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Inhalt
1.1 DGUF nominiert fünf Kolleginnen und Kollegen für die Fachkollegienwahl 2023 der DFG
1.3 Ausschreibung des Deutschen Studienpreises für Archäologie für 2023 (bis 15.2.)
2 Tagungen und Veranstaltungen
2.1 Archäometrie und Denkmalpflege 2023 (Mannheim, 28.-31.3.)
2.2 "'Odin mit uns!' Ahnenkult und Rechtsextremismus" (Schleswig, 9.12.)
3.1 Neu im Early View der "Archäologischen Informationen"
3.2 Aktuelle Ausgrabungen und Forschung in den Medien
3.3 Forschungsdatenmanagement: Das Projekt FAIR.rdm im Programm "Entangled Africa"
3.4 Basel-Wettsteinplatz: 15 weitere Frühmittelaltergräber geborgen
3.6 Kaiser Sponsianus: Gab es ihn oder nicht?
4.1 Gut gemacht, stabil, sehr hilfreich: PointSamplingTool (QGIS)
4.2 riojaPlot - nicht nur für Pollendiagramme
5 Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)
6.1 Aktuelles rund um Kulturgutschutz in den Medien
6.2 Goldschatz von Manching gestohlen
6.3 Als Staat nach dem Untergang digital fortexistieren: Kulturgutschutz im Metaverse
6.4 Irak: Reform und Dekolonialisierung von Ausgrabungen und Surveys
7.1 Aufkäufe und Risikokapital: ein Wendepunkt für die privatwirtschaftliche Archäologie in den USA?
7.3 SPAU GmbH ist nachhaltigstes Unternehmen 2022 in der Wetterau
7.4 #IchBinHanna international: Ergebnisse der EAA-Umfrage bei Early-Career-Archäologen in Europa
7.5 Kerstin P. Hofmann wird Erste Direktorin der RGK
8 Bürger und Archäologie & Citizen Science
8.1 Interessenvertretung und Lobbyarbeit für die Archäologie
8.2 Schenefeld: Das Citizen-Science-Projekt von ROOTS (Mai/Juni 2022)
9.1 "Museum geht auch inklusiv, digital und barrierearm": Die Neanderthal:Memories-App
Ende Oktober reichte die DGUF ihre Nominierungen zur Fachkollegienwahl 2023 fristgerecht ein - genauer: für den Bereich "Ur- und Frühgeschichte (weltweit)" im Fachkollegium "Alte Kulturen" für die Amtsperiode 2024-2028. Nun liegt der Ball bei den Gremien der DFG, die abschließende Kandidierendenliste für die 4 zu wählenden Kollegiaten soll ca. Juni 2023 veröffentlicht werden. Intern hatte die DGUF ein geordnetes Verfahren verfolgt: Der (neue) DGUF-Arbeitskreis Professorium hatte zunächst die (zwei) Kandidaturen debattiert und festgelegt, die aus Sicht des AK das Fach in seiner ganzen Breite gut abdecken und für die UFG auf jeden Fall nominiert werden sollen. Da der DGUF laut den Regularien der DFG maximal 8 Nominierungen möglich sind, erwog der AK Professorium einige weitere Kandidaturen gründlich. Anschließend kontaktierte der DGUF-Vorstand einige benachbarte Fachgesellschaften, klärte Synergien ab und weitete in Folge dessen den Kreis ihrer Nominierungen aus, um eine breitere Basis zu gewinnen. Die DGUF möchte davon absehen, die resultierende Liste ihrer fünf Nominierungen öffentlich zu machen, sie wird vielmehr später über die Kandidaturen berichten, die sich durchgesetzt haben und im Okt./Nov. 2023 zur Wahl stehen. Denn im nächsten Schritt sichtet die DFG, wie viele Nominierungen jede Kandidatur erreicht hat, um danach die Wahlliste mit 8 Namen zu erstellen.
DFG Sammelseite für die Fachkollegienwahl 2023 samt aller Regularien und Termine: https://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/fachkollegien/index.html
DGUF-AK "Professorium": https://dguf.de/mitmachen/arbeitskreise/professorium
Welche spannenden archäologischen Ausgrabungen, Entdeckungen und Entwicklungen gab es in Deutschland im Jahr 2022? Ausgräber, Forschende und Fachleute werden am Samstag, 25.2., auf unserer virtuellen Tagung von ihren Ergebnissen berichten. Die Veranstaltung richtet sich gleichermaßen an Fachkollegen wie an interessierte Bürgerinnen und Bürger – sie alle sind uns ganz herzlich willkommen! Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich. Wenn Sie einen Vortragsvorschlag einreichen möchten: Ihre Ausgrabung/Ihr Forschungsprojekt muss in Deutschland (plus Grenzgebiete) und großteils im Jahr 2022 stattgefunden haben. Bei mehrjährigen Projekten können Sie den Anteil aus dem Jahr 2022 vorstellen. Zur Anmeldung eines Vortrags (15 Minuten und 5 Minuten für Diskussion/Fragen) senden Sie bitte bis spätestens 5.2. ein Abstract von max. 200 Wörtern & einen Vortragstitel von max. 15 Wörtern an vorstand@dguf.de. Bitte geben Sie außerdem an: 1. das Bundesland, dem der Befund (hauptsächlich) zuzuordnen ist; 2. die Zeitstellung, der der Befund (hauptsächlich) zuzuordnen ist. Möglich ist alternativ auch "Entwicklungen, Techniken und Methoden".
Tagungswebsite: https://dguf.de/tagungen-events/das-archaeologische-jahr
Ab sofort läuft der Ausschreibungszeitraum für den Deutschen Studienpreis für Archäologie 2023 der DGUF. Die Ausschreibung richtet sich an Studierende aller archäologischer Fachdisziplinen und ihrer Nachbarwissenschaften, die an einer deutschen Hochschule im Jahr 2022 preiswürdige Studienleistungen erbracht haben. Hierzu zählen Seminar‐ oder Abschlussarbeiten und erste eigene Publikationen, die sich innovativ mit für die europäische Archäologie relevanten Forschungsthemen auseinandersetzen. Als preiswürdig erachtet werden herausragende archäologische Forschungsarbeiten zur Geschichte Mitteleuropas oder zu Regionen der Welt, die auf die kulturellen Entwicklungen Mitteleuropas Einfluss ausgeübt haben respektive zu deren Verständnis wichtig sind. Ebenso können innovative methodologische Arbeiten in der Archäologie oder ihren Nachbardisziplinen gewürdigt werden, die der archäologischen Wissenschaft, der archäologischen Denkmalpflege, dem Kulturgüter- und Kulturlandschaftsschutz oder den archäologierelevanten Rechts- und Umweltwissenschaften einen wichtigen Impuls geben. Die eingereichte Arbeit soll auf Grundlage eines findigen interdisziplinären Ansatzes oder einer besonderen Vernetzung oder eines unorthodoxen Forschungskonzeptes oder eines innovativen Einsatzes neuer Medien oder technischer Anwendungen erfolgt sein. Die DGUF kann auch hochschulpolitische Aktivitäten auszeichnen, die der Verbesserungen der archäologischen Studiengänge oder der allgemeinen Studienbedingungen dienen. Die ausgezeichnete Studienleistung kann in eine Publikation in einer der DGUF-Schriften münden. Wir unterstützen dies durch ein bis zu vierstündiges Publikations-Coaching durch einen der Herausgeber bzw. Redakteure der DGUF‐Schriften, das der Preisträgerin bzw. dem Preisträger bei Bedarf hilft, der Arbeit den letzten Schliff zu geben. Die viele Zeit und der große Aufwand, der in die Erstellung der prämierten Arbeit geflossen ist, können sich für den Preisträger also besonders lohnen, wenn die Arbeit einer wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Eine Veröffentlichung trägt zudem dazu bei, für den am Anfang seiner Karriere stehenden Preisträger eine fachliche Reputation aufzubauen. Der Preis ist ansonsten undotiert. Vorschläge können durch Studierende und Dozenten einer deutschen Hochschule oder Mitglieder einer deutschen archäologischen Gesellschaft eingereicht werden. Der Einreichungszeitraum endet am 15.2.2023.
