse/pm/artikel/neu-digitale-denkmalpflege/

5.7.
Äußerungen Klassischer Archäologinnen zu ethnischer Vielfalt im Römischen Reich führen in Sozialen Netzwerken zu Wellen heftiger Beleidigungen und Hasskomentaren
Die Althistorikerin Prof. Mary Beard (University of Cambridge) publiziert u. a. über ethnische Vielfalt im römischen Großbritannien. Jüngst verteidigte sie ein BBC-Lehrvideo, das einen hochrangigen, dunkelhäutigen Römer als Familienvater porträtierte, als historisch korrekt. Für ihre Äußerungen wird Beard seit Jahren auf Twitter beschimpft, z. B. als "dreckige alte Schlampe" und "durchgeknallte alte Tussi". Der US-amerikanisch-libanesische Ökonom Nassim Nicholas Taleb (@nntaleb) bezeichnete Beard (@wmarybeard) am 5.8. als Mitglied der "politisch korrekten Gestapo". Andere Nutzer – allesamt Nicht-Archäologen – maßen sich an, ihr das Römische Reich erklären zu wollen (DGUF-Newsletter vom 9.12.2016, Punkt 9.7.). Beard wehrt sich, indem sie Tweets von Trollen retweetet und öffentlich kommentiert. Ähnliches widerfährt Prof. Sarah E. Bond (University of Iowa; @SarahEBond), die sich mit der Vielfalt von Hautpigmentierungen auf antiken Statuen, Mosaiken etc. befasst. Bond postuliert, dass die Menschen mit weißem Marmor auch weißhäutige Menschen sowie Schönheit assoziieren; dies schaffe eine falsche Vorstellung von ethnischer Homogenität im Römischen Reich. Sie möge sich Hilfe suchen, empfiehlt ihr ein Twitter-Nutzer, sie habe einen psychotischen Schub, attestiert ihr ein anderer, und sie zerstöre Geschichte ebenso wie ISIS.
Massimo Pigliucci, "Beard vs Taleb: Scientism and the Nature of Historical Inquiry" (iai News, 11.8.): https://iainews.iai.tv/articles/beard-nassem-taleb-twitter-feud-and-dangers-of-scientism-auid-868
"Mary Beard abused on Twitter over Roman Britain's ethnic diversity" (The Guardian, 6.8.): https://www.theguardian.com/uk-news/2017/aug/06/mary-beard-twitter-abuse-roman-britain-ethnic-diversity
"Mary Beard in 'misogynistic' race row over black Romans in BBC cartoon" (The telegraph, 6.8.): http://www.telegraph.co.uk/news/2017/08/06/mary-beard-misogynistic-race-row-bbc-cartoon-us-academic-claimed
Mary Beard, "Roman Britain in Black and White" (The Times Literary Supplement, 3.8.): https://www.the-tls.co.uk/roman-britain-black-white
"Mary Beard is right, Roman Britain was multi-ethnic – so why does this upset people so much?" (Heritage Daily, 9.8.): http://www.heritagedaily.com/2017/08/mary-beard-right-roman-britain-multi-ethnic-upset-people-much/116272
Sarah Bond, "Why We Need to Start Seeing the Classical World in Color" (Hyperallergic, 7.6.): https://hyperallergic.com/383776/why-we-need-to-start-seeing-the-classical-world-in-color/
Sarah Bond, "The Argument Made By The Absence: On Whiteness, Polychromy, And Diversity In Classics" (Sarahemilybond.com, 30.4.): https://sarahemilybond.com/2017/04/30/the-argument-made-by-the-absence-on-whiteness-polychromy-and-diversity-in-classics/
"Marble Helped Scholars Whitewash Ancient History" (VICE News, 18.7.; Video, 4:02 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=86PD8o6xe_4

5.8.
5.8. 21 Optionen, zusätzliche Volontariatsstellen zu schaffen, werden an Museen verschenkt – jetzt bewerben
Die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SMB) und die Kulturstiftung des Bundes (KSB) haben gemeinsam "lab.Bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen" gestartet. Mit einem Vermittlungslabor am Bode-Museum in Berlin und einem bundesweiten Volontärsprogramm soll bis 2020 gezeigt werden, was Vermittlungsarbeit an Museen auszeichnet und was sie bewirken kann. Museen können sich darum bewerben, bis zu 70 % des Gehalts für eine neue, zweijährige Volontärsstelle geschenkt zu bekommen, die an dem Programm teilnimmt, d. h. auch den (Aus-) Bildungsaspekten dieses Programms teilnimmt. Bis zu 21 Stellen werden vergeben.
"Bundesweites Volontärsprogramm im Rahmen der 'Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen'" (Museumsbund, 28.7.): http://www.museumsbund.de/bundesweites-volontaersprogramm-im-rahmen-der-initiative-zur-staerkung-der-vermittlungsarbeit-in-museen/

5.9.
Harrison Ford alias Indiana Jones wurde 75
Großer Hut, Peitsche, weißes Hemd, immer in Action und auf der Jagd nach Schätzen: So kennen wir den Film- Archäologen Indiana Jones. Wie wenig das mit dem Beruf des Archäologen hat das aber nicht viel zu tun und wie sehr sich Archäologen über das Klischee ärgern sollten, darüber sprach die DGUF-Vorsitzende Diane Scherzler mit Martin Gramlich von SWR2.
"Archäologen im Film: Harrison Ford alias Indiana Jones wird 75" (SWR2, 13.7.): https://www.swr.de/swr2/wissen/harrison-ford-75-archaeologen-im-film/-/id=661224/did=19893720/nid=661224/gqiu5y/index.html


