Archäobotanische Arbeitsgruppe NRW - Ingrid Cloß, Dr. Arie J. Kalis, Dr. Jutta Meurers-Balke, Dr. Ursula Tegtmeier und Dr. Ralf Urz: Träger des Deutschen Archäologiepreises 2005
Die Verleihung des 3. Deutschen Archäologiepreises 2005 an die archäobotanische Arbeitsgruppe NRW ehrte vor allem die ergebnisorientierte Forschung und die praktizierte Teamarbeit, der sich die am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Köln installierte Arbeitsgruppe mit hohem Engagement widmet.
Die Arbeitsgruppe - bestehend aus Arie J. Kalis und Jutta Meurers-Balke als Pollenanalytiker, sowie Ingrid Cloß als technische Assistentin - wird komplettiert durch Ursula Tegtmeier und Ralf Urz, die auf die botanische Bestimmung und archäologische Interpretation von Hölzern und Holzkohlen bzw. die entsprechende Analyse von botanischen Großresten spezialisiert sind.
Die in der Arbeitsgruppe gepflegten Ansätze werden von Archäologen positiv bewertet und immer wieder als erstrebenswerte, zukünftige Aufgaben formuliert. Es sind dies
- die Interdisziplinarität
- die Vereinigung von Forschung, Lehre und Denkmalpflege
- die Entwicklung neuer archäologischer Arbeitsmethoden
- die Erfassung und Sicherung archäologischer Daten
- die Teamarbeit
- die zeitnahe Publikation
- die Vermittlung von Arbeitsergebnissen an die interessierte Bevölkerung und
- ein breites Arbeitsspektrum ohne Spezialisierung auf ein enges Zeitfenster.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe kooperieren in hervorragender Weise mit Archäologinnen und Archäologen unterschiedlicher Spezialisierung und können aufgrund ihrer eigenen Ausbildung bzw. Erfahrungen gemeinsame Projekte ergebnisorientiert vorantreiben. Auch aufgrund der qualitativ hochwertigen Untersuchungen der Kölner Arbeitsgruppe haben sich die naturwissenschaftlichen Disziplinen Botanik und Zoologie in enger Zusammenarbeit mit den Archäologien von ehemals "Hilfswissenschaften" zu archäologischen Spezialdisziplinen entwickeln können.
Die Archäobotanik wie sie von den Preisträgern betrieben wird liefert ein wesentliches Verständnis für die Wechselwirkung von Mensch und Umwelt in der Vergangenheit. Dies ermöglicht wirklichkeitsnahe Illustrationen der Lebensumstände, wie sie der herkömmlichen "Artefakt- und Befundarchäologie" alleine niemals gelingen.
Stand: Dezember 2005