https://dguf.de/archaeologiepreise/studienpreis/deutscher-studienpreis-fuer-archaeologie
Dieser Newsletter, unsere Schriftenreihen im Platinum Open Access, das Thema Archäoinformatik, die "Evaluation Beruf Archäologie", die Erhebung von Studierenden- und Absolventenzahlen in der deutschen Archäologie: aktuelle Beispiele dafür, wie sich DGUF für die Anliegen der Ur- und Frühgeschichte und angrenzender Wissenschaften sowie für die Menschen, die in der Archäologie arbeiten, stark macht - seit mehr als 50 Jahren und vielfach mit Erfolg. Wenn Sie im zurückliegenden Jahr unsere Arbeit wertgeschätzt haben und noch nicht Mitglied der DGUF sind, freuen wir uns sehr, wenn Sie das ändern! Mitglieder sind für uns eminent wichtig, denn mit Ihren Beiträgen können wir die realen Kosten unserer ehrenamtlichen Arbeit abdecken, und unsere Mitgliederzahl gibt uns politisches Gewicht. Das heißt, auch wenn Sie "nur" Mitglied sind und für weitergehendes Engagement keine Zeit haben, unterstützen Sie schon allein dadurch aktiv unsere Arbeit und helfen, die Archäologie voranzubringen. Auch als Nicht-Archäologe können Sie der DGUF übrigens herzlich gerne beitreten. Für Studierende liegt der Mitgliedsbeitrag bei gerade einmal 5 Euro/Jahr. Unsere Mitgliedschaft ist auch als "Probemitgliedschaft" für ein Jahr möglich, und nicht zuletzt können Sie eine DGUF-Mitgliedschaft auch an jemanden verschenken, der sich darüber freuen würde. Oder, natürlich, sie sich zu Weihnachten für sich selbst wünschen! ;-)
Die DGUF-Mitgliedschaft und die Anmeldung: https://dguf.de/mitmachen/mitglied-werden
Die DGUF-Mitgliedschaft ausprobieren (oder verschenken): https://dguf.de/mitmachen/mitglied-werden/probe-geschenkmitgliedschaft
Unter den zahlreichen Publikationen, welche die Herausgeber der "Archäologischen Informationen" zur Rezension ausschreiben, sei diesmal eine im November publizierte Dissertation hingewiesen. Aus dem Klappentext: "Im späten Mittelpaläolithikum Mittel- und Osteuropas wurde die Variabilität der Steingerätetechnologien der Neandertaler durch einen asymmetrischen Werkzeugtyp, sog. Keilmesser, ergänzt. Morphologische Merkmale und die Interpretation als Werkzeug im Langzeitgebrauch bieten ein einzigartiges Archiv für das Verhalten später Neandertaler. Analysiert wurden Funde aus Buhlen, Balver Höhle und Ramioul. Eine multidisziplinäre Kombination aus Funktionsanalyse und kontrollierten Experimenten ermöglichte eine Evaluierung veröffentlichter Interpretationen und führte zu einer umfassenden Herangehensweise, die verschiedene Methoden und Analysemaßstäbe einsetzt und neue Perspektiven auf Keilmesser öffnet." Wenn Sie Interesse an einer Rezension haben, richten Sie bitte Ihre Anfrage mit einer kurzen Begründung, weshalb Sie dieses Werk besprechen wollen, an: editor@dguf.de.
Alle Rezensionsangebote der "Archäologischen Informationen" mit weiteren Informationen zu Modalitäten und Ablauf: https://www.dguf.de/fileadmin/user_upload/publikationen/AI/dguf-dok_arch-inf_rezensionsangebote.pdf
Lisa Schunk: Understanding Middle Palaeolithic asymmetric stone tool design and use. Functional analysis and controlled experiments to assess Neanderthal technology. 215 pages. November 2022. https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/catalog/book/1076
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie ARCHAEOMETRIE e.V. (GNAA) im Museum Weltkulturen versammelt während dreier Tage Vortrags- und Poster-Präsentationen zu verschiedenen Themenbereichen der Archäometrie und Denkmalpflege. Sie sollen einen deutlichen naturwissenschaftlich-technischen Bezug im Bereich der Archäometrie aufweisen. Präsentiert werden Beiträge aus der Restaurierungs- und Konservierungsforschung mit analytisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.
https://archaeometrie-tagung.de
Am 9.12. findet im Schleswig die Tagung "'Odin mit uns!' Ahnenkult und Rechtsextremismus" statt. Anlässlich der Tagung erscheint eine Broschüre als Handreichung zum praxisbezogenen Umgang mit rechtsextremer Ideologie, Symbolen und anderen Inhalten bei Veranstaltungen und Aktivitäten mit engem Bezug zu Wikingern, Germanen und zur Urgeschichte in Schleswig-Holstein. Am Beispiel der Wikinger und ihnen zugesprochenen Phänomenen werden in der Broschüre die "Geschichtsmythen" und Rezeption durch die extreme Rechte, deren ideologischen Anknüpfungspunkte und Identitätsangebote aus unterschiedlichen Blickpunkten thematisiert. In der Broschüre wie auf der Tagung kommen sowohl Wissenschaftler als auch Menschen aus der Praxis zu Wort. Die Tagung wird gemeinsam organisiert vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein, dem Landesbeauftragten für politische Bildung in Schleswig-Holstein und der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig Holstein. Gäste sind willkommen, die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung an: fachtag@rbt-sh.de jedoch bis spätestens 5.12. erforderlich.
Tagungsprogramm: https://www.politische-bildung.sh/veranstaltungen/2283-odin-mit-uns-ahnenkult-und-rechtsextremismus.html
Wait, G. (2022). Principles of Advocacy and Constituencies and a Review of a Recent Example. Archäologische Informationen 45, Early View, published online 15 Nov 2022.
Thiery, F., Homburg, T., Klammt, A. & Schmidt, S. C. (2022). Software Review for the Software PointSamplingTool. Archäologische Informationen 44, Early View, published online 18 Nov 2022.
Lammers, L., Reinke, E. & Fäder, E. (2022). Archäologisches Forschungsdatenmanagement in der Praxis: Das Projekt FAIR.rdm im SPP2143 "Entangled Africa". Archäologische Informationen 45, Early View, online publiziert 14. Nov. 2022.
Depaermentier, M. & Flückiger, A. (2022). Tagungsbericht "Frühgeschichte! – Aber wie?" Die frühgeschichtliche Archäologie und die neuesten Methoden. Archäologische Informationen 45, Early View, online publiziert 3. Nov. 2022.