6. Berufsverband
6.1.
Start-Up-Prozess CIfA Deutschland hat begonnen
Mit einem Rundbrief an alle, die auf dem CIfA-Abendempfang am 4.7. in Mainz ihr Interesse an einer CIfA-Mitgliedschaft schriftlich bekundet hatten, hat CIfA Großbritannien am 17.7. über den Stand der Dinge und die geplanten folgenden Schritte unterrichtet. Danach möchte "CIfA Deutschland in Gründung" versuchen, zunächst fünf bis sieben deutsche Pioniere in englischer Sprache und nach den Regeln von CIfA Großbritannien zu zertifizieren, damit davon ausgehend diese Personen dann weitere Mitglieder in deutscher Sprache und anhand deutschsprachiger Dokumente und Regularien zertifizieren können. Ziel ist es, möglichst bald eine insgesamt 15 Mitglieder starke Startgruppe zu versammeln, damit eine eigene, nationale Gruppe gegründet werden kann, die untereinander in deutscher Sprache anhand deutschsprachiger Dokumente funktioniert. CIfA Deutschland hofft, bis Ende 2017 auf insgesamt 35 Mitglieder gewachsen zu sein. Anschließend soll die aufwändigere Zertifizierung von Grabungsfirmen ein Aktivitätsschwerpunkt sein. Vorläufig soll CIfA Deutschland von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand aus CIfA-Deutschland-Mitgliedern sowie der dazu in Teilzeit angestellten Geschäftsführerin Michaela Schauer M. A. geführt werden; sobald die deutsche Gruppe 15 Mitglieder groß ist, sollen die Ehrenämter per Wahl legitimiert werden. Als mittelfristiges Ziel soll ein eigener Verband nach deutschem Recht gegründet werden. In ähnlicher Weise wird derzeit die Gründung von CIfA Niederlande vorbereitet. In dem o.g. Rundschreiben wurden auch die bislang nur in britischen Pfund bekannten Mitgliedsbeiträge benannt: Der Jahresbeitrag beträgt (ohne Bezug der CIfA-eigenen Zeitschrift) für Studierende 30 Euro, für Mitglieder ohne Akkreditierung 65 Euro, für akkreditierte Mitglieder je nach Grad 145 Euro, 195 Euro oder 245/285 Euro. Dabei gibt es für die zertifizierten Mitgliederstufen eine Staffelung nach Bruttoeinkommen; unterschreiten Mitglieder die Mindestgrenze ‚Ihres‘ Zertifizierungsgrades, kann eine Ermäßigung des Beitrags eingeräumt werden. Sobald eine Startgruppe für CIfA Deutschland mit mindestens 15 Mitgliedern gefunden ist, wird dieser ‚nationalen Gruppe‘ ein eigenes Budget zur Verfügung gestellt, über das sie verfügen kann. Die Mitgliedsbeiträge der deutschen Mitglieder werden an die deutsche Gruppe fließen, sobald diese stabil genug ist, um unabhängig zu agieren.
(Vorläufige) Website CIfA Deutschland: http://archaeologists.net/groups/deutschland
Registrierung ohne Zertifizierung: http://www.archaeologists.net/join/individual/onlineapp
Zertifizierung bei CIfA UK (in drei unterschiedlichen Mitgliedsgraden): http://www.archaeologists.net/join/individual

6.2.
DArV kündigt Positionspapier zur Gründung von CIfA Deutschland an
Per Facebook-Nachricht hat der Deutsche Archäologen-Verband e. V. (DArV), der sich selbst als Berufsverband aller Archäologien in Deutschland sieht, am 7.7. öffentlich auf die Absicht des CIfA reagiert, eine deutsche Sektion zu gründen. Der DArV schrieb: "Liebe Mitglieder des DArV, in den vergangenen Monaten wurde verschiedentlich über die Gründung eines neuen Berufsverbandes für Archäolog*innen diskutiert. Nach der Vollversammlung der DGUF während des 9. Archäologenkongresses kam es nun zu einer Entscheidung. Unserem Vorsitzenden, Patrick Schollmeyer, ist es wichtig, Ihnen / euch Folgendes mitzuteilen: Auf dem 9. Archäologiekongress in Mainz wurde eine deutsche Sektion der CIfA als archäologischer Berufsverband gegründet. Der DArV hat diesen Prozess, den die DGUF angestoßen hat, schon im Vorfeld aufmerksam verfolgt. Auf der nächsten gemeinsamen Gremiensitzung von Vorstand und Hauptausschuss im November wird der Verband dazu ein Positionspapier verfassen. Bis dahin bitten wir alle Interessierten um Zusendung Ihrer Wünsche, Meinungen, Stellungnahmen etc." Der DArV-Vorstand und alle DArV-Mitglieder waren seitens der DGUF zur Teilnahme an der webbasierten Vortagung eingeladen worden. Das Thema Berufsverband wurde dann auf der Mitgliederversammlung des DArV am 17.6. in München debattiert, an der auch Diane Scherzler und Frank Siegmund vom DGUF-Vorstand teilnahmen. Sie berichteten der Mitgliederversammlung von den Ergebnissen der Vortagung sowie den Planungen rund um die DGUF-Tagung am 4.7. in Mainz. Anschließend standen sie den DArV-Mitgliedern für Fragen und Vorschläge zur Verfügung. Patrick Schollmeyer war am 4.7. auf Einladung der DGUF einer der Vortragenden und stellte auf der DGUF-Tagung den DArV und dessen Tätigkeiten vor.
https://www.facebook.com/deutscherarchaeologenverband/photos/a.652073911509191.1073741829.626412794075303/1401051549944753/


7. Open Access & Open Data
7.1.
Open Access ist in der deutschen Archäologie auf breiter Front gesetzt: Bericht vom Workshop: "Open Access Publizieren in der Archäologie" (Mainz, 27.-28.7.)
Der Verband der Landesarchäologen, das RGZM, die UB Heidelberg (Propylaeum) sowie das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg hatten als Organisatoren gemeinsam Experten und Interessierte zu einem Workshop über Open Access in der Archäologie zusammengerufen. Die Veranstaltung mit 59 Teilnehmern aus vielen Bundesländern und unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern führte zu einem intensiven Austausch, stimuliert auch durch einen geschickten Mix aus Grundlagenvorträgen, eingeladenen kurzen Statements und offenen Diskussionsrunden zwischen allen Teilnehmern. In der Zusammenschau wird deutlich, dass das Publizieren im Open Access in der deutschen Archäologie im Jahr 2017 auf breiter Front gesetzt ist. Unterschiede liegen nur mehr in der Geschwindigkeit und Konsequenz, in der die verschiedenen Player dieses Prinzip umsetzen. Alle, die bereits Erfahrungen einbringen können, konstatierten, dass befürchtete Schäden wie etwa Verluste von Abonnements bislang ausgeblieben sind. Alle Player vermeiden ein Online Only, halten also am parallelen Erscheinen der Werke im Druck fest. Das von Frank Siegmund vorgestellte "DGUF-Modell des Open Access" gilt derzeit als besonders umfassend und konsequent. Andere Institutionen sind beispielsweise hinsichtlich der Lizensierung (CC BY) vorsichtiger und begrenzen Open Access auf Zeitschriften, wobei die meisten Zeitschriften erst nach einer Sperrfrist von einem bis vier Jahren in den Open Access gehen. Neben vielen erwünschten und/oder anstehenden technischen Verbesserungen wurde auch über Publikationsgebühren debattiert sowie die Gefahr der Filterblase, wenn Wissenschaftler das Gesuchte nur mehr online rezipieren ("Picking"), ohne die Anregungen, die sich aus dem suchenden Blättern von ganzen Zeitschriften ergeben. Immer wieder wurden die rechtlichen Probleme berührt. Anders als bei Büchern oder Aufsätzen, wo der gesamte Text als Ganzes als (urheberrechtlich geschütztes) Werk gilt, bildet jede Abbildung für sich ein geschütztes Bildwerk, so dass bei Bildern mit dem in Deutschland gegebenen wissenschaftlichen Zitatrecht, das die (gekennzeichnete) Wiederverwendung von kurzen Auszügen aus einem Werk erlaubt, kaum operiert werden kann. Die meisten Institutionen sind wegen der problematischen Rechtslage bei Bildern wieder von der Idee abgekommen, eine angestrebte und z. B. auch von der DFG empfohlene Lizensierung der Publikationen nach CC BY oder CC BY SA vorzunehmen. Die Organisatoren des Workshops wollen versuchen, die konsensuellen Ergebnisse in "Mainzer Thesen" zu fixieren, die fachweit veröffentlicht werden sollen.

