Dr. habil. Patrick Roberts

Ich bin ein multidisziplinär arbeitender Archäologe mit einem besonderen Interesse an der Erforschung der Mensch-Umwelt-Interaktionen in der Vergangenheit über Raum und Zeit hinweg. Ich habe neuartige vergleichende Forschungsansätze zur Geschichte des Menschen in den Tropen entwickelt, darunter Forschungen zu Landnutzungsänderungen, antikem Städtebau, Nahrungsmittelproduktion und den Auswirkungen des Kolonialismus. Ich interessiere mich dafür, wie die Archäologie an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen angesiedelt werden kann, und es ist mir sehr wichtig, Fragen und Ansätze, die sich auf detaillierte archäologische Zusammenhänge stützen, in den Vordergrund zu stellen.

Ich bin Professor Peter Mitchell von der Universität Oxford zu Dank verpflichtet, der mich ermutigt hat, Archäologie als Beruf zu wählen, und Professor Julia Lee-Thorp, die mir gezeigt hat, wie solide und effektive archäologische Wissenschaft betrieben werden sollte. Ich bin auch unendlich dankbar für die unerschütterliche Großzügigkeit und Unterstützung all der Archäologen aus aller Welt, mit denen ich das Vergnügen hatte, zusammenzuarbeiten, und die mir gezeigt haben, dass die akademische Welt durch Zusammenarbeit und nicht durch Konkurrenz entstehen kann.

Ich suche nach Forschungsanträgen mit fundierten, archäologisch begründeten Fragen, die unser Wissen über die menschliche Vergangenheit erweitern können. Besonderen Wert lege ich auf Studien, die die Stärken und Schwächen der verschiedenen Methoden, die auf unterschiedliche Fragestellungen angewandt werden können, würdigen, und auf solche, die versuchen, die Archäologie zu mobilisieren, um zukunftsfähige Beiträge zu gesellschaftlichen Herausforderungen zu leisten. Ich suche auch nach Vorschlägen, die einen klaren, greifbaren Nutzen für die lokalen akademischen Gemeinschaften und die Interessengruppen in den Gebieten, mit denen sie sich befassen, bieten.

Ich glaube, dass Deutschland vor einem großen Fortschritt bei der stärkeren Integration von wissenschaftlichen Ansätzen in die archäologische Arbeit steht. Als Mitglied des Fachkollegiums würde ich mich für eine engere, aber dennoch kritische Interaktion zwischen den Disziplinen und unterschiedlichen Methoden einsetzen und gleichzeitig dafür sorgen, dass archäologische Fragestellungen und kontextuelle Informationen als kritisches Gerüst im Vordergrund stehen. Ich glaube, dass die Archäologie auf diese Weise die tiefgreifendsten Erkenntnisse über unsere Vergangenheit entwickeln und die umfassendsten Datensätze für unsere Gegenwart und Zukunft bereitstellen kann.

Ich glaube, dass verschiedene Publikationsformen wichtig sind und dass ein Gleichgewicht gefunden werden muss zwischen Veröffentlichungen, die das öffentliche Interesse an unserem Fachgebiet wecken können, und solchen, die solide, schrittweise Fortschritte in unserem Verständnis der menschlichen Geschichte in verschiedenen Teilen der Welt machen. Die Grundsätze des offenen Zugangs und der FAIR-Daten sind wichtige Elemente, um die größtmögliche Reichweite der archäologischen Arbeit zu gewährleisten. Es ist jedoch wichtig anzuerkennen, dass nicht alle Wissenschaftler in verschiedenen Teilen der Welt es sich leisten können, ohne Unterstützung Open-Access-Gebühren zu zahlen - ein Problem, das in Zukunft angegangen werden muss.