Aitchison, K. (2022). PaleoWest buys Commonwealth Heritage Group: a transformation for Cultural Resource Management and commercial archaeology in the United States? Archäologische Informationen 45, Early View, published online 27 Oct 2022.
https://www.dguf.de/early-views
"New Insights and Questions on the Water Supply System of the Ancient City of Pergamon" (DAI, 1.12.): https://www.dainst.blog/transpergmikro/new-insights-and-questions-on-the-water-supply-system/
"One of Europe's most ancient domestic dogs lived in the Basque Country" (Phys.org, 28.11.): https://phys.org/news/2022-11-europe-ancient-domestic-dogs-basque.html
"Tätowierungen an Mumien und an Tonfiguren in Deir el-Medina" (Selket's Bog, 25.11.): https://blog.selket.de/aus-der-forschung/taetowierungen-an-mumien-und-an-tonfiguren-in-deir-el-medina
"Egyptian mission unearths mummies with golden tongues in Quweisna necropolis" (Ahram Online, 24.11.): https://english.ahram.org.eg/News/480411.aspx
"The Unlikely Merchants: Women Antiquities Dealers in 19th Century Baghdad" (ASOR, 24.11.): https://www.asor.org/anetoday/2022/11/unlikely-merchants
"Ötzi the Iceman’s mummified corpse was found in an Alpine gully — but he didn’t die there, new study finds. A new study of the mummified body of Ötzi the Iceman questions the prevailing story of his death in the high Alps more than 5,000 years ago" (Live Science, 23.11.): https://www.livescience.com/otzi-iceman-death-revisited
"1,700-year-old spider monkey remains discovered in Teotihuacán, Mexico. Researchers found complete remains of the monkey and through it the earliest evidence of primate captivity, translocation, and gift diplomacy between Teotihuacán and Mayan elite" (University of California, Riverside, 21.11.): https://news.ucr.edu/articles/2022/11/21/1700-year-old-spider-monkey-remains-discovered-teotihuacan-mexico
"Un habitat gaulois et une nécropole de l’Antiquité gallo-romaine à Maen Roch (Ille-et-Vilaine)" (INRAP, 21.11.): https://www.inrap.fr/un-habitat-gaulois-et-une-necropole-de-l-antiquite-gallo-romaine-maen-roch-ille-16899
Die "Hand von Irulegi": "Auf einem 2100 Jahre alten Bronzeblech haben Wissenschaftler Wörter in der Sprache der Ur-Basken entdeckt. Das verändert den Blick auf die wohl rätselhafteste Sprache Europas fundamental" (Süddeutsche, 20.11.): https://www.sueddeutsche.de/wissen/baskisch-hand-irulegi-1.5699131
"Decoding Tutankhamun: Understanding the Tomb and its Treasures" (ASOR, 17.11.): https://www.asor.org/anetoday/2022/11/decoding-tutankhamun
"Südafrika: UiB scientists discover 80 000-year-old bone tools. An international team of archaeologists, led by a UiB scientist, has identified the oldest bone tools from southern Africa. The tools are 60,000 to 80,000 years old and were likely used for debarking trees and to dig into the ground" (University of Bergen, 15.11.): https://www.uib.no/en/sapience/158176/uib-scientists-discover-80-000-year-old-bone-tools
"Hominiden in der frühen Altsteinzeit haben bereits vor 780.000 Jahren Fisch gekocht. Fischzähne der archäologischen Fundstelle Gesher Benot Ya’aqov in Israel liefern frühesten Hinweis auf Garen von Nahrungsmitteln durch unsere Vorfahren" (Universität Mainz, 15.11.): https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/16585_DEU_HTML.php
"Ancient quarries in the vicinity of Pergamon" (DAI, 11.11.): https://www.dainst.blog/transpergmikro/ancient-quarries-in-the-vicinity-of-pergamon/
"Bisher unbekannter monumentaler Tempel in der Nähe des Tempio Grande in Vulci gefunden. Archäolog*innen der Universität Freiburg und der Universität Mainz identifizieren eines der größten bekannten Sakralgebäude der Etrusker" (Universität Freiburg, 10.11.): https://kommunikation.uni-freiburg.de/pm/2022/bisher-unbekannter-monumentaler-tempel-in-der-naehe-des-tempio-grande-in-vulci-gefunden?set_language=de
"Berliner Mauer: Archäologie gegen das Vergessen" (Deutsche Welle, 8.11.): https://www.dw.com/de/berliner-mauer-arch%C3%A4ologie-gegen-das-vergessen/a-63687105
San Casciano dei Bagni: "'Exceptional' trove of 24 ancient statues found immersed in Tuscan spa" (The Guardian, 7.11.): https://www.theguardian.com/world/2022/nov/08/exceptional-trove-of-24-ancient-statues-found-immersed-in-tuscan-spa
"Genetic analysis of Neolithic people from Mesopotamia shows blend of demographics" (Phys.org, 7.11.): https://phys.org/news/2022-11-genetic-analysis-neolithic-people-mesopotamia.html
"The Dos and Don’ts of Digging a Bog Body" (Oxbow Blog, 4.11.): https://www.oxbowbooks.com/oxbow/blog/2022/11/04/diggingabogbody/
"Los restos humanos encontrados en Axlor en 1967 siguen sin ser neandertales" (Arkeobasque, 4.11.): https://arkeobasque.wordpress.com/2022/11/04/los-restos-humanos-encontrados-en-axlor-en-1967-siguen-sin-ser-neandertales/
"Viking silver treasure uncovered in Täby in Stockholm" (Sweden's National Historical Museums, 2.11.): https://arkeologerna.com/viking-silver-treasure-uncovered-in-taby-stockholm/
"Ancient DNA Analysis Unravels the Early Peopling of South America" (Florida Atlantic University, 2.11.): https://www.fau.edu/newsdesk/articles/ancient-dna-south-america
"Nazca child ingested psychoactive cactus just before ceremonial death in ancient Peru. A hair sample from an ancient trophy head found buried in Peru reveals that the victim consumed a psychoactive plant prior to death" (Live Science, 31.10.): https://www.livescience.com/psychoactive-plants-peru-trophy-head
"Die Unterwassergrabung am römischen Hafen Babir bei Sukošan in Kroatien" (DAI, 17.10.): https://www.dainst.blog/crossing-borders/2022/10/17/unterwassergrabungen-in-kroatien/
FAIR.rdm unterstützt archäologische Projekte innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms SPP2143 "Entangled Africa" im Forschungsdatenmanagement. Der Artikel von Lukas Lammers, Eva Reinke und Eymard Fäder (Univ. Köln) gibt Einblicke in die Anlage des Projektes und beleuchtet einige der täglichen Herausforderungen sowie bisherige Erfolge.
Lammers, L., Reinke, E. & Fäder, E. (2022). Archäologisches Forschungsdatenmanagement in der Praxis: Das Projekt FAIR.rdm im SPP2143 "Entangled Africa". Archäologische Informationen 45, Early View, online publiziert 14. Nov. 2022. https://dguf.de/fileadmin/AI/archinf-ev_lammers-ua.pdf
Gegenüber der Altstadt von Basel werden rechtsrheinisch, d.h. nördlich des Rheins, in Kleinbasel rund um den Wettsteinplatz immer mal wieder frühmittelalterliche Gräber geborgen. Aktuell ist es die Anlage einer Fernwärmeleitung, die Bodeneingriffe verursacht. Im Zuge dieser Arbeiten wurden 15 frühmittelalterliche Gräber untersucht und geborgen. Anlässlich einer Presseinformation der Kantonsarchäologie Basel-Stadt wurde nun die Öffentlichkeit über Zwischenergebnisse unterrichtet, wie zuletzt im März 2022. Als Besonderheit wird aktuell ein Frauengrab des 7. Jh. n.Chr. hervorgehoben, aus dem eine Goldscheibenfibel stammt. Dass einzelne (nicht alle) Medien wieder einmal "Sensationsfund" titeln, ist wohl unvermeidlich ...