7.2. Weitere Open-Access-Angebote vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege
Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege (TLDA) fährt mit der Digitalisierung seiner Schriften und Überführung in den Open Access fort (zuletzt DGUF-Newsletter vom 24.5.2016 Punkt 6.2.). Standen zunächst die hauseigenen Zeitschriften im Vordergrund, wurden nun vor allem im Druck vergriffene Monografien wieder verfügbar gemacht: H.-D. Kahlke (2004): Sondershausen und Bruchstedt; M. Küßner (2009): Die späte Altsteinzeit im Einzugsgebiet der Saale; G. Loewe (1959): Kataloge zur mitteldeutschen Schnurkeramik; H. Rempel (1966): Reihengräberfriedhöfe des 8. bis 11. Jahrhunderts; B. Salin (1935): Die altgermanische Thierornamentik; M. Seidel (2006): Das Südharzvorland von der vorrömischen Eisenzeit bis zur Völkerwanderungszeit; K. Simon (1972): Die Hallstattzeit in Ostthüringen; F. Teichner (2004): Die germanische Siedlung Sülzdorf in Südthüringen; I. Undset (1882): Das erste Auftreten des Eisens in Nordeuropa. Man findet diese Bücher wie alle Open-Access-Angebote des TLDA über den OPAC der Landesbibliothek.
https://opac.lbs-weimar.gbv.de/DB=5.4/LNG=DU/

7.3.
Deutsche Universitäten kündigen Verträge mit Elsevier
Schritt um Schritt kündigen bedeutende Universitäten und Bibliotheksverbünde in Deutschland ihren Vertrag mit Elsevier, mit ca. 3.500 wissenschaftlichen Zeitschriften einem der weltweit größten und bedeutendsten Wissenschaftsverlage. Ihr gemeinsames Ziel: statt wie bisher teure - aus Sicht der Universitäten überteuerte - Zeitschriftenabonnements bezahlen zu müssen, bei denen der Zugang zum Lesen dann auf Abonnenten eingeschränkt ist, wollen sie in einer sog. Nationallizenz - am liebsten pauschal - für das Publizieren in den Zeitschriften bezahlen, und anschließend soll das Lesen dann deutschlandweit für alle Bürger online frei sein, Open Access. Das dazu seitens der Universitäten und Forschungseinrichtungen gebildete Konsortium DEAL konzertiert Verhandlungen und Vorgehen, und nun kündigen beteiligte Einrichtungen Schritt für Schritt ihre bisherigen Abonnemente bei Elsevier. Eine aktuelle Übersicht über die bereits erfolgten Kündigungen gibt die Projektseite von DEAL. Geschieht nichts, würde sich ab 1.1.2018 die Zugänglichkeit zu Zeitschriften des Elsevier-Verlags in Deutschland dramatisch verringern, sprich: an allen nun kündigenden Universitäten und Institutionen nicht mehr gegeben sein. Wie eine aktuelle Zusammenstellung von "The Scientist" aufzeigt, liegt DEAL in einem internationalen Trend: In vielen Ländern der Welt wird hart mit den wissenschaftlichen Großverlagen um Verträge, Lizenzen und Renditen gerungen. Die Verhandlungen von DEAL mit Elsevier geschehen erklärtermaßen pars pro toto, später sollen auch mit anderen Großverlagen ähnliche Verhandlungen geführt werden. "Das Ganze hat etwas von Theaterdonner an sich. Ich rechne mit einer Einigung in der letzten Sekunde", kommentierte Open-Access-Herausgeber Frank Siegmund dem DGUF-Newsletter gegenüber. "Das ganze wäre überzeugender, wenn DEAL nun auch begänne, mit dem gesparten Geld energisch die nötigen qualitätvollen alternativen Publikationsmöglichkeiten zu finanzieren, also jene Zeitschriften, die längst im Open Access publizieren."
"Baden-württembergische Universitäten kündigen Vertrag mit Großverlag Elsevier" (Pressemitteilung Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg, 7.7.): http://www.lrk-bw.de/index.php/pressemitteilungen
"Hohe Preise: Berliner Universitäten kündigen Vertrag mit großem Wissenschaftsverlag" (Berliner Zeitung, 6.7.): http://www.berliner-zeitung.de/berlin/hohe-preise-berliner-universitaeten-kuendigen-vertrag-mit-grossem-wissenschaftsverlag-27926974
"Major German universities cancel Elsevier contracts" (The Scientist, 17.7.): http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/49906/title/Major-German-Universities-Cancel-Elsevier-Contracts/
Sascha Lauer: "Vertragskündigungen Elsevier 2017" (DEAL, [5.8.2017]): https://www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/


8. Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1.
Blog zu Citizen Science und Ehrenamt in Kultur und Geisteswissenschaften
Die Einbindung von Laien in die archäologische Arbeit kann sehr befruchtend für beide Seiten sein, ist mitunter aber auch mit Herausforderungen und Vorurteilen verbunden. Die von der DGUF unterstützte Tagung "Bürger Künste Wissenschaft" hat sich deshalb im September 2015 mit Citizen Science und Ehrenamt in Kultur und Geisteswissenschaften im Kontext aktueller Entwicklungen befasst. Um den Austausch über theoretische Ansätze und die praktische Umsetzung von Citizen Science weiter zu fördern, ist aus der Tagung nun ein Blog entstanden. Es versteht sich als Plattform, auf der Wissenschaftler und Bürgerforscher gleichermaßen zu Wort kommen können, um auszuloten, wie das gegenseitige Verständnis gefördert werden kann und was gelungene Citizen-Science-Projekte auszeichnet. Als Gemeinschaftsblog für Autoren aus verschiedenen Disziplinen bietet es auch Archäologen und an Archäologie Interessierten die Möglichkeit, ihre Erfahrung zu teilen und die Disziplin als Vorreiter und Impulsgeber für das Feld in den Geisteswissenschaften zu profilieren. Das Redaktionsteam freut sich über E-Mails an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..
https://bkw.hypotheses.org

8.2.
Engagement und Erfolge ehrenamtlicher Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern
Die (Bürger-) "Initiative pro Archäologisches Landesmuseum" (IPAL) strebt die Wiedereinrichtung des 1992 geschlossenen archäologischen Museums in Mecklenburg-Vorpommern an. Ihr Sprecher, der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Jürgen Krakor, legt in seinem Aufsatz die Notwendigkeit sowie die regionalen Traditionen dar. Er zeigt auf, wie Bürger erfolgreich politischen Druck aufbauen, um die staatliche Archäologie zu unterstützen. Ende Juni äußerte sich übrigens sagte "Die Linke" Mecklenburg-Vorpommern dahingehend, dass die Landesarchäologie dringend Hilfe brauche. Die Personalausstattung sei völlig unzureichend, und vieles müsse von Ehrenamtlichen erledigt werden. In den Wahlprüfsteinen vom Sommer 2016 hatte die DGUF die Parteien Mecklenburg-Vorpommerns u. a. zu genau diesem Aspekt befragt.
Krakor, J. (2017). Stellenwert durch Masse – Ehrenamtliche als Bindeglied zur Öffentlichkeit. Archäologische Informationen 40, Early View, online publiziert 12. Juli 2017. http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Krakor.pdf
"Landesarchäologie braucht dringend Hilfe" (Die Linke Mecklenburg-Vorpommern, 28.6.): https://www.originalsozial.de/nc/politik/pressemeldungen/detail/browse/2/zurueck/presse/artikel/landesarchaeologie-braucht-dringend-hilfe/
Wahlprüfsteine der DGUF zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 4. September 2016: http://www.dguf.de/403.html

8.3.
Selten gezeigter Alltag: Ehrenamtliche Sondengänger im Grabungseinsatz
Bei einer archäologischen Ausgrabung ist es anhaltend nötig, gute Kompromisse zwischen dem Wünschenswerten und dem realistisch Möglichen zu machen, es wird auf effektives Vorgehen geachtet. Pinsel und Kelle, die so oft klischeehaft mit dem Thema "Ausgrabung" verknüpften Arbeitsgeräte kommen in der Realität nur selten zum Einsatz. Obwohl auch bei Flächengrabungen der Oberboden nicht belanglos ist, sondern Funde und wertvolle Lageinformationen enthalten kann, wird er zumeist nicht manuell durchgearbeitet, sondern mit dem Bagger abgeschoben. Auch danach wird die Grabungsfläche oft noch etwas weiter maschinell planiert, einfach, weil manuelle Arbeit zu teuer wäre. Erst dann, wenn die Befunde sichtbar und abgrenzbar sind, kommen Handarbeit und feinere Geräte zu Einsatz. Viele Kollegen bitten dann ehrenamtliche Sondengänger um Hilfe, die den abgeschobenen Oberboden ("Abraum") nach Metallfunden durchsuchen und die in der Grabungsfläche mit ihren Sonden prospektieren. Denn solange gröberes Gerät im Einsatz ist, ist auch hier die Gefahr groß, kleine Metallfunde wie z. B. Münzen zu übersehen. Sie Arbeit von ehrenamtlichen Sondengängerinnen und Sondengängern in enger Kooperation mit Grabungsarchäologen ist in der Praxis sehr häufig, aber in der Öffentlichkeit wenig bekannt, entspricht sie doch weniger dem klischeehaften Bild vom einsamen (und oft auch illegal tätigen) Schatzsucher. Genau diese Art des Routineeinsatzes von ehrenamtlichen Sondengängern dokumentiert die neueste Episode von "German Treasure Hunter" (zuletzt: DGUF-Newsletter vom 19.3.2017 Punkt 7.1.), gefilmt bei aktuellen Ausgrabungen in Krefeld. Doch statt - wie hier - nüchtern sachlich zu erklären, worum es geht, nimmt das Video den Weg über gute Bilder und die Stimmung von Erlebnis und Abenteuer, immer wieder mit Bildern vom Finderglück. Erst im Abspann des Videos schimmern Routine und Pleiten in der Alltagsarbeit durch. Doch das soll keine Kritik sein. Das 22-minütige Video zeigt unterhaltsam und lehrreich - doch ohne belehrend zu sein - die enge Zusammenarbeit von Profis und Ehrenamtlern, es enttabuisiert das Sondengehen und widerspricht dem Märchen vom angeblich stets spannungsgeladenen Verhältnis zwischen Fachwelt und Sondengängern. Sehenswert! - und zur Weiterverbreitung empfohlen.
"German Treasure Hunter Episode 07 / 2017 - Die Ausgrabung" (YouTube, 24.7.; 22:18 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=pwd2mdPMEAU&feature=youtu.be