"Archäologischer Sensationsfund - Mittelalterliche Gräber mit Goldbeigaben in Basel gefunden. Forschende entdeckten bei Grabungen wertvolle Schmuckstücke aus dem 7. Jahrhundert" (SFR, 25.11): https://www.srf.ch/news/schweiz/archaeologischer-sensationsfund-mittelalterliche-graeber-mit-goldbeigaben-in-basel-gefunden
"Archäologie: Spektakulärer Grab-Goldfund in Basel" (Bote, 25.11.): https://www.bote.ch/nachrichten/schweizundwelt/panorama/spektakulaerer-grab-goldfund-in-basel-art-1448524
"Riehentorstrasse: Weitere Gräber und eine goldene Brosche: Das fanden die Bodenforschenden dieses Mal auf der IWB-Baustelle" (BZ, 25.11.): https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/riehentorstrasse-weitere-graeber-und-eine-goldene-brosche-das-fanden-die-bodenforschenden-dieses-mal-auf-der-iwb-baustelle-ld.2378699
Aus dem Frühjahr 2022: "Frühmittelalterliche Gräber in Kleinbasel" (Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt, 24.3.): https://www.archaeologie.bs.ch/ueber-uns/medienmitteilungen/fma-graeber-in-kleinbasel.html
In der Reihe der DGUF-CIfA-Onlinevorträge sprach Ass.-Prof. Dr. Barbara Hausmair (Universität Innsbruck) am 22.11. über "Von der Materialität des Nazi-Terrors zu 'Lagerarchäologie': eine kritische Retrospektive". Sie beleuchtete die Geschichte des Umgangs mit Relikten aus der NS-Zeit in Deutschland und Österreich mit den Modellen und Phasen-Bildungen von Alfredo González-Ruibal und Alaida Assmann: Der Spurensicherung (seitens der Siegermächte) und Konfrontation noch 1945 inkl. Tätigkeiten rund um die Identifizierung von Toten in Massengräbern folge bis Mitte/Ende der 1950er-Jahre eine Phase des Schweigens. Währenddessen seien viele Relikte abgerissen worden oder durch Umnutzung verschwunden. Die mit der 1968er-Generation verbundene "Vergangenheitsbewältigung" sei weitgehend ohne Rückgriff auf die materiellen Hinterlassenschaften ausgekommen. Erst die vor allem aus zivilgesellschaftlichem Engagement gegen das Vergessen entstandenen Projekte hätten in der Zeit ca. 1986-1999 auch Erinnerungsorte gesucht und seien auch in archäologische Aktivitäten und Initiativen zum Denkmalerhalt gemündet. Die professionelle Archäologie und der staatliche Denkmalschutz hätten diese Bewegung anschließend - ca. ab den 2000er-Jahren - stärker auch zur staatlichen Aufgabe gemacht. Trotz vieler Maßnahme der staatlichen Bodendenkmalpflege sieht Hausmair weiterhin einen starken Forschungsbedarf. Heute sei mehr Substanz gegraben, erhalten und geschützt als erforscht. Für die Forschung wünscht sie sich eine Loslösung von einzelnen Plätzen. Es gehe darum, die Landschaften der Massengewalt zu untersuchen, ihre Vernetzung mit lokalen Topografien, der Wirtschaft, der Bevölkerung. An den gut besuchten Vortrag schloss sich eine rege und lange Diskussion an, zu der zahlreiche anwesende Expertinnen und Experten beitrugen.
Ein römischer Kaiser Sponsian / Sponsianus (ca. 260 n. Chr.) ist einzig von einer 1713 in Transsylvanien geborgenen Goldmünze bekannt - deren Echtheit allenthalben bezweifelt wurde. In der Zeitschrift PlosOne wurden im November naturwissenschaftliche Untersuchungen vorgestellt, die die Echtheit der in Glasgow im Hunterian aufbewahrten Münze beweisen. Oder auch nicht. Die Autoren haben Abnutzungen und Kratzspuren an der Oberfläche der Münze untersucht und vor allem die Anhaftungen auf der Oberfläche der Münze. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Münze keine Fälschung sei, sondern aus der Antike stamme. Der Befund wurde von der Univ. Glasgow gepusht und erregte Aufmerksamkeit bis in die internationale Presse. In einem ausführlichen Tweet erinnert der Numismatiker "Subargenteus" (M. Pilekic) nochmals an die (zahlreichen und plausiblen) Argumente der Numismatik, die gegen die Echtheit der Münze sprechen und die durch die naturwissenschaftlichen Untersuchungen nicht widerlegt seien. Der Numismatiker Johannes Wienand stimmt diesen Zweifeln - ebenfalls auf Twitter - mit weiteren Argumenten zu. Kurz: ernstzunehmende Numismatiker stimmen nicht in den Jubel über einen neuen römischen Kaiser ein, sondern beharren auf den Zweifeln an der Echtheit der Sponsian-Münze.
Pearson, P. N., Botticelli, M., Ericsson, J., Olender, J. & Spruženiece, L. (2022). Authenticating coins of the ‘Roman emperor’ Sponsian. PLoS ONE 17(11): e0274285. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0274285
"Gold coin proves 'fake' Roman emperor was real" (BBC News, 25.11.): https://www.bbc.com/news/science-environment-63636641
"Gold coin proves 'fake' Roman emperor was real" (BBC, Video, 2:46 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=8B0s4lyAqDY
"Ancient Gold Coins Reveal Long-Lost Roman Emperor: Sponsian" (Sci.News, 24.11.): https://www.sci.news/archaeology/roman-emperor-sponsian-11422.html
"Römisches Reich Goldmünze liefert Hinweise auf mysteriösen Herrscher" (Spiegel, 24.11.): https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/sponsianus-goldmuenze-liefert-hinweise-auf-mysterioesen-herrscher-a-99af4981-e623-41ed-be84-93530c7b6c00
Subargentius: "A few remarks on the assumed discovery of the "new" Emperor/Usurper #Sponsianus from a numismatic point of view" (Twitter, 25.11.): https://twitter.com/MPilekic/status/1595930248343949313
Johannes Wienand: "Do we have a new Roman emperor #sponsian?" (Twitter, 26.11.): https://twitter.com/WienandJohannes/status/1596528438143488001
DGUF Partner "Konsortium NFDI4Objects": https://dguf.de/verein/partner/konsortium-nfdi4objects
Punkte aus Karten abdigitalisieren, um diese Daten als Layer in QGIS weiterverwenden zu können - das ist die Aufgabe des Plugins PointSamplingTool. Wie gut die Software das macht, untersuchen und beschreiben Florian Thiery, Timo Homburg, Anne Klammt und Sophie Ch. Schmidt in einer Softwarerezension, die nun in den Arch. Inf. publiziert wurde. In Kürze: ja, gut gemacht, stabil, sehr hilfreich. Doch für die Autoren der Rezension ist der Text mehr, nämlich ein Selbstexperiment: Ein Jahr zuvor hatten sie in den Arch. Inf. ihre Empfehlungen publiziert, wie Softwarerezensionen aussehen sollten, welche Themen abgehandelt werden sollten. Der vorliegende Text ist ein Selbstversuch: Passt das, was wir empfehlen, auch in der Praxis? Oder haben wir die Ansprüche zu hoch geschraubt. Die nun veröffentliche Rezension zeigt, dass die Empfehlungen funktionieren und Autoren eine gute Basis bieten.
Thiery, F., Homburg, T., Klammt, A. & Schmidt, S. C. (2022). Software Review for the Software PointSamplingTool. Archäologische Informationen 44, Early View, published online 18 Nov 2022. https://dguf.de/fileadmin/AI/archinf-ev_thiery-etal.pdf
Das von Steve Juggins entwickelte R-Paket riojaPlot dient dazu, Pollendiagramme publikationsreif auszugeben. Ein kurzes Blättern durch die Projektgallerie zeigt, wie gelungen die Ausgaben sind, und zeigt auch, wie steuerbar sie sind. Ein gelungenes R-Paket, das es zugleich ermöglicht, das Paket an Stelle von Eigenentwicklungen durch seriöse Kritik und Anregungen gemeinsam mit dem Paket-Autor weiterzuentwickeln. Wichtig: riojaPlot eignet sich nicht nur für Pollen, sondern ist offen für alle Daten, bei denen entlang einer Stratigrafie oder einer Zeitachse mehrere Variablen nebeneinandergestellt werden wollen: Stratigrafien, Klimadaten usw. Tatsächlich ist das Ausgabepaket Teil eines umfassenderen Vorhabens "rioja", das neben dem Darstellungstool auch analytische Werkzeuge für derartige Daten umfasst: "rioja". Einen Blick wert!
riojaPlot gallery: https://nsj3.github.io/riojaPlot_gallery/riojaPlot_Gallery.html#1
rioja: https://github.com/nsj3/rioja
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 4.11. abschließend die Aufnahme von acht weiteren NFDI-Konsortien in die Bund-Länder-Förderung beschlossen. NFDI4Objects ist eines dieser nunmehr geförderten Konsortien. Weiteres, wie z. B. die Förderhöhe und damit die Frage, welche Vorhaben von NFDI4Objects weiterverfolgt werden können, waren Mitte November noch unklar. Das Konsortium NFDI4Objects plant, im Dezember alle Partner darüber zu informieren und sich über das weitere Vorgehen auszutauschen. "Wir gratulieren den Antragstellern von Herzen zu diesem großen Erfolg! Die DGUF freut sich, als 'Participant' ganz offiziell mit an Bord zu sein", sagte die DGUF-Vorsitzende Diane Scherzler. "Für die Archäologie, die schon sehr früh im Themenfeld Digital Humanities aktiv war, ist dieses Fünf-Jahres-Projekt die Chance, weiterhin zu den starken Mit-Gestaltern dieses Bereichs dazuzugehören. Es gilt, Doppelspurigkeiten abzubauen und Synergien freizusetzen."
"Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) mit der Aufnahme von acht Konsortien in die Förderung komplett" (Gemeinsame Wissenschaftskonferenz, 4.11.): https://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Pressemitteilungen/pm2022-13.pdf
"NFDI4Objects wird Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)" (Antike Welt, 8.11.): https://antikewelt.de/2022/11/08/nfdi4objects-wird-teil-der-nationalen-forschungsdateninfrastruktur-nfdi/
"Aid supplies to protect cultural heritage distributed to cultural institutions in Ukraine" (Kulturgutretter, 24.11.): https://www.kulturgutretter.org/en/aid-supplies-to-protect-cultural-heritage-distributed-to-cultural-institutions-in-ukraine/
"Russland plünderte Museen in Cherson" (Archaeologik, 18.11.): https://archaeologik.blogspot.com/2022/11/russland-plunderte-museen-in-cherson.html
"Kunstraub in Cherson: Archäologin Uhl: Russen haben 'systematisch nach wertvollen Objekten gesucht'" (Deutschlandfunk, 17.11.): https://www.deutschlandfunk.de/beraubt-regina-uhl-vom-dai-ueber-pluenderungen-in-cherson-dlf-d0b65d30-100.html
"Schatzsucher im Naturschutzgebiet: Unerlaubt im Schwenninger Moos unterwegs" (Schwarzwälder Bote, 16.11.): https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schatzsucher-im-moos-unerlaubt-im-schwenninger-moos-unterwegs.61eb1d9c-223c-4d9a-930e-40e0105ea8f5.html
"Kunst aus dunklen Kanälen: Diebesgut in Kieler Kunsthalle" (NDR, 15.11.): https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kunst-aus-dunklen-Kanaelen-Diebesgut-in-Kieler-Kunsthalle,kunstraub114.html
"New York returns nearly 200 looted antiquities to Pakistan" (CNN, 14.11.): https://edition.cnn.com/style/article/new-york-pakistan-antiquities-return-trnd/index.html
"Smuggled artifacts return to Türkiye" (Hurriyet News, 14.11.): https://www.hurriyetdailynews.com/smuggled-artifacts-return-to-turkiye-178488
"Positionspapier zum Risiko- und Krisenmanagement in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen. Empfehlungen der Arbeitsgruppe Notfallvorsorge Kulturgut" (7.11.): https://www.vda-blog.de/blog/2022/11/07/positionspapier-zum-risiko-und-krisenmanagement-in-kulturgut-bewahrenden-einrichtungen/
Yannis Hamilakis: "Sorry, But This Is Not 'Repatriation'. The Met’s deal with the Greek government to 'repatriate' billionaire Leonard Stern’s Cycladic art collection is not what it seems" (Hyperallergic, 3.11.): https://hyperallergic.com/776720/this-is-not-repatriation-stern-cycladic-art-met-greece/
"Früheres KZ Sachsenburg: Abriss von Kommandantur löst Empörung aus" (MDR, 15.10.): https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/freiberg/denkmalschutz-abriss-kommandantenvilla-ehemaliges-kz-sachsenburg-frankenberg-100~amp.html
Der Goldschatz von Manching ist am 22.11. nach einer Sabotage der Glasfaberkabel, über die ein Alarm hätte ausgelöst werden können, gestohlen worden. Neun Minuten dauerte der Einbruch, jetzt ermittelt eine 20-köpfige Sonderkommission. 1999 war der Hortfund bei Ausgrabungen im Oppidum von Manching gefunden worden."Der Verlust des Kelten-Schatzes ist eine Katastrophe, die Goldmünzen als Zeugnisse unserer Geschichte sind unersetzlich", sagt Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume. Auf der Website der Numismatischen Kommission ist jede Münze mit Abbildung publiziert. Bis Redaktionsschluss dieses Newsletters fehlte von den Münzen jede Spur.
"Keltischer Goldschatz aus dem Oppidum Manching" (Numismatische Kommission, 30.11.): https://numismatische-kommission.de/startseite/detail?tx_jocontent_c18%5Bcontroller%5D=Content&tx_jocontent_c18%5Bdetail%5D=441&cHash=c81a5e24fb3fc940563d95df3754148a
"Manching hätte verhindert werden können. Sicherheitsexperten sehen klare Hinweise darauf, dass die Schutzsysteme im Kelten- und Römermuseum nicht gut genug funktionierten - und warnen vor veralteter Technik auch in anderen Museen." (Süddeutsche, 24.11.; Paywall): https://www.sueddeutsche.de/bayern/manching-keltenschatz-diebstahl-goldmuenzen-polizei-1.5702915?reduced=true
"Kulturgutraub: Manching erst ohne Netz und dann ohne Goldmünzen" (Archaeologik, 23.11.): https://archaeologik.blogspot.com/2022/11/kulturgutraub-manching-erst-ohne-strom.html
"Gestohlener Goldschatz in Manching: Spuren führen ins Berliner Clan-Milieu" (Berliner Zeitung, 23.11.): https://www.berliner-zeitung.de/news/gestohlener-goldschatz-in-manchnig-spuren-fuehren-ins-berliner-clan-milieu-li.289786
Was tun, wenn die eigene Kultur in absehbarer Zeit so nicht mehr existieren wird? Weil das zwischen Australien und Hawaii liegende Tuvalu aufgrund der Klimakatstrophe höchstwahrscheinlich bald im Meer verschwinden wird, will der aus neun Inseln bestehende viertkleinste Inselstaat wenigstens in der digitalen Welt weiterbestehen und deshalb eine komplette digitale Kopie von sich erstellen, so seine Geschichte und Kultur bewahren. Das Land, der Ozean und die Kultur seien der größte Schatz des Volkes, sagte Tuvalus Außenminister Simon Kofe im Rahmen des Klimagipfels COP27. "Um sie vor Schaden zu schützen, egal was in der physischen Welt passiert, werden wir uns in die Cloud bewegen." Damit wolle man Trost für die Menschen schaffen und "unsere Kinder und Enkel daran erinnern, was unser Heim einst ausmachte". Doch es geht Tuvalu nicht ausschließlich um Kulturgutschutz, sondern auch "darum, unseren Status als Staat, unsere Souveränität und unsere Grenzen zu erhalten". Tuvalu hat sich nun als "digitale Nation" gegründet, will als erster Staat ohne real existierendes Land weiter bestehen bleiben und souverän über die Grenzen des Inselreiches bestimmen können, ohne dass deren Landfläche noch als solche existiert. Das internationale Seerecht sieht einen solchen Fall bislang nicht vor.