8.4.
Nicht falsch, aber auch nicht anwendbar: Neue Stellungnahme zu digitaler Wissenschaftskommunikation
"Social Media und digitale Wissenschaftskommunikation" ist der Titel einer Stellungnahme von Leopoldina, acatech und der Union der Akademien der deutschen Wissenschaften vom Juni. Aber bereits der Untertitel "Analyse und Empfehlungen zum Umgang mit Chancen und Risiken in der Demokratie" lässt ahnen, wie defensiv sie ausfällt. Kritiker wie Josef König erwägen, ob sie ein Theaterstück darstellen oder eher Kasperletheater. Kristin Oswald findet auch wohlwollende Aspekte: Obwohl es sehr positiv zu betrachten sei, das Thema Social Media in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang einzuordnen, hinterlasse die Stellungnahme "das Gefühl, dass primär die Angst vor Fake News und Hatespeech die Autoren stärker geleitet hat als die Potenziale und positiven Beispiele für gelungene digitale Wissenschaftskommunikation". Oswald spricht in ihrer Einordnung der Stellungnahme die Schwierigkeiten von Wissenschaftskommunikation an, nämlich die "Ansprüchen der Wissenschaftler, ihre Deutungshoheit und ihr Wissen nach redlichen wissenschaftlichen Maßstäben in die Welt zu senden". Besonders in den Sozialen Medien bedeutet Kommunikation aber genau das und nicht etwa die klassische Information z. B. via Pressemeldung. Auf Facebook, Twitter, YouTube etc. geht es viel stärker um den Dialog auf Augenhöhe und darum, Nähe zu schaffen. Mit dem Festhalten an Deutungshoheiten lässt sich das kaum vereinbaren. Auf den Umgang mit dem Feedback der Nutzer gehe die Stellungnahme kaum ein, schreibt Oswald bedauernd. Insgesamt seien die Feststellungen in der Stellungnahme zwar nicht falsch, aber sie biete wenig Anwendbares.
Kristian Oswald, "Wenig Social, viel Media. Neue Stellungnahme zu digitaler Wissenschaftskommunikation" (Krosworldia, 14.7.): https://kristinoswald.hypotheses.org/2056
Josef König, "‘Man fühlt Absicht, und man ist verstimmt‘" (Widderworte, 8.7.): http://www.widderworte.de/2017/07/man-fuehlt-absicht-und-man-ist-verstimmt/
Julia Metag, "Worin liegen die Spezifika von Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien?" (Wissenschaftskommunikation.de, 5.7.): http://www.wissenschaftskommunikation.de/worin-liegen-die-spezifika-von-wissenschaftskommunikation-in-sozialen-medien-6037/
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Juni 2017): Social Media und digitale Wissenschaftskommunikation. Analyse und Empfehlungen zum Umgang mit Chancen und Risiken in der Demokratie: http://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2017_Stellungnahme_WOeM_web.pdf
Präsentation der Social-Media-Stellungnahme als Video (acatech, 30.6.; Video, 2:46 Std.): https://www.youtube.com/watch?v=AiBG7iChnVU

8.5.
Von Citizen Science profitieren auch die Geisteswissenschaften
Bürgerwissenschaft, Citizen Science, ist bislang vor allem in den Naturwissenschaften verbreitet. Dort klassifizieren Bürger Galaxien, zählen Feuersalamander etc. In den Geisteswissenschaften ist noch viel Luft von oben – in der Archäologie vor allem, wenn man Bürger nicht ausschließlich Scherben waschen lässt, sondern sie wirklich mitforschen und damit auch mitbestimmen lässt. Astrid Herbold beschreibt, wie sich die Möglichkeiten auch durch die Digitalisierung derZeit gewaltig verändern, welche Chancen die Geisteswissenschaften haben. Ihr Artikel gibt einen guten Über- und Einblick.
Astrid Herbold, "Citizen Science. Die Laienforscher kommen" (Der Tagesspiegel, 10.7.): http://www.tagesspiegel.de/wissen/citizen-science-die-laienforscher-kommen/20038162.html


9. Ausstellungen und Museen
9.1.
Braucht auch unser Museum endlich eine eigene App?
Die Literaturwissenschaftlerin und Bloggerin Angelika Schoder hinterfragt die Sinnhaftigkeit von Museums-Apps. Einerseits grassiere quasi ein App-Fieber unter Museen: jedes Museum meine, eine eigene App als Führer anbieten zu müssen. Dem stünden hohe Kosten gegenüber und zumeist ernüchternd geringe Nutzerzahlen. Lohnt das? Nein, meint die Bloggerin, meistens nicht. Wer heute ergänzend zu seinen übrigen Informationsangeboten auch Inhalte für Smartphones im Museum anbieten wolle, möge alternativ an eine gute, responsive Website denken (die es ja eh braucht) oder an Audioguides. Hier gebe es ausgereifte und günstige Plattformen, die eigene technische Entwicklungen überflüssig machten, so dass man sich auf die Inhalte fokussieren könne. Ein lesenswerter, zum (selbst-) kritischen Nachdenken anregender Beitrag.
Angelika Schoder: "Die App kann weg! Warum fast keiner mehr eine Museumsapp braucht" (MusErMeKu, 19.7.): https://musermeku.org/2017/07/19/museumsapp/