Simon Kofe: "Rising sea levels force Tuvalu to move to the Metaverse: COP27 speech" (COP27, 15.11.; Video, 3:35 Min.): https://www.youtube.com/watch?v=lXpeO5BgAOM
"Inselstaat Tuvalu gründet 'erste digitale Nation'" (Deutsche Welle, 17.11.): https://www.dw.com/de/inselstaat-tuvalu-gr%C3%BCndet-erste-digitale-nation/a-63803995
"Komplett-Kopie im Metaverse. 'Wir werden als erster Staat rein digital existieren': Tuvalu versinkt im Meer und will sich in die Cloud retten" (Stern, 19.11.): https://www.stern.de/digital/online/klimakrise--tuvalu-versinkt-im-meer-und-will-sich-in-die-cloud-retten-32928398.html
"Tuvalu is recreating itself in the metaverse as climate change threatens to wipe it off the map" (Euronews, 23.11.): https://www.euronews.com/next/2022/11/23/tuvalu-is-recreating-itself-in-the-metaverse-as-climate-change-threatens-to-wipe-it-off-th
Die irakischen Denkmalbehörden waren bis vor kurzem nicht in der Lage, ein Denkmalgesetz zu schaffen, das den tatsächlichen Bedürfnissen des Landes diente. Das bloggt der renommierte Archäologe Jaafar Jotheri, University of Al-Qadisiyah, in "The Ancient Near East Toay" (ASOR). Erst in den vergangenen Jahren hätten irakische Akademiker und die Denkmalbehörde Gelegenheit gehabt, über eine Reform des Kulturgutschutzgesetzes im Irak nachzudenken. Welche Bedürfnisse hat der Irak im 21. Jahrhundert und wie kann die Archäologie zur Entwicklung des Landes beitragen und gleichzeitig das kulturelle Erbe bewahren und erforschen? Jaafar Jotheri fasst Vorschläge rund um das Thema "Grabungsgenehmigung" zur Aufnahme in das Denkmalgesetz zusammen.
"Reforming (and Decolonising) Excavation and Survey in Iraq" (ASOR, 2.12.): https://www.asor.org/anetoday/2022/12/reforming-excavation-survey-iraq
PaleoWest, eines der größten Unternehmen für das Management von Archäologie und kulturellem Erbe (CRM) in den USA, hat einen seiner größten Konkurrenten aufgekauft, die Commonwealth Heritage Group. Damit ist PaleoWest nun wahrscheinlich das größte Unternehmen, das in den USA im Bereich der Archäologie tätig ist. PaleoWest selbst wurde vor kurzem von der Riverside Company, einer globalen privaten Investmentgruppe (Risikokapitalgeber), übernommen. Dies ist ein bedeutender Wandel für den Sektor der kommerziellen Archäologie, schreibt Kenneth Aitchison, ein Wendepunkt: Große Investoren seien der Ansicht, dass die besten CRM-Unternehmen das Potenzial haben, auch künftig zu wachsen und rentabel zu sein. Kenneth Aitchison ist Gründer und CEO von LandwardResearch und CEO der Federation of Archaeological Managers and Employers (FAME). Er ist Vorsitzender des Ethikausschusses des Berufsverbands "Register of Professional Archaeologists" (RPA).
Aitchison, K. (2022). PaleoWest buys Commonwealth Heritage Group: a transformation for Cultural Resource Management and commercial archaeology in the United States? Archäologische Informationen 45, Early View, published online 27 Oct 2022.
https://dguf.de/fileadmin/AI/archinf-ev_aitchison.pdf
Ende Oktober veröffentlichte der VDK neue Honorarempfehlungen für Selbständige. "Sie orientier[en] sich am Einkommen von Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst mit vergleichbaren Tätigkeiten und Qualifikationen. Als angemessenes durchschnittliches Honorar wurde ein Stundensatz von 75,00 Euro zzgl. Mehrwertsteuer ermittelt. Kulturelle Institutionen und private Auftraggeber benötigen wissenschaftlich qualifizierte Kulturarbeit von gut ausgebildetem Fachpersonal. Nicht selten wird dafür freie Mitarbeit in Anspruch genommen. Eine dauerhafte Etablierung im Markt ist aber nur mit wirtschaftlich stabilen 'Freien' möglich. In ihre Kalkulationen müssen neben den eigenen Lebenshaltungskosten auch Altersvorsorge, Rücklagen und entstehende Betriebskosten einfließen. Der Deutsche Verband für Kunstgeschichte möchte dazu beitragen, dass bei Honorarsätzen Mindeststandards selbstverständlich werden – für Auftraggeber wie auch für Auftragnehmer." Im Konkreten sehen die Empfehlungen des VDK drei unterschiedlich anspruchsvolle und dotierte "Honorarzonen" vor, die sie mit Tätigkeitsbeispielen umreißen. Die Empfehlungen des VDK entstanden in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK), der identische Honorarempfehlungen veröffentlicht hat. Dessen Honorarempfehlungen für archäologische Dienstleitungen, die ca. 20 Euro /Stunde tiefer liegen, blieben allerdings unberührt.
"Honorarempfehlungen des VDK" (20.10.): https://kunstgeschichte.org/existenzgruendung/#Ref_Honorarempfehlungen
"BfK Honorarempfehlungen" (BfK, 18.3.): https://www.b-f-k.de/service/info-honorare.php
"BfK Honorarempfehlungen für archäologische Dienstleitungen 2020" (BfK, o.D.): https://www.b-f-k.de/service/honorarempfehlung-arch.php
Näth, F. (2020). Der Unterschied zwischen Einkommen und Auskommen: Eine Betrachtung von Lohngestaltungen in der Archäologie (Arbeitspapiere CIfA Deutschland 3). Archäologische Informationen, 43, 177-198: https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/view/81409
Das Grabungsunternehmen SPAU GmbH wurde am 17.11. vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands e. V. (BVMW Region Wetterau) als nachhaltigstes Unternehmen 2022 in der Wetterau ausgezeichnet. Die SPAU GmbH wurde aus 20 hochkarätigen Nominierungen ausgewählt, weil das Unternehmen in besonderer Weise für - auch soziale - Nachhaltigkeit stehe. "Wir verstehen Nachhaltigkeit als ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt, mit Material, mit Energie, aber auch fairer und wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden", sagte die Repräsentantin in der Region Wetterau, Malu Schäfer. SPAU-Gründer und -Geschäftsführer Sascha Piffko betonte gegenüber der DGUF-Newsletterredaktion, dass gerade die Inhalte des CIfA-Gütezeichens für Archäologie (GZA) Ausschlag gebend für den Sieg gewesen seien.