9.2.
Es knirscht am Humboldt-Forum in Berlin
Spricht man persönlich mit einschlägig Offiziellen in Berlin, heißt es stets "Das Humboldt-Forum wird 2019 eröffnet. Alle Vorbereitungen liegen im Zeitplan" - was auch die freundlich anmutende Website des Forums und im Juni 2017 die Tage der offenen Baustelle untermauerten. Angesichts des BER ist das Einhalten eines Termins offenbar eine zentrale Botschaft. Doch je sichtbarer das riesige Gebäude an der Museumsinsel nun wird, desto vernehmlicher fragen Interessierte "Was genau wird denn eigentlich eröffnet, wie steht um die Inhalte?". Die 2016 erschienene wissenschaftsethnographische Studie von Friedrich von Bose vermittelte Außenstehenden tiefe Einblicke in einen wichtigen Teil der inhaltlichen Vorbereitungen, nämlich die Planungen für den Bereich Ethnologie. Danach hat der Leser weniger Zweifel am Einhalten des Zeitplans, sondern vielmehr am Vorliegen eines inhaltlich überzeugenden Konzepts für das gewaltige Vorhaben. Mitte Juli 2017 hat nun Neil MacGregor, der Vorsitzende der Gründungsintendanz des Berliner Humboldt-Forums, seine Vertragsverlängerung bis 2019 bekannt gegeben, sprich: ein Engagement für die Zeit nach der Eröffnung ausgeschlossen. Ein lesenswerter Bericht von Swantje Karich (Die Welt) setzt diese Nachricht in einen weiteren Kontext, sammelt aktuelle Eindrücke, Stimmen und Stimmungen. Nach ihrer Ansicht deutet sich an, dass die selbstgesteckten hohen inhaltlichen Ziele kaum mehr erreichbar sind: "Das Humboldt-Forum steckt voller Widersprüche. MacGregor und seinem Team bleiben nur noch wenige Monate. Vielleicht ist es an der Zeit, mit diesen Konflikten zu arbeiten. Ein Narrativ, das von der Einheit der Welt erzählt, wird eine Utopie bleiben", endet ihr Zustandsbericht. Derweil ist die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy recht lautstark aus dem Expertenbeirat des Humboldt-Forums zurückgetreten, verbunden mit heftigen öffentlichen Vorwürfen gegen die Institution. Vorwürfe, welche die FAZ als teilweise berechtigt bewertet: es brauche eine feste Verankerung der Provenienzforschung am Forum.
Website des Humboldt-Forums: http://www.humboldtforum.com/de-DE/
"Humboldt Forum in Berlin-Mitte: Tage der offenen Baustelle im Stadtschloss" (Tagesspiegel, 21.6.): http://www.tagesspiegel.de/berlin/humboldt-forum-in-berlin-mitte-tage-der-offenen-baustelle-im-stadtschloss/19963040.html
Friedrich von Bose: Das Humboldt-Forum: Eine Ethnografie seiner Planung. Berlin 2016: Kadmos.
Johanna Di Blasi: Rezension von: Friedrich von Bose: Das Humboldt-Forum. Eine Ethnografie seiner Planung, Berlin: Kadmos 2016. In: Sehepunkte 17 (2017), Nr. 5 [15.05.2017]: http://www.sehepunkte.de/2017/05/30407.html
Swantje Karich: "So schlimm steht es wirklich um das Humboldt-Forum" (Welt/N24, 23.7.): https://www.welt.de/kultur/article166916316/So-schlimm-steht-es-wirklich-um-das-Humboldtforum.html
"Streit ums Humboldt-Forum Kunsthistorikerin Savoy: 'Da herrscht totale Sklerose'" (Tagesspiegel, 21.7.): http://www.tagesspiegel.de/kultur/streit-ums-humboldt-forum-kunsthistorikerin-savoy-da-herrscht-totale-sklerose/20092228.html
"Eskalation am Humboldtforum: Moral und Kulturbesitz" (FAZ, 27.7.): http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/eskalation-am-humboldtforum-moral-und-kulturbesitz-15123553.html
"Das Humboldt-Forum muss einen neuen Weg gehen" (NDR, 1.8.): http://www.ndr.de/kultur/Ueber-Deutschlands-koloniale-Vergangenheit,journal942.html

9.3.
Petition gegen die Schließung des Historischen Museums Luzern
Der Kanton muss sparen, es geht um jährlich 60 Millionen Franken, und also wird u. a. per 1. Januar 2018 die Schließung des Naturkundemuseums und des Historischen Museums, in dem auch die kantonale Archäologie gezeigt wird, beschlossen. Noch ein Kanton, der an der Kultur spart, denkt man. Der innerschweizerische Wettbewerb der Kantone untereinander um möglichst niedrige Steuern für seine Bürger - letztlich ein Wettbewerb um vermögende Steuerzahler - führt zu einem sukzessive sinkenden Steueraufkommen und erheblichen Spardruck. Da Schuldenmachen vermieden wird, sind ganz unmittelbar bisherige Leistungen der öffentlichen Hand für die Bürger zu kürzen, oft trifft es den Kultursektor. In Luzern hat eine am 17.7. gestartete Petition nach weniger als einem Monat schon fast 15.000 Unterschriften erreicht, dem Unterstützungskomitee gehören prominente Schweizer an, auch der in Deutschland weithin bekannte Kabarettist Emil (Steinberger).
"Protest gegen Sparpläne: Unterschriften für Luzerner Naturmuseum und Historisches Museum" (SRF, 18.7.): https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/unterschriften-fuer-luzerner-naturmuseum-und-historisches-museum
"Protest gegen die Schliessung des Natur-Museums und des Historischen Museums Luzern" (SOS-museen.ch, 17.7.): http://www.sos-museen.ch/


10. Und sonst …
10.1.
Erster Trailer zu "Der Mann aus dem Eis" mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle veröffentlicht
Mit "Der Mann aus dem Eis" (Originaltitel: Iceman) erzählt Regisseur Felix Randau die fiktiven letzten Tage von "Ötzi" und die Ereignisse auf dem Tisenjoch vor 5.300 Jahren. Die Hauptrolle in der internationalen Koproduktion spielt Jürgen Vogel. Gedreht wurde in Bayern, im österreichischen Schnalstal und im Passeiertal in bis zu 3.000 M. ü. NN. Die Ur-Variante des Rätischen, die im Film gesprochen wird und nur ungenau überliefert wird, wird nicht untertitelt; dafür wird der Film in Archäologie-Kreisen gelobt. Das Drehbuch entstand unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen Jetzt wurde der erste Trailer des Spielfilms veröffentlicht. Premiere ist am 8.8. beim 70. Filmfestival von Locarno, Kinostart in Deutschland und Österreich ist der 30.11.
Trailer "Iceman": https://www.youtube.com/watch?v=y6VbFJToFWo
"Ötzi-Spielfilm: Der Trailer ist da!" (Archäologisches Museum Bozen, 26.7.): http://www.iceman.it/de/oetzi-spielfilm-trailer/
Text und Videos, darunter Publikumsstimmen: "70. Filmfestival Locarno: ‚Iceman‘: Ötzi macht ernst" (SRF, 10.8.): https://www.srf.ch/kultur/film-serien/filmfestival-locarno/iceman-oetzi-macht-ernst

10.2.
Fall Sennhauser: Schweizer Stiftungsaufsicht entscheidet ... nicht
Müssen die in einer extra dafür eingerichteten Stiftung aufbewahrten originalen Grabungsdokumentationen von 57 Grabungsorten in 13 Kantonen an diese Kantone überführt werden, oder dürfen sie weiterhin gemeinsam von dieser Stiftung archiviert werden? Ein Streit, der sich in der Schweiz seit circa einem Jahrzehnt hinzieht (zuletzt: DGUF-Newsletter vom 1.6.2017 Punkt 9.6.) - und den man abstrakt unter das Schlagwort "who owns the past?" packen kann. Zuletzt war die Schweizer Stiftungsaufsicht angerufen worden mit dem Monitum, die Dokumente würden von jener Stiftung nicht sachgerecht aufbewahrt. Nun, die angehörte Stiftung gelobte Besserung, ohne Termin und konkreten Plan, doch der Aufsicht genügt dies. Also geschieht weiterhin nichts. Nun werden wohl weitere Kantone den Klageweg beschreiten, womit Basel-Stadt in gleicher Sache vor Jahren schon erfolgreich war.
"Konflikt um Mittelalter-Dokumente: Eine Schweizer Stiftung weigert sich, mittelalterliche Dokumente herauszugeben – jetzt drohen mehrere Klagen" (NZZ, 2.8.): https://www.nzz.ch/schweiz/konflikt-um-mittelalter-dokumente-schwerwiegende-behinderungen-der-forschung-ld.1308859