"SPAU GmbH ist nachhaltiges Unternehmen 2022" (BVMW, 17.11.): https://www.bvmw.de/region-wetterau/news/13803/spau-gmbh-ist-nachhaltiges-unternehmen-2022/
"Preise und Anerkennung für nachhaltig arbeitende Betriebe" (Butzbacher Zeitung, 17.11.): https://butzbacher-zeitung.de/preise-und-anerkennung-fuer-nachhaltig-arbeitende-betriebe/
CIfA-Gütezeichen für Archäologie (GZA): https://cifa-deutschland.de/berufsverband/guetezeichen-fuer-archaeologie
In der November-Ausgabe des European Journal of Archaeology (EJA) wertet ein Aufsatz von Maxime Brami u. a. eine Umfrage aus, welche die EAA 2021 international bei jungen Forschungs-Archäologen durchführte. 419 sog. "Early Career"-Forschende ("ECR") sind die Grundlage der Auswertung. Die Ergebnisse sind nicht unerwartet: Viele kurze Verträge, hohe existenzielle Unsicherheit, hoher akademischer Druck usw. prägen auch international das Bild. Die (zahlreichen) Freitextantworten berichten zudem von Mobbing und Diskriminierung als allgegenwärtige Phänomene. "Obwohl eine akademische Laufbahn schon immer eine Herausforderung darstellte, die mit Instabilität, hoher Mobilität, Isolation sowie schlechter Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen einherging, deuten die Erkenntnisse aus der Forschung und die Ergebnisse unserer Umfrage darauf hin, dass ECRs zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch größeren Herausforderungen und schlechteren Bedingungen ausgesetzt sind." - #IchBinHanna ist ein spontan im Juni 2021 entstandener Twitter-Trend, der in Deutschland eine weitreichende Diskussion um den sog. Mittelbau und das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (#95vsWissZeitVG ) auslöste: All die vielen Forschenden im Doktorat oder zwischen Doktorat und Professur, die mit Ketten von wechselnden kurzen Verträgen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die EAA-Umfrage zeigt auch für die Archäologie, dass es prekäre Verhältnisse nicht nur in Deutschlands Wissenschaftssystem gibt, sie sind vielmehr ein internationales Phänomen.
"#IchBinHanna: Presse und Berichterstattung zu unserer Grassroots-Initiative, die prekärer Arbeit in der Wissenschaft ein Gesicht gibt": https://ichbinhanna.wordpress.com/
Brami, M., Emra, St., Muller, A., Preda-Bălănică, B., Irvine, B., Milić, B., Malagó, A., Meheux, K. & Fernández-Götz, M. (2022). A Precarious Future: Reflections from a Survey of Early Career Researchers in Archaeology. Europaen Journal of Archaeology, 1-25. doi:10.1017/eaa.2022.41
Im Oktober wurde Dr. Kerstin P. Hofmann zur Ersten Direktorin der RGK Frankfurt gewählt. Die bisherige Zweite RGK-Direktorin bringt vielfältige Erfahrungen in der Bodendenkmalpflege, in der Museumsarbeit sowie auch als Nachwuchs- und Forschungsgruppenleiterin im Exzellenzcluster "TOPOI. The Formation and Transformation of Space and Knowledge" mit. Die Forschungen der gebürtigen Hannoveranerin erstrecken sich von der Kupferzeit bis zur frühen Neuzeit. "Kerstin Hofmann überzeugte die Berufungskommission mit einem vernetzten Forschungskonzept für die kontinuierliche Weiterentwicklung der RGK, in der Forschungsinfrastrukturen wie Archive und Bibliotheken, aber auch Fragestellungen der archäologischen Prospektion eine zentrale Rolle spielen", schrieb das DAI. Im März 2023 wird sie Prof. Dr. Eszter Bánffy im Amt folgen.
"Dr. Kerstin P. Hofmann zur Ersten Direktorin der RGK Frankfurt gewählt" (DAI, 9.11.): https://www.dainst.org/-/dr-kerstin-p-hofmann-zur-ersten-direktorin-der-rgk-frankfurt-gewahlt
Erfolgreiche Kampagnen sind eher die Ausnahme, schreibt Gerry Wait. Es müsse stets sehr offen dargelegt werden, wer kraft welcher Autorisierung etwas fordert. Dass Experten etwas für sich / ihr Anliegen fordern, sei für die breite Öffentlichkeit außerdem nicht unbedingt überzeugend: "We should not assume that our sectoral – archaeological – interests coincide with the public – make the case very plainly. Every Single Time. It is a truism that the public loves archaeology and history but translating that basic interest into a willingness to support po litical action is a different matter with implications for public service and therefore taxation."
Wait, G. (2022). Principles of Advocacy and Constituencies and a Review of a Recent Example. Archäologische Informationen 45, Early View, published online 15 Nov 2022. https://dguf.de/fileadmin/AI/archinf-ev_wait.pdf
Das Exzellenzcluster ROOTS ("Social, Environmental, and Cultural Connectivity in Past Societies") an der Uni Kiel berichtet über sein Citizen-Science-Projekt "Schenefeld gräbt aus": "An zwei Wochenenden im Mai und Juni 2022 [öffneten Schenefelder Bürger] insgesamt 31 je ein Quadratmeter große Suchgrabungen in Gärten, auf Wiesen und öffentlichen Plätzen im gesamten Gemeindegebiet. Zahlreiche Archäologinnen und Archäologen der beteiligten Institute waren anwesend, um den begeisterten Freiwilligen beim Ausfüllen der Grabungsprotokolle oder bei der Erfassung der Funde zur Seite zu stehen. Mehr als 2.000 Einzelfunde wurden so präzise erfasst und konnten anschließend wissenschaftlich analysiert werden." Schenefeld liegt nahe Wacken, ca. mittig zwischen Neumünster im Osten und Brunsbüttel / Brokdorf an der Elbe. Fast 70 Prozent der mitwirkenden Bürger würden sich bei einer Fortsetzung des Projekts gerne wieder beteiligen. In der Sache wurde mit Keramikfragmenten aus dem "späteren 1. Jahrtausend nach Christus" eine frühe Besiedlung in Schenefeld nachgewiesen. Ein schönes Projekt, zu dem man nur gratulieren kann. Ob es tatsächlich die "deutschlandweit erste partizipative Gemeinschaftsausgrabung" ist, wie die Pressemeldung der Uni Kiel stolz verkündet, sei indes dahingestellt.
"Erste kommunale Gemeinschaftsausgrabung Deutschlands belegt lange Siedlungstradition in Schenefeld" (Pressemeldung Uni Kiel, 18.11): https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/181-gemeinschaftsausgrabung
Das kostenlose, mobile Game ist gedacht für Blinde und Menschen mit und ohne Sehbehinderung im Neanderthal Museum Mettmann. Sie gewann 2021 den Design Award der International Association for Universal Design (IAUD) sowie den Publikumspreis des DigAMus-Awards 2021 für digitale Museumsprojekte. Inhaltlich dreht sie sich um den steinzeitlichen Geist Nami, die mit ihrem Sohn im Museum festsitzt, weil sie sich an den Weg ins Sommerlager nicht mehr erinnert. Das interaktive Spiel für alle Besucher wird durch das mobile Game ergänzt. Sofia Unger hat "Neanderthal:Memories" ausprobiert und auch mit Anna Riethus gesprochen, der Projektleiterin für das Forschungsprojekt NMsee des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein e.V. und des Neanderthal Museums. Ungers Fazit: "Mein Besuch im Neanderthal Museum zeigte mir, dass Museum auch inklusiv, digital und barrierearm geht." Die erzählte Geschichte sei spannend, das Spiel leicht zu bedienen. Es biete für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung die Möglichkeit, selbstbestimmt ein Museum zu besuchen. Defizite gebe es alleine hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit für Sehende.
"Die Neanderthal:Memories-App. Von Neandertaler*innen, inklusiven Games und interaktiven Museumserlebnissen" (Kulturmanagement, 24.10.): https://www.kulturmanagement.net/Themen/Die-NeanderthalMemories-App-Von-Neandertaler-innen-inklusiven-Games-und-interaktiven-Museumserlebnissen,4493
Die kollektive Aufregung um die Zukunft von Twitter ist groß. Wir, die DGUF, beobachten die Debatte aufmerksam, nutzen unseren 2016 eingerichteten Twitter-Account mit seinen ca. 1.600 Followern jedoch weiterhin als eines unserer Kommunikationsmedien. Viele Twitterer signalisieren, dass sie Twitter verlassen (möchten) und z. B. zum Mikroblogging-Dienst "Mastodon" wechseln, zugleich werden dessen Schwächen aber auch stark thematisiert: Es bilden sich dort recht geschlossene "Bubbles", der twitter-typische weite Austausch fehlt. Stand heute läuft die relevante Debatte noch sehr stark auf Twitter. Wer sich speziell im Hinblick auf Geschichtswissenschaften und verwandte Themengebiete informieren möchte: Mareike König hat eine kenntnisreiche und handfeste Einführung ins Fediverse / in Mastodon verfasst. Sie verweist dort auch auf bereits bestehende Mastodon-Gemeinschaften, u.a. für die Archäologie.
Mareike König: "Tröten über Droysen: ein Mastodon-Leitfaden für Historiker:innen" (hypotheses, 20.11.): https://dhdhi.hypotheses.org/7205
"Tipps zum Verlassen von Twitter" (Netbib, 12.11.): https://netbib.hypotheses.org/78640587
10.000 v. Chr. existierte eine fortschrittliche Gesellschaft, die durch einen Klimawandel ausgelöscht wurde und uns vor ihrem Aussterben Hinweise für den Bau bestimmter Technologien hinterlassen haben soll. Die Überlebenden dieser Hochkultur hätten auch den damaligen Jägern und Sammlern Landwirtschaft, Architektur, Astronomie, Kunst, Mathematik und das Wissen der "Zivilisation" nähergebracht. Diese Behauptung vertritt Graham Hancock in der sehr beliebten neuen Show von Netflix "Ancient Apocalypse", deren acht Folgen hier unter dem Titel "Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur" gestreamt werden kann. Warum gibt es dafür keine archäologischen Belege? Klaro: die Überreste der Hochkultur sind am heutigen Meeresgrund verborgen und/oder wurden durch eine Flutkatastrophe zerstört. Dieses so genannte Ignoranzargument - etwas ist wahr, weil das Gegenteil nicht beweisbar ist - ist ein Klassiker, der mit Beweislastumkehr arbeitet. Entsprechend ist weltweit die Empörung über "Ancient Apocalypse" hoch. "If you watched #AncientApocalypse and are wondering if there is a conspiracy by 'mainstream archaeology' do one thing: follow the money. That's all", twittert beispielsweise der Archäologe Peter Campbell. "Believe a millionaire with a Netflix series? Or tens of thousands of people working in archaeology with an average of £15/hour?" Medienmacher betrachten die "Doku"-Serie als bestes Argument für öffentlich-rechtlich finanzierte Qualitäts-Angebote. Und Hancock? Der gibt das von der Acedemia verkannte Genie und twittert: "My Netflix docuseries Ancient Apocalypse is today IMDB's No 1 of top 50 documentaries in the world. Prediction: the result will be more wailing, gnashing of teeth, low blows and unfounded personal insults flung at me by the archaeological fraternity."
"Die 'gefährlichste Serie bei Netflix': Neue Hit-Serie, die erstmal harmlos aussieht, löst kontroverse Diskussionen aus" (Moviepilot, 26.11.): https://www.moviepilot.de/news/die-gefaehrlichste-serie-bei-netflix-neue-hit-serie-die-erstmal-harmlos-aussieht-loest-kontroverse-diskussionen-aus-1139142
"Netflix’s Ancient Apocalypse is the best case for publicly funded TV yet" (Independent, 26.11.): https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/tv/features/ancient-apocalypse-netflix-bbc-graham-hancock-b2233014.html
"Ancient Apocalypse is the most dangerous show on Netflix. A show with a truly preposterous theory is one of the streaming giant’s biggest hits – and it seems to exist solely for conspiracy theorists. Why has this been allowed?" (The Guardian, 23.11.): https://www.theguardian.com/tv-and-radio/2022/nov/23/ancient-apocalypse-is-the-most-dangerous-show-on-netflix
"With Netflix’s Ancient Apocalypse, Graham Hancock has declared war on archaeologists" (The Conversation, 18.11.): https://theconversation.com/with-netflixs-ancient-apocalypse-graham-hancock-has-declared-war-on-archaeologists-194881
"The Ancient Absurdities of Ancient Apocalypse. A Netflix show for 'free thinkers' promotes a whole lot of bunk. It’s hugely popular" (Slate, 18.11.): https://slate.com/culture/2022/11/ancient-apocalypse-graham-hancock-netflix-theory-explained.html
Die Messe MUTEC Leipzig ist die alle zwei Jahre stattfindende internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik. Die denkmal ist die Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. Die gemeinsame Messe versammelte dieses Mal ca. 470 Aussteller aus 17 Staaten. Sehr stark vertreten waren 2022 auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz zielende Handwerker. Ca. 12.800 Personen besuchten die Messe. Im Vergleich zu den Vorjahren sei die Messe deutlich kleiner gewesen, statt ehedem vier Messehallen sei eine Messehalle ausreichend gewesen. Unter den Teilnehmern dieses Mal auch drei Archäologie-Unternehmen: AAB, denkmal3D und SPAU. Aus deren Kreisen war zu vernehmen, dass sich Messebesucher wie Messeteilnehmer eher wenig für das Thema Ausgrabung hätten begeistern können, jedoch alle Angebote mit 3D, Museum, Vermittlung, Restaurierung, Vermessung, Anthropologie und Archäozoologie hohes Interesse geweckt hätten. Besonders spannend und anregend seien aus Archäologie-Sicht die vielen Anbieter zum Thema visuelle Vermittlung gewesen. Derzeit prüfen Interessierte, ob sich Archäologie-Unternehmen auch 2024 (7.-9. Nov.) wieder an MUTEC und denkmal beteiligen werden.
"denkmal und MUTEC feiern starkes Comeback" (Leipziger Zeitung, 27.11): https://www.l-iz.de/melder/wortmelder/2022/11/denkmal-und-mutec-feiern-starkes-comeback-488973
"denkmal & MUTEC 2022: Die Kulturerbe-Fachwelt zu Gast in Leipzig. Internationales Messeduo feiert nach Corona-Pause sein Comeback " (Leipziger Messe, 18.11.): https://www.leipziger-messe.de/de/pressemitteilungen/denkmal-mutec-2022-die-kulturerbe-fachwelt-zu-gast-in-leipzig
"Denkmal, 24.-26. Nov. 2022" (denkmal): https://www.denkmal-leipzig.de/
Anlässlich eines aktuellen Falles reflektiert Prof. Rainer Schreg (Universität Bamberg) über den Umgang mit Kolleginnen oder Kollegen, welche rechtsextreme Ideologien verbreiten. Aufgrund von Meinungsfreiheit sei es nicht illegitim, Standpunkte zu vertreten, die die Mehrheit der Gesellschaft nicht teilt oder verurteilt. Grenzen seien indes erreicht, wenn Menschenrechte in Frage gestellt und Hass geschürt werde, es also um Demokratie gehe. Aber: "Die Grenzen der Wissenschaft liegen etwas anders. Hier zählt eine saubere Methode und Argumentationsweise, auch in den Geisteswissenschaften und der Archäologie. Hier geht es um Fakten bzw. darum, diese herauszuarbeiten. Wissenschaft - und gerade die Geisteswissenschaften - benötigen dazu eine Diversität der Positionen und Stimmen, weshalb es generell nicht unproblematisch ist, andere Wissenschaftler*innen aus dem Diskurs aus nicht-fachlichen Gründen auszuschließen." Wissenschaftler müssten noch mehr nach als alle Bürger sensibel sein, wenn Wissenschaft agitatorisch eingesetzt werde, "um die Seriosität eines Weltbilds voll Hass, Missgunst und Selbstbezug vorzuspiegeln".
Rainer Schreg: "Archäologie, Wissenschaft und politische Ideologie - aktuell" (Archaeologik, 1.12.): https://archaeologik.blogspot.com/2022/12/archaologie-wissenschaft-und-politische.html
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