10.3.
Zu zweit geht alles besser – TanDEM-X-Höhendaten für Wissenschaftler weltweit kostenfrei verfügbar
Ein neues, besser aufgelöstes Höhenmodell des kompletten Globus? Da klingelt was – hatten wir das nicht gerade schon mal? Natürlich, hatten wir, in den Newslettern vom 23.3. und 8.10.2015 (jeweils Punkt 9.5). Aber die vor zwei Jahren frenetisch gefeierte Freigabe der mit rund 30 m aufgelösten SRTM-1-Daten der NASA ist auflösungstechnisch ganz offenbar bereits Schnee von gestern. Heutzutage macht man – genauer: das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) macht – Höhenmodelle per Zwillings-Satelliten, und zwar mit einer Auflösung von 12 m bei einer Höhengenauigkeit von 1 m! Zwillings-Satelliten? Das Prinzip der TanDEM-X-Mission: Zwei Satelliten fliegen in geringem Abstand nebeneinander her und vermessen die Erdoberfläche aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln per Synthetic Aperture Radar (SAR). (Das mit den unterschiedlichen Blickwinkeln kommt dem photogrammetrieaffinen Newsletterredakteur doch gerade irgendwie bekannt vor...?) Das Ganze nennt sich dann eingängig "SAR-Interferometrie im X-Band" und liefert Oberflächenmodelle (DOMs), nicht, wie etwa LiDAR, ein DGM der Erdoberfläche – die Bäume sind also noch drin. Anders als (inzwischen) die SRTM-1-Daten sind die Höhenmodelle der TanDEM-X-Mission nicht frei herunterladbar. Immerhin: Wer den wissenschaftlichen Charakter seines Projekts nachweisen kann, kommt kostenfrei an die Daten. Wer ein kommerzielles Interesse hat, darf sich vertrauensvoll an Airbus Defence and Space wenden (und blechen). Alle anderen schauen – sehr zum Unmut der Kommentarspalten – in die Röhre, ein "Geländemodell in einer geringeren Auflösung für Jedermann" wird zwar vage für irgendwann mal versprochen, ist aber auf absehbare Zeit nicht verfügbar. Abgesehen davon hat ein vergröbertes Modell keine Vorteile gegenüber den bestehenden Daten (SRTM, ASTER) mehr, wenn man nicht gerade Lavaströme oder Gletscherrückgänge untersucht und auf brandaktuelle Höhendaten angewiesen ist. Hier scheint einmal mehr der Gewinn einer Public-Private-Partnership privatisiert zu werden – kein schlechtes Geschäft für Airbus! Kleines Schmankerl am Rande: Vor etwa zwei Jahren ging die Meldung durch die Medien, dass die Bundeswehr ein großes Interesse an den Daten hätte und sie für die knapp nicht mehr portokassentaugliche Summe von nur 475 Millionen Euro von Airbus kaufen wolle – obwohl die Datenerhebung weit überwiegend steuerfinanziert worden ist und daher dem Wirtschaftsministerium als der dem DLR übergeordneten Behörde bereits gehört. Open Access öffentlich finanzierter Daten? Fehlanzeige. Aber ein wirklich schönes Höhenmodell ist es, keine Frage.
"Neue Weltkarte in 3D: Globales Höhenmodell TanDEM-X fertiggestellt" (Meldung des DLR, 4.10.2016): http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-19509/#/gallery/24512
"TanDEM-X. Die Erde in drei Dimensionen" (Broschüre des DLR von 2009 mit technischen Details): http://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/Resources/documents/TanDEM-X_web.pdf
"TanDEM-X Science Service System" (Projektseite des DLR mit der Möglichkeit, per "Proposal" an die Daten zu kommen): https://tandemx-science.dlr.de/
"Der mysteriöse 475-Millionen-Euro-Deal" (Spiegel, 27.4.2015): http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/tandem-x-bundeswehr-kauft-satelliten-hoehenmodell-a-1030171.html

10.4.
Das kulturelle Erbe Japans und die UNESCO
Seit Juli 2017 sind die heilige Insel Okinoshima und zugehörige Stätten in der Region Munakata aufgrund ihres kulturellen und religiösen Reichtums UNESCO-Weltkulturerbe. Okinoshima ist eine knapp einem Quadratkilometer große Insel zwischen Japans Insel Kyūshū und der koreanischen Halbinsel. Aufgrund der Lage entwickelte sich Okinoshima vom späten 4. Jahrhundert bis zum 9. Jahrhundert n. Chr. zum Zwischenstopp für Seeleute. Auch ein religiöser Ort entstand, und noch heute wird die Insel in religiöse Riten eingebunden, sie zählt aber aufgrund strenger Zutrittsbeschränkungen zu den unzugänglichsten UNESCO-Welterbestätten Japans. Zu den auf Okinoshima ausgegrabenen Artefakten gehören Objekte aus Korea und der chinesischen Tang-Dynastie. Weitere kulturelle Orte Japans könnten bald auf dem langen Weg der Aufnahme in die UNESCO-Liste folgen. Ende Juli wurde der japanischen Regierung durch den Rat für kulturelle Angelegenheiten die Nominierung von Grabanlagen des 3. - 6. nachchristlichen Jahrhunderts für die UNESCO empfohlen. Die endgültige Entscheidung fällt die UNESCO erst im Sommer 2019. Zu den weiterhin auf der Vorschlagsliste (Tentativliste) als Weltkulturerbe verbleibenden Orten gehört die Insel Sado vor der Westküste Honshūs, der Hauptinsel Japans. Sado ist mit mehr als 50 Minen für ihre Gold- und Silberproduktion bekannt. Der früheste Nachweis für Bergbau-Aktivitäten liegt aus dem späten 12. Jahrhundert vor. In Japan gibt es gegenwärtig 17 Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes und vier des UNESCO-Weltnaturerbes.
"Sacred Island of Okinoshima and Associated Sites in the Munakata Region" (UNESCO): http://whc.unesco.org/en/list/1535
"Neues UNESCO-Weltkulturerbe für Japan: Die Insel Okinoshima" (Sumikai, 15.7.): https://sumikai.com/japan/nachrichten-aus-japan/neues-unesco-weltkulturerbe-fuer-japan-die-insel-okinoshima-184112/
"Niigata governor lobbies to get Sado's mines listed as UNESCO World Heritage sites" (The Japan Times, 31.7.): http://www.japantimes.co.jp/news/2017/06/26/national/niigata-governor-lobbies-get-sados-mines-listed-unesco-world-heritage-sites/#.WYg4o2d34vM
UNESCO-Welterbestätten in Japan: http://whc.unesco.org/en/statesparties/jp

10.5.
Europäisches Kulturerbejahr 2018: Kulturstaatsministerin nennt geförderte Projekte
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat am 26.7. insgesamt 34 Projekte für das Europäische Kulturerbejahr 2018 "Sharing Heritage" benannt, die ob ihrer herausragenden, gesamtstaatlichen Bedeutung mit Bundesmitteln in Höhe von insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert werden. Darunter auch die Ausstellung "Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland". Sie wird von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Verband der Landesarchäologen organisiert und soll von September 2018 bis September 2019 im Martin-Gropius-Bau in Berlin gezeigt werden.
"Bund fördert Vorhaben im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018" (Pressemitteilung Bundesregierung, 26.7.): https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2017/07/2017-07-26-bkm-europaeisches-kulturerbejahr.html
"5 Major Themes to be Discussed in Germany within European Year of Cultural Heritage 2018" (European Heritage Days): http://www.europeanheritagedays.com/Press-corner/News/5-Major-Themes-to-be-Discussed-in-Germany-within-European-Year-of-Cultural-Heritage-2018.html

10.6.
"graben & auswerten" - Amt für Städtebau der Stadt Zürich lanciert neue E-Publikationsreihe
Mitte Juli ist die erste Ausgabe von "graben & auswerten" erschienen, dem neuen elektronischen Publikationsformat des Amtes für Städtebau der Stadt Zürich. Thematisch handelt es sich um einen Rechenschaftsbericht des Kompetenzzentrums "Unterwasserarchäologie und Dendrochronologie" (UWAD) für die vergangenen fünf Jahre, der – auch wenn das nicht explizit vermerkt wird – im Open Access erscheint. Technisch basiert die 177 Seiten umfassende Publikation auf einem Online-Viewer (FlipViewer Xpress), der im Internetbrowser ausgeführt wird, auch ein PDF-Download ist vorgesehen. Gerüchteweise soll es auch eine gedruckte Variante geben – "graben & auswerten" ist also offenbar, analog zu den Schriften der DGUF, eine duale Publikation. Das würde das durchaus gelungene, aber klassisch statische, deutlich buchoid doppelseitenorientierte Layout erklären – die Möglichkeiten einer rein elektronischen Publikation, etwa das Einfügen von Links und Querverweisen, werden hier nur spärlich eingesetzt. Und der Inhalt? Den hat es natürlich auch: Im "Intro" werden die Arbeiten der UWAD unter markigen Zwischentiteln zusammengefasst – die beeindruckende Bilanz soll wohl vor allem auch der lieben Politik die Wichtigkeit des Kompetenzzentrums vor Augen führen. Unter "Schwerpunkt“ "sind dem Publikationstitel gemäß diverse Berichte über Feldaktivitäten und ggf. deren Auswertung der UWAD subsummiert, so beispielsweise Ultrakurzzusammenfassungen der Auswertungen zu den Ausgrabungen Zürich-Parkhaus Opéra und Zürich-Mozartstraße (die ja bereits jeweils mehrere Bücher füllen); die Entwicklung des GNSS-gestützten Unterwasser-Vermessungsgeräts "Hydra"; Tätigkeitsberichte des dendrochronologischen Labors, u. a. über die Entwicklung einer neuen Datenbank, die bessere Qualitätssicherung ermöglichen soll; ein "ganzheitliches Inventar" einer UNESCO-Pfahlbaufundstelle (inkl. Bathymetrie, hydrodynamischen Daten und Georadar), das in einem 3D-Modell mündet, mit dem sich die Gefährdungslage der einzelnen Schichten darstellen lässt; ein Bericht über das Vorgehen bei der 3D-Rekonstruktion des Pfahlbaudorfes von Zürich-Parkhaus Opéra mittels "CityEngine" (vgl. dazu den DGUF-Newsletter vom 24.4.2017, Punkt 8.1.); und ein Kooperationsprojekt mit Griechenland bezüglich einer Pfahlbau-Großgrabung in der Provinz Makedonien. Im "Blickwinkel" finden sich intervieweske Gespräche mit Personen, die an unterschiedlichen Orten Berührungspunkte mit der UWAD haben (Universität, Bauwesen, Geigenbau). Bei "Aktuelles" gibt es u. a. ein Plädoyer dafür, "öffentlichkeitswirksame Produkte [...] trotz eingeschränkter Ressourcen zur Daueraufgabe" zu machen. Unter der Rubrik "Aufgetaucht" schließlich finden sich Kürzestberichte zu den Projekten der UWAD zwischen 2012 und 2016. Ob das alles in "der Öffentlichkeit zugänglich"er Art beschrieben ist, muss – trotz Glossar – bei einzelnen Beiträgen allerdings bezweifelt werden. Bisher erschien der Rechenschaftsbericht der UWAD alle zwei bis drei Jahre zusammen mit denen der Überwasser-Archäologie und der Denkmalpflege – das jetzige Format bietet deutlich mehr Flexibilität und Platz. Wir sind gespannt, wann das nächste "graben & auswerten" erscheint und wie es aussehen wird. Kommt das jetzt alle fünf Jahre als Rechenschaftsbericht der UWAD? Oder dürfen die anderen Abteilungen des Amtes für Städtebau auch einmal "graben & auswerten"? Ein guter, verheißungsvoller Start, aber so ganz geschärft scheint das Publikationsprofil noch nicht zu sein.
graben & auswerten 1, Juli 2017 (Stadt Zürich, Amt für Städtebau (Hrsg.), E-Paper): https://www.stadt-zuerich.ch/epaper/hbd/afs/graben_und_auswerten_output/web/html5/index.html?&locale=DEU
Website des Zürcher Amts für Städtebau: https://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/ueber_das_departement/organisation/staedtebau.html
Facebook-Profil "Archäologie Stadt Zürich": https://www.facebook.com/archaeologiezuerich


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